DE2602179C2 - Flammfeste Polycarbonatmassen - Google Patents
Flammfeste PolycarbonatmassenInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Antimonoxid Diantimontetroxid enthalten.
2. Massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Diantimontetroxid in einer Menge von
0,1 bis 50 Gswichtsteilen, vorzugsweise 0,2 bis 30 und insbesondere 0,3 bis 20 Gewichtsteile, pro
100 Gewichtsteile des Polycarbonate oder halogenierten Polycarbonate enthalten.
3. Massen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Halogenverbindung in einer
Menge von nicht mehr als 20 Gewichtsteilen, vorzugsweise nicht mehr als 15 und insbesondere nicht mehr
als 10 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile des Polycarbonate enthalten.
Die Erfindung betrifft flammfeste Polycarbonatmassen, welche ein halogeniert^ Polycarbonat oder ein
Gemisch aus einer Halogenverbindung und einem Polycarbonat enthalten.
Polycarbonate besitzen ausgezeichnete thermische, elektrische und physikalische Eigenschaften, so daß
sie sich für zahlreiche Anwendungsgebiete eignen. Infolge der gestiegenen Anforderungen an die physikalischen Eigenschaften von Kunstharzen erfordern jedoch selbst die für ihre ausgewogenen Eigenschaften
bekannten Polycarbonate einige Verbesserungen. Eine dieser verbesserungsbedürftigen Eigenschaften ist die
Brennbarkeit, die im folgenden nach der Prüfnorm UL 94 der »Tests for Flammability of Plastic Materials
for Parts in Devices and Appliances« (Underwriters Laboratories, Inc.) bestimmt wird. N?ch der Norm
UL 94 sind Polycarbonate selbstverlöschend, jedoch tropfen während des Brennvorgangs die brennenden
Teilchen ab. Die Polycarbonate werden daher je nach der Dicke des Prüfkörpers den selbstverlöschenden
Gruppen V bis II zugeordnet. Diese Brennbarkeit ist für praktische Zwecke nicht ausreichend, so daß zahlreiche Versuche unternommen wurden, die FSammwidrigkeit zu erhöhen.
Die Brennbarkeit wird im allgemeinen dadurch verringert, daß man in das Polycarbonatmolekül einen ge
eigneten Substituenten einführt oder das Polycarbonat mit einer geeigneten flammfestmachenden Verbindung
versetzt.
Ein Verfahren der erstgenannten Art ist z.B. in der JP-AS 24660/72 beschrieben. Dort werden Polycarbonate unter Verwendung von 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan und 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan als Monomereinheiten hergestellt, wobei das kennzeichnende Merkmal darin besteht, daß Brom als
Substituent verwendet wird. Bei zunehmendem Gehalt an 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyI)-propan-Monomereinheiten erhöht sich zwat die Flammwidrigkeit, jedoch wird gleichzeitig die Verformbarkeit beeinträchtigt. Es müssen daher derart hohe Formtemperaturen angewandt werden, daß sich Brom- und/oder
Bromverbindungen abspalten, wodurch beim erhaltenen Formkörper eine Schaumbildung auftritt und das
Aussehen verschlechtert wird. Dieses Verfahren verbessert die Flammbeständigkeit daher nur unter gleich
zeitiger Beeinträchtigung der anderen ausgezeichneten Eigenschaften der Polycarbonate.
Ein Beispiel für das letztgenannte Verfahren ist der Zusatz einer Halogenverbindung zu dem Polycarbonat.
In der JP-AS 44 537/72 wird z.B. das Polycarbonat mit einem von 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan abgeleiteten Carbonatoligomer (mittlerer Polymerisationsgrad: 2 bis 10) als Halopenverbindung versetzt, wobei die Verträglichkeit mit dem Polycarbonat berücksichtigt wird. Nach diesem Verfahren ist das
Ausschwitzen der Halogenverbindung an der Oberfläche des Formkörpers geringer als bei anderen Halogenverbindungen. Vergrößert man jedoch die. Menge des Carf5">natoligomeien, um die Flammwidrigkeit zu erhöhen, so nehmen die Schlagzähigkeit und Steifigkeit des Formkörpers beträchtlich ab. Dieses Verfahren
hat somit ebenfalls den Nachteil, daß die Flammbeständigkeit auf Kosten anderer Eigenschaften der Polycarbonate verbessert wird.
Es ist aus der US-PS 38 09 729 bekannt, die Zusatzmenge der Halogenverbindung dadurch zu verringern,
daß man Diantimontrioxid in Kombination mit der Halogenverbindung verwendet. Bei Anwendung dieses
Verfahrens auf Polycarbonate läßt sich zwar die Brennbarkeit verringern, jedoch werden gleichzeitig die
thermische Stabilität beim Schmelzverformen sowie die physikalischen Eigenschaften und das Aussehen der
Formkörper beeinträchtigt.
Es ist bereits bekannt, die Zusatzmenge der Halogenverbindung dadurch zu verringern, daß man Diantimon»
trioxid in Kombination mit der Halogenverbindung verwendet. Bei Anwendung dieses Verfahrens auf Polycarbonate läßt sich zwar die Brennbarkeit verringern, jedoch werden gleichzeitig die thermische Stabilität
beim Schmelzverformen sowie die physikalischen Eigenschaften und das Aussehen der Formkörper beeinträchtigt.
Es wurde nun gefunden, daß die geschilderten Nachteile dadurch verursacht werden, daß das Diantimontrioxid unter Zersetzung des Polycarbonate und Entwicklung von Kohlendioxid mit der Carbonatbindung
reagiert. Die Zersetzung erfolgt vermutlich nach folgendem Mechanismus:
-Ο—C—Ο—<ΤΤ>
+Sb2O3
O
O
3CO2
Aufgabe der Erfindung ist es daher, flammfeste Polycarbonatmassen zu schaffen, bei denen die geschilderten
Nachteile hinsichtlich der thermischen Stabilität, den physikalischen Eigenschaften und dem Aussehen
der Formkörper nicht auftreten.
Gegenstand der Erfindung sind flammfeste Polycarbonatmassen der eingangs genannten Gattung, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie als Antimonoxid Diantimontetrioxid enthalten.
Wie auch in der der vorliegenden Patentanmeldung entsprechenden US-PS 41 55 949 beschrieben, lassen
sich bekanntlich Polycarbonate durch Umsetzen eines Bis-(hydroxyaryl)-alkans mit einer Carbonatvorstufe,
z. B. Phosgen oder einem Diarylcarbonat, herstellen. Kernhalogenierte Polycarbonate werden nach diesem
Verfahren z. B. dadurch hergestellt, daß man das Bis-(hydroxyaryl)-alkan ganz oder teilweise durch ein kernhaiogeniertes
Bis-(hydroxyaryl)-alkan ersetzt.
Beispiele Kiygeeignete Bis-(hydroxyary!}-a!kane sind 2,2-Bis-{4-riydroxypheny!)-prcpan, 2,2-Bis-{4-hydrcxyphenyl)-butan,
2 ?-Eis-(4-hydroxyphenyl)-pentan und Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan.
Beispiele für geeignete kernhalogenierte Bis-(hydroxyaryl)-alkane sind 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-butan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-butan,2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyI)-pentan,2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-pentan,
Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-methan und Bus-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-methan.
Die genannten Verbindungen können entweder als solche oder in geeigneter Kombination eingesetzt
werden.
Erfindungsgemäß können auch Polycarbonate verwendet werden, die einwertige Phenolgruppen an den
Kettenenden aufweisen. Diese Endgruppen leiten sich von einwertigen Phenolen ab, die bei der Herstellung des
Polycarbonate als Kettenabbrecher zugesetzt werden, z. B. von Pentachlorphenol, Pentabromphenol, Tetrachlorphenol
oder Tetrabromphenol. Polycarbonate mit derartigen Endgruppen können auch in Kombination
verwendet werden.
Die Polycarbonate und halogenisierten Polycarbonate enthalten gewöhnlich mindestens 70 Carbonatverbindungen.
Das erfindungsgemäß verwendete Diantimontetroxid ist nach der chemischen Analyse aus Antimon(III)-oxid
und Antimon(V)-oxid zusammengesetzt, stellt jedoch kein einfaches Gemisch dieser Oxide dar, sondern
ist eine selbständige Substanz mit eigener Kristallstruktur. Vom Aussehen her ist es ein weißes oder
leicht gelbes Pulver.
Diantimontetroxid kann dadurch hergestellt werden, daß man Diantimontrioxid, Antimonige Säure, Antimonsulfid
oder metallisches Antimon bei Temperaturen von 450 bis 12000C oxidiert oder Diantimonpentoxid
auf Temperaturen von 400 bis UCO1K: erhitzt.
Das Diantimontetroxid wird gewöhnlich in einer Menge von 0,1 bis 50 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,2
bis 30 und insbesondere 0,3 bis 20 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile des Polycarbonats bzw. des halogenierten
Polycarbonats verwendet. Die Diantimontetroxidmenge richtet sich dabei nach dem gewünschten
Flammwidrigkeitsgrad des Polycarbonats.
Um den Polycarbonatmassen hohe Flammbeständigkeit zu verleihen, ist die Anwesenheit von Halogenatomen
erforderlich. Falls daher das Polycarbonat kein kernhalogeniertes Polycarbonat ist, und selbst bei Verwendung
kernhalogenierter Polycarbonate mit niedrigem Halogengehalt muß eine Halogenverbindung zugesetzt
werden. Die Halogenverbindung kann ein flammft-stmachendes Mittel aus der Halogenreihe sein, vorzugsweise
eine organische Halogenverbindung mit einem Halogengehalt von mindestens 30 Gewichts-Prozent
und einer Zersetzungstemperatur nicht unterhalb ?50°C.
Beispiele für geeignete Halogenverbindungen sind Hexabrombenzol, Hexabrom-biphenyl,2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan,
Pentachlordiphenylcarbonat, Pentabromtoluol, Pentabromphenol, Tetrabromphthalsäureanhydrid,
Tetrabromdiphenylcarbonat, Decabromdiphenylcarbonat, Perchlorpentacyclodecan,
Pentachlorphenol, Pentachlortoluol, Decachlordiphenyläther und Decabromdiphenyläther.
Die Menge der Halogenverbindung beträgt gewöhnlich nicht mehr als 20 Gewichtsteile, vorzugsweise
nicht mehr als 15 und insbesondere nicht mehr als 10 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile des Polycarbonats
bzw. halogenierten Polycarbonats.
Das Polycarbonat oder halogenierte Polycarbonat kann gegebenenfalls durch ein geeignetes Kunstharz
modifiziert werden. Beispiele für derartige Kunstharze sind thermoplastische Kunstharze, etwa Styrolharze,
wie Acrylnitril-Styrol-Copolymere, Acrylnitril-Chlorstyrol-Copolymere, Acrylnitril-Polybutadien-Styrol-Copolymere
und Acrylnitril-Polybutadien-Chlorstyrol-Copolymere, Polymethacrylatharze, wie Polymethylmethacrylat,
Polyolefinharze, wie Polyäthylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid, Polyamide, Polyester, Polyacetale,
Polyphenylenoxide und Polysulfone.
Zur Herstellung der flammfesten Polycarbonatmassen werden das Polycarbonat, das Diantimontetroxid,
die Halogenverbindung und das zum Modifizieren des Pclycarbonats verwendete Kunstharz, nachdem sie gegebenenfalls
zum Teil oder insgesamt in einem Hochgeschwindigkeilsmischer oder in einer Mischtrommel
vorgemischt worden sind, in einer Strangpresse, einem Banbury-Mischer oder einem Walzenstuhl geknetet.
Die Flammhemmung der flammfesten Polycarbonatmassen der Erfindung kann nach der Prüfnorm UL 94
bestimmt werden, bei der je nach der Brennzeit nach Entfernen der Flamme eine Einteilung in die selbstverlöschenden Gruppen V-O, V-I und V-II erfolgt.
Eine andere Meßmethode ist die Bestimmung des Sauerstoff-Index nach der Norm JIS K-7201.
S Die erfindungsgemäße Kombination aus Diantimonteroxid und einem halogenhaltigen Polycarbonat ermöglicht ausgezeichnete physikalische Eigenschaften, die von herkömmlichen flammfesten Polycarbonaten
nicht erreicht werden.
Die Beispiele erläu'ern die Erfindung. Alle Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht, falls nicht
anders angegeben.
Diantimontrioxid wird 3 Stunden in einem elektrischen Ofen auf 5000C und dann weitere 3 Stunden an
der Luft auf 8000C erhitzt, worauf man das Produkt mahlt und den Anteil mit einer Teilchengröße unterhalb
44 pm sammelt.
Bei der Röntgenanalyse des erhaltenen Antimonoxidpulvers zeigt sich, daß das Röntgenbeugungsdiagramm
dem von Diantimontetroxid entspricht, wie es im ASTM »Index to the X-ray Powder Drita File Inorganic«
beschrieben ist.
(A) In 100 Teilen Polybutadienlatex (Geigehalt 85%; Polymerteilchengröße 0,3 μπι; Polybutadiengehalt
54%), der mit 170 Teilen Wasser verdünnt ist, werden 0,72 Teile Natrium-dodecylbenzolsulfonat gelöst, worauf
man 2,7 Teile Acrylnitril und 15,3 Teile Monochlorstyrol sowie 0,07 Teile Kaliumpersulfat zusetzt. Das er-
haltene Gemisch wird 7 Stunden in einer Stickstofiatmosphäre bei 600C in Emulsion propfcopolymerisiert,
wobei ein Propfcopolymerisatlatex entsteht.
(B) Ein Gemisch aus 15 Teilen Acrylnitril, 85 Teilen Monochlorstyrol und 0,17 Teilen tert.-Dodecylmercaptan wird kontinuierlich innerhalb 6 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre bei 6O0C zu einer wäßrigen
Lösung von 2 Teilen Natrium-dodecylb<;nzo!sulfonat und 0,4 Teilen Kaliumpersulfat in 200 Teilen Wasser
getropft, um eine Copolymerisation durchzuführen. Nach beendeter Zugabe wird noch weitere 2 Stunden unter denselben Bedingungen copolymerisiert, wobei ein Copolymerisatlatex entsteht.
(C) Der Propfcopolymerisatlatex (A) und der Copolymerisatlatex (B) werden derart gemischt, daß der Polybutadiengehalt des erhaltenen Latex 20% des Gesamtfeststoffgehalts beträgt. Außerdem werden 20%, bezogen
auf das feste Polybutadien, einer Dispersion zugegeben, die 45% 2,6-Di-tert.-butyI-p-kresol enthält. Durch
Ausfällen, Abtrennen und Trocknen des Latex wird ein Acrylnitril-Polybutadien-Chlorstyrolharz (im folgenden: ABC-Harz) erhalten.
100 T:;ile eines Polycarbonate (Copolycarbonat aus 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyi)-propan (8 Gewichtsprozent) und 2,2-Bis-(4-hydroKyphenyl)-propan; Molekulargewicht 22 000) werden mit 1,5 Teilen des
in Herstellungsbeispiel A erhaltenen Diantimontetroxids versetzt und gründlich gemischt. Das erhaltene
Gemisch wird dann durch Schmelzen und Kneten in einer Strangpresse zu Pellets verarbeitet. Aus den Pellets
werden schließlich durch Spritzgießen bei einer Zylindertemperatur von 270 bis 29O0C Prüiliörper hergestellt.
Die physikalischen Eigenschaften, der Sauerstoff-Index (JIS K-7201) und die reduzierte Viskosität der einzelner; Prüfkörper sind in Tabeiie 1 angegeben. Zur Bestimmung der reduzierten Viskosität wird das Antimonoxid entfernt, indem man den Prüfkörper in Dichlormethan löst und zentrifugiert. Die Messung erfolgt bei
300C und einer Konzentration von 0,3 g/100 ml in Dichlormethan.
Bei der Wiederholung des vorstehenden Verfahrens unter Anwendung von 1,5 Teilen Diantimontrioxid
anstelle von Diantivnontetroxid werden die in Tabelle 1 unter Vergleichsbeispiel I genannten Ergebnisse erzieit.
Tabelle 1
55
Atitimonoxid | Beispiel 1 | 290 | Vergleichsbeispiel I | 290 |
7,7 | Diantimontrioxid | 2,7 | ||
Formtemperatur (0C) | Diantimontetrnxid | 270 | ||
Izod-Kerbschlagzähigkeit bei | 270 | 630 | 8,6 | 430 |
3,175 mm Dicke (kg · cm/cm) | 8,0 | 0,44 | 0,33 | |
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 41 | 640 | 39 | |
Reduzierte Viskosität (g/l) | 640 | 0,42 | ||
Sauerstoff-Index | 0,47 | 41 | ||
41 |
Der Sauerstoff-InJox eines aus Bisphenol A hergestellten Polycarbonats beträgt 25, so daß jede der Prcben
aus Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel I eine wesentlich höhere Flammwidriekeit besitzt wie an« Tahpiie 1
hervorgeht. Bei höheren Formtemperaturen weist jedoch der Dianiimontrioxid enthaltende Prüfkörper geringere
Schlagzähigkeit, Zugfestigkeit und reduzierte Viskosität auf. Dies zeigt, daß bei Verwendung von Diantimonlrioxid
eine beträchtliche thermische Zersetzung auftritt, während dies hei der erfindungsgemäßen
Verwendung von Diantimontetroxid nicht der Fall ist.
Beispiel 2 und Vcrglcichsbeispicl Il
100 Teile eines Polycarbonats (aus 2,2-Bis-(4-hydroxyphcnyl)-propan; Molekulargewicht 26 000) werden
mit 6 Teilen Dccabrombiphcnyl und 1,5 Teilen des in llcrstcllungshcispicl Λ erhaltenen Dianiinionictroxids
vermischt, worauf man die Masse unter Schmelzen und Kneten in einer Strangpresse zu Pellets verarbeitet.
Gemäß Beispiel I werden dann durch Spritzgießen bei einer Zyiindcrtemperatur von 280 bis 3100C Prüfkörper
hergestellt. Die physikalischen Eigenschaften, der Sauerstoff-Index und das Aussehen der Proben sind
in Tabelle 2 angegeben.
Bei Wiederholung des vorstehenden Verfahrens unter Verwendung von 1,5 Teilen Diantimontrioxid anstelle
von Diantimontetroxid werden die in Tabelle 2 unter Vergleichsbcispiel II genannten Ergebnisse erzielt.
Antimonoxid | Beispiel 2 | 310 | Verglcichsbeispiel II | 310 |
7,4 | Diantimontrioxid | 0,8 | ||
Formtemperatur (0C) | Diuntimontetroxid | 660 | 280 | 310 |
Izod-Kcrbschlagzühigkeit bei 3,175 mm Dicke (kg · cm/cm) |
280 | keine silbrigen Schlieren |
11,3 | silbrige Schlieren |
Zugfestigkeit (kp/cnr) | 11,7 | 660 | ||
Aussehen der Fremdkörper | 650 | silbrige Schlieren |
||
keine silbrigen Schlieren |
Sauerstoff-Index
43
42
43
40
Die Ergebnisse zeigen, daß es bei Verwendung von Diantimontrioxid zu einem beträchtlichen thermischen
Abbau kommt.
gs;s«:e! j ^nA Vergleichsbeispic! !!!
60 Teile des Polycarbonats aus Beispiel I, 40 Teile des in Herstellungsbeispiel B erhaltenen ABC-Harzes
und 1,5 Teile Diantimontetroxid aus Herstellungsbeispiel A werden miteinander vermischt und dann unter
Schmelzen und Kneten in einer Strangpresse zu Pellets verarbeitet. Aus den Pellets werden durch Spritzgießen
bei einer Zylindertemperatur von 250 bis 2900C Prüfkörper hergestellt. Deren physikalische Eigenschaften und
die in einem Brennbarkeitstest nach der Norm UL 94 erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
Bei Wiederholung des vorstehenden Verfahrens unter Verwendung von 1,5 Teilen Diantimontrioxid anstelle
von Diantimontetroxid werden die in Tabelle 3 unter Vergleichsbeispiel III genannten Ergebnisse erzielt.
Antimonoxid | Beispiel 3 | 290 |
31 | ||
Formtemperatur (°C) | Diantimontetroxid | |
Izod-Kerbschlagzähigkeit bei | 250 | V-O |
3,!75 mm Dicke (kg · cm/cm) | 53 | |
Brennbarkeitstest (UL 94) | ||
V-O |
Vergleichsbeispicl III
Diantimontrioxid
290
12
12
V-I
Bei der Modifizierung mit einem von Polycarbonaten verschiedenen Kunstharz hat die Verwendung von
Diantimontrioxid einen thermischen Abbau und schlechte Flammbeständigkeit zur Folge. Bei Verwendung
von Diantimontetroxid ist dagegen keine Verschlechterung der Eigenschaften zu beobachten.
Claims (1)
1. Flammfeste Polycarbonatmassen aus
(A) einem halogenierten Polycarbonat oder einem Gemisch aus einem Polycarbonat und einer Halogenverbindung,
(B) einem Antimonoxid sowie gegebenenfalls
(C) einem termoplastischen Kunstharz aus der Reihe der Styrol-, Polymethacrylat-, Polyolefin-, Polyamid, Polyester-, Polyacetale Polyphenylenoxid- und/oder Polysulfonharze,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP50008972A JPS5188551A (de) | 1975-01-21 | 1975-01-21 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE2602179C2 true DE2602179C2 (de) | 1985-01-24 |
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Family Applications (1)
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JP (1) | JPS5188551A (de) |
DE (1) | DE2602179C2 (de) |
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JPS5067853A (de) * | 1973-10-22 | 1975-06-06 |
-
1975
- 1975-01-21 JP JP50008972A patent/JPS5188551A/ja active Pending
-
1976
- 1976-01-21 DE DE2602179A patent/DE2602179C2/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5188551A (de) | 1976-08-03 |
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