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Pralldämp fer- Prüfgerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Pralldampfer-Prüfgerät zur Prüfung
der Wirksamkeit von zwischen Fahrzeugchassis und Stoßfänger angeordneten Pralldämpfern.
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Die zwischen dem Stoßfänger und dem Aufbau eines Kraftfahrzeuges angeordneten
Pralldämpfer haben die Aufgabe, bei geringer Geschwindigkeit den Aufprall eines
Fahrzeuges auf ein Hindernis derart zu verzögern, daß weder die Fahrzeuginsassen
zu Schaden kommen noch die Karosserie beschädigt wird. Bei diesen geringen Aufprallgeschwindigkeiten
sollen andererseits auch die Pralldämpfer keine plastische Verformung erfahren.
Als Pralidämpfer eignen sich besonders teleskopartig zusammenschiebbare Elemente,
die eine Druckgasfüllung aufweisen und eine hydraulische Dämpfung besitzen. Die
Prüfung dieser Pralldämpfer wird auf einer besonderen Prüfeinrichtung vorgenommen,
wobei bereits im Fahrzeug eingebaute Praildämpfer zu diesem Zweck demontiert werden
müssen. Es ist ohne weiteres möglich, daß die eingebauten Pralldämpfer im Laufe
der Zeit nicht mehr voll funktionsfähig sind, was beispielsweise durch Korrosion
an den zueinander beweglichen Teilen verursacht wird oder daß ein Verklemmen dieser
Teile erfolgt oder abèr infolge des hohen Innendruckes und eventuell beschädigter
Dichtung Dämpfflüssigkeit aus dem Innenraum entweicht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Pralldämpfer-Prüfgerät
zu schaffen, welches eine Prüfung der Funktionsfähigkeit von Pralldämpfern auf einfache
und wirtschaftliche Weise gestattet. Das Prüfgerät selbst soll außerdem einfach
im Aufbau sein sowie eine leichte Bedienung ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Prtfung
der Pralldämpfer im eingebauten Zustand erfolgt, wobei das
Prüfgerät
eine Antriebseinrichtung aufweist, welche mit einem auf den Stoßfänger wirkenden
Stößel verbunden ist, wodurch dieser Stößel eine in Achsrichtung des Pralldämpfers
verlaufende Bewegung ausfUhrt, während eine Meßeinrichtung zwischen der Antriebseinrichtung
und dem Stoßfänger angeordnet ist. Die Prüfmdglichkeit des Pralldämpfers im im Fahrzeug
eingebauten Zustand gestattet es, die Funktionsfähigkeit des Pralldämpfers auf einfache
und wirtschaftliche Weise zu überprüfen, denn der Pralidämpfer braucht hierzu nicht
aus dem Fahrzeug ausgebaut werden. Das Prüfgerät ist dabei einfach im Aufbau, denn
es ist lediglich eine Antriebseinrichtung vorgesehen, welche dem Stößel die in Achsrichtung
des Pralldämpfers verlaufende Bewegung erteilt. Allerdings entspricht diese Axialbewegung
des Stößels nicht der Aufprallgeschwindigkeit von beispielsweise 8 km/h, jedoch
kann durch diese Stößelbewegung festgestellt werden, ob sich der Praildämpfer überhaupt
einschieben läßt. Durch die Meßeinrichtung ist es bei teleskopartig zusammenschiebbaren
Pralldämpfern, welche eine Druckgasfüllung und eine hydraulische Dämpfung aufweisen,
möglich, die Kraft festzustellen, bei der der Pralldämpfer anspricht, und auch die
Federkraft in voll eingefahrener Stellung des Pralldämpfers zu ermitteln. Wenn diese
von der Druckgasfüllung herrührenden Federkräfte in Ordnung sind, ist dies ein Zeichen
dafür, daß der Pralldämpfer noch einwandfrei dicht ist und keinen F5llungsverlust
aufweist. Die Bedienung des Pralldämpfer-Prüfgerätes ist sehr einfach, denn zur
Prüfung des Pralldämpfers wird das Gerät lediglich am Stoßfänger vor diesem Pralldämpfer
angeordnet. Nachdem sowohl das Pralldämpfer-Prüfgerät als auch das Fahrzeug fest
verankert ist, braucht lediglich die Antriebseinrichtung eingeschaltet werden.
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Die Axialbewegung des Stößels wird auf einfache Weise - wie ein Merkmal
der Erfindung zeigt - dadurch erzielt, daß die Antriebseinrichtung durch einen Getriebemotor
und eine drehfest, aber axial verschiebbar in einer Gewindehülse angeordnete Antriebswelle
gebildet wird. Erfindungsgemäß ist die Antriebseinrichtung Uber eine Rutschkupplung
mit dem Stößel verbunden. Dadurch wird verhindert, daß auf den Stoßfänger eine zu
große Kraft ausgeübt wird, wie dies bei einem festgerosteten Pralldämpfer der Fall
sein kann.
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Das Pralldämpfer-Prüfgerät wird einfach in seinem Aufbau, indem entsprechend
der Erfindung die Gewindehülse über einen Mitnehmer mit der Antriebswelle verbunden
und in einer Zentralbohrung der Gewindehülse angeordnet ist, während der Stößel
ebenfalls in diese Zentralbohrung ragt und an der Stirnseite der Gewindehülse ein
Drucklager vorhanden ist, auf welchem sich der Stößel abstützt.
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Dabei ist erfindungsgemäß zwischen dem Drucklager und dem Stößel eine
Kraftmeßeinrichtung angeordnet.
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Eine sehr einfache Kraftmeßeinrichtung erhält man dadurch, daß diese
durch eine Druckfeder gebildet ist, wobei die auf den Pralldämpfer ausgeübte Kraft
durch die Längenänderung' der Druckfeder festgestellt wird.
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Da erfindungsgemäß die Meßeinrichtung eine Anzeige des Pralldämpfer-Einschubweges
aufweist, ist es möglich, die von der Prüfeinrichtung auf den Pralldämpfer ausgeübte
Kraft über dem Einschubweg aufzuzeichnen. Auf Grund des aufgezeichneten Diagrammes
ist die Aussage über die Funktionsfähigkeit des Pralldämpfers leicht möglich, denn
damit ist ein Vergleich mit den festgelegten Funktionswerten der Pralldämpfer möglich.
Liegen die bei der Pralldämpferprüfung ermittelten Werte innerhalb des festgelegten
Toleranzbandes, so ist der Pralldämpfer in Ordnung.
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Einzelheiten und die weitere Ausgestaltung der Erfindung gehen aus
der Beschreibung und den Zeichnungen eines Ausfthrungsbeispieles hervor. Es zeigt:
Fig. 1 die Anordnung des Pralldämpfer-Prüfgerätes zur Prüfung der am Kraftfahrzeug
angebauten Pralldämpfer; Fig. 2 den Aufbau des Pralldämpfer-Prüfgerätes in vereinfachter
Darstellung.
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Die Fig. 1 zeigt das auf der Grundplatte 1 aufgebaute Pralldämpfer-PrüfgerEt,
welches im wesentlichen aus dem Getriebemotor 2, dem Lagerbock 3 mit darin angeordneter
Gewindehülse 4 und dem Stößel 5 besteht. Der Stößel 5 liegt am Stoßfänger 12 an,
wobei der Stoßfänger mittels zweier Pralldämpfer 14 mit dem Chassis des
Kraftfahrzeuges
13 verbunden ist.
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Zur Prüfung wird das Fahrzeug mit der Handbremse und gegebenenfalls
mit zusätzlichen Unterlegkeilen 15 blockiert. Nun wird das Praildämpfer-Prüfgerät
mittels einer nicht eingezeichneten öheneinstellung so in der Höhe eingestellt,
daß die Längsachse des Stößels 5 mit der Längsachse des Pralldämpfers 14 übereinstimmt.
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Nach dem Eefestigen der Grundplatte 1 am Boden oder auch an entsprechenden,
im Boden verankerten Leitschienen kann die Prüfung des Pralldämpfers 14 erfolgen.
Da der Stoßfänger 12 gelenkig mit den Pralldämpfern 14 verbunden ist, ist es möglich,
jeweils nur einen Pralldämpfer zu prüfen. Selbstverständlich ist es ohne weiteres
möglich, auch beide mit dem Stoßfänger 12 verbundenen Pralldämpfer 14 gleichzeitig
zu prüfen, indem beispielsweise die Prüfeinrichtung aus zwei solchen Pralldimpfer-Pra
fgeräten gebildet wird.
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Den Aufbau des Pralldämpfer-Prfgerätes zeigt Fig. 2. Auf der Grundplatte
1 ist der Getriebemotor 2 befestigt, der über eine Rutschkupplung 7 mit der Antriebswelle
6 in Verbindung steht.
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Diese Antriebswelle 6 ragt in die Bohrung 16 der Gewindehülse 4 und
ist drehfest, aber axial verschiebbar durch den Mitnehmer 8 mit der Gewindehülse
4 verbunden. Zur Aufnahme des Mitnehmers 8 weist die Gewindehülse 4 eine Längsnut
auf. Der Lagerbock 3 ist auf der Grundplatte 1 befestigt und besitzt ein Innengewinde,
in welches die Gewindehülse 4 mit dem Außengewinde 17 eingreift. Auf der der Antriebswelle
abgewandten Seite ragt in die Bohrung 16 der Gewindehülse 4 der Stößel 5, der in
der Bohrung 16 geführt ist. Außerdem stützt sich dieser Stößel 5 auf der Stirnfläche
der Gewindehülse 4 mittels eines Drucklagers 9 ab.
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Die Kraftmeßeinrichtung wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch
die Druckfeder 10 gebildet, welche sich einerseits am St8ßelkopf 18 und andererseits
an einem auf das Drucklager 9 wirkenden Federteller ahsttltzt. Auf diese Weise ist
der Stößel 5 federnd auf der Gewindehülse 4 angeordnet, so daß die beim Zusammendrücken
der Feder 10 auf den Pralldämpfer 14 wirkende Kraft durch den Federweg 11 dargestellt
werden kann. Die Prüfkraft wird über den beispielsweise mit einer Hartgummiauflage
versehenen Stößelkopf 18
über den Stoßfänger 12 auf den Pralldämpfer
14 übertragen. Der Einfahrweg des Pralldämpfers 14 kann dabei gemessen werden, indem
zwischen dem Stoßfänger 12 und einem Bezugspunkt auf dem Pralldämpfer-Prüfgerät
der Jeweilige Abstand gemessen wird oder aber es kann ein geeigneter Wegaufnehmer
am Fahrzeugaufbau befestigt werden, der mit seinem Fühler auf den Stoßfänger 12
wirkt.
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Zur Prüfung des Pralldämpfers 14 wird, nachdem das Pralldämpfer-Prüfgerät
in der eingezeichneten Stellung fixiert und das Kraftfahrzeug durch Anziehen der
Handbremse und gegebenenfalls auch durch Anbringen von Unterlegteilen unter die
Räder blockiert ist, der Getriebemotor 2 eingeschaltet. Die sich dadurch drehende
Antriebswelle 6 nimmt über den Mitnehmer 8 die mit dem Außengewinde 17 versehene
Gewindehülse 4 mit, welche durch die Drehbewegung eine Axialbewegung in Richtung
auf den Praildämpfer 14 ausführt.
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Dabei spannt sich an dem Stößel 5, welcher in der Bohrung 16 der Gewindehülse
4 lediglich geführt ist, die zwischen dem Stößelkopf 18 und dem Drucklager 9 angeordnete
Druckfeder 10. Der Federweg 11, welcher sich infolge der Zusammendrückung der Druckfeder
10 ändert, ergibt die Kraft, mit welcher das Pralldämpfer-Prüfgerät auf den Pralldämpfer
14 wirkt. Gleichzeitig wird über eine Wegmeßeinrichtung der Einfahrweg des Pralldämpfers
14 bestimmt. Diese Wegmeßeinrichtung kann beispielsweise den Abstand zwischen einem
auf dem Pralldämpfer-Prüfgerät festgelegten Festpunkt und dem Stoßfänger 12 ermitteln
oder die Wegmeßeinrichtung ist am Chassis des Fahrzeuges angeordnet und nimmt die
Einfahrbewegung des Stoßfängers auf. Das Prüfergebnis kann ohne weiteres als Diagramm
geschrieben werden, wobei die Federkraft über dem Einfahrweg des Stoßfängers und
damit des Pralldämpfers aufgezeichnet wird. Ein anschließender Vergleich mit den
für den jeweilig zu prüfenden Pralldämpfertyp vorgegebenen Werten gestattet die
Aussage über die Funktionsfähigkeit des eingebauten Pralldämpfers.
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Liegen die gemessenen Werte innerhalb des vorgegebenen Toleranzbandes,
so ist der Pralldämpfer in Ordnung.
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Um beispielsweise bei einem festgerosteten Pralldämpfer 14 keine zu
große Kraft auf den Stoßfänger 12 von dem Pralidämpfer-Prüfgerät auszuüben und damit
Beschädigungen hervorzurufen, ist die Rutschkupplung 7 zwischen dem Getriebemotor
und der Antriebswelle 6
angeordnet. Diese Rutschkupplung 7 gestattet
lediglich eine Mitnahme der Antriebswelle 6 bis zu einem vorgegebenen Drehmoment.
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Wird dieses Drehmoment tberschritten, so rutscht die Kupplung 7 durch
und der Stößelkopf kann keine Beschädigung des Stoßfängers 12 bewirken. In einem
solchen Fall erhält man keinen Einfahrweg für den Praildämpfer 14 und nur einen
Kraftanstieg über einen Wert, der außerhalb der Toleranz liegt. Der Pralldämpfer
ist in einem solchen Fall auszubauen und zu ersetzen.
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Durch Drehrichtungsumkehr des Getriebemotors 2 wird nach erfolgter
Einfahrbewegung des Pralldämpfers 14 der Stößel 5 in die Ausgangslage zurückgeführt.
Dabei wird festgestellt, ob der Stoßfänger 12 in die Ausgangslage vom Pralldämpfer
14 zurückgeschoben wird.
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Durch das vorbeschriebene Pralldämpfer-Prüfgerät wird die hydraulische
Dämpfung des Pralldämpfers nicht eriaittelt, sondern es wird lediglich festgestellt,
ob die von der Druckgasfüllung im Pralidämpfer herrührende Ausschubkraft am Anfang
und am Ende der Dämpferkennlinie in der festgelegten Höhe vorhanden ist. Dabei ist
es selbstverständlich auch möglich, die Prüfeinrichtung so anzuordnen, daß diese
mit dem Stößel auf einen Querbalken wirkt, der sich wiederum an den Angriffspunkten
der Pralldämpfer am Stoßfänger abstützt. Ebenso kann anstelle der Druckfeder 10
jede andere beliebige Druckmeßeinrichtung angeordnet werden, wie beispielsweise
eine ringförmig ausgebildete Druckmeßdose. Die Aufnahme der Meßwerte kann auch elektrisch
und die Wiedergabe über einen XY-Schreiber erfolgen.