DE2601804A1 - Verfahren zum herstellen eines florgewebes mit aufgeschnittenen schlingen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zum herstellen eines florgewebes mit aufgeschnittenen schlingen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Florgewebes mit aufgeschnittenen Schlingen und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bisher wurden Schlingenflorgewebe zur Erzielung aufgeschnittener Schlingen oder Noppen, insbesondere zur Erzielung eines Plüsch- oder Samteffektes, dadurch abgeschert, daß an jeder Schlinge, der Schiingenkopf abgeschnitten wurde. Dies führte zum Verlust einer beträchtlichen Garnmenge, die für andere Zwecke nicht wiederverwendet werden konnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen sich ein Schlingenflorgewebe bei hohem Wirkungsgrad und unter Vermeidung zu großen Garnverlustes abscheren läßt.
Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren zum Herstellen von Florgewebe mit aufgeschnittenen Schlingen erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Bahn eines Schlingenflorgewebes mit einem Rücken daran zugeführt wird, daß die Schlingenflorgewebebahn mit Anlage an der Oberfläche einer rotierenden
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Schneidvorrichtung über diese hinweggeführt wird, daß das Rückenmaterial von einer Vielzahl von Schneidklingen entfernt gehalten wird, während die Schlingen des Schlingenflorgewebes aufgeschnitten werden, und daß das aufgeschnittene Schlingenflorgewebe abgenommen wird.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens hat erfindungsgemäß einen Rotor, eine Vielzahl von Schneidenreihen im Rotor, einen Motor für den Drehantrieb des Rotors, eine Vorrichtung zum Anlegen der Schlingen eines Schlingenflorgewebes an die Schneiden im Rotor zum Aufschneiden der Schlingen, und eine Vorrichtung zum Abnehmen des aufgeschnittenen Schlingenflorgewebes.
Gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung weist jede der Schneiden eine Vielzahl von Schneidklingen und eine Vielzahl von als Schneidenschutz dienenden Schnittiefenbegrenzern auf.
Y/eitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Florschlingen, die nicht nur die Menge des Verlustgarnes reduziert, sondern beim Herstellen einer aufgeschnittenen Schlingenflorware den Wirkungsgrad beim Schneidvorgang erhöht. Nähte bieten keine Schwierigkeit, da die Schneidklingen durch die Schnittiefenbegrenzer daran gehindert werden, in irgendwelche Nähte, an denen Gewebestücke miteinander verbunden sind, einzuschneiden. Außerdem verhindern die als Schneidenschutz dienenden Schnittiefenbegrenzer zufälliges Berühren der Schneidklingen mit dem Finger. Die erfindungsgemäße Vorrichtung schneidet alle Schlingen auf, auch diejenigen, die beim Handhaben der Ware umgelegt worden sind. Auch schneidet die Vorrichtung nach der Erfindung, im Gegensatz zu herkömmlichen Vorrichtungen, alle Schlingen in deren Zentrum auf statt an der einen oder der anderen Seite.
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Die Erfindung wir.d im. folgenden anhand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsb ei spiels mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigt: ■
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vor-■ richtung zum Scheren oder Aufschneiden von Schlingenflorgewebe, . ■
ig. 2 . eine Ansieht in vergrößertem Maßstab des Schneidrotors für die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung,
Mg, "3· eine Draufsicht auf den Schneidrotor der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung und
Fig. 4 eine-perspektivische Ansicht eines der Schneid-..-■' klingensegmente.
Entsprechend Fig. 1 wird ein Schlingenflorgewebe 10, "beispielsweise eine Ware mit nach dem Tufting-Verfahren angebrachter oder angeklebter Schlingenpoldeeke, von einer Lieferrolle aus über einen rotierenden Schneidrotor 14 einer Aufwickelrolle 16 zugeführt. Der Transport des Schlingenflorgewebes 10 erfolgt durch die Wirkung eines Paares Einzugrollen 18,20, die durch einen Motor 22 über ein Übertragungsglied 24 in Gestalt eines Riemens oder einer Kette antreibbar sind. Auf dem Weg von der Lieferrolle 12 zur Auf wickelrolle 16 lauf-fr das Schlingenflorgewebe 10 unter einem Paar lose mitlaufender Rollen 26 und 28 hindurch, über eine Umlenkrolle 30 und unter einem Paar lose mitlaufender Rollen 32 und 34, die höhenverstellbar angeordnet sind. Die Rollen 32 und 34 sind in Rollenständern 36 höhenverstellbar angeordnet, damit der TJmschlingungswinkel des Schlingenflorgewebes 10 am Schneidrotor 14 eingestellt werden kann. Der Schneidrotor 14 ist durch einen Antriebsmotor.38 antreibbar.
Am Schneidrotor 14 ist eine Druckluftdüse 40 angeordnet, die von einer nicht gezeichneten Quelle aus mit Druckluft versorgt
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wird, um vom Sohneidrοtor 14 und insbesondere aus den Zwischenräumen zwischen Schneidklingen 42 und als Schneidenschutz dienenden Sennittiefenbegrenzern 44 Faserflug, Garnreste etc. abzublasen. Zum Auffangen des abgelösten Faserfluges, der G-arnreste etc. ist unter dem Schneidrotor 14 ein Saugkasten 46 angeordnet, der den Faserflug aufnimmt und ihn über eine Leitung 48 zu einer Sammelstelle befördert. Wenn nötig kann die Druckluftdüse durch eine drehbar gelagerte Bürste zum mechanischen Abreinigen der Schneidklingen 42 ersetzt werden.
Vorzugsweise ist der Schneidrotor 14 massiv ausgeführt, und es sind in ihn eine Vielzahl von Nuten 50 zur Aufnahme von Schneidensegmenten 52 eingearbeitet. In den Nuten 50 sind über der Breite des Schneidrotors 14 eine Vielzahl von Schneidensegmenten 52 verriegelt, wobei ein Vorsprung 54 von überwiegender Längsausdehnung in einen Schlitz 56 eingreift, um die Schneidensegmente 52 in Stellung zu halten. Die Schneidensegmente 52 sind aus einer Vielzahl von abwechselnd angeordneten Schneidklingen oder Messern 42 und Schnittiefenbegrenzern 44 zusammengesetzt, die an einem Stift 58, der durch ihre Bohrung hindurchgesteckt ist, zusammengehalten und durch Vergießen in einer Basis 60 gehalten sind, die aus Kunststoff, Vergießmetall o.dgl. hergestellt ist und mit der der Vorsprung 54 einstückig ausgebildet ist. Wie in Fig. 4 zu erkennen, sind auf einer Länge von etwa 25,4 mm etwa 16 Schneidklingen 42 angeordnet. Die Anzahl der Schneidklingen 42 ist jedoch nach Maßgabe der mechanischen Zweckmäßigkeit wählbar, die sich nach der Anzahl der in der Warenbreite aufzuschneidenden Schlingen richtet.
Wenn das Schlingenflorgewebe 10 am Schneidrotor 14 anliegt, liegen die Schnittiefenbegrenzer 44 an der Ware an, wobei sie verhindern, daß die Schneidklingen 42, die um einen vorbestimmten Betrag gegenüber dem äußeren Ende der Schnittiefenbegrenzer nach unten zurückgesetzt sind, durch einen Rücken 62 des Schlingenflorgewebes 10 hindurchschneiden.
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Die Anzahl der Schneidklingen 42 in jedem Schneidensegment ist von mehreren Paktoren abhängig, wie z.B. von der Anzahl der über der jeweiligen Warenbreite aufzuschneidenden Schlingen, von den Relativgeschwindigkeiten des Schneidrotors 14 und der Ware, vom Dessin der Ware, etc.. Die niedrigste Schlinge, die aufgeschnitten werden kann, wird grundsätzlich bestimmt durch den relativen Längenunterschied zwischen der Schneidklinge 42 und dem Schnittiefenbegrenzer 44, während die Anzahl der Behandlungen, die eine gegebene Schlinge durch eine Schneidklinge erfährt, abhängig ist von der Anzahl der Schneidenreihen im Rotor 14, dem Umschlingungswirikel der Ware am Rotor 14, der linearen Geschwindigkeit der Ware und der Geschwindigkeit des Schneidrotors 14.
Um die Ausbildung von Reihen oder Streifen in der Ware zu verhindern, kann entweder das Schlingenflorgewebe 10 oder der Schneidrotor 14 in Querrichtung verstellt werden. In der bevorzugten Ausf ührungsform der Erfindung (Pig. 3) ist zum Verstellen des Schneidrotors 14 ein Motor 64 vorgesehen, dessen Motorwelle 68 an ein Ende eines Exzenters 66 angeschlossen ist. Das andere Ende des Exzenters 66 ist mit einer Rotorwelle verbunden. Durch Verstellen des Schneidrotors 14 ist an der Warenoberfläche ein unregelmäßiger Schnitt- oder Schereffekt erzielbar.
Einer der großen Vorteile der Erfindung besteht darin, daß sich die aufzuschneidende oder abzuscherende Ware um den umlaufenden Schneidrotor 14 schlingen läßt, um einen verbesserten Schneidwirkungsgrad zu erzielen, da der Schnittiefenbegrenzer 44 das Einschneiden in den Rücken 62 verhindert und es ermöglicht, daß die Schneidklingen 42 an derselben Schlinge mehrere Male angreifen. Das Verfahren ist seiner Natur nach etwas statistisch, insofern als man die Schneidklingen 42 einen gegebenen Bereich an der Ware oft bearbeiten läßt, um die Wahrscheinlichkeit, daß irgendwelche Schlingen nicht aufgeschnitten werden, so gering wie möglich zu halten. Mit anderen Worten, jede Schlinge wird während ihres Durchlaufes durch die Vorrichtung der Schneidwirkung einer
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Schneidklinge 42 viele Male ausgesetzt. Als Beispiel sei angenommen, daß die Schlingen einer Schlingenflorware aufgeschnitten werden sollen, die je Zoll (25,4 mm) der Warenbreite 25 Schlingenreihen aufweist, was einer Teilung (gauge) von 1/25 entspricht. Weiterhin sei angenommen, daß aufgrund des Umschlingungswinkels der 7/are am Schneidrotor an diesem stets eine linear gemessene Warenlänge von etwa 25,4 cm anliegt, daß die Durchlaufgeschwindigkeit der Ware etwa 2,74 m/min beträgt und daß der Schneidrotor 2000 Umdrehungen in der Minute ausführt. Unter diesen Bedingungen kommt jede Schlinge bei ihrem Durchlauf durch die Vorrichtung etwa 474mal mit einer Schneidklinge in Berührung. Dies gewährleistet, daß die Wahrscheinlichkeit relativ klein ist, daß eine Schlinge den Prozeß durchläuft, ohne aufgeschnitten zu werden.
Es ist möglich, einen Mustereffekt durch aufgeschnittene und nicht aufgeschnittene Florschlingen in der Florware dadurch zu erzielen, daß in jeder der längsgerichteten Schneidenreihen bestimmte ausgewählte Reihen von Schneidklingen 42 herausgenommen werden, um eine Florware herzustellen, die an im Abstand voneinander gelegenen Bereichen längsgerichtete Streifen mit ungeschnittenen Schlingen aufweist.
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Claims (12)

ANSPRÜCHE
1. Verfahren zum Herstellen von Florgewebe mit aufgeschnittenen Schlingen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bahn eines Schlingenflorgewebes mit einem Rücken daran zugeführt wird, daß die Schlingenflorgewebebahn mit Anlage an der Oberfläche einer rotierenden Schneidvorrichtung über diese hinweggeführt wird, daß das Rückenmaterial von einer Vielzahl von Schneidklingen entfernt gehalten wird, während die Schlingen des Schlingenflorgewebes aufgeschnitten werden, und daß das aufgeschnittene Schlingenflorgewebe abgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende Schneidvorrichtung in einer der Bewegungsbahn der SchlingenfIorgewebebahn entgegengesetzten Richtung gedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur bestimmte, im voraus ausgewählte Schlingenreihen des Florgewebes aufgeschnitten werden, während andere im voraus ausgewählte Schlingenreihen geschlossen bleiben, und daß anschließend an das selektive Aufschneiden bestimmter Schlingenreihen das Schlingenflorgewebe abgenommen wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3» gekennzeichnet durch einen Rotor (14), eine Vielzahl von Schneidenreihen im Rotor (14), einen Motor (38) für den Drehantrieb des Rotors (14), eine Vorrichtung (Rollen 32,34) zum Anlegen der Schlingen eines Schlingenflorgewebes (10) an die
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Schneiden im Rotor (14) zum Aufschneiden der Schlingen, und durch eine Vorrichtung (Aufwickelrolle 16) zum Abnehmen des aufgeschnittenen Schiingenflorgewebes (10).
5. Vorrichtung nach Anspruch. 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Schneiden eine Vielzahl von Schneidklingen (42) und eine Vielzahl von als Schneidenschutz dienenden Schnittiefenbegrenzern (44) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, zum Herstellen eines Schlingenflorgewebes mit Rücken, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittiefenbegrenzer (44) länger sind als die Schneidklingen (42), um Einschneiden der Schneiden in das Rückenmaterial (62) zu verhindern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch g e k e η η -
ζ e i chne t, daß die Drehrichtung des Rotors (14) an der Berührungsstelle mit dem Florgewebe (10) der Bewegungsbahn des Florgewebes (10) entgegengesetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Rotor (14) eine Reinigungsvorrichtung (Druckluftdüse 40) zum Abreinigen des Rotors (14) von Faserflug und ein Saugkasten (46) zum Abführen des durch die Reinigungsvorrichtung (Druckluftdüse 40) vom Rotor (14) abgenommenen Faserfluges angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch g e k e η η -
ζ e i chne t, daß die Reinigungsvorrichtung eine Druckluftdüse (40) aufweist, der Druckluft zugeführt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch g e k e η η zeichnet, daß eine Vorrichtung (Rollen 32,34, Rollenständer 36) zum Einstellen des Umschlingungswinkels der Schlingenflorgewebes (10) am Rotor (14) vorhanden ist.
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11. Vorrichtung nach. Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (14) eine Vielzahl von Nutenreihen darin aufweist, daß die Schneidklingen (42) und die Schnittiefenbegrenzer (44) in Segmenten (52) zusammengefaßt sind, und daß in jeder Nut (50) eine Vielzahl von Segmenten (52) aufgenommen sind.
12. Schneidvorrichtung für die Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von nach oben vorspringenden Schneidklingen (42), eine Vielzahl von an den Schneidklingen (42) angeordneten und nach oben über die Schneidklingen (42) hinausragenden, als Schneidenschutz dienenden Schnittiefenbegrenzern (44), und durch eine rings um die Schneidklingen (42) und die Schnittiefenbegrenzer (44) angegossene Basis (60), die die Schneidklingen (42) und die Schnittiefenbegrenzer (44) sicher in Stellung hält.
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DE2601804A 1975-01-20 1976-01-20 Verfahren und Vorrichtung zum Aufschneiden der Flornoppen von Schlingenflorware Expired DE2601804C3 (de)

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