DE259106C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 259106 KLASSE 49^i GRUPPE
Firma G. RAU Jn PFORZHEIM, Baden.
und Kettenteilen.
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich
auf einen Lotdraht, in welchem ein oder mehrere sich umschließende Metallteile angeordnet sind.
Der Erfindung gemäß besteht das Neue darin, daß eine selbständige Loteinlage ganz in
Wegfall kommt und die sich umschließenden Metallteile bei Erhitzung des Lotdrahtes an
den Berührungsflächen eine als Lot dienende Legierungsschicht entstehen lassen, welche leichter
flüssig ist als die einzelnen im Lotdraht vorhandenen Metallteile selbst.
Bei den bisher bekannten Lotdrähten war eine -besondere Loteinlage in dem Mantelkörper
untergebracht, und zwar in Form eines oder mehrerer massiver Kerne oder Hohlkerne,
welche Teile man vor dem Auswalzen oder Ziehen zusammensteckte. Ferner ist es bekannt, das Lot auf ein Trägerblech aufzuschmelzen
oder aufzuschweißen, dies mit Lot versehene Trägerblech darnach in den
Mantelkörper einzuführen und das so erzeugte Werkstück durch Walzen oder Ziehen zu fertigem Lotdraht auszustrecken.
Bei der Herstellung dieser bekannten Lotdrahte tritt vielfach der Mißstand ein, daß
das Lot im Innern während des Glühens sehr leicht in Fluß kommt, wodurch dasselbe stets
die den frisch geschmolzenen Metallen eigentümliche Härte annimmt. Da ferner nun die Lotlegierungen
die üble Eigenschaft besitzen, auch wenn sie nach vorsichtigem Glühen weich sind, sofort bei ganz geringer Anstrengung
während des Weiterverarbeitens hart zu werden, müssen die Drähte öfters ausgeglüht
werden. Es muß also das so zeitraubende Glühen mit aller Vorsicht und unter großen Kosten sehr oft wiederholt werden.
Trotzdem aber federn die Kettengliedchen infolge dieser schlechten Eigenschaft des Lotes
gern auf.
Ein weiterer Nachteil bei Verwendung von Loteinlagen ist auch der, daß sie sich während
des Erkaltens nach dem Schmelzen leicht entmischen, also ausseigern, weil sie aus Metallen
von sehr verschiedenen Schmelztemperaturen zusammengesetzt sind. Man hat dann an ein und demselben Stück verschiedene
Zusammensetzungen von Legierungen, was durch die Kontrollanalyse schon vielfach festgestellt
wurde. Die Flüssigkeit und Festigkeit des Lotes in dem Draht ist dann eine
verschiedene, wodurch sehr viel Ausschußware entsteht, ja oft die Brauchbarkeit ganzer
Posten in Frage gestellt wird. Aber auch infolge der rasch zunehmenden Härte des Lotes
bricht dasselbe beim Ausstrecken des Lotdrahtes leicht in dem Mantelkörper in kleinen
Stückchen ab, der fertige Draht hat dann an manchen Stellen gar kein Lot und an andern
Stellen wieder zu viel.
Schließlich gibt es verschiedene Länder, beispielsweise Österreich, welche nach ihrem
Punzierungsgesetz kein Lot im Draht selbst zulassen, d. h. sie verbieten einen Draht mit
niederhaltigen oder unechten Lot einlagen, demzufolge die bekannten Lotdrähte oder die aus
diesen Lotdrähten hergestellten Waren in diese Länder nicht eingeführt werden können.
Diese Übelstände werden nun der vorliegenden Erfindung gemäß dadurch beseitigt, daß man zur Herstellung von Lotdrähten solche Metalle wählt, die bei Erhitzung des Lotdrahtes an den gegenseitigen Berührungsflächen eine Legierung oder eine Lotschicht entstehen lassen, welche leichter flüssig ist, als die einzelnen im Lotdraht vorhandenen Metallteile selbst.
Diese Übelstände werden nun der vorliegenden Erfindung gemäß dadurch beseitigt, daß man zur Herstellung von Lotdrähten solche Metalle wählt, die bei Erhitzung des Lotdrahtes an den gegenseitigen Berührungsflächen eine Legierung oder eine Lotschicht entstehen lassen, welche leichter flüssig ist, als die einzelnen im Lotdraht vorhandenen Metallteile selbst.
In der Zeichnung zeigen im vergrößerten Maßstabe:
Fig. ι eine Ansicht des Lotdrahtes, teilweise im Schnitt, und
Fig. 2 einen Querschnitt hierzu.
Der Lotdraht besteht aus dem Mantelkörper c.und aus dem inneren Kern d.
Geeignete Metalle für den Mantel c und den Kern d sind z. B. hochhaltige Silberlegierungen
oder hochhaltige Kupferlegierungen, deren Metallmischungen sehr weich sind und einen hohen
Schmelzpunkt haben. Hat beispielsweise der Mantelkörper eines Lotdrahtes 980 Teile Feinsilber
und 20 Teile Kupfer und besteht der innere Kern aus Kupfer, so ist der Schmelzpunkt
des Mantels etwa 925 Grad und die Dehnung ungefähr 40 Prozent. Der Schmelzpunkt des Kupferkernes ist dagegen etwa 1080 ° und
die Dehnung gleichfalls ungefähr 40 Prozent. Da nun hier der Mantelkörper als auch der
innere Kern je annähernd 40 Prozent Dehnung haben, so verhalten sich die Metalle in der
Weiterverarbeitung gleich. Es wird also der innere Kern niemals abreißen oder sich anders
strecken wie der Mantel.
Dadurch entsteht ein Draht von ganz gleichmäßigem Feingehalt, d. h. von immer gleichem
Verhältnis zwischen Mantelkörper und Kern. Der Schmelzpunkt des Mantelkörpers ist, wie
bereits erwähnt, 925 °, der des Kernes 1080°. Es ist also hier das Gegenteil der Fall wie bei
Lotdraht mit Loteinlage, denn dort ist immer die innere Lot einlage diejenige mit niederem
Schmelzpunkt. Man sollte nun annehmen, daß der äußere Mantel, der einen um 155°
niedrigeren Schmelzpunkt hat wie der innere Kern, und der zudem noch die Hitze dei Lötflamme
direkt bekommt, schmelzen müßte, ehe sich der innere Kern, der einen um 155 a
höheren Schmelzpunkt hat und durch den Mantelkörper noch vor der direkten Erhitzung
geschützt ist, auch im geringsten verändern würde. Dies ist aber nicht der Fall, sondern
es entsteht bei einer Temperatur, bei welcher das Silber sich auf der Oberfläche noch gar nicht
verändert, zwischen der inneren Berührungsfläche des Silbers und derjenigen des noch weit
höher schmelzenden Kupfers eine besondere leichtflüssige Legierung. Die sich berührenden
Kristalle der verschiedenen Metalle fließen ineinander, und die Mischung, welche jetzt in
ihrem flüssigen Zustand mehr Raum gebraucht, drängt nach den beiden Enden des Kettengliedes,
tritt dort heraus und verlötet dieselben.
Als weiteres Beispiel sei erwähnt, der Mantelkörper bestehe aus 950 Teilen Feinsilber und
50 Teilen Kupfer, der innere Kern aus 900 Teilen Kupfer und 100 Teilen Zink, so ist der
Schmelzpunkt des Mantelkörpers annähernd 900° und die Dehnung etwa 30,6 Prozent. Der
Schmelzpunkt des inneren Bronzekerns ist dagegen 1020 ° und die Dehnung etwa 40,3 Prozent.
Hier hat der Mantelkörper eine kleinere Dehnung als der innere Kern. Da hier das Mantelmaterial
verhältnismäßig hart ist, ist es von Vorteil, daß der innere Kern sehr weich und
dehnbar ist, weil hierdurch ein Auf federn der Gliedenden nach dem Biegen verhindert oder
doch vermindert werden kann. Auch hier treten dieselben Vorteile ein wie beim vorhergehenden
Beispiel.
Schließlich sei noch ein Beispiel erwähnt, bei dem der Mantelkörper des Lotdrahtes aus
950 Teilen Feinsilber und 50 Teilen Kupfer besteht, der innere Kern dagegen aus 750 Teilen
Feinsilber und 250 Teilen Kupfer. Der Schmelzpunkt des Mantelkörpers ist dann etwa 900°, die Dehnung etwa 30,6 Prozent, der
Schmelzpunkt des inneren Kernes dagegen ungefähr 760 °, die Dehnung etwa 20 Prozent.
Wenn nun auch hier insofern eine Differenz besteht, als die Dehnung des Mantelkörpers größer
ist wie die des inneren Kernes, so ist doch die Weiterverarbeitungsmöglichkeit eine günstige,
weil der Kern sehr lange weich bleibt, also auch beim Biegen der Kettenglieder ein Zurückfedern
der Gliedenden nicht veranlaßt. Die Schmelztemperatur des Kernes ist niedriger als diejenige des Mantels. Erwärmt man nun die
aus solchem Lotdraht hergestellten fertig gebogenen Kettenglieder, so entsteht wie bei
den bereits erwähnten Beispielen an den Berührungsflächen eine Legierung, die wieder
leichtflüssiger ist als die einzelnen Metallteile selbst. Diese flüssige Legierung tritt dann an
beiden Enden des Kettengliedes heraus und verbindet sie metallisch.
Statt wie zeichnerisch dargestellt, können auch zwischen dem Mantelkörper c und dem
inneren Kern d nach Bedarf Hohlkerne vorgesehen werden. Es können schließlich außer
den im Lotdraht untergebrachten, sich umschließenden Metallteilen, die bei Erhitzung
des Lotdrahtes an den Berührungsflächen von selbst eine flüssige Lotschicht entstehen lassen,
noch besondere Loteinlagen angeordnet sein.
Claims (1)
- Patent-An SPRU ch:Lotdraht zur Herstellung von Schmuckwaren, insbesondere von Kettensträngen und Kettenteilen, in welchem ein oder mehrere sich umschließende Metallteile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lotdrahtteile aus solchen Metallen oder Metallegierungen bestehen, daß bei Erhitzung des Lotdrahtes an den Berührungsflächen der Lotdrahtteile eine als Lot dienende Legierungsschicht entsteht, welche leichter flüssig ist als die einzelnen im Lotdraht vorhandenen Metallteile selbst.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE259106C true DE259106C (de) |
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ID=516869
Family Applications (1)
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Country | Link |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2429072A1 (fr) * | 1978-06-19 | 1980-01-18 | Wagner Ferd | Fil en alliage d'argent pour chaines de parure |
FR2430291A1 (fr) * | 1978-07-04 | 1980-02-01 | Wagner Ferd | Fil en alliage d'or pour chaines de parure |
-
0
- DE DENDAT259106D patent/DE259106C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2429072A1 (fr) * | 1978-06-19 | 1980-01-18 | Wagner Ferd | Fil en alliage d'argent pour chaines de parure |
FR2430291A1 (fr) * | 1978-07-04 | 1980-02-01 | Wagner Ferd | Fil en alliage d'or pour chaines de parure |
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