DE257969C

DE257969C -

Info

Publication number: DE257969C
Application number: DENDAT257969D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

VI 257969 - ■ KLASSE 17/. GRUPPE

WALTER LOEBEL in LEIPZIG.

Die zu Kühlzwecken benutzte, tief gekühlte Luft muß bekanntlich dann entfeuchtet werden, wenn sie nach Kühlräumen geleitet wird, die zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln dienen.

Dieses Entfeuchten geschieht gewöhnlich in der Weise, daß die bereits auf niedrige Temperatur gebrachte Luft durch Filter aus Chlorkalzium, Chlorkalium o. dgl. Salze geleitet

ίο wird, die starke Neigung besitzen, Feuchtigkeit aufzunehmen.

Enthält die Luft viel Feuchtigkeit, so ist eine sehr häufige Erneuerung der Salzfilter notwendig, die sich durch Auflösen der Kristalle versetzen, also luftundurchlässig werden. Ganz abgesehen von der durch die notwendige ständige Überwachung und häufige Erneuerung der Salzfilter verursachten Umständlichkeit ist dieses Entfeuchtungsverfahren auch aus dem Grunde wenig wirtschaftlich, weil die in Benutzung gewesenen Salze nur durch Eindampfen, also nur mit großem Wärmeaufwand zurückgewonnen werden.

Soll sich das Entfeuchten der Kühlluft dem Betriebe in den Kühlräumen zweckmäßig einordnen und dabei auch wirtschaftlich sein, so ist notwendig, daß das Salzfilter sich stets in gleichem Zustande befindet, d. h. durch fortgesetzte Aufnahme von Flüssigkeit keine Veränderung erleidet und deshalb keiner besonderen Überwachung bedarf, und ferner darf das Ausscheiden der der Kühlluft entzogenen Feuchtigkeit aus dem Filtergut besondere maschinelle Anlagen und Wärmeaufwendungen nicht erfordern.

Diese Bedingungen werden mit vorliegender Erfindung dadurch erfüllt, daß an Stelle des trockenen Salzfilters eine konzentrierte Salzlösung angewendet wird, die in Form eines feinen Regens den Weg der Kühlluft kreuzt oder das Filtermaterial berieselt. Infolgedessen kommt die ununterbrochen den Kanal durchstreichende Kühlluft ständig mit einer Salzlösung von gleicher Konzentration in Berührung, und das Filter befindet sich ständig in gleich gutem, gebrauchsfähigem Zustande.

Die Beseitigung der von der konzentrierten Salzlösung aus der Kühlluft entnommenen Feuchtigkeit bereitet in dieser Form keine nennenswerten Schwierigkeiten, denn es genügt vollkommen, diese Lösung über ein entsprechendes Gradierwerk zu leiten, um die gewünschte Konzentration wieder zu erhalten.

Auf diesem Wege läßt sich auch gleichzeitig das Kühlen der Luft bewirken. Hierzu ist nur nötig, daß die konzentrierte Salzlösung beispielsweise durch Eiskühlung auf niedrige Temperatur gebracht wird. Allerdings wird es sich dabei empfehlen, eine mehrmalige Berieselung bzw. Filtration vorzunehmen, etwa so, daß das erste Filter vorwiegend dem Zwecke dient, die Luft zu kühlen, und die Feuchtigkeitsentziehung hauptsächlich durch das nächste Filter bewirkt wird.

Eine solche Anlage ist in der Zeichnung beispielsweise, und zwar schematisch dargestellt.

Die ungekühlte feuchte Luft durchzieht den Kanal α und kommt zunächst mit dem Filter b in Berührung, das durch die Rohrleitung d ununterbrochen mit konzentrierter Salzlösung versorgt wird. Die Leitung d wird von einem Kühler g gespeist, in dessen Kühlschlange g¹ die das Gradierwerk h verlassende

40

45

55

60

65

70

Salzlösung gelangt. Eine von der Leitung d abzweigende Rohrleitung d¹ führt die konzentrierte Salzlösung nach dem zweiten Filter δ¹.

Nach dem Berieseln der Filter b, b^x wird die Salzlösung von einem Behälter k aufgefangen, aus dem sie durch die Pumpe p in der Leitung i nach der Verteilungsrinne m des Gradierwerkes h geleitet wird.

Dementsprechend vollzieht sich nunmehr ίο das Kühlen und Entfeuchten der Kühlluft ebenso in ununterbrochenem Betriebe, als die Kühlluft durch den Kanal geleitet wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zum Entfeuchten von Kühlluft, dadurch gekennzeichnet, daß der Weg der Kühlluft durch eine ununterbrochen nach Brausen, Filtern o. dgl. geleitete konzentrierte Salzlösung durchkreuzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrierte Salzlösung vor ihrer Zuleitung nach dem Luftkanal auf niedrige Temperatur gebracht und dadurch gleichzeitig zur Luftkühlung benutzt wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Luftkanal mehrere Filter in angemessenen Abständen eingebaut sind, denen die konzentrierte gekühlte Salzlösung durch die gleiche Leitung zugeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.