DE2559072A1 - Verbindungen und verfahren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft neue Verbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und die Verwendung der Verbindungen zur
Verringerung der Wirkung des Zentralnervensystems lebender Körper. Die Erfindung betrifft insbesondere Amidester von
Benzoylalkansäuren.
Es sind viele Agentien bekannt, die eine Depressorwirkung auf das Zentralnervensystem lebender Tiere besitzen. Diese
Agentien sind beispielsweise als Antikonvulsantien, Sedativa, Beruhigungsmittel und dergleichen verwendet worden. Ein solches
Mittel, das eine Depressorwirkung auf das Zentralnervensystem ausübt stellt Chlorpromazin dar. Wegen seiner ·
2 ~ k ORiGiNAL INSPECTED
609836/0995
Wirkung auf das Zentralnervensystem ist es als Beruhigungsmittel und Sedativum zur Erleichterung von mentaler Bewegung,
Spannung, Befürchtung oder Angstzuständen oder als Mittel zur Bekämpfung von Schwindel, Erbrechen oder Aufstossen
indiziert worden. Chlorpromazin dient auch zur Verringerung
der narkotischen, sedativen und anästhesistischen Erfordernisse beim Tier durch Potentiation, wodurch jegliches
Risiko, das bei der Anwendung des Narkotikums, Sedativums oder Anästiietikums vorliegen könnte, verringert wird. Chlorpromazin
ist auch in der psychiatrischen Medizin zur Regelung der Symptome angewandt worden, die bei Neurosen und ähnlichen
psychotischen .Zuständen, wie Schizophrenie, manisch-depressiven Zuständen, ernsten Persönlichkeitsstörungen, verwickelten
Psychosen, degenerativen Zuständen und Senilitätspsychosen auftreten. Häufig haben Mittel mit einer Depressorwirkung
auf das Zentralnervensystem Nachteile, wie unerwünschte Nebenwirkungen, ζ.B.allergische Reaktionen oder sie führen zur
Süchtigkeit etc.. Daher besteht ein Bedürfnis an der Bereitstellung
alternativer Reagentien mit einer Depressorwirkung auf das Zentralnervensystem.
Die Amidester der Benzoylalkansäuren gemäss der Erfindung,
die nachstehend als "AP-Verbindungen" bezeichnet werden, können durch die Formel
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dargestellt werden, worin A Alkylen bedeutet, z.B. einen niedrigen Alkylenrest, z.B. mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder
mehr Kohlenstoffatomen, vorzugsweise von 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, wobei häufig eine n-Alkylengruppierung vorliegt,
z.B. (CH2J2* (CH2)3 etc. und worin R.., R2 und R3 gleich
oder unterschiedlich sein können und Wasserstoff oder einen Alkoxyrest darstellen, z.B. einen niedrigen Alkoxyrest, vorzugsweise
mit 1, 2, 3, 4 Kohlenstoffatomen, z.B. einen Methoxyrest und worin R. einen heteroacyclischen oder heterocyclischen
Rest bedeutet, worin das Heteroatom ein Stickstoff- oder Sauerstoffatom darstellt und zumindest ein
Heteroatom Stickstoff ist, und an der Carbonylgruppe angehängt ist und zumindest sekundär ist, z.B.
^5
-NC oder -
-NC oder -
bedeutet, worin R,- und Rg Wasserstoff atome oder Niedrigalkylreste
mit vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen, mit der Massgabe, dass zumindest einer der Reste
Rc und Rg eine Niedrigalkylgruppe bedeutet, und Z^X Sauerstoff
, Hydrocarbyl, z.B.
x^ 7 oder J^N-R7
R8
darstellt, worin R7 und Rß gleich oder unterschiedlich
sein können und jeweils ein Wasserstoffatom oder einen niedrigen Alkylrest bedeuten, der vorzugsweise 1 bis etwa
4 Kohlenstoffatome aufweist.
Die AP-Verbindungen weisen eine Depressorwirkung auf das Zentralnervensystem bei Verabreichung an lebende Tiere auf,
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z.B. an Warmblütler, wie Säugetiere und Menschen, die aus
Gründen der Bequemlichkeit nachstehend auch unter dem Begriff "Tiere" mit erfasst sein sollen. Die durch die AP-Verbindungen
hervorgerufenen Depressorwirkungen erinnern an die von Chlorpromazin ausgeübte Wirkung. Die AP-Verbindungen können
insbesondere günstig zur Hervorrufung von beruhigenden Zuständen beim Tier sein, d.h. zur Verringerung von Unruhe,
Aufregung, Spannung und Angstzuständen dienen. Die AP-Verbindungen können auch als Sedativum oder mit einem Sedativum,
Anästhetikum, Narkotikum oder dergleichen zur Induzierung von Schlaf, Hypnose, Anästhesie oder dergleichen angewandt
werden. Einige der AP-Verbindungen können auch als Antikonvülsantien angewandt werden und können auch zur Behandlung
mentaler Störungszustände dienen, bei denen eine Herabsetzung der Zentralnervensystemaktivität wünschenswert ist.
Beispielhaft seien für die erfindungsgemässen Verbindungen genannt: N, N'-Diäthyl-f-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid;
N-Morpholinyl-f-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid;
N-Piperidinyl- f*-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid;
N-Morpholinyl-ß-benzoyl-propionamid; N-(4-Methyl)-piperazinyl-7^-3,4,5-trimethoxybenzoylJ-butyramid-Hydrochlorid;
N-Morpholinyl-ß-(4-methoxybenzoyl)-propionamid; N-Morpholinyl-QT-(4-methoxybenzoyl)-butyramid
und N-Morpholinyl-y'-benzoylbutyramid.
Die AP-Verbindungen können aus einer Benzoylalkansäure oder dem -Säurehalogenid, beispielsweise -Chlorid und einem Amin
erzeugt werden. Benzoylalkansäuren und -Säurehalogenide der Formel
- 5 609836/0995
worin A, R1, R2 und R_ die vorstehend angegebene Bedeutung
besitzen und Z eine -OH-Gruppe oder ein Halogenatom darstellt, z.B. das Chloratom, sind bekannt. Die US-PS
3 803 222, am 4. April 1974 an Aldo Garzia erteilt, beschreibt die Herstellung von Benzoylalkansauren, wobei hierauf
Bezug genommen wird. Die Benzoylalkansauren, z.B. 3,4,5-Trimethoxybenzoyl-butyrsäure
können durch Reaktion eines korrespondierenden Alkylbenzoylacetates mit Alkyl-ß-bromopropionat
in Gegenwart von Natrium bei niedriger Temperatur, z.B. O C, und nachfolgende Hydrolyse des Rottest er produktes
mit Schwefelsäure hergestellt werden. Das Säurehalogenid kann aus der korrespondierenden Säure auf übliche Weise, beispielsweise
durch Reaktion mit Thionylchlorid, Oxalylchlorid oder dergleichen hergestellt werden. Der Amin-Reaktant kann
durch die Formel
H-R4
dargestellt werden, worin R4 die vorstehend angegebene Bedeutung
besitzt. Amine, welche zur Erzeugung der erfindungsgemässen Verbindungen angewandt werden können, umfassen Diäthylamin,
Morpholin, Piperidin, 4-Methyl-piperazin und dergleichen.
Wenn man nach dem Benzoyl-Alkansäureweg der Synthese der AP-Verbindungen vorgeht, welcher den bevorzugten Syntheseweg
darstellt, kann die Benzoylalkansäure in ein Säureanhydrid als Zwischenprodukt umgewandelt werden und sodann mit dem
Amin unter Erzeugung der AP-Verbindung umgesetzt werden. Das Säureanhydrid kann durch Reaktion der Benzoylalkansäure mit
einem Alkylester eines Haloformates (d.h. Halocarbonates),
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insbesondere einem Chlorkohlensäureester, hergestellt werden. ·
Der Alkylester kann einen Niedrigalkylester darstellen und Äthylchlorkohlensäureester und Isobutyl-chlorkohlensäureester
sind bevorzugt. Die Reaktion erfolgt bei Raumtemperatur, wobei jedoch höhere oder niedrigere Reaktionstemperaturen angewandt
werden können. Die Reaktionstemperatur sollte nicht
so niedrig" sein, dass die Reaktionsgeschwindigkeit zu stark vermindert ist oder so hoch sein, dass die Ausgangsmaterialien
oder -produkte beeinträchtigt werden. Häufig ist eine Temperatur im Bereich von etwa O bis 50° C oder höher günstig. Bei
der Reaktion ergibt sich ein Halogenwasserstoff-Nebenprodukt. Ein Halogenwasserstoff-Akzeptor, wie beispielsweise ein
tertiäres Amin, kann Anwendung finden. Einen bevorzugten Halogenwasserstoff-Akzeptor
stellt Triäthylamin dar. Triäthylaminhydrochlorid fällt beispielsweise aus einem Benzolmedium
aus. Die Reaktion wird vorzugsweise unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen und in Gegenwart eines inerten organischen
Lösungsmittels, wie Benzol, Toluol und dergleichen, durchgeführt.
Die Zwischenproduktverbindung, oder das gemischte Säureanhydrid kann durch die Formel
C-A-C-O-C-O-R
dargestellt werden, worin A, R1, R2 und R3 die vorstehend
angegebene Bedeutung besitzen und Rg einen niedrigen Alkylrest
darstellt. Das Molverhältnis von Benzoylalkansäure zu Alkylhalogenkohlensäureester kann stark variieren. Da der
Alkylhalogenkohlensäureester jedoch häufig leichter erhältlich
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« "7 —
ist, kann er in einem Überschuss zu der Menge eingesetzt
werden, die zum vollständigen Ablauf der Reaktion auf stöchiometrischer Basis erforderlich wäre. Häufig beträgt das Molverhältnis
von Benzoylalkansaure zu Alkylhalogenkohlensäureester etwa 0,1 : 1 bis 5:1, vorzugsweise etwa 0,5 : 1 bis
1,1 : 1. Der Halogenwasserstoff-Akzeptor kann auch in weit variierenden
Mengen eingesetzt werden, vorzugsweise in einem Molverhältnis zu der Benzoylalkansaure von etwa 0,1 : 1 bis
10 : 1, wobei besonders bevorzugt sind 0,8 : 1 bis 1,5 : Das Lösungsmittel kann in Mengen, die eine Lösung ergeben
eingesetzt werden, beispielsweise in Mengen von etwa 5 bis 1000 ml pro Gramm Benzoylalkansaure.
Es ist im allgemeinen bevorzugt, das Amin zu dem Reaktionsgemisch nach der Zugabe des Alkylhalogenkohlensäureesters
hinzuzufügen. Die Reaktion zwischen dem Amin und dem gemischten Säureanhydrid erfolgt bei Raumtemperatur, wenngleich
höhere und niedrigere Temperaturen unter den gleichen Voraussetzungen
angewendet werden können, wie sie vorstehend für die Herstellung der gemischten Säureanhydride angegeben wurden.
Häufig wird eine Temperatur von etwa 0 bis 500C oder mehr angewandt. Da das Amin häufig leichter erhältlich als
das gemischte Säureanhydrid ist, wird es vorzugsweise im überschuss zu der Menge eingesetzt, die zur Reaktion mit
der Benzoylalkansaure auf stöchiometrischer Basis erforderlich ist. Häufig kann das Molverhältnis von Benzoylalkansaure
zu Amin etwa 0,5 : 1 bis 20 : 1, vorzugsweise etwa 1,5 : 1 bis 3:1 betragen. Die Reaktion erfolgt rasch,
insbesondere bei Rührung, und die Reaktion kann im wesentlichen vollständig in-etwa 0,01 bis 50 Stunden bei Raumtemperatur
abgelaufen sein.
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Der Amidester der Benζoylalkansäure kann auf herkömmliche
Weise, beispielsweise durch Abfiltration des Halogenwasserstoff-Akzeptors, durch Waschen der organischen Phase,
Neutralisierung, sofern gewünscht, mit beispielsweise Natriumhydrogencarbonat,
Konzentration, z.B. durch Verdampfung' und Abtrennung und sodann Umkristallisierung des Produktes
aus Lösungsmitteln gewonnen werden.
Bei der Herstellung der AP-Verbindungen, bei der ein Säurehalogenid
als Ausgangsmaterial angewandt wird, kann die Reaktion mit dem Amin in Gegenwart einer Base durchgeführt
werden, beispielsweise einer Alkalimetallbase, wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid oder mit Pyridin, bei Raumtemperaturen.
Temperaturen von etwa O bis 10O0C können angewandt
werden. Die Base dient als Halogenid-Akzeptor. Das Molverhältnis von Säurehalogenid zu Amin kann im Bereich von etwa 0,1 :
bis 10 : 1 und das Molverhältnis von Säurehalogenid zu Base kann im Bereich von etwa 0,1 : 1 bis 10 : 1 liegen. Die
Reaktion kann in einem inerten Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol und dergleichen durchgeführt werden.
Die Verringerung der Zentralnervensystemaktivität kann gemäss
der Erfindung durch Verabreichung einer Dosis der AP-Verbindungen erreicht werden, die innerhalb ziemlich weiter
Grenzen unter Eintritt des gewünschten Depressoreffektes auf die Aktivität des Zentralnervensystems schwanken. Die Dosierungen
liegen im allgemeinen im Bereich von zumindest etwa
1 mg/kg/Tag (mg pro kg des Körpergewichts pro Tag), vorzugsweise etwa 1 bis 1000 mg/kg/Tag, wobei insbesondere etwa
2 bis 200 oder 500 mg/kg/Tag bevorzugt sind. Eine Dosierung
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kann eine AP-Verbindung oder zwei oder mehr AP-Verbindungen als Gemisch umfassen.
Die AP-Verbindungen können zu therapeutischen Zwecken dem
Patienten in beliebiger bequemer Weise verabreicht werden, wobei jedoch die interne Verabreichung bevorzugt wird. Die
Verabreichung kann beispielsweise oral oder parenteral, z.B. durch kutane, subkutane, perkutane, intraarterielle,
intraperitoneale, intravenöse, intramuskuläre, etc. Injektionen erfolgen. Die AP-Verbindungen sind im allgemeinen
wirksamer, wenn sie parenteral anstatt oral verabreicht werden, weshalb geringere Dosen zur Erreichung des
vorgegebenen Ergebnisses verabreicht werden können. Die orale Verabreichung kann jedoch für den Patienten bequemer und
daher wünschenswerter sein. Die AP-Verbindungen können einmal
täglich oder in Fraktionen zu periodischen Zeitabschnitten während des Tages verabreicht werden. Bei oraler Verabreichung
werden 2 oder 3 oder mehr Teildosen pro Tag bevorzugt. Die Einheitsdosisformen, die etwa 50 bis 500 mg
der Verbindung enthalten, sind zufriedenstellend und können auf bekannte Weise erzeugt werden.
Bei oraler Verabreichung können die AP-Verbindungen in pharmazeutischen
Dosisformen, wie beispielsweise Pillen, Lotions, Tabletten oder Kapseln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger vorliegen. Diese Einheitsdosisformen können die üblichen Verdünnungsmittel, Exzipienzen, Schmiermittel und
Verlängerungsmittel, die regelmässig bei der Herstellung derartiger Formen verwendet werden, enthalten. Exemplarische
Trägerstoffe sind Feststoffe, wie Lactose, Magnesiumstearat, Calciumstearat, Stärke, Terra alba, Dicalciumphosphat,
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609836/099S
Saccharose, Talkum, Stearinsäure, Gelatine, Agar, Pectin
oder Acacie.
In alternativer Weise können die AP-Verbindungen in einem
flüssigen Vehikel, das für die orale Verabreichung geeignet ist, suspendiert oder gelöst werden. Die Endzubereitung
kann in Form einer Lösung, Emulsion, Suspension, eines Sirups oder dergleichen vorliegen. Flüssige Trägerstoffe,
die angewandt werden können, umfassen beispielsweise Erdnussöl, SesamÖl, Olivenöl, Wasser und dergleichen. Die
flüssige Zubereitung kann auch Netzmittel und andere übliche Additive für flüssige pharmazeutische Dosisformen enthalten.
Die AP-Verbindungen können auch in einer geeigneten Sterillösung oder -suspension in einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger für parenterale Injektionen enthalten sein. Die AP-Verbindungen, die tertiäre Amingruppen aufweisen, wie N-(4-Methyl)
-piperazinyl-'Jf - (3,4,5-trimethoxybenzoyl) -butyramid,
können in Form ihrer Hydrochloridsalze zur Verfügung gestellt werden und in Wasser löslich sein, was für die parenterale
Verabreichung wünschenswert sein kann.
Darüberhinaus können die AP-Verbindungen gemäss der Erfindung
oder die Mittel, die diese enthalten, entweder zusammen mit weiteren physiologisch aktiven Materialien und/oder
Medikamenten, z.B. Puffersubstanzen, Anti-Säuremitteln,
Sedativen, Beruhigungsmitteln, Analgetika, Anästhetika oder dergleichen verabreicht werden oder diese enthalten. Es
wird darauf hingewiesen, dass die Mittel bzw. Zubereitungen gemäss der Erfindung auf beliebige geeignete Weise in Einheitsdosisformen
übergeführt werden können.
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Die Herstellung der AP-Verbindungen wird durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht. Alle Teile und Prozentsätze sind in Gewichtsteilen bezeichnet und die Verfahren werden
bei Raumbedingungen durchgeführt; sofern dies nicht in
anderer Weise angegeben ist.
Es wird eine Suspension von 14 g ( 0,05 Mol) 3,4,5-Trimethoxybenzoyl-7^-butyrsäure
(J.Am. Chem. Soc., 75_, 720, 1955) in
400 ml trockenem Benzol hergestellt und hierzu werden 5r25 g
Triäthylamin hinzugefügt. Bei Raumtemperatur werden zu der Suspension 7,5 g Äthylchlorkohlensäureester hinzugegeben,
wodurch das gemischte Säureanhydrid gebildet wird. Nach Beendigung der Zugabe des Äthylchlorkohlensäureesters werden
9 g (0,1 Mol) Morpholin hinzugefügt und das Gemisch wird während 2 Stunden gerührt und sodann zur Entfernung des ausgefallenen
Triäthylaminhydrochlorides filtriert. Die Mutterlauge wird mit einer wässrigen Natriumhydrogencarbonatlösung
gewaschen und sodann durch Verdampfung auf ein kleines Volumen konzentriert, um ein festes Produkt und eine für
die Filtration ausreichende Flüssigkeitsmenge, d.h. etwa 20 bis 40 ml zu erhalten. Das erhaltene Festprodukt wird
aus Methanol unter Erhalt von 13g N-Morpholinyl-^-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid
mit einem Schmelzpunkt von 105 bis 107°C umkristallisiert.
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Eine Suspension von 17,8 g (0,1 Mol) ß-Benzoylpropionsäure
(Organic Synthesis, 2_, 81) in 500 ml trockenem Benzol wird
hergestellt und es werden 10,5 g Triäthylamin, 15 g Äthylchlorkohlensäureester
und 18g (0,2 Mol) Morpholin nacheinander hinzugegeben. Die Suspension wird während 2 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt und sodann zur Entfernung des ausgefallenen
Triäthylaminhydrochlorides filtriert. Die Mutterlauge wird auf eine kleine Menge zur Filtration konzentriert
und das durch Filtration abgetrennte Festprodukt wird aus Äthanol unter Erhalt von etwa 15g N-Morpholinyl-ß-benzoylpropionamid
kristallisiert, das einen Schmelzpunkt von 87 bis 89°C besitzt.
Eine Suspension von 14 g (0,05 Mol) 3,4,5-Trimethoxybenzoylfl^-butyrsäure
in 400 ml trockenem Benzol wird hergestellt und es werden 5,25 g Triäthylamin, 7,5 g Äthylchlorkohlensäureester
und sodann 7,5 g (0,1 Mol) Diäthylamin hinzugefügt. Die Suspension wird während 2 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt und sodann zur Entfernung des ausgefallenen Diathylaitiinhydrochlorides filtriert. Die Mutterlauge wird
bis zum Erhalt eines trockenen Produktes eingedampft, d.h.. es wird ein Rückstandsöl erhalten. Das Rückstandsöl wird bei
Behandlung mit Diäthyläther fest und wird sodann unter Erhalt von 10 g Ν,Ν'-Diäthyl- #^(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid
filtriert.
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Das Verfahren des Beispiels 1 wird im wesentlichen wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, dass Piperidin anstelle von Morpholin
eingesetzt wird. Das Produkt stellt N-Piperidinyl- 1^-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid
mit einem Schmelzpunkt von 65 bis 68°C dar.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird im wesentlichen wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, dass anstelle von Morpholin 4-Methylpiperazin
eingesetzt wird. Das Produkt stellt N-(4-Methyl)-piperazinyl- f- (3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid-hydrochlorid
dar, das einen Schmelzpunkt von 104 bis 106°C aufweist.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird im wesentlichen wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, dass 4-Methoxybenzoyl-ß-propionsäure
anstelle von 3,4,5-Trimethoxybenzoyl- ^-butyrsäure verwendet
wird. Das Produkt stellt N-Morpholinyl-ß-(4-methoxybenzoyl)-propionamid mit einem Schmelzpunkt von 85 bis 87°C
dar.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird im wesentlichen wiederholt,
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jedoch mit der Ausnahme, dass 4-Methoxybenzoyl-0~-butyrsäure
anstelle von 3,4,5-Trimethoxybenzoyl- ^-butyrsäure eingesetzt
wird. Das Produkt stellt N-Morpholinyl-O*·"- (4-methoxybenzoyl)-butyramid
mit einem Schmelzpunkt von 92 bis 93°C dar.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird im wesentlichen wiederholt,
jedoch mit der Ausnahme, dass ^-Benzoyl-butyrsäure anstelle
von f-(3,4,5-Trimethoxybenzoyl)-butyrsäure eingesetzt wird.
Das Produkt stellt N-Morpholinyl-^-benzoyl-butyramid mit einem Schmelzpunkt von 59 bis 61°C dar.
Eine für den klinischen Gebrauch zur Verringerung der Aktivität des Zentralnervensystems nützliche Substanz kann
die spontane Motilität von Tieren bei Verabreichung an diese Tiere beeinflussen. Die Verabreichung von Chlorpromazin an
Mäuse führt beispielsweise zu einer Verringerung der spontanen Bewegung der Tiere, wobei diese ruhiger und weniger
rastlos erscheinen. In den folgenden Beispielen werden AP-Verbindungen an Mäuse verabreicht und es wird die spontane
Motilität der Mäuse festgestellt. In jedem Fall ergaben die AP-Verbindungen eine Verringerung der spontanen Bewegung der
Tiere, wodurch das Auftreten einer Depressorwirkung auf das Zentralnervensystem und ein Beruhigungseffekt angezeigt
werden.
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Die AP-Verbindungen werden ausgewachsenen Mäusen intraperitoneal verabreicht, wobei diese dann hinsichtlich ihrer
spontanen Motilität beobachtet werden. Die spontane Motilität wird durch Einbringung der Mäuse in einen Käfig gemessen,
durch den ein Lichtstrahl hindurchtritt. Die durch die Bewegung der Mäuse hervorgerufenen Unterbrechungen des Lichtstrahles
werden aufgezeichnet. Die relative Zahl der Unterbrechungen nach Behandlung der Mäuse im Vergleich zu der
vor der Behandlung stellt einen Hinweis auf die Verringerung der spontanen Motilität, hervorgerufen durch die Wirkung
der AP-Verbindung, dar. Da die Mäuse durch die intraperitoneale Verabreichung einer beliebigen Substanz einem Schock ausgesetzt
sein können, wird ein Standardversuch durchgeführt, bei dem den Mäusen eine Salzlösung intraperitoneal verabreicht
wird. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefasst, in der aus Vergleichsgründen die spontane Motilität
als prozentualer Wert der spontanen Motilität vor der Behandlung ausgedrückt ist.
- 16 -
60983S./0935
Ansatz Nr. |
Verabreichte Substanz |
des | . Tabelle. I | 1 | Dosis mg/kg |
|
1 | AP-Verbindung Standard |
des | 1 | 200 | ||
2 | AP-Verbindung Standard |
des des |
Beispiels | 1 1 |
50 | |
3 4 |
AP-Verbindung Standard AP-Verbindung Standard |
des des |
Beispiels | 1 2 |
.25 25 |
|
CD O CO f° OS |
5 6 |
AP-Verbindung Standard AP-Verbindung Standard |
des | Beispiels Beispiels |
2 | TO 100 |
to co co OI |
7 | AP-Verbindung Standard |
des | Beispiels Beispiels |
2 | 25 |
δ | AP-Verbindung Standard |
des | Beispiels | 2 | 10 | |
9 | AP-Verbindung Standard |
des | Beispiels | 2 | 10 | |
10 | AP-Verbindung Standard |
des des |
Beispiels | 7 7 |
.5 | |
11 | AP-Verbindung AP-Verbindung Standard |
Beispiels | 10 5 |
|||
Beispiels Beispiels |
||||||
Spontane Motilität, angegeben als Prozentsatz der spontanen Motilität
vor Behandlung
21 74
34 77
44 78
29 80
29
75
16 74
16 77
35 78
26 80
65 75
33 41 70
Tabelle I (Fortsetzung)
Ansatz Verabreichte Dosis Spontane Motilität, angegeben als
Nr. Substanz mg/kg Prozentsatz der spontanen Motilität vor Behandlung ·
12 AP-Verbindung des Beispiels 8 10 2 8 Standard - 87
13 AP-Verbindung des Beispiels 8 10 30
Standard - 75
cn cn co
Zusätzlich zu den Daten der Tabelle I kann festgestellt werden, dass die AP-Verbindung des Beispiels 6 eine geringere
Aktivität bezüglich der Verringerung der spontanen Motilität von Mäusen als die AP-Verbindung des Beispiels 1 aufweist.
Im Vergleich hierzu weist das Chlorpromazin, bezogen
auf das Gewicht/ eine geringfügig höhere Aktivität in der Verringerung der spontanen Motilität von Mäusen als die AP-Verbindung
des Beispiels 1 auf.
Einen weiteren Hinweis auf die Wirkung der AP-Verbindungen auf die Aktivität des Zentralnervensystems stellt der gut
bekannte Versuch zur Unterdrückung der konditionierten Vermeidungsreaktion von Tieren dar. Eine Ausführungsform dieses
Versuchs stellt die Konditionierung von beispielsweise Ratten derart dar, dass sie sich in ein, nicht unter elektrischem
Strom stehendes Abteil eines Versuchskäfigs begeben, wenn akustische und visuelle Warnsignale erfolgen. Die relative
Zeit nach den Signalen für die zuvor konditionierten Versuchstiere, die das nicht unter elektrischem Strom stehende
Abteil des Versuchskäfigs nach Verabreichung einer Substanz betreten im Vergleich zu derjenigen vor Verabreichung stellt
einen Hinweis auf die Unterdrückung oder Begünstigung einer konditionierten Vermeidungsreaktion dar.
Ein Konditionierungskäfig, der zwei Kammern mit einem freien
Zugang zwischen den Kammern aufweist, wird zur Beobachtung der konditionierten Vermeidungsreaktion bei Ratten verwendet.
Der Boden eines der Abteile ist derart ausgestaltet, dass er
- 19 -
603838/0995
elektrisch aktiviert werden kann, um den Ratten einen milden Schock zu verabreichen. Die Ratten werden dadurch konditioniert,
dass man ihnen zunächst akustische und visuelle Warnsignale gibt und sodann nach einem kurzen Zeitraum den Fussboden
derart unter Strom setzt, dass jede der Ratten, die nicht das nicht unter elektrischem Strom stehende Abteil
betreten hat, einen elektrischen Schock bekommt. Allmählich lernen die Ratten, das unter Strom stehende Abteil zu verlassen,
wenn das Warnsignal erfolgt, und sie stellen dann konditioniert© Versuchstiere dar.
Die AP-Verbindungen der Beispiele 1 und 2 werden in variierenden
Mengen den konditionierten Ratten intraperitoneal verabreicht. Wie in Beispiel 9 wird den Ratten, die als Standardgruppen
dienen, eine Salzlösung verabreicht. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefasst und geben die mittlere
Wartezeit für die konditionierte Reaktion in Zeiteinheiten von 1/12 Sekunde an.
- 20 -
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Verabreichte | Tabelle | .1 1 1 |
II | Zahl der | Mittlere | ■ | Gesamtwartezeit | 914 1270 12.00 684 |
I to O |
|
Ansatz | Substanz | 2 2 |
Dosis | Tiere | Tage vor 2 |
Behandlung Behand- 1 lungstag |
1008 1480 - 909 |
|||
Nr. | AP-Verbindung des AP-Verbindung des AP-Verbindung des Standard |
mg/ kg | 4 3 3 4 |
895 1009 881 835 |
837 946 826 789 |
1269 1214 880 |
||||
1 | AP-Verbindung des AP-Verbindung des Standard |
Beispiels Beispiels' Beispiels |
50 100 150 |
4 4 4 |
— | 986 934 957 |
||||
2 | Chlorpromaz in Chlorpromazxn Standard |
Beispiels Beispiels |
50 : 10O |
4 4 4 |
872 960 1026 |
|||||
3 | 5 2,5 |
|||||||||
Aus Tabelle II ergibt sich, dass dieAP-Verbindungen eine
Depressorwirkung auf das Zentralnervensystem besitzen. Die
Aktivität, z.B. mit AP-Verbindungen, worin A einen Alkylenrest mit etwa 2 oder 3 Kohlenstoffatomen darstellt und worin
R. Morpholinyl bedeutet, scheint bei niedrigen Dosismengen,
d,h, 50 mg/kg von N-Morpholinyl-QA'- (3,4 ,5-trimethoxybenzoyl) ■
butyramid und N-Morpholinyl-ß-benzoyl-propionamid, relativ
unbedeutend zu sein. Andererseits wird eine ausgeprägte Unterdrückung der konditionierten Vermeidungsreaktion durch
die Verabreichung von einer solch kleinen Menge wie 2,5 und 5 mg/kg von Chlorpromazin erzielt. Wenn eine ausgeprägte
Unterdrückung der konditionierten Vermeidungsreaktion bei Verwendung der AP-Verbindungen gewünscht wird, kann eine derartige
Unterdrückung bei Anwendung grösserer Mengen der AP-Verbindungen, beispielsweise 100 mg/kg erzielt werden.
Eine weitere Aktivität, die durch Chlorpromazin gezeigt wird, stellt die Potentierung des durch Barbiturate induzierten
Schlafes oder der Hypnose durch die vorhergehende Verabreichung von Chlorpromazin dar. Das folgende Beispiel
veranschaulicht die Wirkung der AP-Verbindungen auf das Zentralnervensystem durch die Potentierung des Barbituratinduzierten
Hypnoseversuches.
Die sedative Wirkung der AP-Verbindungen wird durch Verabreichung der Verbindung an Mäuse und nachfolgende intraperitoneale
Verabreichung von 15 mg Natriumpentobarbital pro kg des Gewichtes der Maus festgestellt. Die Hypnosedauer
- 22 -
609838/0995
ist hier als derjenige Zeitraum angegeben, in dem die Tiere ihre Aufrichtungsreflexe verlieren. Bei den Standardversuchen
wird den Mäusen in den Standard- bzw. Kontrollgruppen lediglich das Natriumpentobarbital verabreicht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III zusammengefasst.
- 23 -
609836/0995
ο
CD
Verabreichte Substanz
AP-Verbindung des Beispiels 1
AP-Verbindung des Beispiels 1
AP-Verbindung des Beispiels 1
Standard
AP-Verbindung des Beispiels 1
AP-Verbindung,des Beispiels 1
Standard
AP-Verbindung des Beispiels 2
AP-Verbindung des Beispiels 2
Dosis Verabrei- Zahl der Zahl der Mittlere Zahl der
mg/kg dnngsmodus Tiere Tiere unter Hypnosedauer gestorbenen
mg/kg dnngsmodus Tiere Tiere unter Hypnosedauer gestorbenen
Hypnose in Minuten Tiere
250 | i.p. | 4 | 4 |
125 | i.p. | 4 | 4 |
50 | i.p. | 4 | 4 |
mm | 10 | 2 |
250 125
25
50
oral oral
i.p. i.p.
4 4
>159 | 2 |
120 | 0 |
52 | 0 |
1-2 | 0 |
106
51-52
0
0
38
cn cn co
Tabelle III (Fortsetzung)
Verabreichte Substanz |
Dosis mg/kg |
Verabrei- dbungsmodus |
Zahl der Tiere |
Zahl der Tiere unter Hypnose |
Mittlere Hypnosedauer in Minuten |
Zahl der gestorbenen Tiere |
|
AP-Verbindung des Beispiels 2 |
100 | i.p. | 4 | 4 | 88 | 0 | |
Standard | — | — | 8 | 0 | 0 | 0 | |
609835. | |||||||
1° to ω <n |
CD O -J K)
Wenn beispielsweise Chlorpromazin den Ratten in einer Dosis von 25 und 12,5 mg/kg Gewicht intraperitoneal verabreicht
wird, beträgt bei nachfolgender intraperitonealer Verabreichung von 15 mg/kg Natriumpentobarbital die mittlere Hypnosedauer
jeweils 165 und 137 Minuten. Es werden 4 Ratten als
Versuchsgruppe für jede Dosismenge herangezogen. In jeder der Gruppen erfolgt ein Todesfall.
In einem anderen Versuch wird N-Morpholinyl- /^Β- (3,4,5-methoxybenzoyl)-butyramid
den Mäusen'intraperitoneal verabreicht, welche zuvor derart trainiert worden sind, dass
sie auf einer rotierenden Schranke während 3 Minuten stehen. Bei einer Dosis von 250 mg/kg ist keine der 5 untersuchten
Mäuse in der Lage auf der rotierenden Schranke
während des Zeitraums von 3 Minuten zu stehen; jedoch
bei einer Dosis von 125 mg/kg gelingt es 2 unter 5 untersuchten Mäusen, die Aufgabe zu erfüllen.
während des Zeitraums von 3 Minuten zu stehen; jedoch
bei einer Dosis von 125 mg/kg gelingt es 2 unter 5 untersuchten Mäusen, die Aufgabe zu erfüllen.
Die Äntikonvulsierungswirkung von N-Morpholinyl-ß-benzoylpropionamid
und N-Morpholinyl-^-(4-methoxybenzoyl)-butyramid, welche AP-Verbindungen darstellen, in denen zumindest
eine der Gruppen R., R und R3 Wasserstoff darstellt und
R. Morpholinyl bedeutet, wird dadurch bestimmt, dass man die Versuchsmäuse Elektroschocks aussetzt. Der Elektroschock
wird durch Ohrenelektroden verabreicht. Ein typisches Verfahren sieht die Anwendung von Stimulierungsparametern
vor, die die Ertragung eines maximalen Elektroschockes (maximum
electroshock seizure, MES) induzieren. Dies kann durch Anwendung rechtwinkliger Spannungsschocks während 0,6 Sekunden
erreicht werden. Jede Leistungsabgabe bzw. Spannung kann
- 26 -
809836/0995
0/4 Millisekunden dauern, wobei die Spannungsfrequenz etwa
25 Hz betragen kann. Eine Dosis von etwa 25 mg/kg N-Morpholinyl-ß-benzoyl-propionamid
schützt die Maus vor Elektroschocks, wobei die zuletztgenannte·AP-Verbindung auch eine
klare antxkonvulsierende Wirkung besitzt, wenngleich die Wirkung nicht so ausgeprägt ist. N-Morpholinyl-Q^- (3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid
antagonisiert die konvulsierende
Wirkung von Strichnin oder von Elektroschocks bei der Ratte selbst bei so hohen Dosismengen wie 250 mg/kg bei intraperitonealer
Verabreichung nicht.
Beispiel 12 ...
Es werden verschiedene AP-Verbindungen Mäusen intraperitoneal
verabreicht, wobei das Verhalten der Mäuse bestimmt wird.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengefasst.
Verabreichte
Substanz
Substanz
Dosis mg/kg
AP-Verbindung des Beispiels 1 100
AP-Verbindung des Beispiels 1 200
AP-Verbindung des Beispiels 1 300
AP-Verbindung des Beispiels 1 50
AP-Verbindung des Beispiels 1 25
AP-Verbindung des Beispiels 6 100
Bemerkungen
Milde Sedierung Sedierung
Sedierung
Milde Sedierung
Sedierung
Milde Sedierung
Geringe Erregung, keine Sedierung
Keine Wirkung
- 27 -
609836/0995
Fortsetzung Tabelle IV
Verabreichte
Substanz
Substanz
AP-Verbindung des Beispiels 6 AP-Verbindung des Beispiels 6 AP-Verbindung des Beispiels 2
AP-Verbindung des Beispiels 2
AP-Verbindung des Beispiels 2
AP-Verbindung des Beispiels 2 AP-Verbindung des Beispiels 2
Dosis mg/kg |
Bemerkungen |
200 | Milde Sedierung |
300 | Ausgeprägte Sedierung |
100 | Sedierung |
200 | Schlaf während 20 Minuten |
300 | Schlaf während 30 Minuten |
25 | Sedierung |
12,5 | Geringe Erregung mit |
nachfolgender Sedierung
Die Toxizität und die Wirkung auf die Körpertemperatur und den Blutdruck, bedingt durch die AP-Verbindungen, wurde
ebenfalls untersucht.
Die AP-Verbindung des Beispiels 1 wird ausgewachsenen Wistar-Ratten und ausgewachsenen Swiss-Ratten zur Bestimmung
der akuten Toxizität verabreicht. Die bei Anwendung der Wistar-Ratten erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V
und die bei Swiss-Ratten erhaltenen Ergebnisse in Tabelle VI zusammengefasst.
- 28 -
609838/0995
Verabrei | Dosis | Gestorben/ | Sediert/ | Schlafend/ |
chungsmodus | mg/kg | Behandelt | Behandelt | Behandelt |
i.p. | 50 | 0/4 | 0/4 | 0/4 |
i.p. | 100 | 0/4 | 0/4 | 0/4 |
i.p. | 150 | 0/4 | 4/4 S.L. | 0/4 |
i.p. | 200 | 0/4 | 4/4 | 0/4 |
i.p. | 250 | 0/4 | 4/4 | 0/4 |
i.p. | 500 | 0/4 | 4/4 S.I. | 0/4 |
i.p. | 750 | 1/4 | 4/4 | 4/4 |
i.p. | 1000 | 4/4 | 4/4 | 4/4 |
oral | 250 | 0/4 | 0/4 | 0/4 |
oral | 500 | 0/4 | 4/4 | 0/4 |
oral | 1000 | 0/4 | 4/4 S.I. | 0/4 |
S.LV = Milde Sedierung
S.I. = Ausgeprägte Sedierung
Tabelle | VI | Gestorben/ Behandelt |
|
Verabrei chungsmodus |
Dosis mg/kg |
Sediert/ Behandelt |
0/4 |
i.p* | 1000 | 4/4 | 2/4 |
i.p. | 1200 | 4/4 | 3/4 |
i.p. | 1400 | 4/4 | 4/4 |
i.p. | 1600 | 4/4 | 4/4 |
i.p. | 1800 | 4/4 | |
- 29 -
609836/0995
2 h 5 9 O 7 2
Fortsetzung Tabelle VI
Verabrei- Dosis Sediert/ Gestorben/
chungsmodus mg/kg Behandelt Behandelt
oral 1000 4/4 0/4
oral 1400 4/4 0/4
oral 1600 4/4 0/4
oral 2000 4/4 0/4
Die AP-Verbindung des Beispiels 1 wird Ratten verabreicht und die Wirkung der AP-Verbindung auf die mittlere Rektaltemperatur
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengefasst.
- 30 -
609836/0995
Ansatz Verabreichte Zahl der Verabrei- Dosis Mittlere Rektaltemperatur in C
Nr. Substanz Tiere chungsmodus mg/kg
1 | Vehikel | 5 | . i.p. | 200 |
AP-Verbindung | 5 | i.p. | — | |
2 | Vehikel | 5 | oral | 500 |
AP-Verbindung | 5 | oral | 400 | |
AP-Verbindung | 5 | oral | 200 | |
AP-Verbindung | 5 | oral | ||
o1
30'
60'
90'
37.8+1.2 37.7+0.5 37.7+0.7 37.5+0.5 37.5+0.5 37.5+0.7 34.2+0.5 33.4+0.6 - 33.4+0
37.8+0.8 37.7+0.7 37.6+0.3 37.5+0.7 37.5+0.5 37.7+0.8 37.1+0.0 36.4+0.4 36.2+0.0 35.8+0.8
37.7+0.7 37.4+0.8 36.9+0.4 36.8+0.4 36.6+0.0 37.7+0.0 37.4+0.3 37.3+0.5 37.4+0.0 37.3+0.3
cn
cn
co
NJ
Auch die Wirkung der Verabreichung von N-Morpholinyl- f]r-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid
auf den Blutdruck wird festgestellt. Die festgestellte Wirkung ist milde und besteht
nur bei Verabreichung hoher Dosismengen in einer Blutdruckverringerung, der manchmal ein geringer Blutdruckanstieg
vorhergehen kann. Dies stellt den Wirkungstyp dar, der auch bei anderen Substanzen beobachtet werden kann, die
die Aktivität des Zentralnervensystems verringern.
- 32 -
609836/0995
Claims (37)
- darstellt, worin Rc und Rc Wasserstoffatome oder eine
niedrige Alkylgruppe darstellen, mit der Massgabe, dass zumindest eine der Rc und Rg Gruppen eine Niedrigalkylgruppe darstellt, und ^X Sauerstoff,7 v.oder^>N - R7R8bedeutet, worin jede der R7 und Rfi Gruppen ein Wasserstoff atom oder eine niedrige Alkylgruppe bedeuten,
und worin A einen Nxedrigalkylenrest darstellt. - 2. Verbindung nach Anspruch 1, worin A etwa 2 bis 5 Kohlenstoff atome bedeutet.- 33 -609838/0995
- 3. Verbindung nach Anspruch 1, worin A eine normale Alkylengruppe darstellt.
- 4. Verbindung nach Anspruch 2, worin R5 und Rg Niedrigalkylgruppen darstellen.
- 5. Verbindung nach Anspruch 2, worin R. einen Morpholinylrest darstellt.
- 6. Verbindung nach Anspruch 2, worin R4 einen Piperidinylrest darstellt.
- 7. Verbindung nach Anspruch 2, worin R- den 4-Methyl-piperazinylrest oder dessen Hydrochloridsalz bedeutet.
- 8. Verbindung nach Anspruch 5, worin A (CH2J3 darstellt.
- 9. Verbindung nach Anspruch 8, worin R.. , R3 ubd R3 die Methoxygruppe darstellen.
- 10. Verbindung nach Anspruch 8, worin R- und R- Wasserstoff atome bedeuten und R3 die Methoxygruppe darstellt.
- 11. Verbindung nach Anspruch 8, worin R-., R2 und R3 Wasserstoff atome bedeuten.
- 12. Verbindung nach Anspruch 6, worin A -6CH3^3 darstellt.
- 13. Verbindung nach Anspruch 12, worin R,., R und R3 Methoxygruppen bedeuten.- 34 -609836/0995
- 14. Verbindung nach Anspruch 7, worin A -fCEL·}·., bedeutet.
- 15. Verbindung nach Anspruch 7, worin R1 , R2 und R-. Methoxygruppen bedeuten. .
- 16. Verbindung nach Anspruch 5, worin A -fCH.,)·- bedeutet.
- 17. Verbindung nach Anspruch 16, worin R1, R2 und R3 Wasserstoff atome bedeuten.
- 18. Verbindungen der Formelworin R1, R9 und R~ jeweils Wasserstoffatome oder eine niedrige Alkoxygruppe bedeuten, A eine niedrige Alkylengruppe und R eine Niedrigalkylgruppe bedeuten.
- 1 9. Verbindung nach Anspruch 1 8, worin R eine Äthylgruppe bedeutet.
- 20. Verbindung nach Anspruch 18, worin R-, R2 und R3 Alkoxygruppen darstellen.
- 21. Verbindung nach Anspruch 18, worin R1, R2 und R3 Methoxygruppen darstellen.- 35 -609838/0995
- 22. Verbindung nach Anspruch 18, worin Wasserstoff bedeuten., R„ und
- 23. Verbindung nach Anspruch 18, worin R2 eine Methoxygruppe bedeutet und R1 und R3 Wasserstoffatome darstellen.
- 24. Verbindung nach Anspruch 18, worin A eine normale Alkylengruppe mit etwa 2 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet .
- 25. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeich net, dass man eine Verbindung der FormelO OIl IlC-A-C-OHmit einem Halogenkohlensäureniedrigalkylester unter wasserfreien Bedingungen unter Erhalt eines gemischten Säureanhydrides umsetzt und sodann das gemischte Säureanhydrid mit einer Verbindung der Formel H-R4 umsetzt.
- 26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet , dass der Halogenkohlensäureniedrigalkylester Chlorkohlensäureäthylester darstellt und die Reaktion der Bildung des gemischten Säureanhydrides in Gegenwart eines tertiären Amins als Chlorwasserstoffakzeptor durchgeführt wird.- 36 -609836/0996
- 27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet , dass das als Chlorwasserstoffakzeptor dienende tertiäre Amin Triäthylamin darstellt.
- 28. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeich net, dass man eine Verbindung der Formelworin Z Halogen bedeutet, mit H-R. umsetzt.
- 29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet , dass Z Chlor bedeutet und die Reaktion in Gegenwart einer Alkalimetallbase oder von Pyridin durchgeführt wird.
- 30. Pharmazeutische Zubereitung mit Depressorwirkung auf die Aktivität des Zentralnervensystems bzw. einer Sedierungswirkung bzw. einem Antikonvulsierungseffekt, dadurch gekennzeichnet , dass sie zumindest eine Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 17 und pharmazeutisch geeignete Trägerstoffe enthält.
- 31. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 30, worin A eine n-Alkylengruppe bedeutet.- 37 -609836/0995
- 32. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet , dass A 2 bis 5 Kohlenstoff atome aufweist.
- 33. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet , dass R. -N(CH3-CH )~
bedeutet. - 34. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet , dass R4 den Morpholinylrest darstellt.
- 35. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet , dass R4 den Piperidinylrest bedeutet.
- 36. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet , dass R4 die 4-Methylpiperazinylgruppe bedeutet.
- 37. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet , dass die VerbindungN,N·-Diäthyl-ψ-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid,
N-Morpholinyl-^"(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid, N-Piperidinyl-7*'- (3,4,5-trimethoxybenzoyl) -butyramid, N-Morpholinyl-ß-benzoyl-propionamid, N-(4-Methyl)-piperazinyl- f"-(3,4,5-trimethoxybenzoyl)-butyramid-Hydrochlorid, N-Morpholinyl-ß-(4-methoxybenzoyl)-propionamid, N-Morpholinyl-y-(4-methoxybenzoyl)-butyramid oder N-Morpholinyl-^-benzoyl-butyramid darstellt.609836/0995
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