DE2558221A1 - Verfahren zum behandeln von textilgarnen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum behandeln von textilgarnen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrensInfo
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Description
Verfahren zum Behandeln von Textilgarnen und
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Textilgarnen
und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Für bestimmte Behandlungen von Textilgarnen verwendet man
sperrige Behälter mit großen Abmessungen, die eine dauernde Wartang benötigen, oder mit den Garnen in Berührung stehende Organe, die umso größer sind, je größer die Behandlungszeit des Garns ist.
sperrige Behälter mit großen Abmessungen, die eine dauernde Wartang benötigen, oder mit den Garnen in Berührung stehende Organe, die umso größer sind, je größer die Behandlungszeit des Garns ist.
Die in Berührung mit einer im allgemeinen heißen Oberfläche ausgeführte Behandlung hat folgende Nachteile: einerseits die
Reibung des auf dem Organ (Heiζtrommel oder -platte) gespannten
Garns und andererseits die Unregelmäßigkeit der augenblicklichen Behandlung des Garns, da nur eine Seite des Garns mit
dem Organ in Berührung steht, während die andere Seite sich in der umgebenden Atmosphäre befindet.
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In der französischen Patentanmeldung 74/20253 vom 10. Juni 1974
der Anmelderin wurde vorgeschlagen, die sich bewegenden Garne in einer Ringnut auf einem Fluidkissen zu behandeln, und zwar
durch Durchlaufen der auf der Oberfläche eines feststehenden Hohlkörpers befindlichen Ringnuten, wobei das Fluid von der Innenseite
des Hohlkörpers her kommt und über in die Ringnuten gebohrte Öffnungen auf das Garn wirkt.
Dieses Verfahren und diese Vorrichtung sind von Bedeutung, wenn eine Behandlung von eine gewisse Festigkeit aufweisenden Garnen
gewünscht wird. Wenn eine Behandlung von Garnen gewünscht wird, die auf eine bestimmte Spannung empfindlich sind (Garn mit erhöhter
Bruchdehnung, gekräuselte Garne, bei denen die Beibehaltung der Gleichförmigkeit der Kräuselung gewünscht wird)
oder wenn eine Behandlung der Garne ohne Spannung gewünscht wird, sind jedoch dieses Verfahren und die verwendete Vorrichtung
nicht völlig zufriedenstellend. Tatsächlich wird das Garn dort nicht vernachlässigbaren Spannungen dadurch ausgesetzt,
daß die auf das Garn wirkende Fliehkraft sich der Kraft oder dem Druck der aus den Öffnungen austretenden Strahlen überlagert.
Die vorliegende Erfindung gestattet die Vermeidung dieser Nachteile.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln wenigstens eines sich bewegenden Textilgarns, bei dem das Garn
reibungsfrei durch eine Behandlungszone läuft, die aus einer
Ringnut besteht, die von wenigstens einer Öffnung durchbohrt ist/ durch die ein der Behandlung und dem Spannen des Garns
dienendes Fluid zugesetzt wird. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß das Garn in der Behandlungszone eine absteigende
Bewegung ausführt, und daß die Kräfte, nämlich die durch die Wirkung des Fluids und durch die Antriebskraft des Garns
bedingten Kräfte, denen das Garn ausgesetzt ist, entgegengesetzt gerichtet sind.
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~ 3 —
Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Behandein wenigstens eines sich bewegenden Garns durch ein Fluid
nach dem obigen Verfahren. Diese Vorrichtung ist gebildet durch wenigstens einen feststehenden Hohlkörper mit doppelter Umhüllung,
und zwar einer ein Gehäuse bildenden äußeren Umhüllung und einer inneren Umhüllung, deren Oberfläche gekrümmt ist
und die wenigstens eine Ringnut aufweist, in der das Garn läuft und sich über wenigstens den ganzen oder teilweisen Umfang der
inneren Umhüllung erstreckt, wobei der Grund der Ringnut mit wenigstens einer Öffnung durchbohrt ist, durch die ein unter
Druck stehendes Fluid strömt, und durch wenigstens eine Zuführungseinrichtung für Fluid zwischen die beiden Umhüllungen.
Das unter Druck zugeführte Fluid kann gasförmig, flüssig, Dampf oder eine Mischung sein, wobei die Flüssigkeit ein Farbstoff,
eine Schmälze, Wasser usw. sein kann. Das Fluid kann beladen sein oder nicht (Sandstrahlen). Das Fluid kann mit der
gewünschten Temperatur zugeführt oder innerhalb der Vorrichtung mittels geeigneter Mittel erhitzt werden. Die Ringnut, in der
das Fluid zugesetzt wird und die das Garn enthält, kann jedes Profil aufweisen, wie beispielsweise in Fig. 3 bis 7 dargestellt.
Die Anordnung der Ringnut gegenüber der Achse der Vorrichtung kann senkrecht oder davon abweichend erfolgen. Die
größte Tiefe der Ringnut ist wenigstens gleich dem Garndurchmesser. Der Körper ist vorzugsweise, jedoch nicht unbedingt,
ein Rotationskörper, etwa ein gerader Zylinder, ein Kegelstumpf oder ein prismatischer Zylinder. In diesem Fall weist der Körper
wenigstens eine Nut auf wenigstens dem ganzen oder teilweisen Umfang seiner inneren Umhüllung auf.
Bei diesem Verfahren werden die auf das Garn wirkenden entgegengesetzten
Kräfte geregelt, damit ihre Differenz möglichst gering, gegebenenfalls gleich Null, ist. Wenn es sich um eine thermische
Behandlung handelt, ermöglicht die spannungslose Behandlung nach der vorliegenden Erfindung eine Ausbeute auf dem im Verlauf
des Vorgangs erreichten Niveau der Kristallinität des Garns, das größer als dasjenige ist, das bei einer unter Spannung aus-
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geführten identischen Behandlung erreicht wird. Überdies gestattet
die spannungslose thermische Behandlung die Erzeugung von Garnen mit einer Restschrumpfung in der Größe von praktisch
gleich Null, da das Fehlen einer Spannung das praktisch vollständige Schrumpfen des Garns im Verlauf der Behandlung ermöglicht,
insbesondere, im Fall eines synthetischen Industriegarns oder von aus zwei Bestandteilen bestehenden synthetischen Garnen,
wobei die bisher bekannten Vorrichtungen keine Erzeugung von gekräuselten Garnen mit sehr geringen RestSchrumpfungen gestatten.
Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung gestattet das Erreichen
dieses Ziels, was Vorteile bringt einerseits im Bereich der Feinheit der Kräuselung und im Bereich der Handhabung dieser
Garne (Abziehen von Farbstoff usw.).
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt einer Vorrichtung mit schraubenförmig angeordneter
Ringnut;
Fig. 2 eine Einzelheit der Ausführungsform der Ringnut; Fig. 3 bis 7 verschiedene Profile der Ringnut.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung mit einer äußeren Umhüllung 1 in Form eines geraden Zylinders und mit einer inneren Umhüllung 2
mit einer als innere Schraubenlinie angeordneten Ringnut 3, in deren Grund sich regelmäßig über dem Umfang verteilte Öffnungen
4 befinden. Diese öffnungen stehen mit einem zwischen den beiden
Umhüllungen befindlichen Raum oder einer Kammer 5 in Verbindung, die über eine Öffnung 6 unter Druck stehendes Fluid aufnimmt,
das von einer nicht dargestellten Versorgungsquelle stammt.
Fig. 2 zeigt die Ringnut 3, eine öffnung 4, einen Teil der Umhüllungen
1 und 2 und der inneren Kammer 5, wobei eine von dem
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Fluid erzeugte Druckkraft P^ einer von der Garngeschwindigkeit
erzeugten Fliehkraft F2 entgegenwirkt.
Zur Durchführung des Verfahrens, vgl. Fig. 1, wird ein Fluid unter Druck in die Kammer 5 der Vorrichtung zugeführt, von wo
aus es über die Öffnungen (Leitungen, Kanäle) 4 in die Ringnut 3 austritt, in der es ein sich absteigend bewegendes Garn 7
antrifft, das es ohne Reibung auf den Wänden aufgehängt hält und antreibt. Dabei wird das Garn im allgemeinen mittels einer
weiteren angefügten Vorrichtung eingeführt, etwa mittels einer zur Vorrichtung der vorliegenden Erfindung zugehörigen oder nicht
zugehörigen Zugdüse. Es sind Öffnungen 4 von unterschiedlicher Anzahl vorhanden, wobei die Zuführung durch die Fluidleitung in
der Ringnut radial oder tangential zur Vorrichtung erfolgt. Der Durchmesser und die Form der Öffnungen können von einer Nut zur
anderen oder bei derselben Nut veränderlich sein. Bei Bedarf kann man durch zwei aufeinanderfolgende Öffnungen zwei unterschiedliche
Fluide oder dasselbe Fluid bei unterschiedlichen Temperaturen austreten lassen. Der Innenraum der Vorrichtung
kann gemäß der Anwendung der Vorrichtung Einrichtungen zum Veschließen bestimmter Öffnungen enthalten. Gemäß der gewünschten
Behandlung können eine oder mehrere Vorrichtungen verwendet werden.
Die Behandlung mittels der Vorrichtung kann allein oder in Kombination
mit weiteren Behandlungen ausgeführt werden, die weitere Vorrichtungen verwenden. Das Fluid wird in Abhängigkeit
von der gewünschten Behandlung und von der Durchlaufgeschwindigkeit
des Garns unter jedem gewünschten Druck zugeführt. Wie oben ausgeführt, wird der Druck des Fluids in Abhängigkeit von
der Durchlaufgeschwindigkeit des Garns in der Vorrichtung geregelt. Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird F, im wesentlichen
gleich F2 eingeregelt oder umgekehrt gemäß den Regelmöglichkeiten
des Drucks oder der Durchlaufgeschwindigkeit des Garns.
Unter "Garn" versteht man jedes aus Fasern gesponnene Endlos-
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garn oder Vorgarn, das in gekräuselter aufeinandergestapelter
oder nicht aufeinandergestapelter Form vorliegt, wobei die Garne aus künstlichen oder synthetischen Stoffen bestehen.
Unter den mit Hilfe der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
realisierbaren Behandlungen können folgende genannt werden: thermische Stabilisierungs- und Entspannungsbehandlungen
sowie die Behandlung für das Schmälzen, Fixieren, Kühlen, Herausschleudern von Teilchen usw.
Die Vorrichtung gestattet die Behandlung großer Garnlängen bei eingeschränktem Platzbedarf.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung ohne sie einzuschränken.
Das vorliegende Beispiel beschreibt die thermische Entspannungsbehandlung eines zweiteiligen Garns mit latenter Kräuselung,
bestehend aus Diäthylenglykolpolyterephtalat und Butylenglykolpolyterephtalat,
das bei 0,3 Mol % von Trimethylolpropan vernetzt ist, wie es in der französischen Patentanmeldung
72/16921 vom 4. Mai 1972 beschrieben ist. Die Behandlung wird durchlaufend mit einem das Verstrecken beinhaltenden Extrudiervorgang
des Garns ausgeführt, dessen Titer dann 180 dtex je 32 Enden beträgt.
Die Behandlung wird mittels einer Vorrichtung von der in Fig.
gezeigten Bauart ausgeführt, die folgende Merkmale aufweist:
Länge der Vorrichtung 200 mm
Durchmesser der inneren Umhüllung am Grund
der Ringnut 137 mm
Tiefe der Ringnuten 15 mm
Anordnung der Ringnut als endlose Schraube mit 20 Windungen
Lage der Öffnungen: 4 öffnungen je Umlauf.
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Das vom Verstrecken kommende Garn wird mittels einer Zug-düse bei einer Geschwindigkeit von 2300 m/iuin in die Vorrichtung
eingeführt.
Das in die Vorrichtung zugeführte Fluid ist gesättigter Dampf bei einer Temperatur von 102°C und einem Druck von 300 g/cm .
Die Austrittsgeschwindigkeit des Garns beträgt 20OO m/min.
Nach dieser thermischen Behandlung ist festzustellen, daß die entwickelte Kräuselung gleichmäßig über die ganze Garnlänge verteilt
ist, wobei keine für ihre Qualität nachteilige Spannung diese Qualität während der Behandlung beeinflußt hat. Eines der
wichtigen Merkmale dieses Garns ist eine Schrumpfung bei 100 C in Dampf, wobei die Schrumpfung in der Nähe von O 13 bis 0,8 %
beträgt. Die spontane Kräuselung des Garns beträgt 5,2 Halbwellen je Zentimeter vor dem Verstrecken und geht bis zu
21 Halbwellen je Zentimeter nach der Behandlung.
Überdies kann diese Vorrichtung trotz ihres geringen Platzbedarfs
8,4 Meter Garn enthalten.
Ein dem Beispiel 1. identisches Garn wird in der gleichen Vorrichtung
unter den gleichen Bedingungen und bei einer Einführgeschwindigkeit von 33OO m/min und einer Austrittsgeschwindigkeit
aus der Vorrichtung von 2940 m/min behandelt.
Das behandelte Garn weist eine Schrumpfung von 1 % in Dampf von 1000C auf. Die Kräuselung geht von i
bis zu 20 Halbwellen je Zentimeter.
bis zu 20 Halbwellen je Zentimeter.
1OO°C auf. Die Kräuselung geht von 5,6 Halbwellen je Zentimeter
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Claims (3)
1. Verfahren zum Behandeln wenigstens eines sich bewegenden Textilgarns, bei dem das Garn reibungsfrei durch eine Behandlungszone
läuft, die aus einer Ringnut besteht, die von wenigstens einer öffnung durchbohrt ist, durch die ein
der Behandlung und dem Spannen des Garns dienendes Fluid zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Garn in der Behandlungszone eine absteigende Bewegung
ausführt, und daß die Kräfte, nämlich die durch die Wirkung des Fluids und,durch die Antriebskraft des Garns
bedingten Kräfte, denen das Garn ausgesetzt ist, entgegengesetzt gerichtet sind.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens einen feststehenden Hohlkörper
mit doppelter Umhüllung, und zwar einer ein Gehäuse bildenden äußeren Umhüllung (1) und einer inneren Umhüllung
(2), deren Oberfläche gekrümmt ist und die wenigstens eine Ringnut (3) aufweist, in der das Garn (7) läuft und sich
über wenigstens den ganzen oder teilweisen Umfang der inneren Umhüllung (2) erstreckt, wobei der Grund der Ringnut von
wenigstens einer Öffnung (4) durchbohrt ist, durch die ein unter Druck stehendes Fluid strömt, und durch wenigstens eine
Zuführungseinrichtung (6) für Fluid zwischen die beiden Umhüllungen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Vorrichtung eine Zugdüse angebracht ist, die die Einführung
des Garns ermöglicht.
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