DE2558125A1 - Farbmasse auf basis eines oder mehrerer nicht-ionogener dispersionsfarbstoffe - Google Patents
Farbmasse auf basis eines oder mehrerer nicht-ionogener dispersionsfarbstoffeInfo
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11. Dezember 1975 25/93 Reg.Nr. 124 837
Eastman Kodak Company, 343 State Street, Rochester,
Staat New York, Vereinigte Staaten von Amerika
Staat New York, Vereinigte Staaten von Amerika
Farbmasse auf Basis eines oder mehrerer nicht-ionogener Dispersionsfarbstoffe
G09828/10U
2 5 5 η Ι 2 5
Farbmasse auf Basis eines oder mehrerer nicht-ionogener Dispersionsfarbstoffe.
Die Erfindung betrifft eine Farbmasse auf basis eines oder mehrerer
nicht-ionogener Dispersionsfarbstoffe, eine aus einer solchen
Farbmasse bereitete Färb flotte zum Färben textiler Gebilde sowie die Verwendung von Farbmassen zum Färben von Fäden und Fasern,
insbesondere aus synthetischen Polymeren.
Im Hinblick auf die ständig wachsende Verschmutzung unserer Gewässer,
hervorgerufen durch Färben von textlien Gebilden mit wässrigen Farbflotten, hat es nicht an Versuchen gefehlt, anstelle
von Wasser als Färbemedium organische Lösungsmittel zu verwenden. Das Färben unter Verwendung organischer Lösungsmittel hat jedoch
bis heute in der Färbereiindustrie keinen großen Anklang gefunden, hauptsächlich auf Grund der Tatsache, daß bis heute keine Farbmassen
auf kommerzieller Basis zur Verfügung standen, welche sich im Rahmen von organische Lösungsmittel verwendenden Färbeverfahren
verwenden lassen. Im Handel erhältliche Farbmassen bestehen in der Regel aus einem Farbstoffkuchen, d.h. einem Farbstoff mit
im allgemeinen vergleichsweise geringen !!engen an Verunreinigungen,
einem in Wasser löslichen Verdünnungsmittel für Standardisierungszwecke, z.B. Natriumsulfat und einem oder mehreren in Wasser löslichen
oberflächenaktiven Verbindungen. Auf Grund von Verunreinigungen der Reaktionskomponenten, die zur Herstellung der Farbstoffe
verwendet wurden oder auf Grund der Natur der mehrstufigen Reaktionen, die zur Synthese der Farbstoffe angewandt wurden, sind die
Farbstoffausbeuten und Farbtöne von Farbstoffcharge zu Farbstoffcharge
in der Regel verschieden. Die Farbmassen müssen daher "standardisiert" werden, und zwar durch Veränderung der Mengen des Farbstoffkuchens
und des oder der Verdünnungsmittel, so daß der Farbton oder die Farbstärke der Farbmasse äquivalent ist einer Probe,
die als Standard dient.
Die bis heute zur Verfügung stehenden Farbmassen und Farbpräparationen
eignen sich nicht für organische Lösungsmittel verwendende Farbsysteme, da die in Wasser löslichen Verdünnungsmittel und ober-
6 0ν ·.:■/ ion
flächenaktiven Verbindungen der Masse auf den Fäden und Fasern
der zu färbenden textlien Gebilden niedergeschlagen werden, was zu unschönen und fleckigen Färbungen führt. Obgleich sich die
Verdünnungsmittel und oberflächenaktiven Verbindungen von den Fäden und Fasern durch eine Nachbehandlung mit einem wässrigen
Spülbad entfernen lassen, ist eine solche Nachbehandlung doch nachteilig, da hierdurch ein wesentlicher Vorteil des Färbens
aus einer Flotte mit organischen Lösungsmitteln verloren geht, nämlich der Vorteil, daß bei Verwendung organischer Lösungsmittel
eine Nachtrocknung, wie sie bei Verwendung wässriger Färbeflotten erforderlich ist, entfällt.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Farbmassen auf Basis von Dispersionsfarbstoffen
anzugeben, die sich in vorteilhafter Weise in organischen Lösungsmitteln auf textile Gebilde auffärben lassen.
Es wurde gefunden, daß sich die gestellte Aufgabe dadurch lösen läßt, daß man Farbmassen bereitet, die aus einem oder mehreren
nicht-ionogenen Dispersionsfarbstoffen aufgebaut sind sowie oberflächenaktiven Verbindungen mit ganz bestimmten hydrophilen-lypophilen
Balancewerten nach Griffin.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Farbmasse auf Basis eines oder mehrerer nicht-ionogener Disperionsfarbstoffe, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie zu 5 bis 75 Gew.-Teilen aus einem oder mehreren nicht-ionogenen Dispersionsfarbstoffen und zu 95 bis 5
Gew.-Teilen aus einer oder mehreren oberflächenaktiven Verbindungen mit einem hydrophilen-lypophilen Balancewert (HLB-Wert) nach Griffin
von 4 bis 8 besteht.
Derartige Farbmassen eignen sich in hervorragender Weise zum Färben
hydrophober Stoffe nach dem sogenannten Lösungsmittelfärbeverfahren.
Färbeflotten aus derartigen Farbmassen in organischen Lösungsmitteln
ohne oder mit einer vergleichsweise geringen Menge an Wasser
sos *r;-r<
/10U
eignen sich in hervorragender Weise zum Färben von Fäden und Fasern aus synthetischen Polymeren, insbesondere aus Polyestern,
z.B. Polyäthylenterephthalat, Polyamiden, z.B. der verschiedenen Nylontypen und auf Celluloseacetatbasis.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge des weiteren eine Farbflotte
zum Färben textiler Gebilde, bestehend aus einer Dispersion einer Farbmasse des beschriebenen Typs in einem geeigneten
Dispersionsmittel, insbesondere einem halogenierten Kohlenwasserstoff.
Gegenstand der Erfindung ist des weiteren die Verwendung von Farbmassen
des beschriebenen Typs zum Färben von synthetischen Fäden und Fasern.
Die Menge an tolerierbarem Wasser in dem zur Bereitung der Farbflotten
verwendeten Lösungsmittel hängt im Einzelfalle von den verwendeten Komponenten der Färbflotte ab, ferner der im einzelnen
angewandten Farbtemperatur und der Konzentration aller Komponenten. Dies bedeutet, daß die tolerierbare Wassermenge verschieden sein
kann. Gegebenenfalls kann es auch von Vorteil sein, wenn eine vergleichsweise geringe Menge an Wasser vorhanden ist, beispielsweise
bis zu etwa 20 Vol.-I, bezogen auf das Farbstofflösungsmittel,
weil hierdurch bei Verwendung mancher Farbstoffe eine besonders vorteilhafte Farbstärke oder ein besonders vorteilhafter Farbton
erreicht wird.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Farbmassen eignen sich die verschiedensten
üblichen bekannten, nicht-ionogenen Farbstoffe, die in der Literatur, insbesondere Patentliteratur, ausführlich beschrieben
werden und des weiteren beispielsweise auch in dem bekannten Color-Index aufgeführt sind. Typische, zur Herstellung erfindungsgemäßer
Farbmassen geeignete nicht-ionogene Farbstoffe sind Azofarbstoffe einschließlich Azomethin-, Disazo- und Styrylazofarbstoffen,
ferner Anthrachinon-, Diarylamin-, Methin-, Chinophthalon-, Acridon- und Naphthazarinfarbstoffe sowie ihre Derivate. Kennzeich-
+/quinophthalone dyes
6090 2 8/1QU
-A-
2558Ί25
nend für die Farbstoffe ist die Abwesenheit ionogener Gruppen oder Reste, z.B. von Sulfonatres ten, welche die Farbstoffe in
Wasser löslich machen würden, wenn die Farbstoffe in üblichen bekannten Konzentrationen in wässrigen Färbesystemen verwendet
würden.
Typische, vorteilhafte Farbstoffe zur Herstellung von Farbmassen nach der Erfindung sind in der folgenden Tabelle ι aufgeführt.
OCH.
I ν
N=N-(^ *S—NHCH-CHCH-OH
\ / 2I 2
j OH
NHOCCH7
Blau
OH 0 NH
0 OH
Blau
CN
N=N
CN
/CH2CH3
CH9CHCH0OH
2I 2
OH
Blau
O2N
Br
CN
CH2CH3
"CH2CH2CONH2
NHCOCH.
Blau
6 0 3 u 2 8 / 1 0 U
-Jf-
2558-175
/ CH2CII3
CIi. CH7CH9CN
L·
ut
Rot
0 NH
SO0NH.
0 OH Rot
CH3SO2 _
Rot
Rot
SO2CH3
O2N
CH2CH2OOCCH.
Rot
Rot
NH,
7558125
Gelb
OH
N=N
Gelb
NO.
NH2SO2
W-OC2H6
Gelb
H2NO2
Gelb
CN
CH3OOCC=CH
N(CH2CH2OOCCH3)
CH.
6Ü9S28/10U
Gelb
Die Bestimmung des IlLB-Wertes nach Griffin ist bekannt. Sie wird
näher beispielsweise beschrieben in der Literaturstelle: Griffin, W.C. "J. Soc. Cosmetic Chemists", 2 (1949)» Seite 311 sowie beispielsweise
in der Literaturstelle "McCutcheon's Detergents and Emulsifiers" (Jahrbuch 19 71, Seiten 223-232), wonach sich ein
HLB-Wert einer oberflächenaktiven Verbindung nach folgender Methode
ermitteln läßt:
liin spezielles Testöl und Wasser sollen miteinander emulgiert
werden. Ölsäure und Kaliumoleat dienen als primäre Vergleichsemulgatoren.
Der Ölsäure wird als der lypophilen Komponente der willkürlich gewählte HLB-lVert 1 zugeordnet und dem Kaliumoleat
als der hydrophilen Komponente der willkürlich gewählte HLB-Wert 20. Alle folgenden HLB-Werte oder Zahlen leiten sich von diesen
primären Vergleichswerten ab, auch wenn sie unter Verwendung sekundärer Vergleichsemulgatoren ermittelt werden. Es wird dann
davon ausgegangen, daß die beiden primären Vergleichsemulgatoren und alle folgenden Emulgatoren miteinander in verschiedenen Verhältnissen
auf Gewichtsbasis in linearer und additiver Weise miteinander vermischt werden können, wobei eine kontinuierliche Reihe
von HLB-Zahlen gemäß folgender Gleichung erhalten wird:
W. χ HLB. + WO χ HLB1.
A A Ji B _
WA * WB
worin bedeuten:
WA das Gewicht des Emulgators A (ölsäure),
Wg das Gewicht des Emulgators B (Kaliumoleat), HLBA der HLB-Wert des Emulgators A (Ölsäure = 1),
HLBB der HLB-Wert des Emulgators B (Kaliumoleat = 20) und
HLBAB der berechnete HLB-Wert für ein jedes Gewichtsverhältnis
von A:B.
Der HLB-Wert oder die HLB-Zahl des Verhältnisses der Vergleichs-
6 0 9 8 2 8 / 1 0 U
255B1? 5 - e -
emulgatoren, der die stabilste Emulsion bei Verwendung eines bestimmten
Öles ergibt, ermittelt durch eine Versuchsreihe, kann
als die HLB-Bedingung für das Öl bezeichnet werden, wenn dies mit irgendeiner Kombination der Emulgatoren verwendet wird.
Nunmehr stehen zwei primäre Vergleichsemulgatoren mit diesen zugeordneten
HLB-Werten zur Verfügung sowie ein Öl, für das die HLB-Bedingung auf experimentellem Wege ermittelt wurde. Unter Verwendung
dieses Öles und eines der Vergleichsemulgatoren in Kombination mit einem unbekannten Emulgator wird nun das experimentelle
Verfahren wiederholt, worauf der ÜLB-Wert des unbekannten Emulgators
berechnet werden kann. Die Beziehung zwischen dem HLB-Bereich und der Emulsionsstruktur ist in der folgenden Tabelle II übersichtlich
dargestellt.
Tabelle II
HLB-Bereich Zustand der Emulsion
16-20 Keine Emulsionsbildung, Emulgator hat sich
in der wässrigen Phase gelöst
12-15 Öl-in-Wasser-Emulsion (Öl/Wasser)
8-10 planares, lamellares Gel, Inversionspunkt
4-6 Wasser-in-öl-Emulsion (Wasser/Öl)
1-4 Keine Emulsionsbildung, Emulgator hat sich
in der ölphase gelöst.
Beispiele für oberflächenaktive Verbindungen mit HLB-Werten von 4 bis 8, die sich zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Farbmasse
verwenden lassen, sind:
Sorbitanfettsäureester; Sulfosuccinatderivate; Alkansulfonate,
beispielsweise Alkylsulfonate und Alkylarylsulfonate, wie beispielsweise
langkettige lineare Alkylbenzolnatriumsulfonate; Kondensationsprodukte
von Fettsäureestern mit Äthylen- und/oder Propylenoxiden;
609328/10U
2558175 - /τ -
Glyzerinester, einschließlich von Mono- und Diglyzeriden von
tierischen und pflanzlichen Fetten; äthoxylierte Phenole; Fettsäureseifen, einschließlich der Alkalimetallsalze der Seifen;
äthoxylierte Alkohole und ihre Sulfate; Alkoholsulfate; Alkanolamide;
äthoxylierte Alkylphenole und ihre Sulfonate; äthoxylierte Amine, Amide und ihre Sulfonate; Arylsulfonate einschließlich von
Diphenylsulfonatderivaten; Betainderivate; äthoxylierte Fettsäuren;
sulfonierte Fettsäureester von fluorierten Verbindungen; Imidazolinderivate; Lecithinderivate; Phosphatester und A'thoxylate derselben;
tertiäre Aminoxide und Amidsulfate.
Die erwähnten Äthylenoxid-Reaktionsprodukte weisen vorzugsweise 2 bis 10 Äthylenoxideinheiten auf. Die Alkylreste bestehen vorzugsweise
aus solchen mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen und die Arylreste
sind vorzugsweise solche der Phenyl- oder Naphthylreihe und die Fettsäurereste schließlich weisen vorzugsweise 4 bis 20 Kohlenstoff
atome auf.
Als besonders vorteilhafte oberflächenaktive Verbindungen mit
HLB-Werten nach Griffin von 4 bis 8 haben sich Sorbitanfettsäureester,
wie beispielsweise Sorbitanmonostearat und Fettsäureester
von Natriumsulfosüccinat, wie beispielsweise Dioctyl- oder Bis-(tridecyl)natriumsulfosuccinat
sowie schließlich Salze von Alkylbenzolsulfonsäuren, z.B. Isopropylamindodecylbenzolsulfonat erwiesen.
Die Methode, nach der die beiden Komponenten einer erfindungsgemässen
Farbmasse miteinander kombiniert werden, ist nicht von besonderer Bedeutung, obgleich die physikalischen Charakteristika der
oberflächenaktiven Verbindung die vorteilhafteste Methode diktieren kann. So ist es möglich, den oder die Farbstoffe mit dem oder
den oberflächenaktiven Verbindungen zu vermischen, wobei die oberflächenaktive Verbindung ode^Verbindungen im festen oder flüssigen
Zustand vorliegen können, worauf die Mischung pulverisiert oder geflockt (flaking) werden kann. Andererseits können die Farbstoffe
und die oberflächenaktiven Verbindungen auch durch Lösen in einem
609028/1014
2558175 ΛΑ
organischen Lösungsmittel miteinander kombiniert werden. In diesem
Falle kann die erhaltene Flüssigkeit gleich zum Färben verwendet werden, wenn das Lösungsmittel mit jenen Lösungsmitteln
verträglich ist, die im Rahmen der üblichen organischen Lösungsmittel verwendenden Färbesysteme verwendet werden. Andererseits
kann das Lösungsmittel auch verdampft werden, und zwar unter Erzeugung einer innigen Mischung aus Farbstoff und oberflächenaktiver
Verbindung, die dann vermählen oder geflockt werden kann. Ist die oberflächenaktive Verbindung bei Normaltemperatur flüssig,
so läßt sich der oder lassen sich die Farbstoffe gewöhnlich in der oberflächenaktiven Verbindung lösen, unter Erzeugung einer
flüssigen Masse.
Das Gewichtsverhältnis der beiden Komponenten in der Farbmasse kann sehr verschieden sein, wobei das im Einzelfalle günstigste
Verhältnis von einer Anzahl von Faktoren abhängt, z.B. der erwünschten physikalischen Form, d.h. ob die Masse in fester Form,
flüssiger Form oder wachsartiger Form vorliegen soll, der Zusammensetzung der Masse sowie natürlich von den physikalischen Charakteristika
von oberflächenaktiver Verbindung oder Verbindungen und dem Farbstoff oder Farbstoffkuchen. Die Menge an oberflächenaktiver
Verbindung soll nach Möglichkeit eine Farbstandardisierung der Masse ermöglichen, und falls erforderlich, eine Verarbeitung
der Masse, beispielsweise ein Vermählen oder eine Flockung.
In den meisten Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Gewichtsverhältnis von Farbstoff oder Farbstoffen zu oberflächenaktiver
Verbindung bzw. oberflächenaktiven Verbindungen bei 1:1 bis 10:1 liegt.
Die erfindungsgemäßen Farbmassen eignen sich besonders vorteilhaft
zum Färben von Fäden und Fasern aus Polyestern, z.B. aus Polyethylenterephthalat).
In besonders vorteilhafter Weise werden Farbbäder oder Farbflotten
verwendet, die zu etwa 80 bis 100,0 Gew.-% aus einem organischen Lösungsmittel bestehen, beispielsweise einem halogenierten Kohlen-
So:o/1 ou
_ 2558175
wasserstoff und bis zu etwa 201 Wasser, bezogen auf das Gesamtvolumen
aus organischem Lösungsmittel, beispielsweise halogeniertem Kohlenwasserstoff und Wasser.
Als besonders vorteilhafte organische Lösungsmittel haben sich beispielsweise
erwiesen: Perchloräthylen, Trichloräthylen, 1,1,1-Triäthan,
C,-(^„-Kohlenwasserstoffe, z.B. Hexan sowie Trichlortrifluoräthylen(Freon
TF). Ganz besonders vorteilhafte organische Lösungsmittel sind Perchloräthylen, Trichloräthylen und 1,1,1-Trichloräthan,
wobei wiederum das Perchloräthylen das am meisten bevorzugte Lösungsmittel ist.
Das im Einzelfalle vorteilhafteste Gewichtsverhältnis von Farbmasse
zu organischem Kohlenwasserstoff, beispielsweise halogenierten Kohlenwasserstoff und Wasser hängt von dem zu erzeugenden
Farbton auf dem zu färbenden Gegenstand ab. Optimale Verhältnisse lassen sich leicht durch eine Versuchsreihe ermitteln.
Das Färben von textlien Gebilden mit erfindungsgemäßen Farbbädern kann dadurch erfolgen, daß die textlien Gebilde, z.B. Fäden und
Fasern, in einer Farbflotte, die auf eine Temperatur von etwa bis etwa 1500C gebracht wurde, mehrere Minuten bis 1 Stunde oder
mehrere Stunden gefärbt werden. Das Färben kann dabei nach üblichen bekannten Methoden erfolgen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
In den Beispielen wurden zum Färben Fäden und Fasern aus Poly (äthylenterephthalat) verwendet.
100 g Sorbitanmonostearat mit einem HLB-Wert von 4,7 wurden mit
100 g des Farbstoffes CI. Disperse Red 137, nämlich 4-(6-Methylsulfonyl-2-benzothiazolylazo)N,2-(hydroxyäthyl-N-2-cyanoäthylanilin)
vermischt. Der Mischung wurde Trockeneis+'zugesetzt, worauf
das Gemisch durch eine gekühlte Laboratoriums-Pulverisiermühle geführt wurde. Die erhaltene Farbmasse bestand aus einem Trocken-
+) festes C0„
6 0 9 B 2 8 / 1 0
7558125 - yi -
pulver, das gegenüber Temperaturveränderungen während der Lagerung
stabil war, sich nicht verfestigte und auch kein Kristallwachstum zeigte.
Mit der hergestellten Farbmasse wurden Gewebe aus Polyesterfäden gefärbt. Die Farbstoffkonzentration lag bei 2 Gew.-" Farbstoff,
bezogen auf das Gewicht des zu färbenden Prüflings. Die hergestellte Farbmasse wurde in Perchloräthylen mit einem Gehalt von 3 VoL-1O
Wasser gelöst. Das Verhältnis von Perchloräthylenlösung in ml zu Gramm zu färbenden Gewebes lag bei 10:1. Die Färbung erfolgte dadurch,
daß der Prüfling in die Flotte gebracht wurde, worauf die Temperatur der Flotte so schnell wie möglich auf 1200C erhöht wurde.
Bei dieser Temperatur wurde 15 bis 30 Minuten lang gefärbt. Auf diese Weise wurde das Polyestergewebe in einem kräftigen roten
Farbton angefärbt, wobei sich die Färbung als lichtecht, waschecht und abriebfest erwies. Ein Spülen mit Kasser zur Lntfernung von
unlöslichen Teilen von der Gewebeoberfläche erwies sich als unnötig.
Zu einer Schmelze von 50 g Bis(tridecyl)natriumsulfosuccinat wurden
6,81 g des in Beispiel 1 beschriebenen Farbstoffes gegeben. Die Farbstoffmasse oder der Farbstoffkuchen löste sich leicht in der
aufgeschmolzenen oberflächenaktiven Verbindung, wobei sich beim
Abkühlen der Schmelze eine wachsartige Masse bildete, die stabil gegenüber Temperaturschwankungen bei der Aufbewahrung der Masse
war und nicht hart wurde, nicht erweichte und auch keine Kristalle bildete.
Mit der erhaltenen Farbmasse wurden Gewebe aus Polyester, wie in Beispiel 1 beschrieben, gefärbt. Es wurden praktisch die gleichen
Ergebnisse erhalten.
100 g Isopropylamindodecylbenzolsulfonat wurden auf einem Dampfbade
erhitzt, worauf 16 g des in Beispiel 1 beschriebenen Farbstoffes zugesetzt wurden. Nach Rühren der Masse zum Zwecke der Lösung des
609b28/ 1014
Farbstoffkuchens wurde die erhaltene Mischung auf Raumtemperatur
abkühlen gelassen. Auf diese K'eise wurde eine hoch-viskose Flüssigkeit
erhalten, die sich unter Aufbewahrungsbedingungen als stabil erwies.
Die Verwendung dieser Farbmasse zum Färben von Geweben aus Polyestern
führte zu gleichen l-.rgebnissen wie die Verwendung der in
den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Farbmassen.
100 g Sorbitanmonostearat wurden mit 100 g des Farbstoffes CI. Disperse Yellow 33, nämlich 2-Nitro-4-sulfonamidodiphenylamin
vermischt. Die Mischung wurde auf den Schmelzpunkt der oberflächenaktiven Verbindung gebracht und sprühgetrocknet. Dazu wurde
die Schmelze durch eine Düse in einen Zyklon sich rasch bewegender Luft gedrückt. Die erhaltene Masse lag in Form eines feinteiligen
trockenen Pulvers vor, das sich als gegenüber Temperaturveränderungen bei der Lagerung stabil erwies, nicht fest wurde und
kein Kristallwachstum zeigte. Bei Verwendung der Farbmasse zum
Färben von Geweben aus Polyestern wurden gleich vorteilhafte Ergebnisse,
wie in Beispiel 1 beschrieben, erhalten.
6 U ti is 2 Ö / 1 0 1
Claims (11)
1. Farbmasse auf Basis eines oder mehrerer nicht-ionogener Dispersionsfarbstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zu 5 bis 75 Gew.-Teilen aus einem oder mehreren nicht-ionogenen Dispersionsfarbstoffen und zu 95 bis 5 Gew.-Teilen aus einer oder mehreren
oberflächenaktiven Verbindungen mit einem hydrophilen-lypophilen Balancewert (HLB-Wert) nach Griffin von 4 bis 8 besteht.
2. Farbmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie besteht
aus mindestens einem Azo-, Anthrachinon-, üiarylamin-, Methin-, Chinophthalon-, Acridon- und/oder Naphthazarinfarbstoff und mindestens
einer oberflächenaktiven Verbindung.
3. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als oberflächenaktive Verbindung enthält: mindestens einen Sorbitanfettsäureester; einen äthoxylierten Alkohol; ein äthoxyliertes
Alkoholsulfat; ein äthoxyliertes Phenol; ein Alkoholsulfat; ein Alkansulfonat; ein Alkanolamid; ein Kondensationsprodukt eines
Fettsäureesters mit Äthylen- und/oder Propylenoxid; ein äthoxyliertes Alkylphenol oder ein Sulfonat hiervon; ein äthoxyliertes Amin;
ein Amid oder ein Sulfonat hiervon; ein Arylsulfonat; ein Betainderivat; eine äthoxylierte Fettsäure; eine Fettsäureseife, einen
sulfonierten Fettsäureester einer fluorierten Verbindung; einen Glycerinester; ein Imidazolinderivat; ein Lecithinderivat; einen
Phosphatester einschließlich eines Xthoxylierungsproduktes eines Phosphatesters; ein Sulfosuccinatderivat; ein tertiäres Aminoxid
und/oder ein Amidsulfat.
4. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen der folgenden nicht-ionogenen Dispersionsfarbstoffe enthält:
609828/ 1 OU
OCH.
-N=N
NHCH9CHCH9OH
OH
NHCOCH.
OH 0 NH
Q OH
CN
O2N —(/ V- N=N
CN
NHCOCH,
CH2CH3
CH2CHCH2OH
Br
N=N
CN
CH9CH-/ 2 3
NHCOCH.
CH3SO2
CH9CH, 2 3
609Ö28/10U
O NH
O OH
CH0CH-CN
CH3SO2
SO2CH3
;=N —If V-N
CH2CH2OOCCH3
CH2CH2CN
0 NH,
O S
K CH
Il Π
6ÜB628/101
NH
-M-
2 5 5 8 Ί 2 5
Ν=Ν
OH
CH.
OC-IL 2 ο
H0NO0S
Vn=N-/ \
CN
CH3OOCC=C
CH3OOCC=C
CH.
5. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als oberflächenaktive Verbindung mindestens einen Sorbitanfettsäureester, einen Fettsäureester von Natriumsulfosuccinat
und/oder ein Salz einer Alkylbenzolsulfonsäure enthält.
6. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Farbstoff oder Farbstoffen zu oberflächenaktiver Verbindung bzw. Verbindungen bei 1:1 bis
10:1 liegt.
7. Farbflotte zum Färben textiler Gebilde, bestehend aus einer Dispersion einer Farbmasse nach Ansprüchen 1 bis 6 in einem
halogenierten Kohlenwasserstoff.
8. Färbflotte nach Anspruch 7, bestehend aus einer Dispersion einer
Farbmasse nach Ansprüchen 1 bis 6 in Perchloräthylen, Trichloräthylen oder 1,1,1-Trichloräthan.
9. Verwendung von Farbmassen nach Ansprüchen 1 bis 6 zum Färben von synthetischen Fasern und Fäden.
10. Verwendung von Farbmassen nach Ansprüchen 1 bis 6 zum Färben von Fäden und Fasern aus Polyestern.
11. Verwendung von Farbmassen nach Ansprüchen 1 bis 6 zum Färben von Fäden und Fasern aus Polyäthylenterephthalat.
609828/ 101U
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