DE2557396B2 - Verfahren zur Rückgewinnung eines Lösungsmitteldampfes aus einem Gasgemisch - Google Patents

Verfahren zur Rückgewinnung eines Lösungsmitteldampfes aus einem Gasgemisch

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DE2557396B2 DE19752557396 DE2557396A DE2557396B2 DE 2557396 B2 DE2557396 B2 DE 2557396B2 DE 19752557396 DE19752557396 DE 19752557396 DE 2557396 A DE2557396 A DE 2557396A DE 2557396 B2 DE2557396 B2 DE 2557396B2
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Description

nente), sondern auch eine Vorrichtung zum Komprimieren, Kühlen und Verflüssigen der verdampften leichteren Bestandteile und Rückführen dieser Bestandteile zu einem Vorratstank benötigt. Nachteilig an dem Verfahren (α) ist somit, daß di·; zu seiner Durchführung benötigte Vorrichtung als Ganzes kompliziert ist. Obwohl das bei dem Verfahren (b) verwendete Kerosin preisgünstig erhältlich ist, ist daran von Nachteil, daß nicht nur eine große Kerosinmenge benötigt wird, sondern auch aufwendige Regeneriervorrichtungen für das mit Lösungsmitteldampf beladene Kerosin erforderlich sind. Bei dem Verfahren (c) wird ein Lösungsmitteldampf durch eine Absorptionsflüssigkeit, wie Kerosin oder Leichtöl, absorbiert, die Absorptionsflüssigkeit zu einer Spültrommel geleitet, in der die Absorptionsflüssigkeit mittels einer Vakuumpumpe unter Verdampfen und Abtrennung leichterer Bestandteile (z.B. von Benzinbestandteilen) entspannt und regeneriert wird, und die regenerierte Absorptionsflüssigkeit umgewälzt und wiederverwendet. Da jedoch der gesamte Lösungsmitteldampf auf einmal von der Absorptionsflüssigkeit absorbiert und dann der gesamte Lösungsmittelanteil mittels einer Vakuumpumpe im Vakuum verdampft und abgetrennt wird, werden getrennte Einrichtungen zum Kühlen und Verflüssigen des verdampften und abgetrennten Lösungsmitteldampfs benötigt. Dies ist ebenfalls von Nachteil.
Die DE-PS 661435 befaßt sich mit einem Verfahren zur selektiven Ausscheidung von Kohlenstoffatomen aus Gasgemischen durch mehrstufige Gegenstromwaschung bei erniedrigter Temperatur und erhöhtem Druck, wobei das Gasgemisch bei in den einzelnen Waschstufen gleicher Temperatur und gleichem Druck einer Waschung derart unterworfen wird, daß in den einzelnen Waschstufen ausschließlich jeweils ein Teil der aus der folgenden Stufe ablaufenden Waschflüssigkeit zur Anwendung kommt, wobei die Entgasung der in den ersten Waschstufen anfallenden Flüssigkeit durch die bei der Entspannung der Waschflüssigkeit der späteren Stufen entstehenden Dämpfe erfolgt. Das bedeutet, daß bei diesem Verfahren eine übliche Absorptionskolonne zur Anwendung kommt, wobei das zu behandelnde Gas durch die hintereinandergeschalteten Absorptionssäulen und in entgegengesetzter Richtung das Absorptionsmittel strömt, d.h. es wird ein einheitliches Absorptionsmittel zur Anwendung gebracht. Dieses Verfahren ist insofern nachteilig, als es nur unter einem großen Apparateaufwand eine zufriedenstellende Rückgewinnung von Lösungsmitteldämpfen aus Gasgemischen ermöglicht. Des weiteren ist eine verhältnismäßig lange Zeit zur Regenerierung der gesättigten Absorptionsflüssigkeit erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Rückgewinnung eines Lösungsmitteldampfes aus einem Gasgemisch zu schaffen, das einen hohen Rückgewinnungsgrad zeigt und bei dem die Regenerierung des Absorptionsmittels einfacher und schneller durchführbar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß man a) ein Gasgemisch aus Lösungsmitteldampf und Luft aus einem Lagertank durch den Kompressor leitet, das darin schwach komprimierte Gasgemisch der ersten Absorptionssäule zuführt und dort das schwach komprimierte Gasgemisch zur Absorption und Rückgewinnung eines größeren Teils des Lösungsmitteidampfes mit einem ersten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung bringt,
b) ein aus der ersten Absorptionssäule stammendes Gas in die zweite Absorptionssäule leitet und
r> darin das Gas mit einem in der zweiten Absorptionssäule unter Kühlung zirkulierenden zweiten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung bringt,
c) nach Sättigung des zweiten Absorptionsmittel iü mit Lösungsmitteldampf den Strom des Gasgemisches zu dem Kompressor stoppt und ein aus der ersten Absorptionssäule kommendes Gas in einen Lagertank zurückführt, und gleichzeitig
d) den Kompressor als Vakuumpumpe betreibt und (dabei) ein in der zweiten Absorptionssäule befindliches Gas zur Erniedrigung des Druckes im Inneren der zweiten Absorptionssäule in die erste Absorptionssäule überführt, den Lösungsmittelbestandteil, der sich in dem nahezu in gesättigtem Zustand befindenden zweiten Absorptionsmittel absorbiert findet, unter Abschaltung der Kühlung verdampft und in den gasförmigen Zustand überführt,
e) ein hauptsächlich aus dem Lösungsmitteldampf bestehendes, verdampftes und in gasförmigen Zustand gebrachtes Gas in die erste Absorptionssäule überführt, dort zur Absorption und Rückgewinnung des Lösungsmitteldampfes mit dem ersten Absorptionsmittel in Gas/Flüssig-
JH keits-Berührung bringt und ein mit Spuren von
nicht-absorbiertem und zurückgewonnenem Lösungsmitteldampf behaftetes Gas in den Lagertank für das Gasgemisch rückführt oder einen Teil des Gases zum Austreiben des Lösungsmit-
j5 telbestandteils des zweiten Absorptionsmittels
der zweiten Absorptionssäule zuführt und
f) die Verfahrensschritte a) und b) wiederholt, nachdem das zweite Absorptionsmittel regeneriert worden ist.
Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Rückgewinnung von Benzindampf aus einem Gasgemisch aus verflüchtigtem Benzin und Luft, wie es sich als Gasphase in einem Öllagertank findet, oder aus ähnlichen Gasgemischen, wie sie beim Einfüllen und Leeren von Benzin in und aus einen bzw. einem Tankwagen oder Tank entstehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Fließbilder für den Verfahrensablauf
so im Rahmen der Verfahren gemäß der Erfindung zur Rückgewinnung von beispielsweise Benzindampl:.
Gemäß Fig. 1 wird ein Gasgemisch aus in einem Öltank entstandenem Benzindampf und Luft in einem Lagertank 32 für ein Gasgemisch gelagert. Aus diesem wird das Gasgemisch über eine Leitung 10 und ein Ventil 26 einem Kompressor 1 mit beispielsweise hydraulischer Abdichtung, der auch als Vakuumpumpe mit hydraulischer Abdichtung geschaltet werden kann, zugeführt und dort schwach komprimiert. In diesem Kompressor 1 mit beispielsweise hydraulischer Abdichtung wird, da das Gasgemisch in hydraulisch abgedichtetem feuchten Zustand komprimiert wird, eine Temperaturerhöhung infolge Druckerhöhung vermieden (unterdrückt). Die Temperatur des
6:3 Kompressors beträgt etwa 45° C. Auf diese Weise wird eine sichere Kompression möglich, wobei auf eine Sättigungseinrichtung verzichtet werden kann. Das komprimierte Gasgemisch gelangt über eine Lei-
tung 11 zusammen mit Sperrwasser für den Kompressor als Gasgemisch/Flüssigkeits-Phase zu einer ersten Absorptionssäule 2. Die erste Absorptionssäule 2 besteht aus einer Kombination aus einem oberen Absorptionsteil und einem unteren Teil zur Öl/Wasser-Scheidung. Im Absorptionsteil wird das über die Leitung 11 zugeführte Gasgemisch im Gegenstrom mit gekühltem Flüssigbenzin (cooled gasoline liquid) in Gas/Flüssigkeits-Berührung gebracht. Bei dem gekühlten Flüssigbenzin handelt es sich um ein erstes Absorptionsmittel, das aus einer Leitung 22, die am oberen Ende der ersten Absorptionssäule 2 vorgesehen ist, von oben nach unten fällt. Hierbei wird ein größerer Teil des Benzindampfs in dem Gasgemisch gekühlt, verflüssigt und absorbiert. Er fällt dann zusammen mit dem flüssigen Absorptionsmittel und gekühlter, verflüssigter Feuchte auf den unteren Teil zur Öl/Wasser-Scheidung. Die Betriebstemperatur zu diesem Zeitpunkt liegt oberhalb des Gefrierpunkts, so daß die Feuchte nicht gefriert. Die Temperatur sollte jedoch unter Beachtung dieses Gesichtspunkts so niedrig wie möglich sein. Noch in diesem Teil zur Öl/Wasser-Scheidung befindlich wird die Feuchte durch ein gekühltes Flüssigbenzin noch stärker gekühlt und als Sperrwasser für den Kompressor 1 mit hydraulischer Dichtung über eine Leitung 17, eine Pumpe 6 und eine Leitung 16 in den Kompressor 1 mit hydraulischer Dichtung rückgeführt. Das abgetrennte Flüssigbenzin wird über eine Leitung 19, eine Pumpe 7 und eine Leitung 18 einem Flüssigbenzinlagertank 33 zugeführt. In Fig. 1 ist der Weg des aus der Leitung 22 am oberen Ende der ersten Absorptionssäule 2 nach unten fallenden gekühlten Flüssigbenzins derart dargestellt, daß es aus dem Flüssigbenzinlagertank 33 über eine Leitung 20, eine Pumpe 9, eine Leitung 21 und einen Kühler 5 in die Leitung 22 gelangt. Es ist jedoch ohne weiteres auch möglich, das aus dem unteren Teil zur Öl/Wasser-Scheidung abgezogene Flüssigbenzin über die Leitung 19 oberhalb der Leitung 21 direkt über die Pumpe 9 der Leitung 22 zuzuführen.
In der ersten Absorptionssäule 2 wird ein größerer Teil des Benzindampfs verflüssigt und rückgewonnen. In dem aus einer Leitung 12 am oberen Ende der ersten Absorptionssäule 2 austretenden Gasgemisch ist jedoch noch nicht kohärenter Benzindampf enthalten. Zur weiteren Rückgewinnung desselben wird das Gasgemisch über die Leitung 12 einer zweiten Absorptionssäule 3 zugeführt. Die zweite Absorptionssäule 3 besteht aus einer Kombination aus einem oberen Absorptionsteil und einem unteren Vorratsteil für eine Absorptionsflüssigkeit. In dem Absorptionsteil wird das über die Leitung 12 und ein Ventil 27 zugeführte Gasgemisch mit einem gekühlten schweren flüssigen Kohlenwasserstoff im Gegenstrom in Gas/ Flüssigkeits-Berührung gebracht. Bei dem gekühlten schweren flüssigen Kohlenwasserstoff handelt es sich um ein zweites Absorptionsmittel, das aus einer Leitung 25, die am oberen Ende der zweiten Absorptionssäule 3 vorgesehen ist, von oben nach unten fällt. Der in der ersten Absorptionssäule 2 nicht absorbierte Benzindampf wird hier weiter gekühlt, verflüssigt und durch den gekühlten schweren flüssigen Kohlenwasserstoff (öl) absorbiert und rückgewonnen. Das behandelte Gas wird aus dem oberen Ende der zweiten Absorptionssäule 3 über eine Leitung 13 und ein Ventil 30 in die Atmosphäre entlassen. Der schwere flüssige Kohlenwasserstoff mit dem absorbierten Benzinbestandteil besitzt einen etwas höheren Sättigungsdampfdruck. Er gelangt über eine Leitung 23 zu einer Pumpe 8, in welcher er unter Druck gesetzt wird. Dann gelangt er über eine Leitung 24 und ein
-) Ventil 31 zu einem Kühler 4, in welchem er gekühlt wird, und schließlich über eine Leitung 25 (erneut) als zweites Absorbens in die zweite Absorptionssäule 3. Die Betriebstemperatur der zweiten Absorptionssäule 3 liegt oberhalb des Gefrierpunkts, so daß
ίο die Feuchte nicht gefriert. Unter Beachtung dieses Gesichtspunkts sollte die Temperatur der zweiten Absorptionssäule jedoch so niedrig wie möglich sein. Die vorherigen Ausführungen sind mit den Betriebsbedingungen bei der Rückgewinnung von Benzindampf befaßt. Wenn diese Maßnahmen kontinuierlich durchgeführt werden, wird der in der zweiten Absorptionssäule 3 als zweites Absorbens zirkulierende schwere flüssige Kohlenwasserstoff schrittweise mit dem Benzinbestandteil gesättigt, wodurch eventuell seine Absorptionskapazität absinkt. In diesem Falle werden dann Regenerationsmaßnahmen zur Rückgewinnung der Absorptionskapazität des zweiten Absorbens notwendig.
Im folgenden werden nun die Regenerationsmaßnahmen näher erläutert. Da jedoch Gasgemisch aus Benzindampf und Luft nur bei bestimmten Gelegenheiten, z.B. beim Füllen und Entladen von öl in bzw. aus einen bzw. einem Tanker oder Tankwagen, entstehen, kann die Regeneration zu einem anderen
jo Zeitpunkt durchgeführt werden.
Bei der Durchführung der Regeneration wird zunächst das Ventil 26 geschlossen, um die Zufuhr des Gasgemischs zur ersten Absorptionssäule 2 zu unterbinden. Dann wird das in der ersten Absorptions-
j5 säule 2 befindliche Gas vom oberen Ende der ersten Absorptionssäule 2 über ein geöffnetes Ventil 28 und eine Leitung 15 in den Gasgemischlagertank 32 rückgeführt. Da zu diesem Zeitpunkt das Ventil 27 in der der Leitung 15 entgegengesetzten Leitung 12 geschlossen ist, fließt in der Leitung 12 kein Gas.
Hierauf wird der Kompressor 1 mit hydraulischer Dichtung als Vakuumpumpe betrieben. Zu diesem Zeitpunkt wird ein Ventil 29 in einer von der Leitung 13 vom oberen Ende der zweiten Absorptionssäule 3 abzweigenden Leitung 14 (bei geschlossenem Ventil 30 der Leitung 13) geöffnet, um ein in der zweiten Absorptionssäule 3 vorhandenes Gas unter Druckerniedrigung in der zweiten Absorptionssäule 3 abzusaugen.
Wenn im Inneren der zweiten Absorptionssäule 3 eine Druckerniedrigung durchgeführt werden soll, wird das im Umwälzkreislauf für das aus dem schweren flüssigen Kohlenwasserstoff (öl) bestehende zweite Absorptionsmittel vorgesehene Ventil 31 umgeschaltet, so daß das zweite Absorptionsmittel nicht durch den Kühler 4 läuft, sondern diesen umgeht. Folglich wird also das Kühlen des zweiten Absorptionsmittels gestoppt. Das zweite nun nicht mehr gekühlte Absorbens wird über die Leitung 25 vom oberen Ende (der zweiten Absorptionssäule 3) auf die unter vermindertem Druck befindliche zweite Absorptionssäule 3 fallen gelassen. Folglich wird der an das zweite Absorbens absorbierte Benzinbestandteil verdampft und in gasförmigen Zustand überführt.
b5 Dieser verdampfte und in gasförmigen Zustand überführte Benzinbestandteil wird vom oberen Ende der zweiten Absorptionssäule 3 mit Hilfe der Vakuumpumpe 1 über die Leitung 13, das Ventil 29, die Lei-
tung 14 und die Vakuumpumpe 1 der ersten Absorptionssäule 2 zugeführt und dort im Gegenstrom mit gekühltem Flüssigbenzin, das aus der am oberen Ende der ersten Absorptionssäule 2 vorgesehenen Leitung 22 nach unten fällt, in Gas/Flüssigkeits-Berührung > gebracht. Der Druck im Inneren der ersten Absorptionssäule 2 erreicht in etwa Atmosphärendruck und unterscheidet sich von dem Überdruck zum Zeitpunkt der Rückgewinnung. In der ersten Absorptionssäule 2 muß der aus der zweiten Absorptionssäule 3, die mit in Hilfe der Vakuumpumpe 1 weiter unter vermindertem Druck gehalten wird, stammende Benzindampf mit Hilfe des gekühlten Flüssigbenzins absorbiert werden. Somit erfolgt also auch bei der Regeneration trotz unterschiedlicher Druckbedingungen in der er- i=> sten Absorptionssäule 2 eine Rückgewinnung von Benzindampf.
Der zu diesem Zeitpunkt nicht absorbierte Benzindampf kann, wie bereits erwähnt, aus der Leitung 15 über das Ventil 28 dem Gasgemischlagertank 32 zugeführt werden. Andererseits kann ein Teil des nicht absorbierten Benzindampfs über die Leitung 12 und das Ventil 27 der zweiten Absorptionssäule 3 zugeführt werden, indem das bisher geschlossene Ventil 27 etwas geöffnet wird. In diesem Falle dient dann >■> der Teil des nicht absorbierten Benzindampfs zum Austreiben des Benzinanteils aus dem zweiten Absorbens. Insbesondere bei Durchführung letzterer Maßnahme braucht der Druck im Inneren der zweiten Absorptionssäule 3 nicht so stark reduziert zu werden, mi d.h. die Vakuumpumpe braucht in höchst wirtschaftlicher Weise nicht so stark belastet zu werden.
Wenn die geschilderten Regenerationsmaßnahmen eine bestimmte Zeit lang durchgeführt worden sind und sich die Absorptionsfähigkeit des zweiten Absor- j-, bens erholt hat, wird die Anlage als Ganzes beim Umschalten der Ventile an den verschiedenen Stellen auf ihre Originallage unter Atmosphärendruck gebracht. Dann wird, wenn der Kompressor 1 mit hydraulischer Dichtung wieder als Kompressor betrieben wird, erneut mit der Rückgewinnung von Benzindampf aus dem Gasgemisch aus Benzindampf und Luft begonnen.
In Fig. 2 wird eine andere Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt. Die Bezugsziffern stehen für dieselben Bauteile wie in Fig. 1. In entsprechender Weise, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde, wird ein Gasgemisch aus Benzindampf und Luft über die Leitung 10 und das Ventil 26 einem auch als Vakuumpumpe mit hydraulischer Dichtung schaltbaren Kompressor 1 mit hydraulischer Dichtung zugeführt und darin schwach komprimiert. Das schwach komprimierte Gasgemisch wird über die Leitung 11 als gemischte Dampf/Flüssigkeits-Phase mit Sperrwasser für den Kompressor 1 einer Trenn- oder Scheidevorrichtung 33 zugeführt. Das in der Trenn- bzw. Scheidevorrichtung 33 von dem Sperrwasser getrennte Gasgemisch wird über eine Leitung 36 der ersten Absorptionssäule 2 zugeführt. Die erste Absorptionssäule 2 besteht aus einer b0 Kombination eines oberen Absorptionsteils und eines unteren Teils zur Öl/Wasser-Scheidung. Im Absorptionsteil wird das über die Leitung 36 zugeführte Gasgemisch im Gegenstrom mit einem das erste Absorbens bildenden gekühlten Flüssigbenzin in Gas/Flüs- h5 sigkcits-Bcrührung gebracht. Das erste Absorptionsmittel fällt aus der am oberen Ende der ersten Absorptionssäule 2 vorgesehenen Leitung 22 nach unten. In der ersten Absorptionssäulc 2 wird ein größerer Teil des in dem Gasgemisch enthaltenen Benzindampfs gekühlt, verflüssigt und absorbiert und fällt dann zusammen mit dem flüssigen Absorbens und der gekühlten, verflüssigten Feuchte auf den unteren Teil zur Öl/Wasser-Scheidung. Die Betriebstemperatur zu diesem Zeitpunkt liegt oberhalb des Gefrierpunkts, so daß die Feuchte nicht gefriert. Unter Beachtung dieses Gesichtspunkts sollte jedoch die Temperatur so niedrig wie möglich sein (vgl. hierzu auch die Ausführungen zu Fig. 1). Im unteren Teil zur Öl/Wasser-Scheidung der ersten Absorptionssäule 2 wird die Feuchte infolge des unterschiedlichen spezifischen Gewichts von dem Flüssigbenzin getrennt. Die Feuchte wird nach und nach über eine Leitung 42 aus dem System ausgetragen. Das Flüssigbenzin wird über eine Leitung 39 einem Lagertank 41 für rückgewonnenes Flüssigbenzin zugeführt. Das in dem Lagertank 41 gelagerte (rückgewonnene) Flüssigbenzin wird über eine Leitung 20, die Pumpe 9, die Leitung 21, den Kühler 5 und die Leitung 22 umgewälzt. Im Falle, daß das im Lagertank 41 befindliche (rückgewonnene) Flüssigbenzin umgewälzt und als Absorptionsflüssigkeit der ersten Absorptionssäulc 2 verwendet wird, sinkt die Absorptionsfähigkeit des Flüssigbenzins nach und nach. Zur Rückgewinnung dieser Absorptionsfähigkeit muß folglich über eine Leitung 40 dem Lagertank 41 für das rückgewonnene Flüssigbenzin von Zeit zu Zeit frisches Benzin zugeführt werden. Gleichzeitig sollte die dem Frischbenzin entsprechende Menge als Mischung aus Frischbenzin und rückgewonnenem Benzin über eine Leitung 18, beispielsweise einem Tankwagen, zugeführt werden. Die Zusammensetzung dieses Mischbenzins liegt selbstverständlich innerhalb der Qualitätsstandardgrenzen. Das aus dem Gasgemisch in der Trenn- oder Scheidevorrichtung 33 abgetrennte Sperrwasser gelangt über eine Leitung 17, einen Flüssigkeitsspiegelsteuertank 34, eine Leitung 37, eine Sperrwasserpumpe 6 und eine Leitung 16 zu einem Sperrwasserkühler 35, in welchem es auf eine gegebene Temperatur abgekühlt wird. Dann wird es über eine Leitung 38 abgelassen und in dem Kompressor 1 als Sperrwasser zur hydraulischen Dichtung verwendet. Die sonstigen Maßnahmen wurden bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben.
Die im Zusammenhang mit der Figurenbeschreibung gemachten Ausführungen beziehen sich auf die Rückgewinnung von Benzindampf. Selbstverständlich sind die Verfahren gemäß der Erfindung nicht nur auf die Rückgewinnung von Benzindampf beschränkt, sie sind vielmehr den verschiedensten Modifizierunger zugänglich.
Die im Zusammenhang mit der Rückgewinnung von Benzindampf erfindungsgemäß erreichbarer Vorteile lassen sich wie folgt wiedergeben:
1. Da das Verfahren gemäß der Erfindung unter wenn auch schwachem Kompressionsdrucl· durchgeführt wird, wird ein größerer Teil des Benzindampfs in der ersten Absorptionssäule mittels eines gekühlten flüssigen Benzins absorbiert, während der restliche Benzindampf mi' Hilfe eines schweren flüssigen Kohlenwasserstoffs in der zweiten Absorptionssäule absorbier! und rückgewonnen wird. Auf diese Weise ist einerseits der Rückgewinnungsgrad hoch, andererseits läßt sich die Menge an von dem schwerer flüssigen Kohlenwasserstoff absorbiertem Ben-
ίο
zindampf niedrig halten. Folglich läßt sich also die Regenerierung des schweren flüssigen Kohlenwasserstoffs ohne weiteres innerhalb kurzer Zeit bewerkstelligen.
2. Aufgrund der Verwendung eines unter niedriger Temperatur stehenden Flüssigbenzins als schwach komprimiertem, ersten Absorbens und eines eine niedrige Temperatur aufweisenden flüssigen Kohlenwasserstoffs als zweitem Absorbens steigt der Rückgewinnungsgrad für Benzindampf und läßt sich die Betriebstemperatur oberhalb des Gefrierpunkts halten, so daß keine Gefrierschutzflüssigkeit bzw. kein Gefrierschutzmittel mitverwendet werden muß.
3. Da sowohl für das Unterdrucksetzen als auch für das Entspannen ein Kompressor mit hydraulischer Dichtung verwendet wird, läßt sich die Regenerierung des schweren flüssigen Kohlenwasserstoffs sehr einfach durchführen.
4. Die Rückgewinnung des Benzindampfs und die Regenerierung des schweren flüssigen Kohlenwasserstoffs (Öls) lassen sich durch bloßes Umschalten von Ventilen bewerkstelligen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann anstatt zur Rückgewinnung von Benzindampf auch zur Rückgewinnung von dampfförmigem aromatischen Lösungsmittel, wie Toluol und Xylol, aliphatischen Lösungsmitteln, wie Pentan und Hexan, und hydroaromatischen Lösungsmitteln, wie Cyclopentan und Cyclohexan, wie sie in der Regel für Lacke, in Druckfarben, in der Lederindustrie und in der Kunststoffindustrie verwendet werden, Anwendung finden. Ferner kann man damit auch dampfförmige Lösungsmittel der Ketonreihe, z. B. Methyläthylketon und Methylisobutylketon sowie der Alkohol- und Esterreihe, rückgewinnen. Insbesondere dann, wenn in dem Benzindampf auch Aromaten, Aliphaten und Hydroalipha-
ten enthalten sind, kann man als erstes und zweites Absorbens Flüssigbenzin verwenden. Das nach der Lösungsmittelrückgewinnung angefallene Flüssigbenzin kann dann als solches als Benzin zum Einsatz gebracht werden. Wenn jedoch die Menge an Lösungsmitteldampf in Luft sehr gering ist (z.B. einige 100 bis 1000 ppm), ist die Lösungsmittelrückgewinnung mittels eines Adsorbens, wie Aktivkohle, wirksamer. Die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile kommen insbesondere dann zur Geltung, wenn in der Luft größere Mengen, beispielsweise mindestens einige Prozente (Lösungsmitteldampf) enthalten sind. Im folgenden werden einige wenige Beispiele für Kombinationen von mit ersten und zweiten Absorbentien rückgewinnbaren Lösungsmittcldämpfen angegeben:
Art des Lösungs erstes zweites
mittels: Absorbens Absorbens
Aromatische Lösungs
mittel: Benzol,
Toluol, Xylol Benzin Benzin
Aliphatische Lösungs
mittel: Pentan, Hexan Benzin und Par Benzin
affine mit vielen oder
Kohlenwasser Kerosin
stoffatomen,
z. B. Octan
Hydroaromatische
bzw. cycloaliphatische
Lösungsmittel: Benzin
Cyclopentan, Cyclo oder
hexan Benzin Kerosin
Ketonlösungsmittel:
Methyläthylketon,
Methylisobutylketon Alkohol Alkohol
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Rückgewinnung eines Lösungsmitteldampfes aus einem Gasgemisch, wobei dieses in einem Kompressor schwach komprimiert, das schwach komprimierte Gasgemisch zur Absorption und Gewinnung eines Teils des Lösungsmitteldampfes in einer ersten Absorptionssäule mit einem ersten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung gebracht und das aus der ersten Absorptionssäule abgeführte Gas in eine zweite Absorptionssäule geleitet und darin das Gas mit einem zweiten Absorptionsmittel in Gas/ Flüssigkeits-Berührung gebracht und ein Teil der Absorptionsmittel entgast wird, dadurch gekennzeichnet, daß man
    a) ein Gasgemisch aus Lösungsmitteldampf und Luft aus einem Lagertank (32) durch den Kompressor (1) leitet, das darin schwach komprimierte Gasgemisch der ersten Absorptionssäuie (2) zuführt und dort das schwach komprimierte Gasgemisch zur Absorption und Rückgewinnung eines größeren Teils des Lösungsmitteldampfes mit einem ersten Absorptionsmittel in Gas/Flüssig-•keits-Berührung bringt,
    b) ein aus der ersten Absorptionssäule (2) stammendes Gas in die zweite Absorptionssäule (3) leitet und darin das Gas mit einem in der zweiten Absorptionssäule (3) unter Kühlung zirkulierenden zweiten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung bringt,
    c) nach Sättigung des zweiten Absorptionsmittels mit Lösungsmitteldampf den Strom' des Gasgemisches zu dem Kompressor (1) stoppt und ein aus der ersten Absorptionssäule (2) kommendes Gas in einen Lagertank (32) zurückführt, und gleichzeitig
    d) den Kompressor (1) als Vakuumpumpe betreibt und (dabei) ein in der zweiten Absorptionssäule (3) befindliches Gas zur Erniedrigung des Druckes im Inneren der zweiten Absorptionssäule (3) in die erste Absorptionssäule (2) überführt, den Lösungsmittelbestandteil, der sich in dem nahezu in gesättigtem Zustand befindenden zweiten Absorptionsmittel absorbiert findet, unter Abschaltung der Kühlung verdampft und in den gasförmigen Zustand überführt,
    e) ein hauptsächlich aus dem Lösungsmitteldampf bestehendes, verdampftes und in gasförmigen Zustand gebrachtes Gas in die erste Absorptionssäule (2) überführt, dort zur Absorption und Rückgewinnung des Lösungsmitteldampfes mit dem ersten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung bringt und ein mit Spuren von nicht-absorbiertem und zurückgewonnenem Lösungsmitteldampf behaftetes Gas in den Lagertank (32) für das Gasgemisch rückführt oder einen Teil des Gases zum Austreiben des Lösungsmittelbestandteils des zweiten Absorptionsmittels der zweiten Absorptionssäule (3) zuführt und
    f) die Verfahrensschritte a) und b) wiederholt, nachdem das zweite Absorptionsmittel regeneriert worden ist.
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung eines Lösungsmitteldampfes aus einem Gasgemisch, wobei dieses in einem Kompressor schwach komprimiert, das schwach komprimierte Gasgemisch zur Absorption und Gewinnung eines Teils des Lösungsmitteldampfes in einer ersten Absorptionssäule mit einem ersten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung gebracht und das aus der ersten Absorptionssäule abgeführte Gas in eine zweite Absorptionssäule geleitet und darin das Gas mit einem zweiten Absorptionsmittel in Gas/Flüssigkeits-Berührung gebracht und ein Teil der Absorptionsmittel entgast wird.
    Es sind bereits Verfahren zur Verflüssigung und Rückgewinnung von Lösungsmitteldampf aus einem Gasgemisch, zum Komprimieren und Verflüssigen des Gasgemischs, zum Kühlen und Verflüssigen des Gasgemischs und zum Absorbieren des Gasgemischs an einen hochmolekularen flüssigen Kohlenwasserstoff niedrigen Dampfdrucks bekannt.
    Bei dem Verfahren zum Komprimieren und Verflüssigen des Gasgemischs muß jedoch der Kompressionsdruck zur Erhöhung des Rückgewinnungsgrades erhöht werden. Zu diesem Zweck wird dem Kompressor eine Sättigungsvorrichtung vorgeschaltet. Dies geschieht einerseits aus Sicherheitsgründen und andererseits zur Erhöhung der Konzentration des Lösungsmitteldampfs in dem Gasgemisch auf einen Wert oberhalb der Explosionsgrenze. Nachdem dies geschehen ist, wird das Gasgemisch komprimiert. Die Steigerung der Konzentration des Lösungsmitteldampfs geschieht durch Verdampfen und Vergasen des Lösungsmittels und Zusatz des gasförmigen Lösungsmittels zu dem Gasgemisch. Bei diesem Verfahren geschieht jedoch gerade das Gegenteil (Zugabe von weiterem Lösungsmittel zu dem Gasgemisch) zu dem, was erfindungsgemäß angestrebt wird (Rückgewinnung von Lösungsmittel aus dem Gasgemisch).
    Bei dem Verfahren zum Kühlen und Verflüssigen des Gasgemischs kommt es beim Abkühlen des Gasgemischs auf eine Temperatur unterhalb des Gefrierpunkts zu einem Einschluß der Luftfeuchtigkeit in das Gasgemisch, zu einem eventuellen Gefrieren (der Luftfeuchtigkeit) und zu einer Beeinträchtigung des normalen Betriebsablaufs. Dies ist von Nachteil. Um nun diesem Gefrierpunktphänomen zu begegnen, wurde bereits eine Vorrichtung zur Zugabe eines Gefrierschutzmittels bzw. einer Gefrierschutzflüssigkeit vorgesehen. Die Zugabe eines Gefrierschutzmittels bzw. einer Gefrierschutzflüssigkeit erfordert jedoch in höchst nachteiliger Weise eine zusätzliche Stufe zur Abtrennung dieser Zusätze von dem jeweiligen Lösungsmittel.
    Zum Absorbieren des Gasgemischs durch einen schweren flüssigen Kohlenwasserstoff niedrigen Dampfdrucks gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei einem Verfahren (α) wird ein Lösungsmittel, beispielsweise (flüssiges) Benzin, zur Verdampfung seiner leichteren Bestandteile erwärmt und der zurückbleibende schwere Bestandteil als Absorptionsflüssigkeit benutzt. Bei einem Verfahren (b) wird Kerosin als Absorptionsflüssigkeit zum Einsatz gebracht. Bei einem Verfahren (c) wird schließlich ebenfalls Kerosin als Absorptionsflüssigkeit benutzt und dasselbe hierbei durch wiederholtes Regenerieren und Umwälzen immer wieder verwendet. Bei dem Verfahren (α) wird nicht nur eine Vorrichtung zum Sammeln des nichtverdampften Bestandteils (schwere Kompo-
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