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Umlenkbes chlag
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Die Erfindung betrifft einen Umlenkbeschlag für Drei-Punkt-Sicherheitsgurte
mit automatischer Aufrollung, mit einer aus starkem Stahldraht gebogenen und galvanisch
vernickelten und/oder verchromten, als längliche Öse ausgebildeten Schlaufenführung,
deren untere, gerade und durchlaufend ausgebildete Längsseite das umzulenkende Gurtband
abstützt, und einer mit einer zur Aufnahme des Schaftes einer Befestigungsschraube
vorgesehenen Bohrung ausgestatteten Lasche.
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Derartige Umlenkbeschläge werden in Automobilen verwendet, um das
die Gurtautomatik nach oben verlassende Gurtband etwa in Schulterhöhe des Fahrers
über diese Schulter schräg abwärts umzulenken. Der im Falle eines Unfalles auftretenden
hohen Kräfte wegen ist der Umlenkbeschlag für hohe Beanspruchungen auszulegen, und
sowohl der Funktion der federbelasteten Aufrollvorrichtung wegen als auch zur Erhaltung
der Belastbarkeit des Gurtes ist es erforderlich, die im Umlenkbereiche des Umlenkbeschlages
wirksame Reibung wie auch den Gurtverschleiß auf minimalen Werten zu halten.
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Verbreitet wird ein Umlenkbeschlag benutzt, dessen Öse aus gezogenem
Stahldraht so gebogen ist, daß die beiden an den Enden vorgesehenen Stirnflächen
des Stahldrahtes in der Mitte der oberen Längs seite der Öse großflächig aufeinanderliegen
und stumpf miteinander verschweißt sind. Hierdurch wird erreicht,
daß
die untere, das Gurtband umlenkende Längs seite der Öse sowie die an diese anschließenden
Jochbogen glatt und weitgehend zylinderförmig sind, und nicht nur das Aussehen,
auch die Oberflächenhärte und deren Glätte bzw. Güte werden durch Vernickeln bzw.
Verchromen gesteigert. Die harte, glatte Oberfläche sichert die gewünschten geringen
Reibungs-und Verschleißwerte. Getragen wird die bekannte Öse von einer deren obere
Längsseite scharnierartig umfassenden Doppellasche, die aber im mittleren, die Stumpfschweißung
umfassenden Bereiche mit Rücksicht auf diese muffenartig etwas stärker zu prägen
ist als die Randbereiche. Um die Öse in vorgegebener, angewinkelter Lage zu halten,
ist es erforderlich, die beiden, die Doppellasche bildenden Enden miteinander zu
verschweißen, beispielsweise zu punkten, und nach Herstellen der gewünschten Lage
durch kegelförmige Prägungen im Umfassungsbereich, die sich bis in den Stahldraht
erstrecken, diesen zu fixieren.
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Zur Abdeckung der vorhandenen Kanten sowie des relativ komplizierten,
nicht unbedingt ästhetisch wirkenden Aufbaues ist eine relativ große, die Doppellasche
sowie den oberen Teil der Öse übergreifende Kunststoffabdeckung erforderlich.
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Wenn auch Reibung und Verschleiß des Gurtbandes in erwünschtem Maße
gering bleiben, so hat sich doch die Fertigung als umständlich und aufwendig erwiesen,
und die Doppellasche weist eine geringere Steifigkeit und Belastbarkeit auf als
die bei einfachen Drei-Punkt-Sicherheitsgurten verwendeten einfachen Blechlaschen
doppelter Stärke. Als besonders aufwendig wird die Stumpfschweißung mit dem Erfordernis
der relativ engen Passung der Stirnflächen empfunden, aber auch die Lasche selbst
ist im mittleren, erweiterten Umfassungsbereich vorzuprägen, ist anzubiegen und
nach Einbringen der Öse zu schließen; das endgültige Anziehen kann nicht der Befestigungsschraube
überlassen bleiben, die Doppellasche muß vielmehr bereits bei der Herstellung durch
Schweißpunkte gesichert werden, und beim Schließen ist darauf zu achten, daß die
Befestigungslöcher beider Laschenenden koinzidieren. Schließlich ist
noch
in einem weiteren Arbeitsgang die öse in die gewünschte Stellung zu bringen und
in dieser durch Prägepressen zu sichern. Letztlich wird der Aufwand noch durch eine
relativ große Kunststoffkappe erhöht. Es sind daher seit langem Bestrebungen im
Gange, Umlenkbeschläge zu schaffen, die mit geringerem Aufwande erstellbar sind.
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Im Verlaufe dieser Bestrebungen ist bereits versucht worden, Umlenkbeschläge
einstückig, beispielsweise aus starkem Blech, im Gesenk zu schlagen. Es hat sich
hierbei herausgestellt, daß entsprechend der Form der Werkzeuge im wesentlichen
in der Ösenöffnung im Bereich der die Öse durchdringenden Symmetrieebene Unebenheiten,
Grat o.dgl. entstehen, und weiterhin hat sich gezeigt, daß das Fließen des Materiales
sich nicht sicher vollkommen in der gewünschten Form erzielen läßt, daß nämlich,
oft in dem Grat benachbarten Bereichen, das Gesenk nicht völlig ausgefüllt wird,
und insbesondere in der unteren Längsseite dem Grat parallele Längsfurchen verbleiben.
Diese Abweichungen von der Zylindermantelform erfordern ein gesondertes, aufwendiges
Nacharbeiten der zur Umlenkung vorgesehenen Oberflächenbereiche der unteren Längs
seite einer solchen Öse; es hat sich aber gezeigt, daß die üblichen Arbeitsgänge
wie Schleifen, Bürsten, Trowalieren und dergleichen trotz relativ langer Bearbeitungszeiten
nicht ausreichend sind, die Unebenheiten zu glätten und die gewünschte Oberfläche
herbeizuführen.
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Zwar werden durch nachträgliches Galvanisieren Unebenheiten gemildert
und die Güte der Oberfläche gefördert, trotz umfangreicher und kostspieliger Nacharbeiten
verbleiben aber derart viele störende Unebenheiten, daß die Funktion des Federapparates
der automatischen Aufrollung ernsthaft beeinträchtigt wird und auch der Verschleiß
des Gurtbandes im langen Gebrauch nicht mehr vernachlässigbar bleibt. Nach einem
weiteren internen Vorschlag sind einfache, aus Blech gestanzte und leicht abgewinkelte
Beschläge weitergebildet worden, wie sie zur Aufhängung einfacher Sicherheitsgurte
im Gebrauch sind. Der die Gurtschlaufe
aufnehmende Schlitz wird
bei dieser Weiterbildung mit einer aus Kunststoff bestehenden Klammer ausgestattet,
welche den unteren Steg der Schlaufenöffnung übergreift und auch die Flanken der
Öffnung mit abdeckt. Der Querschnitt dieser Kunststoffklammer ist so gewählt, daß
ein im wesentlichen U-förmiges Profil erzielt wird, dessen Profilschenkel sich auf
den unteren Steg der Schlaufenöffnung legen und mit ihren Enden dessen Endfläche
rastend hintergreifen, während die in Richtung auf das Joch des Profiles leicht
divergierenden Außenflächen der Schenkel im Jochbereiche durch die zylindermantelförmige
Außenfläche des Joches so verbunden sind, daß die Außenflächen der Schenkel deren
Tangenten darstellen. Bereits bei der Erprobung hat sich gezeigt, daß schon bei
glattester Kunststoff-Oberfläche der Reibungskoeffizient zwischen Kunststoff und
Kunststoff, nämlich zwischen der die Auflage bildenden Klammer und dem Gurtband,
unzulässig hoch ist. Im Gebrauche jedoch wird die ursprünglich glatte tragende Oberfläche
des Kunststoffeinsatzes bald rauh, so daß sowohl die Reibung als auch der Verschleiß
weiterhin ansteigen. Dieser Vorschlag hat sich damit als unbrauchbar erwiesen.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Umlenk-Beschlag der
geforderten hohen Belastbarkeit, beispielsweise 2000 kp, zu schaffen, der unter
Beibehaltung oder Steigerung der relativ günstigen Reibungs- und Schleißwerte des
erstbehandelten Umlenkbeschlages leichter, einfacher und billiger herzustellen ist
als dieser, und bei dem insbesondere die aufwendigsten der dort aufgeführten Arbeitsprozesse
entfallen oder durch einfachere ersetzt werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe, indem im Mittelbereiche der oberen Längs
seite der Öse die freien Enden des diese bildenden Stahldrahtes aufeinanderzu verlaufen,
ohne miteinander verschweißt zu sein und ohne daß die Notwendigkeit besteht, daß
ihre freien Enden einander berühren, und indem die aus starkem Stahlblech
gestanzte
Lasche mit beiden freien Enden, diese überbrückend, verschweißt ist. Hierdurch wird
die als günstig erkannte Bildung der unteren Längs seite der Öse aus gezogenem Stahldraht
beibehalten, das Fertigen der Öse aber schon wird erheblich erleichtert, da die
freien Enden nicht aufeinanderzustoßen brauchen und auf die Stumpfschweißung verzichtet
wird. Auch die Bildung der Lasche ist stark vereinfacht: aus einfachem, starkem
Stahlblech gestanzt und entsprechend abgebogen steht sie zum Zusammenbau bereit,
der in der vorgesehenen Stellung durch einfaches Schweißen bewirkt wird, so daß
ein nachträgliches Fixieren in bestimmter Lage entfällt. Bewährt hat es sich, die
Breite des mit der Öse verbundenen Endes der Lasche die Länge der Längsseiten der
Öse unterschreiten zu lassen. Zweckmäßig ist das Ende der Lasche aus deren Ebene
nach oben abgewinkelt und im Endbereich zylindermantelförmig so durchgebogen, daß
der Innenradius des gekrümmten Endbereiches dem Radius des Stahldrahtes entspricht
und eine großfl;åchige, enge Anlage erzielt wird. Die geforderte Belastungsfähigkeit
wird leicht und sicher erreicht, wenn beidseitig der Mitte der oberen Längsseite
jeweils mindestens zwei Schweißstellen vorgesehen sind. Bei der Schweißverbindung
hat es bewährt, sie in Form von vorzugsweise in Umfangsrichtung des zylindermantelförmigen
Endbereiches vorgesehenen Längswalzen zu bewirken.
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Als nachahmenswert wurde erkannt, den Endbereich der Lasche so weit
abzuwinkeln bzw. durchzukrümmen, daß die Öse die Befestigungsebene der Lasche nicht
durchstößt und ihre Mittelebene mit der Befestigungsebene der Lasche einen stumpfen,
1800 unterschreitenden Winkel einschließt.
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Nach einer weiteren Lösung der Erfindung wird, ausgehend von der angegebenen
Gattung, der Stahldraht der Öse im Mittelbereich der oberen Längsseite beidseitig
sowohl nach außen als auch aus der Ebene der Öse nach vorne ausgebogen, und die
so gebildeten freien Schenkel weisen die Bohrung für die Befestigungsschraube
auf
und/oder umschließen den für diese vorgesehenen Raum mindestens teilweise. Diese
Lösung kann auch dahin abgeändert werden, daß die freien Enden des Stahldrahtes
der Öse dem Mittelbereiche von deren oberer Längsseite mindestens einseitig so nach
außen und aus der Ebene der Öse nach oben bzw. nach innen und aus der Ebene der
Öse nach oben bzw. nach innen und aus der Ebene der Öse nach hinten ausgekröpft
sind, daß ihre vorzugsweise einander parallel verlaufenden Endbereiche einander
überlappen, und daß sie eine eingeformte und/oder gebohrte Öffnung für die Befestigungsschraube
umschließen. Bewährt hat es sich, die freien Enden des Stahldrahtes der Öse mindestens
im Bereiche der Befestigungsschraube flach zu pressen, d.h. abzuflachen und zu verbreitern,
so daß die Befestigungsschraube eine größere Auflagefläche findet und eine verringerte
Schaftlänge erforderlich wird, und die durch Bohren des Aufnahmeloches für die Befestigungsschraube
bewirkte Materialabtragung reduziert ist. Die Übertragung der bei Beanspruchung
aufzunehmenden Kräfte wird erleichtert, wenn die freien Enden des Stahldrahtes der
öse eine vorzugsweise der Öse parallele Verzahnung aufweisen und ihnen eine von
der Befestigungsschraube durchgriffene, der Verzahnung angepaßte Klemmplatte zugeordnet
ist.
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Während den Längsseiten der Öse parallele Verzahnungen Zugkräfte direkt
zu übertragen vermögen, hindern hierzu senkrechte Verzahnungen ein Aufbiegen der
freien Schenkel. Es ist auch möglich, Längs- und Querverzahnung zu kombinieren oder
Diagonalverzahnungen einzusetzen. Ein Aufbiegen der Schenkel unter starken Beanspruchungen
wird auch sicher vermieden, wenn eine Klemmplatte vorgesehen ist, deren abgekantete
Seitenstreifen Endbereichedes Stahldrahtes der Öse seitlich umgreifen und somit
gegen seitliches Spreizen abstützen. Abgekantete Endstreifen können auch in Verbindung
mit Verzahnungen verwendet werden, so daß beispielsweise die Verzahnung in Beanspruchungsrichtung
abstützt, während Seitenstreifen ein Ausweichen der Schenkel
in
Querrichtung unterbinden. Weiterhin ist es möglich, Klemmplatten zu verwendeten,
deren abgekantete Seitenbereiche die Befestigungsschraube gegen die Öffnung der
Öse abdecken. Die Abdeckung kann so breit gewählt werden, daß auch Halterungs- bzw.
Führungsaufgaben mit übernommen werden und eine Abdeckung erfolgt. Als nachahmenswert
wurde erkannt, von der Öse abstehende letzte Endabschnitte des Stahldrahtes in die
Flachpressung nicht einzubeziehen, so daß der als Stufe ausgebildete Übergang die
Stirnfläche einer Klemmplatte hintergreift.
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Im einzelnen ist die Erfindung anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit diese darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen hierbei Fig.
1 die Aufsicht auf einen eine angeschweißte Lasche aufweisenden Umlenkbeschlag,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Umlenkbeschlag der Fig. 1, Fig. 3 die Aufsicht
auf einen Umlenkbeschlag, dessen Lasche durch seitlich aus gebogene flach gepreßte
Schenkel des Stahldrahtes gebildet wird, Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Umlenkbeschlag
der Fig. 3 mit Klemmplatte und Befestigungsschraube in auseinandergezogenem Längsschnitt,
Fig. 5 die Aufsicht auf einen dem der Fig. 3 ähnlichen Umlenkbeschlag, bei dem die
freien Enden der Schenkel unter Stufenbildung von der Pressung nicht erfaßt sind,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Umlenkbeschlag der Fig. 5 mit vor diesem dargestellter
Klemmplatte, Fig. 7 eine Draufsicht auf die in Fig. 5 strichpunktiert angedeutete
Klemmplatte der Fig. 6, Fig. 8 die Aufsicht auf einenUmlenkbeschlag, dessen Lasche
durch gekrümmte und flach gepreßte Schenkel gebildet wird,
Fig.
9 einen Längs schnitt durch den Umlenkbeschlag der Fig. 8, Fig. 1o einen Umlenkbeschlag
mit abgeflachten, durch Auskröpfen parallel gelegten Endabschnitten des Stahldrahtes,
Fig. 11 einen Längsschnitt durch den Umlenkbeschlag der Fig. 1o, Fig. 12 einen Umlenkbeschlag
mit seitlich ausgebogenen, den Schraubenschaft umschließenden freien Schenkeln,
und Fig. 13 einen Längsschnitt durch den Umlenkbeschlag der Fig. 12 mit zugehöriger,
abdeckender Klemmplatte.
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In Figur 1 ist in der Aufsicht und Fig. 2 im Längsschnitt ein Umlenkbeschlag
gezeigt, dessen Öse 1 aus starkem Stahldraht von beispielsweise 8 mm Durchmesser
gebogen und galvanisch vernickelt und/oder verchromt ist. Die durch das Ziehen des
Stahldrahtes gegebene Oberfläche ist durch diese Galvanisierung nicht beeinträchtigt,
sondern bezüglich ihrer Härte und Güte gesteigert worden. Die länglich ausgeführte
Öse ist beidseitig durch Joche 2 begrenzt, welche die untere Längsseite 3, deren
Länge der Breite des vorgesehenen Gurtbandes angepaßt ist, mit den freien Enden
4 und 5 des Stahldrahtesverbinden,die gleichachsig und mit ihren Stirnflächen einander
zugekehrt die obere Längsseite der Öse 1 bilden.
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Die mit einer Bohrung 7 ausgestattete Lasche 6 ist in der Wurzel 8
ihres freien Endes nach oben abgewinkeltrund ihr Endbereich 9 ist über etwas mehr
als 1800 zylindermantelförmig so durchgekrümmt, daß der Krümmungsradius der Innenfläche
dem des Mantels des Stahldrahtes der Öse 1 entspricht.
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Die freien Enden 4 und 5 sind in der vorgegebenen Neigung zwischen
der Ebene der Öse 1 und der Grundfäche der Lasche 6 so eingelegt, daß die freien
Enden 4 und 5 des Stahldrahtes die durch die Auflagefläche der Lasche 6 bestimmte
Ebene nicht durchbrechen. Durch vier Schweißwarzen 10 ist
zwischen
dem Endbereich 9 der Lasche 6 und den freien Enden 4 und 5 des Stahldrahtes eine
feste, hochbelastbare Verbindung geschaffen, die innerhalb eines vorgegebenen Winkelbereiches
Zugkräfte von beispielsweise 2000 kp aufzunehmen vermag, und die auch entsprechend
anderer Anforderungen auszulegen ist.
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Wie der eingangs beschriebene Umlenkbeschlag weist auch der nach Figuren
1 und 2 eine gestreckte Öse auf, deren Umlenkflächen zylindrisch und sowohl äußerst
hart als auch glatt ausgeführt sind, und die die Auflagefläche seitlich begrenzenden
Joche sind ebenso ausgeführt, so daß umgelenkte Gurte durch die Öse leicht zu gleiten
vermögen und die Funktion des Federapparates der automatischen Aufrollung nicht
beeinträchtigen, wobei die hohe Oberflächengüte gleichzeitig einen derart minimalen
Verschleiß des umgelenkten Gurtbandes sichert, daß dieser praktisch nicht in Betracht
gezogen zu werden braucht. Gegenüber dem vorbekannten, eingangs beschriebenen Umlenkbeschlag
bietet sich aber der Vorteil einer wesentlich leichteren Herstellung. So brauchen
die Stirnflächen der freien Enden 4 und 5 nicht sorgfältig aneinander angepaßt zu
werden, und die bei dem vorbekannten Umlenkbeschlag vorhandene Stumpfschweißung
entfällt. Ebenso ist es nicht erforderlich, eine Doppellasche vorzusehen, welche
die obere Längsseite der Öse allseitig umfaßt: die beschriebene, im Endbereich praktisch
als zylindrische Wanne ausgeführte Lasche läßt sich in wenigen Arbeitsgängen durch
Stanzen und Biegen herstellen, und sie braucht bei der Montage keine Änderung zu
erfahren.
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Im Ausführungsbeispiel umgreift diese Wanne die freien Enden 4 und
5 des Stahldrahtes so, daß diese zwar leicht einbringbar sind, nach dem Einbringen
aber haften, so daß sich eine leichte Handhabung während des Schweißvorganges ergibt.
Die relativ übersichtliche, zweckmäßige Form erlaubt auch, gegebenenfalls auf eine
volle Abdeckung des Beschlages zu verzichten und nur den Schraubenkopf bzw. das
freie Ende mit Muttern der Befestigungsschraube abzudecken.
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Das Ausführungsbeispiel ist einer Reihe von Wandlungen fähig.
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So ist es möglich, die Schweißung abzuändern, und es ist auch nicht
erforderlich, die freien Enden mit einer im Endbereich 9 gebildeten Schale zu umfassen,
die sich über etwas mehr 0 als 180 erstreckt: Eine stärker umfassende Schale erschwert
das Einbringen der freien Enden, während kürzere Schalen leichter herstellbar sind,
leichter aufbringbar sind und während des Schweißens einer sicheren, die gewünschte
Neigung einstellenden Unterlage bedürfen. Auch die Form der Lasche kann ge -ändert
werden, und statt einer runden Bohrung 7 können für die Befestigung Löcher vorgesehen
sein, die durch Abweichen von der Kreisform eine formschlüssig gegen Verdrehen gesicherte
Verbindung gestatten.
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In Figur 3 ist ein Umlenkbeschlag gezeigt, dessen Öse 11 aus Stahldraht
derart einstückig erstellt ist, daß in der oberen Längsseite der Öse freie Schenkel
12 und 13 gebildet werden, die sowohl seitlich aus der Öse 1 als auch, wie Fig.4
zeigt, aus der Ebene 18 der öse 11 nach oben gebogen sind, so daß die durch die
freien Schenkel 12 und 13 bestimmte Befestigungsebene 17 des Umlenkbeschlages mit
der Ebene 18 der öse 11 einen 1800 unterschreitenden gestreckten Winkel einschließt.
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Zur Schaffung einer einstückig mit der öse 11 erstellten breiten Lasche
sind die freien Schenkel 12 und 13 im Bereiche 14 durch Kaltstauchung sowohl in
ihrer Höhe vermindert als auch verbreitert, wobei eine flache Ober- sowie eine flache
Unterfläche gebildet werden. Die derart zweistückig gebildete Lasche ist mit einer
Bohrung 16 zur Aufnahme der Befestigungsschraube 20 der Figur 4 ausgestattet. Wie
die gleiche Figur 4 zeigt, lassen sichsbesondere Vorkehrungen treffen, um die im
Beanspruchungsfalle in der Lasche auftretenden starken Zugkräfte sicher auf die
Befestigungsschraube 20 zu übertragen.
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So könnte in Verbindung mit dem Umlenkbeschlag der Figur 3 eine Klemmplatte
verwendet werden, die seitlich abgekantet ist und deren Seitenstreifen die Flanken
der freien Schenkel 12 und 13 umfassen, so daß ein Spreizen dieser Enden unter starken
Beanspruchungen unterbunden ist. Gemäß Figur 4 jedoch ist eine weitere Lösung beschrieben:
Der Bereich 14 der Kaltstauchung der freien Schenkel 12 und 13 ist mit einer Verzahnung
15 ausgestattet, und die Schraube 20 wird in Verbindung mit einer Klemmplatte 19
verwendet, welche eine angepaßte Verzahnung 15 aufweist.
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Die öse 11 sowie die mit dieser gebildete Lasche beanspruchende Zugkräfte,
die in der Zeichnung im wesentlichen vertikal verlaufen, werden über die horizontal
verlaufende Verzahnung abgefangen.
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Auch hier wird die gewünschte harte Öse 11 mit höchster Oberflächengüte
und geringem Aufwande gebildet, und es ist nicht erforderlich, eine gesonderte Lasche
zu erstellen und sie mit der Öse zu verbinden: die seitlich ausgebogenen Enden des
Stahldrahtes werden selbst zu Bildung der Öse herangezogen - auch hier ist eine
Reihe von Varianten möglich: so kann die in Figur 3 gezeigte glatte Oberfläche des
gestauchten Bereiches 14 in Anwendung gelangen, zweckmäßig durch die erwähnter beidseitig
abgebogene Klemmplatte unterstützt, die gleichzeitig die freien Schenkel abdeckt,
so daß es einer besonderen Abdeckung der Lasche nicht bedarf, sondern es genügt,
den Schraubenkopf, oder, bei anderer Befestigungsart, das vorstehende Schaftende
der Schraube mit Mutter abzudecken, so daß kleine, der Sechskantform angepaßte Kunststoffkäppchen
ausreichend sind. Es kann aber auch die mit der Verzahnung 15 ausgestattete Klemmplatte
zusätzlich mit abgekanteten Seitenstreifen ausgestattet werden, es ist möglich,
das seitliche Ausbiegen der Schenkel unter Belastung durch eine vertikal verlaufende
Verzahnung zu unterbinden, und schließlich können vertikale und horizontale Verzahnungen
in
Kombination benutzt werden oder rautenförmige Verzahnungen in Anwendung gelangen.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Schenkel mit jeweils schräg verlaufenden Verzahnungen
auszustatten, die nach oben konvergieren, so daß bei Verwendung einer angepaßte
Klemsplat.e sowohl Längskräfte übertragen werden können als auch während der Belastung
die Schenkel 12 und 13 zusammengepreßt werden. -Die hier aufgeführten Verzahnungen
lassen sich auch mit den übrigen Ausführungsbeispielen kombinieren.
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Eine weitere Variante des Umlenkbeschlages ist in Figuren 5 bis 7
erläutert. Auch hier ist die aus Stahldraht gebildete Öse 21 mit freien Schenkeln
22 und 23 ausgestattet, die in der Mitte der oberen Längsseite sowohl seitlich aus
der Öse als auch aus deren Ebene nach oben ausgebogen sind. Auch hier erfolgt in
einem Bereiche 24 eine Kaltstauchung, die aber die äußeren Enden 25 der freien Schenkel
22 und 23 nicht mit erfaßt. Die die Lasche bildenden freien Schenkel 22 und 23 sind
im durch Kaltstauchung verbreiterten Bereich mit einer Bohrung 26 für die Befestigungsschraube
ausgestattet, die in den Figuren nicht dargestellt ist, die aber zweckmäßig von
einer in Figur 5 strichpunktiert dargestellten und in Figuren 6 und 7 gezeigten
Klemmplatte 27 unterfangen wird, deren abgekantete Seitenstreifen 28 die Flanken
der freien Schenkel 22 und 23 im Bereich 24 der Kaltstauchung in der Gebrauchsstellung
umfangen, während die obere Stirnfläche der Klemmplatte 27 sich unter die Stufe
29 legt, die den Bereich 24 der Kaltstauchung nach oben begrenzt. Damit werden die
gewünschten Vorteile erreicht, und mit einfachen Mitteln wird die Aufnahme und Übertragung
auch höchster Längskräfte gesichert: die abgekanteten Seitenstreifen 28 der Klemmplatte
27 verhindern ein Aufbiegen der freien Schenkel 22 und 23 unter Belastung, während
die obere Stirnfläche der Klemmplatte über die Stufe 29 formschlüssig übertragene
Kräfte direkt aufzunehmen vermag. Die Klemmplatte läßt sich
hierbei
so ausstatten, daß es größerer Abdeckungen nicht bedarf. Durch Verzicht auB Schweißungen,
insbesondere aber die bei herkömmlichen Umlenkbeschlägen vorgesehene Stumpfschweißung
ergibt sich eine relativ einfache Herstellung durch im wesentlichen das Biegen der
Öse, das Stauchen und das Einbringen der Bohrung 26.
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Ein weiterhin abgewandeltes Ausführungsbeispiel, das freistehende
Ecken und Kanten weitgehend vermeidet, ist anhand der Figur 8 gezeigt. Die Öse 31
ist wiederum aus gezogenem Stahldraht, beispielsweise mit 8mm Durchmesser, gebogen
und wird anschließend, wie auch die Ösen der übrigen Ausführungsbeispiele,vernickelt
und/oder verchromt. In der oberen Längsseite sind,von einander fast berührenden
Wurzelbereichen 34 ausgehend, Schenkel 32, 33 sowohl seitlich und nach auswärts
als auch, in Bezug auf die Ebene der Öse 31, nach oben ausgebogen, die dann derart
rund gebogen sind, daß ihre Endflächen im Scheitelbereich 35 einander direkt gegenüberstehen.
Diese Endflächen können einander berühren, sie können eine geringe Fuge zwischen
sich offen lassen, sie können mit Vorspannung aufeinanderliegen, und es ist schließlich
auch möglich, falls gewünscht, sie miteinander zu verschweißen - erforderlich jedoch
ist diese Schweißung nicht.
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Zweckmäßig sind die Schenkel 32 und 33, im Ausführungsbeispiel bereits
vom Wurzelbereich 34 ausgehend, kalt gepreßt, und es kann hierbei erforderlich sein,
die ohnehin von den freien Schenkeln 32 und 33 umschlossene Öffnung 36 nachzubohren.
In jedem Falle wird auch hier mit geringem Aufwande durch seitlich ausgebogene Teile
der Öse 31, nämlich deren Schenkel 32 und 33,eine einstückig und mit geringem Aufwande
mit der Öse erstellte Lasche 37 gebildet, die, wie Figur 9 zeigt, gegen die Ebene
38 der Öse 31 angewinkelt ist. Im Bedarfsfalle können auch hier Klemmplatten vorgesehen
werden, welche die Schenkel 32, 33 umgreifen, oder
es können, wie
in Figuren 8 und 9 angedeutet, Verzahnungen vorgesehen werden, die mit solchen von
Kleirimplatten zusammenwirken, und die, wie oben beschrieben, unterschiedlich ausgebildet
und gegebenenfalls mit Seitenstreifen kombiniert sein können. Eine gesonderte Abdeckung
des montierten Umlenkbeschlages ist nicht erforderlich, es genügt, wie vorbeschrieben,
die Befestigungsschraube abzudecken.
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Auch beim Umlenkbeschlag nach Figuren 1o und 11 wird eine aus Stahldraht
gebildete Öse 39 vorgesehen, deren Schenkel 40 sich etwa über 2/3 der oberen Längsseite
erstreckt, und deren Schenkel 41 im Wurzelbereich 42 seitlich ausgekröpft ist und
oberhalb des Schenkels 40 und diesem parallel verläuft. Durch zusätzliche Kröpfung
über die Ebene der Öse 39 hinaus wird eine gewisse Schrägstellung erreicht. Durch
weitere Verformung sind die einander überlappenden Enden der Schenkel 40 und 41
im Bereiche 43 verflacht und verbreitert, und der hierbei gebildete ebene verbreiterte
Bereich, der als Befestigungslasche dient, ist mit einer Bohrung 44 sowie einer
horizontal verlaufenden Zahnung 45 ausgestattet, die es erlaubt, im Zusammenwirken
mit einer angepaßten Zahnscheibe 46 auftretende Längskräfte, die sich in der Ebene
der Lasche als Tangentialkräfte erweisen, zu übertragen. Auch hier ist mit geringem
Aufwande eine Öse mit den angestrebten günstigen Reibungs- und Schleißeigenschaften
erzielt, deren einstückig angeformte "Lasche" die aufzubringenden Kräfte sicher
zu übernehmen vermag.
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In Figur 12 ist eine weitere Ausführung gezeigt, bei der der Stahldraht
der Öse 47 mit Schenkeln 48 und 49 so aus der oberen Längsseite der Öse ausgebogen
ist, daß der untere Schenkelbereich einen Raum 50 für die Befestigungsschraube umschließt,
während die freien Enden 51 nicht, wie beim Umlenkbeschlag der Figur 8 aufeinander
zu gekehrt verlaufen sondern parallel verbleiben Ein Abflachen der
Schenkel
48 und 49 kann zwar bewirkt werden, ist aber nicht erforderlich. Die auf die Befestigungsschraube
zu übertragenden Kräfte werden vielmehr dadurch gesichert, daß eine Klemmplatte
52 benutzt wird, welche die Bohrung 53 aufweist und mit Seitenstreifen 54, die der
gesamten Länge der Schenkel angepaßt sind, diese seitlich umfaßt, so daß die parallelen
Endbereiche 51 der Schenkel sich unter Belastung nicht zu öffnen vermögen. Gleichzeitig
wird eine sichere Lage, gute Fixierung und Abdeckung der Öse mit einstückig durch
die Schenkel gebildeter Lasche erreicht, indem die Klemmplatte 52 mit einem abgekanteten
Grundstreifen 55 ausgestattet ist, der in die öffnung der Öse greift und deren unterbrochene
obere Längsseite abdeckt. Die Klemmplatte kann hierbei so ausgebildet sein, daß
sie weitere Abdeckungen außer der des Schraubenendes entbehrlich macht.
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Die Erfindung weist Wege, Umlenkbeschläge mit geringem Aufwande und
entweder einstückig oder aus Öse und gesonderter Lasche so herzustellen, daß die
optimalen Reibungs- und Schleißeigenschaften bei geringstem Herstellungsaufwand
erreicht werden. Die Merkmale der einzelnen Ausführungen lassen sich weitgehend
kombinieren - so können nach Belieben Klemmplatten mit seitlichen Abkantungen, solche,die
mit Stirnflächen Stufen untergreifen und solche, die mit Verzahnungen ausgestattet
sind, verwendet werden; es ist zwar möglich, auf Schweißungen weitgehend oder auch
völlig zu verzichten, andererseits wird der Gedanke der Erfindung nicht verlassen,
wenn freie Schenkel von Ösen, beispielsweise die nach Figuren 1o oder 12, zusätzlich
durch Schweißung miteinander verbunden werden. Diese Schweißung kann als einfaches
und mit geringem Aufwande durchzuführendes Preßschweissen ausgeführt werden, wobei
als vorteilhaft ins Gewicht fällt, daß Gefügeveränderungen, die durch die Erhitzung
des Schweißens bewirkt werden, die Belastbarkeit des Umlenkbeschlages bei Verschweißen
der freien Enden der Schenkel nicht beeinträchtigen. Als Vorteil des Preßschweißens
ergibt sich
noch, daß die Erhitzung des Stahldrahtes nicht, wie
beim Stumpfschweißen, über den ganzen Querschnitt, sondern nur lokal begrenzt erfolgt,
so daß auch Gefügeänderungen lokal beschränkt bleiben.