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"Haarwasch- und Haarbehandlungsmittel
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Die Erfindung betrifft Haaras ch- und Haarbehandlungsmittel mit einem
Gehalt an leicht löslichen höhermolekularen Polyamiden aus Adipinsäure und Triäthylentetramin.
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Es wurde befunden, daß Haarwas ch- und Haarbehandlungsmittel mit einem
Gehalt an einem leicht löslichen höhermolekularen Polyamid, das durch Polykondensation
von Adipinsaure und Triäthylentetramin in etwa gleichem Molverhältnis in einem geeigneten
Lösungsmittel bei 450 - 1700C bis zu einem Polymerisationsgrad, bei dem die 45 gew.-ige
wäßrige Lösung des Polykondensationsproduktes bei 2500 eine Viskosität zwischen
4 Form bis 6 000 cP aufweist, erhalten wird und einem verträglichen nichttoxischen
Träger, den damit behandelten Haaren eine ausgezeichnete Kämmbarkeit, sowie Weichheit
und Fülle verleihen.
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Zur Herstellung des in den erfindungsgemäßen Haarwasch- und Haarbehandlungsmitteln
einzusetztenden leicht löslichen höher molekularen Polyamids werden Adipinsäure
und Triäthylenetetramin im Molverhältnis von etwa 1 : 1 in einem geeigneten Lösungsmittel
bei Temperaturen von 150 - 170°C unter Wasserabspaltung poly kondensiert. Als geeignete
Lösungsmittel können dabei z. B. tetrahydrofurfurylalkohol sowie Methyldiglykol
dienen. Die Polykondensation wird dabei so lange fortgesetzt, bis eine 45 gew.-
e wäßrige Lösung des Polykondensationsproduktes bei 250C eine Viskosität zwischen
4 000 bis 6 000 cP aufweist. Bei der Polykondensation zu dem gewünschten Produkt
werden dabei aus etwa je 1 1/2 Molen Adipinsäure und Triäthylentetramin etwa 4 -
5 Mol Wasser abgespalten. Die Kondensationsreaktion wird hernach durch Einstellen
eines sauren pH-Wertes z.B. mittels Essigsäure unterbrochen. Eine Isolierung des
erfindungsgemäß einzusetzenden Polyamids in reiner Form ist nicht erforderlich,
da die Einarbeitung in die Haarwasch- und Haarbehandlungsmittel in Gestalt
der
viskosen wäßrigen Lösung erfolfren kann. iss wird daher nch dem Abbruch der Kondensationsreaktion
und weiterem Abkühlen mit Wasser auf eine Konzentration der Lösung von 20 - 50 Gewichtsprozent
verdünnt. Aus praktischen Gründen sollte die Konzentration jedoch nicht wesentlich
unter 50 Gew.-% liegen.
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Die Einarbeitung der waßrigen Lösungen des Polyamids in die Haarwasch-
und Haarbehandlungsmittel erfolgt in üblicher Weise durch einfaches Einrühren. bei
bewegt sich die zugesetzte Menge in den Grenzen von C,1 bis 10 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,5 - 5 Gewichtsprozent, berechnet als reines Polyamid und bezogen
auf das gesamte haarkosmetische Mittel.
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In die erfindungsgemäßen Haarwaschmittel und Haarbehandlungsmittel
können neben dem Polyamid alle üblichen Zusatzstoffe wie Proteinhydrolysate, Kräuterauszüge,
Rückfettungsmittel, Schaumstabilisatoren, Parfümöle, Konservierungsmittel, Antischuppenmittel,
haarfestigende Kunstharze und andere in den für den jeweiligen Verwendungszweck
gebruchlichen Mengen eingearbeitet werden. Abei auch beim Einsatz oberflächenaktiver
Verbindungen bestehen uneingeschränkte Kombinationsmöglichkeiten, da das erfindungsgemäß
einzusetzende Polyamid sowohl mit kationaktiven und nichtionogenen Tensiden als
auch mit anionaktiven Tensiden sehr gut verträglich ist. Hierdurch wird die Möglichkeit
geschaffen, einen avivierenden Wirkstoff in Shampoos auf Basis anionaktiver Tenside
wie z.B. Alkylsulfate, Alklyäthersulfate einzuarbeiten. Bei diesem Einsatz in erfindungsgemäßen
Haarwaschmitteln wird durch das Polyamid weder die Viskosität noch das Schaumverrhalten
oder die Waschkraft des Shampoos beeinträchtigt.
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Als Beispiele für haarkosmetische Zubereitungen, denen durch den Zusatz
des Polyamids vorteilhafte Eigenschaften verliehen werden können, sind Shampoos,
Haarfestiger, Haarkuren, Haarregeneratoren, Haarsprays, Kurspülungen, Haarwässer
zu nennen.
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Die erfindungsgemäßen Haarwasch- und Haarbehandlungsmittel verleihen
dem damit behandelten Haar im Hinblick auf die üblichen Pflegemaßnahmen außergewöhnlich
günstige Eigenschaften. So wird die Naßkämmbarkeit der Haare wesentlich verbessert,
das trockene Haar ist weich und angenehm im Griff und von guter Fülle und läßt sich
ohne Schwierigkeiten frisieren. Die statische Aufladung des trockenen Haares ist
bis auf ein Minimum herabgesetzt, wobei als besonderer Vorteil anzusehen ist, daß
das behandelte Haar die frisiertechnisch günstigen Eigenschaften über einen längeren
Zeitraum, im allgemeinen von Wäsche zu Wäsche, in fast unverminderter Qualität beibehält.
über die wesentliche Verbesserung der frisiertechnischen Eigenschaften des Haares
hinaus, bewirkt die Behandlung mit den erfindungsgemäßen Haarwasch- und Haarbehandlungsmitteln
auch eine erhebliche Steigerung des Glanzes der behandelten Haare. Ferner wird durch
die Behandlung das schnelle Nachfetten und die Ausbildung einer strähnigen Haarstruktur
verhindert sowie der Halt der Frisur verbessert.
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Weiterhin ist die besonders gute physiologische VertrEglichkeit des
einzusetzenden Produktes hervorzuheben, durch die eine Hautreizung beziehungsweise
Augenschleimhautreizung praktisch ausgeschlossen ist.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.
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Beispiele Zunächst soll die Herstellung des Polyamids beschrieben
werden, das in den erfindungsgemäßen Haarwasch- und Haarbehandlungsmitteln eingesetzt
wird.
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Die Herstellung des erfindungsgemäß einzusetzenden Polyamids erfolgte
in einem mit Rührer und Destillationsaufsatz versehenen Kessel. In dem Kessel wurden
15 kg Tetrahydrofurfurylalkohol vorgelegt. Unter Rühren erfolgte dann die Zugabe
von 22 kg Adipinsäure und 22 kg Triäthylentetramin. Während der Zugabe tritt bereits
eine Erwärmung des Reaktionsgemisches auf 90 - 10000 ein. Danach wurde das Gemisch
unter steitigem Rühren weiter erwärmt. Bei einer Temperatur von 150 - 155°C fand
dann unter Aufschäumen die Wasserabspaltung statt. Nunmehr wurde die Temperatur
bis auf 170°C erhöht un das Reaktionsgemisch unter Rühren etwa 1 1/2 Stunden bei
dieser Temperatur belassen, wobei das Produkt immer viskoser wurde. Es ist bei der
Prozeßführung darauf zu achten, daß mitgerissenes Lösungsmittel im Fraktionieraufsatz
vom Wasser getrennt wird. Insgesamt destillierten während der Kondensationsreaktion
9 kg Wasser ab. Anschließend wurde das Reaktionsprodukt langsam abgekühlt und bei
1300C wurden vorsichtig 10 kg Essigsäure hinzugefügt.
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Nach weiterem Abkühlen wurde mit 40 1 Wasser auf die gewünschte endgültige
Konzentration verdünnt. Das so erhaltene Produkt hatte ca. 45 Gewichtsprozent Aktivsubstanz
und stellt eine gelbliche, viskose Flüssigkeit dar, die sich mit Wasser in jedem
Verhältnis klar verdünnen läßt. Die Viskosität der -erhaltenen 45 %igen wäßrigen
Lösung des Polykondensationsproduktes betrug 4 800 cP bei 250C.
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Bei den verwendeten Rohstoffen ist ein besonderes Augenmerk darauf
zu richten, daß diese frei von Fe (III)-Ionen sind, da letztere die PoltRondensation
stark beschleunigen, so daß schon in kurzer Zeit ein unlösliches Peaktionsprodukt
entsteht. Bei der Reaktionsführung ist ferner darauf zu achten, daß die Wasserabspaltung
rasch verläuft und die Endtemperatur von 1700C möglichst bald erreicht wird.
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In einem zweiten Versuch wurde die Herstellung des Produktes in völlig
analoger Form vorgenommen, nur daS statt des Tetrahydrofurfurylalkohols 15 kg Methyldiglykol
als Lösungsmittel vorgelegt wurden. Zwischen den beiden Reaktionsprodukten wurden
keine nennenswerten Unterschiede festgestellt.
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Zur Prüfung der toxikologischen und dermatologischen ienschaften des
Produktes wurden die nachstehend beschriebenen Untersuchungen durchgeführt. Dabei
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten.
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Akute und subakute Toxizität Die Prüfungen der allgemeinen Verträglichkeit
wurden an männlichen weißen Mäusen und Ratten durchgeführt. Die Verabfolgung der
Prüfsubstanz erfolgte einmal in steigender Dosierung und zum anderen in gleichbleibender
Dosierung über einen längeren Zeitraum mit der Schlundsonde. Es wurden pro Dosis
10 Versuchstiere eingesetzt.
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1. Akute Toxizität Ratte oral LD50 20 g/kg als 100%iges Produkt berechnet
Maus oral LD5O 9,2 g/kg als 100%iges Produkt berechnet
2. Subakute
Toxizität Ratte oral Dosis 0,5 g/kg/Arbeitstag, Versuchsdauer 3 Monate Die Versuchstiere
zeigten nach dieser Zeit Reinen klinischen oder histologischen Befund.
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Schleimhautverträglichkeitsprüfungen am Kanichenauge Diese Prüfungen
der lokalen Verträglichkeit wurden derart vorgenommen, daß kleine Mengen der wäßrigen
Prüfsubstanz Gruppen von Albinokaninchen einmal in den Bindehautsack eines Auges
eingeträufelt wurden. Die Reaktionen der hu,zenschleimhäute wurden nach einem Punkt
schema von Draize (Appraisal of the safety of chemicals in foods, drugs and domestics.
Ass. of Food and Drug Officials of the U.S., pp. 49-52 (1959)) 2, 6, 24 und 48 Stunden
nach der Applikation ausgewertet. Es ergab sich dabei, daß 0,1-, 0,5- und 1%ige
Lösungen (als Festkörper berechnet) reaktionslos vertragen wurden. Bei einer 5%igen
Lösung ergab sich eine geringgradige Reizung der Bindehaut, die 48 Stunden nach
der Einträufelung nicht mehr feststellbar war.
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Nachstehend werden einige Rezepturen erfindungsgemäßer Haarwasch-
und Haarbehandlungsmittel mit einem Gehalt an vorgenanntem höhermolekularem Polyamid
aufgeführt.
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Shamsoo Natriumlauryläthersulfat mit 27/28 % Waschaktivsubstanz Natriumchlorid
2,0 Kokosfettsäurediäthanolamid 2,0 erfindungsgemäßes Polyamid 5,0 " (als ziege
wäßrige Lösung) Zinkpyridinthion 1,0 Gewichtsteile Proteinhydrolysat 1,0 Duft komponente
1,0 Wasser 58,0
Shampoo Natriumlauryläthersulfat mit 35 -37 % Waschaktivsubstanz
30,0 Gewichtsteile Natriumchlorid 1,0 erfindungsgemäßes Polyamid 8,0 " (als 45%ige
wäßrige Lösung) Duftkomponente 1,0 Gewichtsteile Wasser 60,o Shampoo für fettes
Haar Magnesiumlauryläthersulfat 29-31 % Waschaktivsubstanz 30,0 Gewichtsteile Kokosfettsäurediäthanolamid
5,0 " erfindungsgemäßes Polyamid 5,0 " (als 45%ige wäßrige Lösung) Glycerin-C8-18-fettsäureester
+ 7 Mol Athylenoxid 3,0 Gewicht steile Proteinhydrolysat 1,0 " #-Hydroxybezoesäuremethylester
0,2 " Duftkomponente 1,0 Wasser 54,8 Haarfestiger Nischpolymeres aus Polyvinylpyrrelidon/Polyvinylacetat
30:70 2,0 Gewichtsteile erfindungsgemäßes Polyamid 3,0 " (als 45%ige wäßrige Lösung)
Polyglykol 0,2 Gewichtsteile Äthanol 34,8 Parfümöl 1,0 Wasser 59,0
Haarkurspülung
Cetylalkohol 3,0 Gewichtsteile Vaselinöl 2,0 erfindungsgemäßes Polyamid 5,0 " (als
45%ige wäßrige Lösung) C8-18-Alkly-dimethyl-aceto-betain 5,0 Gewichtsteile Zitronensäure
1,0 Kräuterauszüge 1,0 Parfümöl 1,0 Wasser 82,0 " Haargenerator Cetylstearylalkohol
4,0 Gewichtsteile Zitronensäure 1,0 Parfüm, wasserlöslich 1,0 " erfindungsgemäßes
Polyamid 3,0 " (als 45%ige wäßrige Lösung) Wasser 91,0 Gewichtsteile Schnellhaarkur
Cetylalkohol 6,0 Gewichtsteile erfindungsgemäßes Polyamid 10,0 " (als 45%ige wäßrige
Lösung) Ölsäuredecylester C8-18-Alkyl-dimethyl-aceto-betain 5,0 Gewichtsteile Zitronensäure
1,0 " Kräuterauszüge 1,0 " Parfümöl 1,0 " Wasser 73,0 "
Haarspray
Mischpolymeres aus Polyvinylpyrrolidon/Polyvinylacetat 60:40 4,0 Gewichtsteile erfindungsgemäßes
Polyamid 2,0 " (als 45%ige wäßrige Lösung) Duftkomponente 2,0 Gewichtsteile ÄThanol
96%ig 92,0 Abfüllung: 40 % Haarlack obiger Rezeptur 60 % Treibgas (Difluordichlormethan-Monofluortrichlormethan
50:50) Haarwasser gegen Schuppen Oleyl-Cetylalkohol 0,5 Gewichtsteile Isopropanol
62,0 " Kräuterauszüge 4,0 " Menthol 0,2 " Proteinhydrolysat 1,0 pantothensaures
Calcium 0,05 " Vitamin H 0,30 " erfindungsgemäßes Polyamid 6,0 " (als 45%ige wäßrige
Lösung) Parfümöl 1,0 Gewichtsteile Wasser 25,0 "