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Dachabschiuß-Profilleiste
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Dachabschluß-Profilleiste als
Ortgang-Verkleidung für ein Flachdach, wobei das Profil der Leiste eine im wesentlichen
senkrechte Blende und einen die Dachkante nach oben abschließenden Lagerschenkel
aufweist, der mit der Blende zu ihr im wesentlichen mindestens annähernd senkrecht
stehend verbunden ist, wie sie beispielsweise aus dem Arbeitsblatt OV 28 der Firma
Gebr. Uhl KG, Vogt über Ravensburg, bekannt ist. Solche Profilleisten werden im
allgemeinen mit bituminösen Pappen verbunden, die das Dach gegen Wassereinwirkung
schützen sollen. Die Verlegung dieser Pappen ist jedoch sehr zeitraubend und mit
zusätzlichen Arbeiten zum Abdichten der Bitumenpappen untereinander verbunden.
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Aus einem weiteren Arbeitsblatt OV 35 F derselben Firma sind andere
Beispiele von Dachabschluß-Konstruktionen bekannt, bei denen anstelle von bituminösen
Pappen eine Kunststoff-Folie durch einander angepaßte Anschluß- und Klemmprofile
mit der eigentlichen Dachabschluß-Leiste verbunden ist. Dazu ist zunächst eine Vielzahl
von einstellbaren Haltern auf der Dachoberfläche zu montieren und das Anschlußprofil
zugleich in alle Halter einzuhaken. Erst dann kann die Folie über das Anschlußprofil
gezogen und mit dem Klemmprofil am Anschlußprofil befestigt werden. An jedem Halter
sind federbeaufschlagte Riegelelemente vorgesehen. Abschließend wird eine Blendleiste
über das Klemmprofil gelegt und ihre Unterseite mit den federbeaufschlagten Riegel
elementen gehalten. Beim Aufsetzen der Blendleiste muß jedes Riegelelement besonders
betätigt und sein ordnungsgemäßes Eingreifen überwacht werden.
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Ferner muß die Folie vor ihrer Montage mit der Dachabschluß-Konstruktion
über die Dachkante hängend passend beschnitten werden. Dabei kommt es häufig zu
Ungenauigkeiten, welche die späteren Montagearbeiten zusätzlich erschweren. Der
über die Dachfläche hinausgehende Mehrbedarf an Folie erscheint bei den bekannten
Dachabschluß-Konstruktionen nachteiligerweise unvermeidbar.
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Diese bekannte Abschluß-Konstruktion besteht aus vielen Einzelteilen:
dem vierteiligen Halter, dem Abschlußprofil, dem Klemmprofil und der Blendleiste.
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Diese Dachabschluß-Konstruktion erfordert daher einen enormen Aufwand
bei ihrer Herstellung, und bei der Montage vor Ort entstehen viele zeitraubende,
oben bereits beschriebene Arbeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine DachabschluX-Profilleiste
der eingangs geschilderten Art anzugeben, die eine Verbindung mit einer das Dach
vor Wassereinwirkung schützenden Kunststoff-Folie gestattet und die bei der Herstellung
erheblich weniger Aufwand erfordert, als die bekannten mit Folie verbindbaren Dachabschluß-Konstruktionen.
Ferner soll die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Dachabschluß-Profilleiste vor
Ort mittels weniger Handgriffe und geringerem technischen Autwand möglich sein,
wobei ein möglichst geringer Abfall anteil der Folie gewünscht wird. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens die Oberseite des Lagerschenkels
aus einem Kunststoff besteht, der mit der Kunststoff-Folie durch Schweißen eine
homogene Verbindung ergibt. Eine solche Dachabschluß-Profilleiste kann ohne die
dem Stand der Technik anhaftenden Arbeitsaufwendungen vor Ort direkt mit der Kunststoff-Folie
verschweißt werden.
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Der Einbau vor Ort sieht lediglich eine in Abständen angeordnete Schraubverbindung
zwischen dem Lagerschenkel und der Dachfläche und eine anschließende Verschweißung
der Kunststoff-Folie mit der Kunststoff-Fläche der Oberseite des Lagerschenkels
vor.
Das dafür angewendete Schweißverfahren kann dem verwendeten Kunststoff angepaßt
sein. Zur Zeit scheinen die bekannten Warm- und Quell schweißverfahren dafür geeignet
zu sein. Eine solche Profilleiste kann in bekannter Weise aus einem leicht verarbeitbaren
Metall bestehen und in die Erfindung- weiterbildender Weise als Lagerschenkel eine
Lagerfläche und eine Schräge aufweisen, deren Oberseiten mit dem Kunststoff beschichtet
sind. Derartige metallische Profilleisten lassen sich einstückig im Strangpreßverfahren
herstellen und sind in einem anschließenden Arbeitsgang an den gewünschten Flächen
durch ansich bekannte Verfahren leicht mit Kunststoff beschichtbar.
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Eine erfindungsgemäße Profilleiste kann aber auch aus Holz oder Mineralwerkstoff
bestehen.
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Eine ebenfalls sehr vorteilhafte Ausführungsform der Profilleiste
besteht erfindungsgemäß darin, daß der Lagerschenkel durchgehend aus Kunststoff
besteht. Eine solche Leiste kann auch insgesamt aus Kunststoff bestehen. Je nach
Wunsch kann die äußere Fläche der Blendleiste aber auch mit einer metallischen Oberfläche
versehen sein.
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In ebenfalls sehr vorteilhafter Weise kann die Profilleiste zweistückig
ausgebildet sein, wobei die zur Blendleiste gewandte Seite des Lagerschenkels und
die zum Lagerschenkel gewandte Seite der Blendleiste als ineinander passende Elemente
einer formschlüssigen Verbindung ausgestaltet sind. Dadurch ist es möglich, eine
einzige Art von Lagerschenkeh zu bevorraten, die mit unterschiedlichen Arten von
Blendleisten verbindbar ist. Dabei können die Blendleisten wahlweise aus Holz, Metall,
Kunststoff oder Mineralwerkstoff bestehen.
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Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele ist
die Erfindung nachstehend näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Ausführungsheispiel einer erfindungsgemäßen
Profilleiste.
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Fig. 2 zeigt ebenfalls im Schnitt ein anderes Ausführungsbeispiel
einer Vollkunststoff-Profilleiste nach der Ertindung.
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Eine bauseitig erstellte Flachdachkante i ist zum Eindecken durch
eine Kunststoff-Folie 2 - die sogenannte Dachhaut -vorbereitet. Über der Folie 2
sollen hier nicht dargestellte grobe Kieselsteine gelagert werden, die in ansich
bekannter Weise an den Dachkanten durch Ortgang-Verkleidungen mittels sogenannter
Dachabschluß-Profilleisten vor dem Herabspülen bzw. -wehen gesichert werden.
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Eine solche Dachabschluß-Profilleiste besteht gemäß den in Fig. 1
und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung aus einer Blendleiste 3,
die an ihrer unteren Kante einen versteifenden Falz 31 und an ihrer oberen Kante
einen auf das Dach weisenden Kragen 32 aufweist, der auch schräg einfallenden Regen
möglichst von der Folienkante abweisen soll.
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In einer geeigneten Höhe des Blendleisten-Profiles ist eine Schräge
41 als verbindendes Element zu einer mindestens annähernd senkrecht zur Blendleistenfläche
stehenden Lagerfläche 4 befestigt. Die Lagerfläche 4 und die Schräge 41 bilden gemeinsam
den Lagerschenkel. Mittels durch Mittellinien 42 angedeuteterSchrauben kann der
Lagerschenkel auf der Dachoberfläche montiert werden.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zeigt eine einstückig hergestellte
Profilleiste, die beispielsweise aus einer geeigneten Aluminium-Legierung besteht
und im Strangpreßverfahren hergestellt wird. Sie kann aber auch aus anderen Werkstoffen,
wie z.B. Asbestzement, bestehen.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Oberseiten des Lagerschenkels
4, 41 mit einer Kunststoffkaschierung 43 versehen.
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Dazu wird eine bestimmte Art von Kunststoff gewählt, die mit dem Folienkunststoff
beim Schweißen eine homogene Verbindung eingehen kann. Diese Verbindung kann beispielsweise
in der Weise geschehen, daß die Kunststoff-Oberflächen beim Verbindungsvorgang aufweichen
und ineinander fließen, wobei ihre Fadenmoleküle sich ineinander vernetzen bzw.
eine weiterreichende Polymerisation stattfindet. Das Aufweichen der Oberflächen
sowie der anschließende Vernetzungsvorgang bzw. die weiterreichende
Polymerisation
kann einerseits durch Zufuhr von Wärme und/oder andererseits durch Zugabe eines
Quellschweißmittels hervorgerufen werden.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 kann vollständig aus einem solchermaßen
geeigneten Kunststoff mittels eines bekannten Extrudierverfahrens hergestellt sein.
Zwecks ausreichender Steifigkeit wird dieses Profil als Hohlprofil mit Versteifungsrippen
34 und 44 gestaltet. Thermische Längenänderungen der Profilleisten können durch'eine
geeignete Anzahl und Wahl der geometrischen Abmessungen der Versteifungsrippen und
durch eine Verschraubung an der Dachfläche mit entsprechend engem Abstand verhindert
werden.
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Eine nicht dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Profilleiste
kann zweistückig ausgebildet sein. Dabei sind die Blendleiste und der Lagerschenkel
durch formschlüssige Verbindungselemente miteinander verbindbar. Als Verbindungselemente
erscheinen im Querschnitt pilzartig geformte Wulstleisten und in der Form angepaßte
Nuten geeignet.
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Es ergibt sich aus der obigen Beschreibung bereits von selbst, wie
einfach eine Montage einer solchen Ortgang-Verkleidung und deren Verbindung mit
der Dachhaut im Vergleich zu den bekannten Konstruktionen ist: Zuschneiden der Profilleiste
auf Dachkanten-Länge mit Gehrungen an den Dachecken, Schraubmontage der Profilleisten,
Auslegen der grob vor- oder ungeschnittenen Folie 2, Auftragen des Quellschweißmittels
oder Erwärmen der Kunststoffe bis zum Ineinanderfließen, erkalten lassen, Folienrand
am Kragen 32 abschneiden, fertig.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung nicht
beschränken. Je nach Anwendungsfall und Dachkanten-Form kan die Gestaltung des Profils
stark von den gezeigten Darstellungen abweichen.
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L e e r s e i t e