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Beschreibung
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zu der Anmeldung Behältnis für die Aufnahme von Erdreich oder Pflanzenerde
Die Erfindung betrifft ein Behältnis für die Aufnahme von Erdreich, Pflanzerde,
Kompost oder dergl., aus durch Verbindungselemente miteinander verbundenen zylindrischen
ringförmigen Schüssen.
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Es ist bekannt, derartige Behältnisse aus Blechteilen, Betonteilen,
Holzringen oder dergl. herzustellen, wenn derartige Pflanzbehältnisse nicht in Form
von ein- oder zweiteiligen Kübeln ausgebildet werden. Die einzelnen Schüsse oder
dergl.
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sind aus starren oder zumindest halbstarren Materialen gefertigt,
wobei neben den natürlichen Werkstoffen wie Holz auch Metall, unter Umständen Kunststoffe
und Beton oder Asbestbeton zum Einsatz kommen. Die bekannten Behältnisse haben den
Nachteil, daß sie aus mehr oder minder wertvollen und/oder kostspieligen Werkstoffen
besteh n und in ihrer Fertigung aufwendig sind Einige der verwendeten Werkstoffe
bedürfen auch einer ständigen Wartung, z.B. wiederholter Schutz- oder Farbanstriche.
Da die meisten Schüsse aus Primär-Werkstoffen bestehen, zehren sie an den natürlichen
Rohstoffreserven.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vielseitig verwendbares
Behältnis der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dessen industrieller Fertigung
auf teuere Ausgangswerkstoffezumindest weitgehendst verzichtet werden kann und das
vielerorts anstelle bekannter Pflanz-, Silo- oder Kompostierungs-Behältnisse einsetzbar
ist.
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Diese Aufgabe ist für das eingangs genannte Behältnis dadurch gelöst,
daß erfindungsgemäß die Schüsse aus den ringförmigen etwa zylindrischen Laufstreifen
von Altautoreifen, vom denen die beiden Seitenwände abgetrennt und die derart umgewendet
sind, daß die Innen-(Karkassen-)Seite zur Außenseite wird, gebildet sind.
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Durch die Erfindung ist die Möglichkeit geschaffen, Altautoreifen,
die sehr wohlfeil und in praktisch unbegrenzten Mengen zu beschaffen sind und für
deren Abnahme bereits teilweise Prämien bezahlt werden müssen, einer sinnvollen
Wiederverwendung zuzuführen, um das Wchstum der Altreifenhalden hintanzuhalten.
Altreifen stellen ein außerordentlich korrosionsbeständiges elastisches Material
dar, daß ohne jeglichen Schutzanstrich verwendbar ist. Andererseits lassen sich
farbige Schichten auftragen. Durch das Umwenden der Laufstreifen, so daß die glatte
Innenseite des Reifens nach außen zu liegen kommt, ergibt sich ohne weiteres eine
ästhetisch befriedigende Außenseitedes Behältnisses. Andererseits können sich Pflanzen
an dem bei Altreifen noch vorhandenen Profil gut festkrallen, wenn die Behältnisse
bepflanzt sind, um als Blumenkübel oder dergl. zu dienen.
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Für die Bepflanzung ist es zweckmäßig, wenn die Schüsse mit Abstand
von wenigstens etwa deren Dicke miteinanderveiunden sind, da dann eine bessere Belüftung
des Füllgutes gegeben ist, was jedoch auch bei der Verwendung der Behältnisse als
Kompostierungssilo Bedeutung hat, oder weil ein zusätzlicher Bewuchs aus den Fugen
möglich ist, so daß die Außenseite außer durch von oben herabhängende Zweige oder
Blätter auch durch aus den Fugen austretende Pflanzenteile bedeckt werden kann.
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Wenn gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung die kreisförmigen
Stirnflächen der Schüsse parallel zueinander und geneigt zur Querschnittsebene verlaufen
und die Schüsse derart miteinander verbunden sind, daß die Außenränder jeweils höher
als die Innenränderlliegen, also beim Abtrennen der Seitenwände des Laufstreifens
schräge und nicht flächerrormale Schnitte geführt sind, wird bei Regen das an der
Außenwand des Behältnisses oder Silos ablaufende Wasser nach innen geleitet, so
daß die Durchfeuchtung des Erdreichs nicht nur von der Oberfläche aus sondern auch
von einigen Stellen der Umfangsfläche her erfolgt. Dadurch werden bei aus den Fugen
austretendem Bewuchs die Pflanzen ebensogut bewässert wie die oben eingesetzten.
Außerdem läßt sich beim Gießen der Pflanzen durch einfaches Bespritzen der Außenwand
eine ausreichende Bewässerung in bequemer Weise erzielen.
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Schließlich ist es zweckmäßig, wenn der unterste Schuß einen Drahtgitterboden
aufweist, da dadurch Wühltiere, wie Maulwürfe, Mäuse und dergl. abgewiesen werden
können, ohne daß ein natürlicher Austausch der Erdreichsäfte mit den biologisch
wertvollen Bodenorganismen im Bereich der Aufstellfläche der Behältnisse verhindert
ist.
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Es können an sich beliebig viel Schüsse zu einem Behältnis miteinander
verbunden werden. Man wird jedoch im allgemeinen eine Höhe von 1 bis 2 m nicht überschreiten.
Damit bei größeren Höhen die Stabilität der Behältnisse erhöht werden kann, sieht
eine Ausbildungsform der Erfindung vor, daß zwischen einzelnen flexiblen Altreifenschüssen
weitgehend unflexible Schüsse, insbes. aus Holz, Metall oder Asbestbeton, vorgesehen
sind. Im allgemeinen ist eine solche Aussteifung jedoch nicht erfoibrlich. Sie kann
auch durch durchgehende Verbindungselemente erzielt werden. Einer solchen Aussteifung
bedarf es bei der Bepflanzung mit Pfahlwurzlern oder Tiefwurzlern, nachdem die Wurzeln
sich entsprechend ausgebildet haben, an sich nicht, so daß auf solche Verstärkungs-
oder Aussteifungs-Maßnahmen dann verzichtet werden kann, wenn während einer Anwachsperiode
keine größeren Seitenkräfte auf die Behältnisse ausgeübt werden.
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Um größere Pflanzeinheiten zu gewinnen, sieht eine Ausgestaltung der
Erfindung vor, daß die Schüsse eines Behältnisses untereinander und mit denen unmittelbar
benachbart angeordneter gleicher Behältnisse zu einem reihenförmigen Behältnisverbund
miteiwider verbunden sind. Durch die Nebeneinanderreihung und Verbindung der Behältnisse
zu einem Verbund, können diese als bepflanzbarer Zaun verwendet werden. Insbes.
läßt sich so auch eine Schallschutzwirkung erzielen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schüsse
eines Behältnisses untereinander und mit denen unmittelbar benachbarter gleicher
Behältnisse zu einem mehrreihenförmigen Behältnisverbund miteiander verbunden werden.
Dabei können die Reihen unversetzt oder versetzt gegeneinander angeordnet werden,
so daß benachbarte Behältnisse entweder jeweils an den Ecken eines Quadrats oder
eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet sind.
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Auf diese Weise werden durch den Behältnisverbund Schutzwälle gebildet.
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In Ausgestaltung dieser ein- oder mehrreihigen Behältnisverbundausführung
ist vorgesehen, daß mit deren oberen Schüssen mit zu deren Mittelachse versetzter
Mittelachse aufgeetzte gleiche Behältnisse verbunden sind. Auf diese Weise lassen
sich höhere Wälle oderDämme bis zu einer Höhe von 4 bis 6 m zum Bepflanzen als Schallschutz
gewinnen.
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Zwei bevorzugte Ausführungsformen sehen vor, daß entweder die jeweils
oberen Behältnisse auf zwei darunter befindliche Behältnisse mittig aufgesetzt sind,
so daß sich eine Wand bildet, deren Dicke dem Durchmesser der Behältnisse entspricht,
oder daß die jeweils oberen Behältnisse auf drei bzw. vier darunter befindliche
Behältnisse bei jeweils um deren Halbmesser gegeneinander versetzten bzw. nicht
gegeneinander versetzten Behältnisreihen aufgesetzt sind, so daß sich im Querschnitt
dreiecks- oder trapezförmige Behältnisverbunde ergeben. Diese Ausbildungsform ist
zur Verwirklichung von Schallschutzwänden besonders günstig. Bei allen derartigen
Ausbildungsformen ist die Möglichkeit gegeben, daß die Wurzeln der Pflanzen von
einem Behältnis bis in ein angrenzendes
Behältnis vordringen, um
einen stabilen Verbund, der auch stärksten Stürmen standhält, zu bilden. Dieser
ist unterstützt dadurch, daß alle benachbarten Schüsse miteinander verbunden sind,
also die übereinander und nebeneinander aneinandergrenzen.
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Die Verbindung der einzelnen Schüsse kann auf vershiedene Weise erfolgen.
Es ist daher vorgesehen, daß die Schüsse entweder miteinander durch Schraubverbindungselemente,
wobei diese stangenförmig ausgebildet sein können, so daß sie mehrere benachbarte
Schüsse erreichen, oder daß sie mittels scheibenförmigen Steckverbindungselementen
miteiander verbunden sind. Die Steckverbindungselemente haben zur Verbindung übereinanderangeordneter
Schüsse an diametral gegenüberliegenden Stellen Steckschlitze von erz Dicke der
Schüsse entsprechenden Breite. Diese Steckverbindungen können aber auch so ausgebildet
sein, daß nicht nur übereinander sondern gleichzeitig auch unmittelbar benachbart
angeordnete Schüsse miteinander verbunden werden. Dazu haben diese an diametral
gegenüberliegenden Stellen Steckschlitze von der gemeinsamen Dicke der einander
berührenden gleich hohen Schüsse entsprechenden Breite. Diese Steckverbindungselemente
können ebenso wie die Schüsse selbst aus Altautoreifen ausgeschnitten bzw. ausgestanzt
sein. Sie können aber auch aus Metall gefertigt sein.
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Die Ausbildung aus Altautoreifen läßt die Verwendung der vom Laufstreifen
abgeschnittenen Seitenwände zu. Werden jedoch Laufstreifen von Stahlgürtelreifen
verwendet, so ergebn sich besonders formstabile Steckelemente.
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Die Erfindung ist an mehreren Ausführungsbeispielen anhand einer Zeichnung
näher erläutert, in der zeigt: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Beha-ltnis aus vier
Schüssen, Fig. 2 ein Behältnis, teilweise im Schnitt dargestellt, das mit zwei gleichen,
unmittelbar benachbarten Behaltnissen an diametral gegenüberliegenden Stellen verbunden
ist Fig. 3 ein Steckelement zum Verbinden jeweils zwei übereinander angeordneter
Schüsse, Fig. 4 ein Steckelement zum Verbinden jeweils zwei übereinander und zwei
nebeneinander angeordneter Schüsse für unmittelbar nebeneinander angeordnete Behältnisse,
Fig. 5 einen Schnitt durch drei übereinander angeordnete Schüsse mit schrägen Stirnkanten,
Fig. 6 vier zu einem einreihigen Behältnisverbund miteinander verbundenen erfindungsgemäßen
Behältnisse, und Fig. 7 einen pyramidenförmigen Behältnisverbund.
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Das erfindungsgemäße Behältnis gemäß Fig. 1 besteht aus vier übereinander
mit Abstand angeordneten und durch scheibenförmige Steckverbindungselemente 3 miteinander
verbundenen ringförmigen zylindrischen Schüssen 2, die aus den Laufstreifen von
Altautoreifen gebildet sind. Von den Altautoreifen sind die beiden Seitenwände abgetrennt,
so daß nur der Bereich des Altautoreifens verwendet ist, der etwa zylindrisch ist.
Dieser flaufstreifen ist derart umgewendet, daß die Innen- bzw. Karkassenseite 4
zur Außenseite des Behältnisses wird, während die Laufflächenseite 5, die an der
Laufflächenprofilierung erkennbar ist, die Innenseite des Behältnisses bildet. Zum
Verbinden übereinanderliegender Schüsse 2 dienen wenigstens 4 Steckverbindungselemente.
Bei groberem Reifen werden 6, 8 oder mehr Steckelemente zweckmäßig sein. Diese haben
einen Schlitz 6, dessen Breite der Dicke der Schüsse 2 entspricht, siehe Fig. 3.
Das Steckverbindungselement 3 ist als
Kreisscheibe ausgebildet,
da auf der Außenseite des Behältnisses so abgerunde te halbkreisförmi-ge Abschnitte
vorstehen, an denen eine Verletzungsgefahr praktisch nicht gegeben ist, insbes.
dann flichtt wenn es aus dem gleichen Altreifenmaterial wie die Schüsse selbst ausgeschnitten
ist.
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In Fig. 2 und 6 ist jeweils die Verbindung eines Behältnisses mit
unmittelbar benachbart angeordneten und angrenzenden gleichen Behältnissen dargestellt,
die durch Steckelemente 7 an den Stellen, an denen sie aneinandergrenzen, miteinander
verbunden sind. Die Steckelemente 7 haben Schlitze 8, deren Breite der gemeinsamen
Dicke der benahbart miteinander zu verbindenen Schüsse entspricht Schlitzbreite
entspricht im allgemeinen der doppelten Dicke eines Schusses, da man die benachbarten
Behältnisse aus den Schüssen jeweils gleicher Abmessungen herstellen wird. Zumindest
die axiale Höhe der Schüsse muß jeweils gleich sein, damit die Verbindungselemente
7 sowohl übereinander als nebeneinander benachbarte Schüsse miteinander verbinden
können.
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In Fig:. 5 erkennt man im Schnitt drei nebeneinander mit Ab-stand
voneinander angeordnete Schüsse mit schrägen Stiruflächen 9, die jeweils parallel
zueinander und geneigt zur Querschnittsebene des Schusses verlaufen. Die Schüsse
sind derart übereinander angeordnet, daß sowohl der obere Außenrand 10 als auch
der untere Außenrand 11 jeweils höher als der obere Innenrand 12 als auch der un
tere Innenrand 13 liegen In Fig:. 6 ist ein aus vier Behältnissen 1 bestehender
einreihenförmiger Behältnisverbund dargestellt, der mit Erdreich gefüllt und mit
Pflanzen versehen ist. Die Verbindung der einzelnen Schüsse 2 erfolgte mit den sichtbaren
Steckelementen 3 und an den Grenzstellen zwischen den Behältnissen 1 mit den nicht
sichtbaren Steckverbindungselementen 7.
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Ein als Pyramidenband in Erscheinung tretender Behältnisverbund ist
in Fig. 7 dargestellt, der eine Höhe von 4 bis 5 m aufweisen kann und durch die
jeweils versetzte Anordnung der übereinander miteinander verbundenen Behältnisse
eine Bepflanzung aller jeweils äußeren Behältnisse 1 erlaubt. Die einzelnen Reihen
der in der
gleichen Ebene angeordneten Behältnisse sind nicht gegeneinander
versetzt, so daß deren Behältnisse jeweils an den Ecken eines Quadrats angeordnet
sind. Die Reihen der darüber angeordneten Behältnisse sind sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung jeweils um den halbmesser der Behältnisse versetzt angeordnet,
so daß jedes obere Behältnis auf vier darunterliegend Behältnissen ruht. Ohne die
Versetzung der jeweils oberen Reihen in Längsrichtung zu den unteren Reihen würden
die oberen Behältnisse jeweils auf zwei darunterliegenden aufruhen. Für sehr stabile
Schallschutzwände ist diese Ausbildung besonders gut geeignet, während die Ausbildung
nach Fig. 6 als Abgrenzung, z.B. als Zaun verwendbar ist.
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In den einzelnen Schüssen können ornamentale Durchbrechungen vorgesehen
werden, welche der Verschönerung aber aus der Belüftung des Inhalts dienen.
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Ansprüche
L e e r s e i t e