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Einrichtung zum Behandeln von Treibriemen
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Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zum Behandeln von Treibriemen
aus vulkanisierbarem Gummi mit in Längsrichtung oder im wesentlichen in Längsrichtung
durchlaufenden eingebetteten fadenförmigen Festigkeitsträgern, mit zwei drehbar
und relativ zueinander abstandsveränderlich gelagerten, von den Treibriemen teilweise
umschlungenen Trommeln.
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Die als Festigkeitsträger in Keil- oder Flachriemen und anderen endlos
hergestellten Kraftübertragungsriemen verwendeten Drähte oder Fäden bzw. Kabel,
Seile, Litzen od. dgl. zeigen je nach ihrer Provenienz oft ein für die Gebrauchstüchtigkeit
der Riemen ungünstiges Dehnungsverhalten in Abhängigkeit von der Temperatur. Dies
gilt in besonderem Maße beispielsweise für Polyester- und andere Kunststoffasern,
die ungeachtet ihrer erwünschten hohen Zugfestigkeit im Verlaufe der mit dem Vulkanisieren
der Riemen verbundenen Wärmebehandlung und der daran anschließenden Abkühlungsphase
zu unkontrollierten Längenänderungen neigen. Um das regellose Schrumpfen innerhalb
der zulässigen Toleranzgrenzen zu halten und auch in dem Bestreben, für Mehrfachriementriebe
Treibriemen von untereinander genau gleichen Längenabmessungen zu erzeugen, werden
die Riemen nach bekannten Vorschlägen unmittelbar anschließend an die Fertigvulkanisation
Nachbehandlungen mit gesteuertem Kühlungsverlauf unter gleichzeitiger Einwirkung
einer kontrollierten Reckspannung unterworfen. Die dazu notwendigen Vorrichtungen
sind in ihrer Gesamtheit aber vergleichsweise teuer, und ihre Bedienung erfordert
zusätzliche Arbeitsgänge, die weitere Kostensteigerungen mit sich bringen. Demgegenüber
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, unter Verzicht auf eigene Nachbehandlungsvorrichtungen
die Herstellung von untereinander längengleichen Treibriemen hoher Maßhaltigkeit
mit vereinfachten Mitteln zu ermöglichen.
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Nach der Erfindung zeichnen sich Einrichtungen der eingangs geschilderten
Gattung dadurch aus, daß die Trommeln in gleichbleibender Anordnung
zueinander
zwischen einer Mittel zum Aufheizen wenigstens einer der Trommeln aufweisenden Vulkanisierstation
und einer Kühlstation verfahrbar sind, wobei die Vulkanisier- und die Kühlstationen
zweckmäßig in Axialrichtung der Trommeln mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind.
Vorteilhaft sind beiderseits einer Vulkanisierstation zwei Kühl stationen und gemäß
einer weiteren Variante der Erfindung sind zwei wechselweise zwischen den verschiedenen
Stationen verfahrbare,-jeweils paarweise von den Treibriemen umschlungene Trommeln
vorgesehen.
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In der erfindungsgemäßen Einrichtung dient eine an sich bekannte Zweitrommel-Vulkanisiervorrichtung
gleichzeitig zum Fertigvulkanisieren wie zum kontrollierten Kühlen der Treibriemen
und darüber hinaus als Spann- und Streckvorrichtung. Die sonst notwendigen Nachbehandlungseinrichtungen
können daher entfallen, so daß die gesamte Fertigungsanlage nicht nur billiger zu
erstellen, sondern auch mit vermindertem Zeit- und Arbeitsaufwand zu bedienen ist.
Da die von Anfang an auf den Vulkanisiertrommeln befindlichen Riemenrohlinge ihre
Stellung während der ganzen Dauer der Nachbehandlung beibehalten und nicht auf andere
Spannvorrichtungen umgelegt zu werden brauchen, sind beträchtliche Kosteneinsparungen
möglich, ohne damit andererseits Zugeständnisse an die Qualität und Maßhaltigkeit
der fertigen Treibriemen machen zu müssen. Die radiale Verstellbarkeit der Trommeln
zueinander erlaubt eine genaue und für sämtliche umschlingenden Riemen gleichmäßige
Regelung der Reckspannung, so daß alle Voraussetzungen für die Erzielung längengleicher
Präzisionsriemen erfüllt sind. Mit dem Einführen zweier Kühl stationen beiderseits
einer zentralen Vulkanisierstation und eines zweiten Trommelpaares kann die erfindungsgemäße
Einrichtung in wirtschaftlichem Reversierverfahren betrieben werden, wobei ein Trommelpaar
bereits mit Riemenrohlingen beschickt bzw. noch dem Kühlvorgang unterworfen wird,
während das zweite, voll beschickte Trommelpaar sich innerhalb einer Vulkanisierstation
befindet.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung verdeutlicht.
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Die unter Verzicht auf alle für das Verständnis der Erfindung nicht
benötigten Einzelheiten in Draufsicht gezeichnete Einrichtung enthält eine zentrale
Vulkanisierstation I mit beiderseits im Abstand davon angeordneten Kühlstationen
II und III, zwischen denen zwei Trommelpaare 1, 2 wechselweise im Sinne der Doppelpfeile
A, B auf Führungsschienen 3 verfahrbar sind. Die Trommelpaare 1, 2 sind in an sich
bekannter Weise mit jeweils zwei in einem starren Rahmen drehbar und axial verstellbaren
Trommeln i1, 12 und nicht weiter dargestellten Druckbändern, Antriebsvorrichtungen
für die Dreh- und Fahrbewegungen, Heiz- und Kühlmittelanschlüssen u. dgl. ausgestattet.
Die Trommeln 11, 12 werden von den Riemenrohlingen 4 oder von den zusammenhängenden
Riemenwickeln umschlungen und sind zum Aufbringen der vorgesehenen Zugspannung auf
diese innerhalb ihrer Rahmen in Grenzen radial gegeneinander verstellbar. Die verstellbare
Lagerung erleichtert gleichzeitig auch das Aufbringen der Rohlinge und Abnehmen
der fertigvulkanisierten Riemen bzw. macht sie dies beispielsweise für Keilriemen
in Verbindung mit den in diesem Falle notwendig genuteten Trommelmänteln überhaupt
erst möglich. Die Vulkanisierstation I ist mit in der Zeichnung nur schematisch
angedeuteten äußeren Heinzvorrichtungen 5 und Heizmittelanschlüssen versehen, während
demgegenüber die Kühl stationen II und III zweckentsprechende Kühlvorrichtungen
6, beispielsweise Gebläse, und Kühlmittelanschlüsse aufweisen.
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Für die Erläuterung des Verfahrensablaufes sei angenommen, daß das
Trommelpaar 2 soeben in die Vulkanisierstation I eingefahren worden sei. Das in
der Kühlstation II befindliche Trommelpaar 1 kann daher ohne Inanspruchnahme der
Kühlvorrichtungen auf den nachfolgenden Vulkanisiervorgang vorbereitet und mit Riemenrohlingen
4 beschickt und in Spannstellung eingerichtet werden. Sobald die Vulkanisation in
Station I abgeschlossen ist, wird nach Lösen der Heizmittelanschlüsse das Trommelpaar
2 gemäß dem Doppelpfeil B nach rechts in die Kühlstation III verfahren und unter
Beibehalten der aufgegebenen Zugspannung der vollen beschleunigten Kühlwirkung ausgesetzt.
Gleichzeitig fährt das Trommelpaar 1 nach rechts in Richtung des Doppelpfeiles A
in die Vulkanisierstation I ein, um nach Herstellen der notwendigen Anschlüsse und
Einschalten des Drehantriebes den üblichen Vulkanisiervorgang abzuwickeln. Während
des Ablaufes der Vulkanisation auf Station I kann das Trommelpaar 2 auf der
Kühlstation
III entspannt und nach Abnehmen der fertigen Riemen erneut mit Riemenrohlingen 4
beschickt werden.
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Es wäre denkbar und auch möglich, die gezeichnete Einrichtung in der
Weise abzuwandeln, daß beiderseits einer einzigen zentralen Kühlstation zwei Vulkanisierstationen
vorgesehen sind. Das Verfahren würde dann sinngemäß nach der vorstehenden Beschreibung
in einem Reversierbetrieb ablaufen.
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