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Elektrisches Haushaltgerät zum Garen von Speisen sowie Aufstauen
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und tafelfertig Zubereiten von Tiefkühlkost durch WasserdamDf.
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Die :erfindung betrifft ein elektrisches Haushaltgerät, mit welchem
vermittels heissem Wasserdampf Speisen gegart (z.B. Eier), sowie Tiefkühlkost aufgetaut
und tafelfertig zubereitet d.h. auf Verzehrtemperatur gebracht werden.
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Der Ablauf des Garungs-Auftau- und Erhitzungsvorganges erfolgt weitgehend
automatisch. Von der Beschickung des Gerätes und Stromeinschaltung an bis zur Entnahme
der fertig behandelten Speisen ohne weiteres Finzutun wie Beobachtung resp. Überwachung.
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Solche Geräte sind z.B, als elektrische Eierkocher am Markt bekannt
Ein spezielles Tiefkühlkost-Auftau- und Zubereitungsgerät ist in der Offenlegungsschrift
226239 vom 27.6.74 beschrieben.
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Bei diesen Geräten erfolgt das Garen resp. Auftauen und Zubereiten
von Tiefkühlkost durch heissen Wasserdampf, welcher in einem elektrisch beheiztem
Verdampfer erzeugt wird. Die Elektro-Heizung ist eine elektrische Widerstandsheizung
in Form von Rohrheizkörper, Plattenheizkör-e oder Heizspirale. Die Abschaltung erfolgt
nach Trockengehen des Verdampfers durch Thermostaten.
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Weitere Merkmale dieser Ausführungen sind: Wasserdosiervorrichtungen
für die Anpassung an die verschiedenen Auftau- und Garzeiten, Wasser zuführung zum
Verdampfer in kleinen Mengen zum Zwecke der sofortigen Dampfbereitung, infolge der
beim Trockengehen entstehenden erhöhten Temperaturen Verwendungspflicht von hi1zebeständigen
und daher kostenintensiven Materialien.
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Alles in allem stellen bei den bekannten Ausführungen Konstruktion
und Material- sowie Arbeitsaufwand beachtliche Kostenfaktoren dar, sodass diese
Geräte nur in einer gehobenen Preislage herstellbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät wie geschildert
bei gleicher Wirkungsweise zu vereinfachen und damit in den Herstellkosten beträchtlich
zu verbilligen, und ausserdem durch Wegfall störanfälliger Bauteile wie Thermostaten,
Widerstandsdraht-Elektroheizung usw. die Betriebs- und Funktionssicherheit massgeblich
zu erhöhen.
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Erfindungsgemäss geschieht das, dass anstelle von Verdampferwanne
mit Elektro-Heizkörper die Verdampfung an 2 Elektroden erfolgt, von denen der Betriebsstrom
durch das zu erhitzende Wasser geleitet wird.
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Die Verdampfung erfolgt an den Elektroden sofort nach Stromeinschaltung;
sodass keine besonderen Massnahmen für eine schnelle Dampfbildung erforderlich sind.
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Die Dampfbildung ist solange im Gange, wie sich Wasser zwischen den
Elektroden befindet. Sobald alles Wasser verdampft ist, ist der Stromfluss unterbrochen.
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Das Abschalten erfolgt ohne Thermostaten, sodass Kosten für ein preiserhöhendes,
justierpflichtiges und störanfälliges Aggregat nicht auftreten.
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Die erfindungsgemässe Neuerung ist anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.1 das Gerät im Längsschnitt, mit Deckel und Scharnier.
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Fig.2 den Schaltplan der Aggregate Fig.3 die fest montierte Wasserdosiervorrichtung
Bei dem in Fig.1 dargestellten Gerät bezeichnet 1 den Gar-Auftau-resp. Zubereitungsraum,
2 ist die bodenseitige Vertiefung, in welcher die Elektroden 3 und 4 in entsprechendem
Abstand eingesetzt sind.
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Die bodenseitige Vertiefung 2 ist allseits abfallend, sodass alles
Wasser wie auch Kondenswasser nach der Vertiefung 2 abfliessen muss.
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Die Elektroden 3 und 4 sind Flächen-Elektroden in vertikaler und vorzugsweise
horizontaler Anordnung. Bei horizontaler Anordnung ist die Elektrode 3 mit dem Boden
5 der bodenseitigen Vertiefung 2 fest verbunden, während die Elektrode 4 herausnehmbar
ausgeführt ist, indem sie auf dem Kontaktstift 6, welcher gegen die Elektrode 3
durch den Keramikkörper 7 isoliert ist, kontaktschlüssig aufsteckbar ist.
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Die aufsteckbare Elektrode 4 ist mit einer Isolierstoffplatte 8 und
dto Handgriff 9 zusammenmontiert. Die Isolierstoffplatte 8 ist perforiert, um den
Dampf ungehindert passieren zu lassen und hat an den Aussenkonturen Abstand zur
bodenseitigen Vertiefung 2, damit das zurückfliessende Kondenswasser wieder in den
Verdampferraum gelangen kann.
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Der Stromzuführungsanschluss zur Elektrode 3 ist mit 3a bezeichnet.
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Ausser den Verdampferelektroden 3 und 4 sind noch die Zusatzelektroden
10 und 11 vorhanden, welche für die Schaltfunktionen nach Abschluss des Verdampfungsprozesses
benötigt werden.
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Bei der Wasserverdampfung an den Verdampferelektroden 3 und 4 hat
sich in der Praxis ergeben, dass nach anfänglich normaler mittlerer Stromaufnahme
diese immer weiter sinkt, je mehr sich zwischen den Elektroden 3 und 4 nur noch
Dampfblasen bilden. Zum Ende der Verdampfung ist kaum noch ein Stromdurchgang feststellbar,
jedenfalls mit normalen Messinstrumenten nicht mehr messbar und für auszuführende
Schaltfunktionen nicht ausreichend.
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Eine nach Abschluss der Verdampfung einzuleitende automatische Funktion
wie Deckel-Öffnen oder Signalgeben durch Elektro-Summer ist auf diese Weise nicht
möglich.
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Erfindungsgemäss sind nun die Zusatzelektroden 10 und 11 geeignet,
diese automatischen Funktionen einzuleiten und auszuführen.
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Die Elektorden 10 und 11 sind in einiger Entfernung - die grösser
sein muss als der Abstand zwischen den Elektroden 3 und 4 - von der am Boden 5 fest
verankerten Elektrode 3 angeordnet.
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Die Entfernung der Elektroden io und 11 voneinander ist zudem noch
grösser, sodass zwischen diesen beiden Elektroden nicht unmittelbar ein Verdampfungsprozess
einsetzt, sondern nur ein Strom fliessen kann.
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Die beiden Elektroden 10 und 11 sind vorzugsweise in einer Art Rinne
12 montiert. Je nach benötigtem Funktionsstrom kann der Querschnitt der Rinne grösser
oder kleiner sein.
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Die Elektroden 10 und 11 liegen in einem Stromkreis z.B. mit einem
Elektromagneten 20 zur automatischen Deckelöffnung nach Ablauf der Verdampfung oder
mit einem ilektro-Summer usw und sind parallel mit den Elektroden 3 und 4 an Spannung
gesagt.
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An den Elektroden 10 und 11 tut sich solange nichts, wie an den Verdampfungselektroden
3 und 4 die Verdampfung läuft.
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Erst nach Abschluss der Verdampfung fliesst dann der Strom von lo
nach 11 und kann eine gewünschte Funktion auslösen.
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Dieses Phänomen lässt sich so erklären, dass der Strom erst den Weg
des geringeren Widerstandes nimmt, also den zwischen den Elektroden 3 und 4, und
erst wenn dieser Weg abreisst, fliesst er von 10 nach 11.
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Der Garraum 1 wird mit dem Deckel 13 verschlossen.
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Der Deckel 13 kann durch Scharnier 14 mit dem Gerät verbunden sein.
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Innerhalb des Scharniers 14 bewirkt die Spreizfeder 15, dass der Deckel
13 in geöffneter Position bleibt und das Schliessen des Deckels 13 gegen den Widerstand
der Spreizfeder 15 erfolgt.
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Beim Schliessen des Deckels 13 wird dieser durch den Schliesshaken
16 und durch die Sperrklinke 17 in geschlossener Position arretiert.
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In dieser Position werden zugleich die Einschalter 18 und 19 betätigt,
die das Netz mit den Elektroden 3 und 4 verbinden, d.h. das Gerät insgesamt unter
Strom setzen.
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Bei eingefülltem Wasser beginnt jetzt die Verdampfung.
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Mit Betätigung der Einschalter 18 und 19 wird zugleich gemäss Schaltbild
Fig.2 der Stromkreis der Elektroden 10 und 11 mit dem Entriegelungsmagneten 20 geschlossen.
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Nach Ablauf der Verdampfung fliesst der Strom von Elektrode 10 nach
11 zum Magneten 20, welcher die Sperrklinke 17 zurückzieht, sodassder Deckel 13
durch die Kraft der Spreizfeder 15 sich öffnet und damit zugleich die Einschalter
18 und 19 öffnet, sodass das Gerät wieder an allen eleArischen Funktionsteilen stromlos
wird.
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Die Entrieelung des Deckels 13 kann auch manuell durch den Entriegelungsknopf
21 erfolgen.
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Die Sperrklinke 17 wird durch die Druckfeder 22 gespannt.
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Der Betrieb einer Wasserverdampfung durch Elektroden bringt mit sich,
dass die Sedimentstoffe des Wassers nach mehrfacher Wiederholung der Verdampfung
sich als Rückstand niederschlagen und den Widerstandswert des Wassers laufend verkleinern,
mit der Folge, dass die Stromaufnahme unerwünscht stark ansteigt und damit andererseits
der Verdampfungsprozess zu stürmisch abläuft, was die Gerätefunktion infrage stellt.
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In der Bedienungsanleitung für solche Geräte wird man darauf hinweisen
müssen, dass der Verdampferraum mit den elektroden 3 und 4 in kurzen Fristen von
den Rückständen zu reinigen ist.
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Die Ausführung der erfindungsgemässen herausnehmbaren Elektrode 4
kommt dieser Vorschrift entgegen.
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Im Fall der Nichtbeachtung dieser Vorschrift wird erfindungsgemäss
ein Mittel vorgesehen, welches das Gerät bei übernormaler Stromaufnahme automatisch
abschaltet.
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Erst nach erfolgter Reinigung kann es wieder in Betrieb gesetzt werden.
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Dieses Mittel ist der Überstromschalter 23, der in eine Elektrodenzuleitung
zwischengeschaltet ist.
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Dieser Überstromschalter 23 kann ein Magnet-Relais oder auch ein Mi-Metall-Sprungschalter
mit Heizwicklung sein, der auf eine bestimmte Stromstärke mit einer Plustoleranz
einjustiert ist.
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Nach Überschreitung der Plustoleranz schaltet er ab: 1. er unterbricht
den Stromkreis, die Wiedereinschaltung kann nur durch Betätigung einer Drucktaste
geschehen.
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2. er schaltet von A nach B gemäss Fig. 2 zur Einspeisung des Öffnungsmagneten
20. Dieser öffnet den Deckel des Gerätes usw.
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Das Gerät kann nur wieder in Betreib genommen werden, wenn der Elektrodenraum
gereinigt wurde.
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Die Zuführung der erforderlichen Wassermenge kann entweder 1. vermittels
eines Dosierbechers von Hand geschehen, oder 2. vermittels einer am Gerät fest angebrachten
Dosiervorrichtung.
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Während bei Vorhandensein von 2.) einer fest montierten Dosiervorrichtung
gemäss Fig. 3 keine tberdosierung von Wasser erfolgen kann, ist es möglich, dass
bei Dosierung mit dem Dosierbecher bei sogenanntem unsachgemässen Gebrauch zuviel
Wasser eingefüllt wird.
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Wenn also ein Wasserüberlauf eintritt, könnte das übergelaufene Wasser
Spannung haben und zu gefährlichen elektrischen Schlägen führen.
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Erfindungsgemäss sind Vorrichtungen vorgesehen, welche Gefahren durch
überlaufendes, spannungsführendes Wasser ausschliessen.
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Die dosierte maximale Wassermenge soll etwa bei dem Pegel 24 Höchstand
haben.
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Der Gar- Auftau- resp. Zubereitungsraum 1 ist so ausgebildet, dass
bei normaldosierter Wassermenge beim seitlichen Umfallen des Gerätes das Wasser
von den Elektroden wegläuft, sodass diese trocken liegen, und auslaufendes Wasser
spannungsfrei bleibt.
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Bei unqualifiziertem Eingiessen einer grösseren Wassermenge (nicht
mit dem Dosierbecher)kann dieses seitlich an der Öffnung 25 wieder ausfliessen.
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Die Öffnung 25 ist gross genug, dass das Ausfliessen in der gleichen
Vehemenz wie das Eingiessen erfolgt Die Öffnung 25 ist zugleich Dampfaustrittsöffnung.
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Zu diesem Zweck ist sie jedoch zu gross, da im Garraum 1 ein gewisser
minimaler Dampfdruck bestehen sollte.
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Erfindungsgemäss ist zur Verkleinerung der Öffnung 25 der Schieber
26 vorgesehen, welcher mit seinem Stössel in die Deckelregion ragt und beim Schliessen
des Deckels 13 herabgedrückt wird, wobei sich die Öffnung 25 auf die erforderliche
Grösse reduziert.
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Der Schieber 26 hat eine Rückfederung, sodass bei geöffnetem Deckel
13 die Öffnung 25 immer voll offen ist, während bei geschlossenem Deckel 13 der
Querschnitt der Öffnung 25 entsprechend reduziert ist.
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Die Öffnung 25 kann bei Erfordernis mit einem geerdeten Metallgitter
27 versehen sein.
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Der erfindungsgemässe Wasserdosierbehälter nach 2) kann wie folgt
beschrieben werden: Der Wasserdosierbehälter 28 ist an einer Seitenwand 29 des Garraumes
1 fest montiert.
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Der Wasserdosierbehälter 28 besitzt ein Füllvolumen für die grösstnötige
Wassermenge für den Garprozess mit der längsten Garzeit.
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Es ist die Einfüll-Skala 30 vorgesehen für Füllhöhen für verschiedene
und kürzere Garzeiten.
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Am Wasserdosierbehälter 28 befindet sich der Klappdeckel 31, das Ablaufventil
32, das Gestänge 33 und die Rohrleitung 35 zum Einlauf des Wassers in die Vertiefung
2 des Garraumes 1.
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Die Funktion ist folgende: Bei geöffnetem Deckel 31 ist das Ablaufventil
32 geschlossen, es kann also Wasser nach Vorschrift bis zum entsprechenden Füllstand
gemäss Skala 3o eingefüllt werden.
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Nun wird der Deckel 31 geschlossen, wobei eine Verrastung - Art Schnäpper
-diesen arretiert.
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Mit dem Schliessen wird über das Gestänge 33 das Ablaufventil 32 geöffnet,
sodass die dosierte Wassermenge durch die-Rohrleitung 35 in die Vertiefung 2 des
Garraumes 1 abfliessen kann.
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Der Funktionsablauf des Gerätes soll nachstehend zusammengefasst dargestellt
werden: In den Garraum 1 wird das aufzutauende oder zu garende Gut - nehmen wir
einmal an:Eier - verbracht.
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Leztere natürlich auf einem Haltegestell.
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Danach wir die benötigte Wassermenge vermittels Handdosierbecher oder
festmontiertem Dosiergerät eingefüllt.
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Darauf wird der Deckel 13 geschlossen, wobei der Schliesshaken 16
durch die Sperrklinke 17 den Deckel 13 in geschlossenem Zustand arretiert.
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Der Schliesshaken 16 betätigt dabei gleichzeitig die Einschalter 18
u.l9, sodass jetzt die Elektroden 3 und 4 Spannung bekommen und durch das eingefüllte
Wasser Strom fliesst.
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Die Verdampfung beginnt und währt solange, wie sich Wasser zwischen
den Elektroden 3 und 4 befindet.
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Nach Verdampfung dieses Wassers bricht der Stromfluss zwischen den
Elektroden 3 und 4 ab, jetzt treten die Elektrod-en 10 und 11 in Funktion und schliessen
den Stromkreis zum Elektromagneten 20.
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Dieser spricht an, zieht die Sperrklinke zurück, wodurch der Deckel
13 durch die Federkraft der Spreizfeder 15 sich öffnet.
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Dabei werden die Einschalter 18 und 19 gleichfalls geöffnet, sodass
das Gerät insgesamt stromlos wird.
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Für den Fall, dass sich im Elektrodenraum, speziell an der Elektrode
3 Ablagerungen von Sedimenten des Wassers niedergeschlagen haben und damit der Widerstand
zwischen den Elektroden 3 und 4 erheblich reduziert ist, was zu einer höheren Stromaufnahme
als normal und daraus resultierendem stürmischen Kochverlauf führt, tritt der Überstromschalter
23 in Funktion.
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Der Überstromschalter 23 schaltet in diesem Fall den Elektrodenstromkreis
3 nach 4 ganz ab oder er schaltet vom Elektrodenstromkreis 3 u. 4 auf den Elektromagnetstromkreis
20 um, sodass dieser den Deckel 13 entriegelt und durch Öffnen der Einschalter 18
und 19 das Gerät stromlos wird.