DE2551430B2 - Verfahren zum Anheben der Überhitzeraustrittstemperatur bei einem Zwanglaufdampferzeuger und Dampferzeuger für seine Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Anheben der Überhitzeraustrittstemperatur bei einem Zwanglaufdampferzeuger und Dampferzeuger für seine DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen
und einen Zwanglaufdampferzeuger für seine Durchführung.
Ein gattungsgleiches Verfahren ist aus der DE-PS 95 770 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird
ein Arbeitsmittelteilstrom abgezogen, dessen Wärme jedoch dem Mauptkrcislauf wieder zugeführt. Das
abgezogene Arbeitsmittel läßt man nach Wärmeaustausch mit dem Haupikreislauf abfließen. Das Temperaturniveau
bleibt also im wesentlichen erhalten, was bei verringerter Arbeitsmittelmenge zu einer erhöhten
Dampftemperatur führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem das
Arbeitsmittel im Kreislauf verbleibt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Patentanspruch I, während die Unteransprüche 2 und 3
sich auf die Regelung der Teilstrommenge bzw. auf die Verwertung der Teilstromwärme beziehen; der Anspruch
4 definiert einen Dampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens.
Demgemäß verbleibt der abgezweigte Teilstrom im Kreislauf, doch wird ihm die Wärme — vorzugsweise
mittels eines Wärmetauschers — entzogen. Damit wird das Temperaturniveau des Kreislaufs abgesenkt, infolgedessen
wird weniger Dampf erzeugt und dieser wird bei gleicher Wärmezufuhr zum Überhitzer entsprechend
höher erhitzt.
Es ist darauf hinzuweisen, daß es aus der DEPS 54 156 an sich bekannt ist, die Dampftemperatur am
Oberhitzerauslaß dadurch anzuheben, daß vor diesem weniger Dampferzeugt wird.
Hier wird das Arbeitsmittel zwischen dem Dampferzeugerabschnitt und dem Überhitzerabschnitt entnommen,
was zu erheblichen Unzuträglichkeiten im Betrieb, insbesondere zu störenden Schwingungen, führt; die im
abgezweigten Arbeitsmittelstrom enthaltene Wärme wird dabei in der Anlage offenbar nicht verwertet.
Demgegenüber erzielt man bei dem Verfahren gemäß
Demgegenüber erzielt man bei dem Verfahren gemäß
ίο der Erfindung den Vorteil, daß der Wirkungsgrad des
Dampferzeugers nicht beeinträchtigt wird und auch kein Arbeitsmittel verlorengeht. Die Wärmeabfuhr aus
dem abgezweigten Teiistrom kann durch Wärmeaustausch
auf einen Kreislauf erfolgen, der auf einem
i> niedrigen Druckniveau liegt, der also hinsichtlich der
verwendeten Armaturen preisgünstig zu erstellen ist.
In der Zeichnung ist das Schema eines Dampfkraftwerks
gezeigt, bei dem das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung angewendet wird.
Das Kraftwerk umfaßt einen Dampferzeuger 10, der Dampf mit hoher Temperatur und hohem Druck zur
Abgabe an entsprechende Stufen 12, 14 und 16 einer Turbine erzeugt, die über eine Turbinenwelle 18 einen
elektrischen Generator 20 antreibt. Der Dampferzeuger 10 weist eine Brennkammer 22 auf, in der Brenner 24
angeordnet sind. Die Verbrennungsgase durchströmen den Verdampfer und den Überhitzer- bzw. Vorwärmerteil
26 bzw. 28, wonach sie bei 29 in einen (nicht dargestellten) Kamin gelangen. Zusätzliche Rekuperator-
und Gasreinigungseinrichtungen (nicht gezeigt) können in bekannter Weise in dem Verbrennungsgasstrom
zwischen dem Auslaß 29 und dem Kamin angeordnet sein.
Das in den Rohrwänden 10 verdampfte Arbeitsmittel
Ji wird einem Trommelabscheider 32 zugeführt. Der
Dampfanteil wird über eine Leitung 34 zu einem Überhitzer 56 geführt, der sich im Überhitzerteil 26 der
Dampferzeugereinheit befindet, wonach er über eine
Leitung 38 mit einem Drosselventil 40 der Hochdruck-
4i) stufe 12 der Turbine zugeführt wird. Nach Entspannen
des Dampfes in der ersten Stufe 12 der Turbine wird der
Dampf über eine Leitung 42 dem Zwischenüberhitzer 44 zugeführt und strömt dann über eine Leitung 46 zu der
Mitteldruck- und Niederdruckstufe 14 bzw. 16 der Turbine. Der entspannte Dampf aus der Niederdruckstufe
16 der Turbine wird in einem Kondensator 48 kondensiert und über eine Rücklaufleitung 50 und eine
Speisewasserpumpe 52 zum Dampferzeuger zurückgeführt, wo er zunächst durch einen Speisewasservorwärmer
54, der im Vorwärmerteil 28 angeordnet ist, und dann durch eine Leitung 56 zum Trommelabscheider 32
geführt wird, wo er mit dem Wasseranteil des Arbeitsmittels zum Kreislauf durch die Leitung 58
zusammengeführt wird, die die Rohrwände 30 speist.
Ein llauplspeisewusscrvenlil 59 in der Leitung 50 und
eine Umwälzpumpe 60 in der Leitung 58 sind vorgesehen.
Eine Bypassleitung 62 zweigt aus dem Arbeitsmittelzwanglauf zwischen der Umwälzpumpe 60 und dem
M) Eintritt der Rohrwände 30 ab. An ihrem Austrittsende
ist die Bypassleitung 62 mit der Leitung 50 stromaufwärts des Vorwärmers 54 verbunden. Die Bypassleitung
62 besitzt ein Regelventil 64 zur Steuerung der Menge des aus dem Haupikreislauf abgezogenen Arbeitsmittels.
Ein Wärmetauscher 66 ist in der Bypassleitung 62 angeordnet und dient dazu, dem durch die Bypassleitung
strömenden Arbeitsmittel Wärme zu entziehen, um auf diese Weise die Menge des Dampfes zu verändern, die
in dem Verdampfer des Dampferzeugers erzeugt wird, und gleichzeitig die Temperatur des Dampfes am
Oberhitzerausgang zu verändern, wie oben näher beschrieben ist
Der Wärmetauscher 66 ist hier als Mantel- und Rohrschlangenkonstruktion ausgeführt, durch dessen
Rohrschlangen 68 das von der Bypassleitung 62 geführte Arbeitsmittel strömt. Ein Mantel 70 umschließt
die Schlange und führt Kühlmedium, das über eine Leitung 72 mit einem Regelventil 73 zugeführt wird. Das
Kühlmedium ist eine Flüssigkeit unter niedrigem Druck, die mittels einer Niederdruckspeisepiimpe 74 gefördert
wird und, wenn eine Flüssigkeit hoher Reinheit erforderlich ist, von dem Kondensator 48 geliefert wird.
Wenn eine Flüssigkeit mit geringer Reinheit als Kühlmedium verwendet werden kann, kann es von einer
unabhängigen Quelle (nicht gezeigt) über eine Leitung 76 zugeführt werden. Betätigungsventile 78 bzw. 80 sind
in den Leitungen 72 bzw. 76 zum wahlweisen Durchlassen der Kühlflüssigkeit von einer der beiden
verfügbaren Quellen angeordnet.
Eine Abführleitung 82 vom Wärmetauscher 66 führt Sattdampf unter niedrigem Druck, der in dem
Wärmetauscher erzeugt wurde, zu einer der verschiedenen möglichen Verwendungsstellen der Anlage. In der
dargestellten Ausführungsform verbindet die Leitung 82 den Wärmetauscher 66 mit dem Kondensor 48. Die
Leitungen 82a und 826, die von der Leitung 82 abzweigen, sind mit der Niederdruckstufe 16 der
Turbine bzw. mit der Austrittsleitung 46 des Zwischenüberhitzers 44 verbunden. Ventile 86, 88 und 90, die in
den entsprechenden Leitungen angeordnet sind, ermöglichen die wahlweise Abgabe des Niederdruckdampfes
an die verschiedenen Verwendungspunkte. Eine dritte Leitung 82c mit einem Ventil 92 zweigt von der Leitung
82 ab und dient zum Abführen des Niederdruckdampfes zu irgendeiner der verschiedenen Hilfseinrichtungen,
beispielsweise den RuObläsern des Dampferzeugers oder den Brennstoffzerstäuber!!.
Wenn die Temperatur des der Turbine zugeführten Dampfes zu niedrig ist, wird das Ventil 64 in
Abhängigkeit von einem Temperatursensor 94 betätigt, um eine gesteuerte Menge des Arbeitsmittels aus der
Leitung 38 durch die Bypassleitung 62 und über den
Wärmetauscher 66 zu führen. Gltichzeitig wird eine entsprechend gesteuerte Men^e an Kühlmittel in Form
einer Niederdruckflüssigkeit aus dem Kondensor 48 oder einer getrennten Quelle durch die Leitung 72
geführt, um das entnommene Arbeitsmittel zu kühlen. Diese wird dann zum Vorwärmer 54 im Muupikrcisluuf
zurückgeführt. Entsprechend wird die Menge des in den Rohrwänden JO erzeugten Dampfes und damit die
Menge des Dampfes, der zum Überhitzer 36 über die Leitung 34 geführt wird, reduziert Da eine reduzierte
Dampfmenge dem Überhitzer zugeführt wird, wird die Temperatur des Dampfes entsprechend auf einen
höheren Wert gebracht, solange die von den Brennern erzeugte Wärmemenge die gleiche bleibt. Die erforderliche
Zunahme der Dampftemperatur bestimmt die Arbeitsmittelmenge, die durch die Bypassleitung 62 und
den Wärmetauscher 66 entnommen wird.
Der Niederdruckdampf vom Wärmetauscher 66 wird über die Leitung 82 abgeführt und kann direkt dem
Kondensor 48 zugeführt werden. Wünschenswerter ist es jedoch, diesen Niederdruckdampf über die Leitungen
82a oder 820 in durch die Ventile 88 oder 90 geregelten
Mengen zur Niederdruckstufe 16 der Turbine oder der
Zwischenüberhitzer-Abführleitung 46 zuzuführen, um den zwischenüberhitzten Dampf, der der Mitteldruckstufe
14 der Turbine zugeführt wird, zu temperieren, wenn die Temperatur des Dampfes lie für die Turbine
zulässige Temperatur übersteigt. >>ie Steuerung der
entsprechenden Reglerventile 88 oder W kann zu diesen Zwecken in Abhängigkeit von der Temperatur erfolgen,
die durch den Temperatursensor 96 gemessen wird. Bei einem derartigen Betrieb, bei dem der Niederdruckdumpf, der in dem Wärmetauscher 66 erzeugt wird, in
den Hauptdampfkreis eingeführt wird, ist es geboten, daß das dem Wärmetauscher zugeführte Kühlmedium
von einer genügend hohen Reinheit ist. Daher ist in einem solchen Falle das Reglerventil 78 in der Leitung
72 geöffnet und das Ventil 80 in der Leitung 76 geschlossen, um Flüssigkeit von dem Kondensor 48 zum
Wärmetauscher zu führen. Alternativ wird durch die beschriebene Anlage die Verwendung eines Kühlmediums
mit niedrigerer Reinheit im Wärmetauscher 66 ermöglicht, und zwar beispielsweise in den Fällen, in
denen der im Wärmetauscher erzeugte Dampf, anstatt in den Hauptdampfkreis eingeführt zu werden, zum
Rußblasen oder zum Brennstoffzerstäuben verwendet wird. In diesen Fällen sind die Ventile 86, 88 und 90 in
dei Leitungen 82, 82a und 92b geschlossen und das
Ventil 92 in der Leitung 82cgeöffnet. Gleichzeitig ist das
Ventil 78 geschlossen und das Ventil 80 in der Leitung 76 geöffnet, um Kühlmedium mit geringerer Reinheit dem
Wärmetauscher 66 zuzuführen. Durch Verwendung von Dampf mit geringerer Reinheit zum Rußblasen oder
Brennstoffzerstäuben werden vorteilhafterweise die Wasserreinigungskosten der Anlage reduziert. Die
Rohrleitungen und Zusatzeinrichtungen, die bei der beschriebenen Anlage notwendig sind, werden nur
niedrigen Drücken und Temperaturen ausgesetzt, so daß es möglich ist, sie mit geringen Kosten einzubauew.
Claims (4)
1. Verfahren zum Anheben der Überhitzeraustrittstemperaiur,
bei konstanter Wärmezufuhr bei einem Zwanglaufdampferzeuger mit über den Verdampferheizflächen dem Zwangdurchlauf überlagerten
Umlauf, und einer dem Dampferzeuger nachgeschalteten Turbine, dadurch gekennzeichnet,
daß zur an sich bekannten Anhebung der Dampfaustrittstemperatur aus dem Überhitzer
durch Verringern der den Oberhitzer durchströmenden Dampfmenge ein Teilstrom des umgewälzten
Arbeitsmittels aus dem Umwälzkreis abgezogen, gekühlt und diesem wieder zugeführt wird, wobei die
bei der Kühlung abgeführte Wärme dem Turbinenkreislauf an einer Stelle zugeführt wird, wo die
Speisewassertemperatur unbeeinflußt bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, <iiß der Teilstrom in Abhängigkeit von der
Temperatur des aus dem Oberhitzer austretenden Dampfes geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom durch verdampfendes
Niederdruckkondensat gekühlt wird, wobei der entstehende Dampf einer Niederdruckstufe der
Turbine zugeführt wird.
4. Zwanglaufdampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Umwälzpumpe (60) eine Bypassleitung (62) mit einem
Wärmetauscher (66) zur Kühlung des Teilstroms abzweigt und über einen Speisewasservorwärmer
(54) wieder mit dem Haupikreislauf verbunden ist.
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