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Kreuzzylinder
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Die Erfindung betrifft einen Kreuzzylinder mit hintereinander angeordneten
Zylinderlinsen, die gegeneinander um eine gemeinsame optische Achse verdrehbar sind.
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Derartige Kreuzzylinder werden bei der Prüfung astigmatischer Augen
bei der Refraktionsbestimmung verwendet. Eine bekannte Ausführung ist der Stiel-Kreuzzylinder,
bei dem die Linse in einer einfachen Fassung untergebracht und der Stiel zum Anfassen
gegenüber der Zylinderachse um 450 versetzt ist. Durch Drehen am Stiel läßt sich
eine rasche Wendung des Kreuzzylinders vor dem Patientenauge bzwerkstelligen, so
daß die Achse in zwei um 900 zueinander befindliche Stellungen verdreht wird.
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Ferner ist ein Phoropter-Kreuzzylinder mit kardanischer Aufhängung
bekannt. Hierbei ist die Kreuzzylinderlinse in einer
Fassung montiert.
Die Verbindung der Zylinderlinse zur Fassung - erfolgt über eine um 450 zur Zylinderachse
geneigte Drehachse.
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Auf diese Weise ergibt sich eine Wendemöglichkeit vor dem Auge des
Patienten zum Verdrehen der Zylinderachse.
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Bei den bekannten Ausführungen von Kreuzzylindern weist der Zylinder
jeweils eine vorgegebene feste sphäro-zylindrische Wirkung von beispielsweise sph
+0,25 zyl -0,5 dpt oder zyl -0, 5 zyl -1,0 dpt auf. Bei der Refraktionsbestimmung
werden unterschiedlich starke Kreuzzylinder benutzt. Die Kreuzzylinder müssen während
des Refraktionierens atsgewechselt werden, wodurch der Prüfungsvorgang unterbrochen
tind der Patient somit abgelenkt wird, was zu einer Beeinträchti£ung der Genauigkeit
der Reraktionsbestimmuny führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kreuzzylinder zu schaffen, mit
dem das Auswechseln der Kreuzzylinder entfällt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kreuzzylinder mit hintereinander angeordneten
Zylinderlinsen, die gegeneinander um eine gemeinsame optische Achse verdrehbar sind,
gelöst, der gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Einrichtung
vorgesehen ist, durch die die Linsen um einen vorgegebenen Winkel gegeneinander
verdrehbar sind.
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Weitere Merkmale unl Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren.
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Von den Figuren zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Kreuzzylinders; Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Figur 1; Fig.
3 eine schematische Darstellung der Achsenlagen der Linsen; Fig. 4 eine Draufsicht
auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kreuzzylinders; und Fig. 5 eine Draufsicht
auf eine weitere Ausführungsform, wobei die äußere Fassung in geschnittener Darstellung
gezeigt ist.
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ei Planzylinderlinsen 1, 2 sind in Fassungen 3, 4 durch Sprengringe
5, 6 gehalten. Die beiden Fassungen 3, 4 sind drehbar in einer äußeren Fassung 7
gelagert. Gemäß Figur 2 weist die äußere Fassung 7 zwischen den beiden Fassungen
3 und 4 einen hervorstehenden Ring 8 auf, durch den die Fassungen 3, 4 geführt werden.
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Die äußere Fassung 7 weist zwei Schlitze 9, 10 auf. Durch den Schlitz
9 führt ein mit der Fassung 3 verbundenes Stellelement 11 und durch den Schlitz
10 ein mit der Fassung 4 verbundenes Stellelement 12 nach außen. Die Stellelemente
besitzen an ihrem äußeren Ende flache Stellknöpfe 13.
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An der äußeren Fassung 7 ist ein Stiel 14 vorgesehen, der wie bei
einem Stiel-Kreuzzylinder in die Hand genommen oder in einem Phoropter in die kardanische
Aufhängung eingehängt werden kann. Der äußere Ring 7 weist in üblicher Weise Markierungen
15, 16 auf, die die gegenüber der Achse 17 des Stiels 14 um 450 versetzten Zylinderachsen
anzeigen.
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In Figur 3 sind die Achsenlagen der Linsen in der in den Figuren 1
und 4 gezeigten ersten Drehstellung und in der zweiten Drehstellung gezeigt.
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Die Achse 18 zeigt die Stellung der Linse 1,
die eine
Planzylinderlinse mit einem Zylinder von +0,5 dpt ist.
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Die Achse 18 schließt mit der Achse 17 des Stiels einen Winkel >
= 1050 ein. Die Achse 19 der Planzylinderlinse 2 mit einer Zylinderwirkung von -0,5
dpt schließt mit der Achse 17 des Stiels einen Winkel ß = 1650 ein. In dieser Stellung
befinden sich die Stellelemente 11, 12 in der in Figur 1 gezeigten Weise an den
beiden äußeren Enden der Schlitze 9, 10 im Anschlag. Durch Verschieben der Stellelemente
11, 12 in Richtung der Pfeile 20, 21 bis zu den jeweils gegenüberliegenden Enden
22, 23 der Schlitze werden die Achsen jeweils um 300 so gedreht, daß sie beide zusammenfallen
und wie in Figur 3 die gemeinsame Achse 24 bilden.
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Die Achse 24 schließt mit der Achse 17 des Stiels einen Winkel 135
Grad ein. In dieser Stellung ergibt sich eine Gesamtwirkung des Kreuzzylinders von
sph +0,25 zyl -0,5 dpt in der gewünschten Achsenlage von 450. Bei diesem Kreuzzylinder
kann die Prüfung mit verschieden starken Kreuz zylindern ohne Auswechseln der Kreuzzylinder
also dadurch erfolgen, daß die beiden Stellelemente 11 und 12 zwischen den Endstellungen
der beiden Schlitze hin- und hergeschoben werden.
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Statt der Schlitz können auch irgendwelche Rasterungen vorgesehen
sein, ir. di- mit den Fassungen 3 und 4 verbundene Elemente in gewünschten Drehstellunqen
einrasten.
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In Figur 4 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel gezeigt. Der
Stiel 25 weist eine Bohrung 26 auf. Über eine vorgegebene Länge weist die Griffwandung
im Bereich der Bohrung einen Schlitz 27 auf. In dem Schlitz 27 ist ein Stellelement
28 in Richtung des Pfeiles 31 zwischen vorgegebenen Stellungen hin und her bewegbar.
An dem Stellelement 28 sind zwei durch gestrichelte Linien dargestellte biegbare
Elemente 29, 30 befestigt. Das biegbare Element 29 ist mit der Fassung der Linse
1 und das biegbare
Element 30 mit der Fassung de:- Linse 2 so verbunden,
daß bei Verschieben des Stellelementes 28 aus der gezeigten Stellung zum anderen
Anschlagende des Schlitzes 27 die Fassungen 3 und 4 und damit die Linsen 1 und 2
ili der gleichen Weise gegeneinander verdreht werden wie durch das Verschieben der
Stellelemente 11 und 12 in Figur 1. Durch Zurückschieben des Stellelementes 28 in
die in Figur 4 gezeigte Ausgangssteliung werden die Linsen wieder in die Ausgangsstellung
zurückgedreht. Durch Verschieben des Stellelementes 28 zwischen den Anschlagstellungen
des Schlitzes 27 wird also in gleicher Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel
erreicht, daß sich die Stärke des Kreuzzylinders um vorgegebene Werte ändert.
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Bei Anwendung von einer zusät:lichen Rastung oder bei drei Rastungen
lassen sich nicht nur zwei sondern drei verschiedene sphäro-zylindrische Kombinationen
einstellen. Die Achsenlage der Gesamtkombination bleibt dabei jeweils erhalten.
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Werden drei diskrete Einstellungen verwendet, ist es zweckmäßig, Planzylinderlinsen
mit einem zylindrischen Wert von 1,0 dpt zu verwenden, damit sich zusätzlich zu
den oben genannten Kombinationen noch die Kombination von sph +1,0 zyl -2,0 dpt
einstellen läßt Das Verdrehen der beiden Fassungen 3 und 4 gegeneinander um vorgegebene
diskrete Werte kann auch über einen gesteuerten motorischen Antrieb erfolgen.
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In Figur 5 ist der äußere Ring im Schnitt gezeigt. Bei dieser Ausführungsfor.l
ist eine segmentförmige Ausnehmung 40 vorgesehen. In diese Ausnehmung reichen zwei
mit den Fassungen 3, 4
verbundene und von diesen hervorstehende
Stifte 38, 39 hinein.
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An den Stiften ist eine Zugfeder 41 mit ihren Enden jeweils fest verbunden.
Die Zugfeder neigt dazu, die Fassungen 3 und 4 so zu drehen, daß die Elemente 1i
und 12 in der in Figur 1 gezeigten Weise an den Anschlägen in den Schlitzen 9 und
10 liegen. Der Stiel 32 weist eine durch die äußere Fassung 7 hindurchgehende Bohrung
33 auf, die an dem der Fassung abgeneigten Ende einen Bereich 34 mit größerem Durchmesser
besitzt. Zur Verdeutlichung ist der Stiel in teilweise gebrochener Darstellung gezeigt.
In der Bohrung ist ein durch einen Knopf 36 verschiebbarer Stift 37 hin und her
bewegbar. Durch eine Feder 42 wird der Stift in die in Figur 5 gezeigte Stellung
vorgespannt. Die beiden Fassungen 3, 4 besitzen an ihrem äußeren Umfang jeweils
eine keilförmige Ausnehmung 37, die so angeordnet sind, daß sie sich am Ort des
Stiftes 35 befinden, wenn sich die Stellelemente 11, 12 in der in Figur 5 gezeigten
Weise am inneren Anschlag 22, 23 der Schlitze befinden.
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Sobald die Fassungen durch Verschieben der Stellelemente 11, 12 aus
der in Figur 1 gezeigten Stellung in die in Figur 5 gezeigte Stellung zum inneren
Anschlag der Schlitze hin verstellt werden, gelangt der Stift 35 mit der Ausnehmung
37 in Eingriff und arretiert die Stellung der Fassungen 3, 4. Gleichzeitig wird
durch diese Verdrehung der Fassungen die Zugfeder 41 gespannt. Sobald die Rastung
durch Zurückbewegen des Stiftes 35 freigegeben wird, dreht die Zugfeder 41 die beiden
Fassungen 3, 4 und damit die in diesen gehaltenen Kreuzzylinderlinsen jeweils um
den gleichen einander entgegengesetzten Winkel in die in Figur 1 gezeigte Stellung
zurück.
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Mit dieser Ausführungsform läßt sich also eine besonders einfache
Verstellung der Stärken des Kreuzzylinders erreichen.
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Zum Vermeiden von Spiegelbildern, die durch die beiden hintereinander
angeordneten Linsen entstehen, werden die Linsen zweckmäßigerweise entspiegelt.