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Scharnier
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier mit einam an einem Möbelkorpus
od.dgl. befestigbaren Scharnier teil und einem an einer Türe, Klappe od.dgl. befestigbaren,
bewegbaren Scharnierteil, welche beiden Scharnierteile über einen inneren und einen
äußeren Lenkhebel gelenkig miteinanan der verbunden sind, welche Lenkhebel/am feststehenden
und am bewegbaren Scharnierteil angeordneten Gelenkachsen gelagert sind, die ein
die Türe, Klappe od.dgl. bei ihrem Öffnen vom Möbelkorpus abhebendes Gelenkviereck
bilden.
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Bekannte herkömmliche Scharniere dieser Art sind als sogenannte Topfscharniere
ausgebildet, bei denen üblicherweise das topfförmige Scharnierteil in einer Ausnehmung
der Türe, Klappe od.dgl. eingesetzt ist und das angelenkte bewegbare Scharnierteil
aus einem metallischen U-Profil besteht und am Möbelkorpus mittels einer Halterung
festgeschraubt ist. Dabei sind die Lenkhebel geradlinig oder leicht gekrümmt oder
gemäß einem vieleckigen Polygonzug ausgebildet, wobei ihre Enden über eine Rollung
die betreffende Gelenkachse konzentrisch umgeben. Nachteilig hieran ist, daß diese
bekannten Topfscharniere einen Öffnungswinkel von nur etwa 900 bis 930 gestatten.
Es ist jedoch in vielen Fällen wünschenswert, den Öffnungswinkel für eine Türe,
Klappe od.dgl. größer als 9o0 bis 93° zu erreichen. beispielsweise bei Türen an
sogenannten Donmöbeln oder an Eckküchenschränken od.dgl.
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Es sind zwar sogenannte Topfscharniere bekannt, die einen Öffnungswinkel
von etwa 1150 erreichen, jedoch haben diese Scharniere den Nachteil, daß die Höhe
bzw. Tiefe des topfförmigen Scharnierteiles größer als üblich gewählt werden muß,
damit die Gelenkachsen genügend weit auseinandergesetzt werden können. Hinsichtlich
dieser größeren Topftiefe ist man jedoch wegen der Dicke der Schranktüren od.dgl.
beschränkt.
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Es sind ferner Scharniere bekannt, die einen Öffnungswinkel von größer
als 9o0 erreichen, jedoch besitzen diese komplizierte Lenkhebelanordnungen,und zusätzliche,
auf den feststehenden Scharnierteilen verschiebbare und mit den bewegbaren
Scharnierteilen
gelenkig verbundene Elemente. Diese Scharniere sind nicht nur kompliziert in ihrem
Aufbau, sondern auch aufwendig herzustellen und deshalb relativ teuer.
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Derartige Scharniere werden deshalb lediglich in solchen Möbeln eingebaut,
bei denen unbedingt ein Öffnungswinkel von größer als 900 erreichbar sein muß.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Scharnier der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem ein Öffnungswinkel von größer als 900
erreichbar ist und das dennoch die gleichen Abmessungen wie übliche einfache Scharniere
besitzt und das dennoch aufgrund seines niedrigen Herstellungspreises nach wie vor
als Massenartikel angeboten werden kann.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß zumindest der äußere, in Einlage
vordere Lenkhebel an einer seiner Gelenkachsen exzentrisch angreift und der exzentrische
Angriffspunkt oder -bereich starr mit dem Lenkhebel um die Gelenkachse drehbar ist.
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Durch diese Maßnahme kann ein Öffnungswinkel von etwa 1300 bis 1350
erreicht werden, ohne daß das topfförmige Scharnierteil in seiner Tiefe geändert
werden müßte. Das erfindungsgemäße Scharnier ist nach wie vor einfach in seinem
Aufbau, billig in seiner Herstellung, da es ebenfalls mit nur zwei Benkhebeln auskommt.
Dies ist sehr wesentlich für einen Massenartikel, wie es ein solches Scharnier darstellt.
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Die ezzentrische Anlenkung des äußeren Lenkhebels kann am feststehenden
Scharnierteil vorgesehen sein. Aus Platzgründen ist es jedoch günstig, wenn die
ezzentrische Anlenkung im bewegbaren Scharnierteil erfolgt, das beispielsweise topfförmig
ausgebildet ist und daher für eine derartige Anlenkung ohnehin ausreichend Platz
bietet. Da dieses bewegbare Scharnierteil im allgemeinen in der Schranktüre versenkt
ist,fällt hier die exsentische Anlenkung von außen nicht auf.
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Die exzentrische Anlenkung kann konstruktiv in vielfältiger Weise
gelöst werden. Beispielsweise kann, wie es bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwirklicht ist, die Gelenkachse durch zwei zu beiden Seiten des
Lenkhebels angeordnete, im bewegbaren Scharnierteil drehbar gelagerte, konzentrische
lagerscheiben od.dgl. gebildet sein, in.
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denen mindestens ein Mitnehmerelement, beispielsweise in Form einer-
durchgehenden Mitnehmerachse unverdrehbar gehalten ist.
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Dieses Mitnehmerelement wird dabei vom Lenkhebelende ebenfalls unverdrehbar
umgriffen. Diese unverdrehbare Verbindung kann form- oder kraftschlüssig erfolgen.
Beispielsweise kann das Mitnehmerelement und die betreffende Bohrung in den Lagerscheiben
einen Vieleckquerschnitt besitzen. In derselben Weise würde auch der Lenkhebel das
Element bzw. die Achse umgreifen. Es ist aber auch möglich, die Achse in die Lagerscheiben
satt einzupressen und in ihrer Mitte mit einer Anformung zu versehen, die sich an
die Stirnseite des betreffenden
sie umgebenden ienkhebelendes
anlegt. Dir wäre wegen der vorgesehenen Rollung am Lenkhebelende eine einfach zu
treffende Lösung. Das oder die Mitnehmerelemente können auch an den lagerscheiben
angeformt, angeschweißt, angeschmiedet od.dgl. sein. Es versteht sich, daß auch
andere form- oder kraftschlüssige Verbindungen vorgesehen werden können.
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Es ist beispielsweise auch möglich, die Gelenkachse mit nur einer
konzentrischen lagerscheibe, beispielsweise in der Mitte, zu versehen, an der das
betreffende Lenkhebelende über einen Mitnehmerstift oder eingesteckt in einen Schlitz
exzentrisch angreift. Es ist ferner möglich, die Gelenkachse in der Mitte oder an
seinen beiden Enden im bewegbaren Scharnierteil zu lagern und über einen Exsenterarm
mit dem betreffenden Lenkhebelende unverdrehbar zu verbinden. Eine sehr einfache
Ausgestaltung ergibt sich dann, wenn Exsenterarm und Lenkhebel einstückig sind,
da dann der betreffende Lenkhebel lediglich in entsprechender Weise in seinem Endbereich
gebogen werden muß, so daß ein im Endbereich abgebogener lappen den Sxsenterarm
bildet und die Kante in der Abbiegung den Angriffspunkt also die sogenannte Mitnehmerachse
bildet. Auch dadurch wird erreicht, daß diese exzentrische Achse sich um die eigentliche
Gelenkachse mit dem Lenkhebel dreht, so daß sich der Angriffsbereich des Lenkhebels
an der Gelenkachse beim Öffnen der Tür, Klappe od.dgl. mit bewegt, wodurch diese
Achse des Lenkhebels näher an die Oberfläche des topfförmigen Beschlagteils gelangt,
während
er in Schließstellung dessen Boden zugewandt war und dieser Lenkhebel weiter über
die dem feststehenden Scharnierteil zugewandte Kante des topfförmigen Beschlagteils
ragen kann, so daß ein größerer Öffnungswinicel erreichbar ist.
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Bei allen oben beschriebenen Ausführungsformen hat es sich als günstig
erwiesen, wenn der Lenkhebel etwa rechtwinklig zu einem von der Gelenkachse ausgehenden,
gedachten Radiusstrahl verläuft, wenn also im ersteren Ausführungsbeispiel der Lenkhebel
etwa tangential zu den lagerscheiben verläuft und im letzteren Falle Sxsenterarm
und Lenkhebel rechtwinklig zu ein ander verlaufen.
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Will man die Türe oder Klappe od.dgl. sowohl in der Schließals auch
in der Offenstellung festhalten, um zum einen ein unabsichtliches Öffnen und zum
anderen ein ungewolltes Schließen der Türe zu verhindern, so ist es insbesondere
bei einem Scharnier der eingangs genannten Art, das als Federscharnier mit einer
Biegefeder als Bederelement ausgebildet ist, günstig, einfach im Aufbau und billig
in der Herstellung, wenn an einer die Scharnierachse des inneren Lenkhebels umgreifenden
Rollung dieses BenLhebels ein Federwiderlager vorhanden ist, an den sich die Feder
mit ihrem einen Endbereich abstützt, die bügelartig die beiden korpusseitigen Scharnierachsen
umgreift und andererseits am äußeren Lenkhebel mit einem Abstand zur zugeordneten
korpusseitigen Scharnierachse gelagert ist, derart,
daß die Feder
sowohl bei verschlossener als auch bei geöffneter Türe, Klappe od.dgl. diese in
ihrer Schließ- bzw.
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Offenstellung hält und die SchlieB- bzw. Öffnungsbewegung über eine
Totpunktlage der Feder hinweg erfolgt. Dadurch erreicht man eine hohe Standzeit
bei nur geringem Federweg und eine sichere Funktion und ein sicheres Festhalten
sowohl in der Schließ- als auch in der Offenstellung. Durch entsprechende Ausbildung
der Feder können dabei ohne weiteres starke Federspannungen verwirklicht werden.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert wird. Es zeigen: Fig. 1 einen
Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Scharniers gemäß vorliegender
Erfindung in Schließstellung, Fig. 2 eine Ansicht, jedoch nur des Scharniers in
seiner Schließstellung, gemäß Pfeil II der Fig. 1, Fig. 3 das erfindungsgemäße Scharnier
nach Fig. 1 in einer 9o0-Offenstellung, Fig. 4 das erfindungsgemäße Scharnier nach
Fig. 1 in seiner vollständigen Offenstellung,
Fig. 5a bis 5d Ausführungsformen
der zur Gelenkachse exsentrischen Anlenkung des äußeren, in Öffnungsrichtung vorderen
Lenkhebels am bewegbaren Scharnier teil, Fig. 6 einen Schnitt durch ein zweites
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Scharniers in Schließt stellung, wobei
nur die Gelenkachsen, die lenkhebel und ein Federelement schematisch dargestellt
sind, Fig. 7 eine Ansicht des Scharniers entsprechend Fig. 6, jedoch in einer 9o°-OSEnstellung
und Fig. 8 eine Ansicht des Scharniers entsprechend Fig. 6, jedoch in der vollständigen
Offenstellung.
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ersten Das erfindungsgemäße Scharnier 11 gemäß einem/Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 bis 4 besitzt ein feststehendes Scharnierteil 12 und ein an diesem angelenktes
bewegbares Scharnierteil 13.
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Das feststehende Scharnierteil 12 ist U-förmig aus Blech gebogen und
beispielsweise mittels angedeuteter Schrauben 14 am strichpunktiert angedeuteten
Möbelkorpus 16 befestigt. Das beweg>bre Scharnierteil 13 ist aus Kunststoff und
beispielsweise etwa topfförmig ausgebildet und in einer zylindrischen Sacklochbohrung
17 einer ebenfalls strichpunktiert angedeuteten Türe 18, Klappe od.dgl. derart eingesetzt,
daß es in dieser
Türe,Klappe od.dgl. axial fest und unverdrehbar
gehalten ist.
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Die Anlenkung des bewegbaren, türseitigen, topfförmigen Scharnierteils
13 am feststehenden, korpusseitigen, U-förmigen Scharnierteil 12 erfolgt über zwei
Lenkhebel 21 und 22, die beispielsweise aus Bandstahl bestehen und von denen der
innere Lenkhebel 21 mittels an den Enden angeordneter Rollunten oder Ösen 26 und
26' eine am feststehenden Scharnierteil 12 angeordnete Gelenkachse 23 und eine im
bewegbaren Scharnierteil 13 angeordnete Gelenkachse 24 nahezu vollständig konzentrisch
umgibt. Der äußere Lenkhebel 22 umgibt mit seinem einen Ende mittels einer Rollung
oder Ose 27 eine am feststehenden Teil 12 angeordnete Gelenkachse 28 ebenfalls konzentrisch,
greift jedoch mit sein anderes Ende an einer im bewegbaren Teil 13 angeordneten
Gelenkachse exzentrisch an.
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Die Gelenkachsen 23 und 28 verlaufen zwischen den Seitenwänden des
U-Profils des feststehenden Teils 12 und sind in ihnen derart gelagert, daß, wie
sich aus Fig. 1 ergi-, in der Schließstellung die Gelenkachse 23 außerhalb des bewegbaren
Teils 13 ist/und die an einem schmalen Endbereich angeordnete Gelenkachse 28 in
eine Ausnehmung 31 im bewegbaren Teil 13 eingreift. Einen daran anschließenden schinäleren
Teil der Ausnehmung 31 durchqueren, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich,
die
Gelenkachsen 24 und 29, die dabei sozusagen eine Sekante bilden und wobei die Gelenkachse
24 nahe dem Umfangsbereich liegt. Die vier Gelenkachsen 23,24,28,29 sind derart
angeordnet und über die Lenkhebel 21 und 22 verbunden, daß sie ein Gelenkviereck
bilden, das bewirkt, daß beim Öffnen die Türe, Klappe od.dgl. vom Möbelkorpus abheben
kann.
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Dabei ist der innere Lenkhebel 21 leicht nach innen gewölbt oder in
entsprechender Weise gemäß einem vieleckigen Polygonzug gebogen und es ist der äußere
Lenkhebel 22 zwischen seinen an den Achsen angelenkten Enden etwa geradlinig ausgebildet.
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Die Gelenkachse 29 ist durch zwei im Abstand zueinander angeordnete,
parallele lagerscheiben 32 gebildet, die in Bohrungen 33 des bewegbaren Scharnierteils
13 drehbar gelagert sind.
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Exzentrisch zur Gelenkachse 29, die mit dem Zentrum der Lagerscheiben
32 zusammenfällt, ist in den beiden lagerscheiben 32 eine Mitnehmerachse 34 relativ
zu diesen unverdrehbar gehalten. Die Mitnehmerachse 34 ist beim in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel über ihre gesamte Länge als etwa quadratischer Vierkantstab
34 ausgebildet und in entsprechende exzentrischangeordnete Vierkantausnehmungen
36 in den lagerscheiben 32 unverdrehbar gehalten. Das betreffende Ende des äußeren
Lenkhebels 22 umgibt diesen Vierkantstab 34 mit einer entsprechend kantig geformten
Öse 37 formschlüssig um nahiezu 360° unverdrehbar. Durch diesen exzentrischen Angriff
des äußeren Lenkhebels 22 an der Gelenkachse 29 und die starre
d.h.
unverdrehbare Verbindung von Lenkhebel 22 und Exzenterstab 34 ist es möglich, nicht
nur eine Öffnungsstellung von 900 gemäß Fig. 3, sondern auch eine solche von größer
als 9o0, beim Ausführungsbeispiel von etwa 130 bis 1350 gemäß Fig. 4 zu erreichen,
ohne daß das üblicherweise verwendete topfförmige Teil 13 tiefer gemacht werden
muß. Bei der Öffnungsbewegung gemäß Pfeil A bewegt sich namlich der Bzenterstab
34 von einer Stellung nahe dem Boden 38 des topfförmigen Scharnierteils 13 um die
Gelenldchse 29 entgegen Pfeil A in eine Stellung, in der er der Oberseite 39 des
topfförmigen Teils 13 zugewandt ist, also sich in der Ausnehmung 31 von unten nach
oben bewegt. Durch den Exzenterstab 34, an dem das eine Ende des Zenkhebels 22 befestigt
ist, ist es möglich, daß der äußere ienkhebel 22 weiter über den Rand des bewegbaren
Scharnierteils 13 greifen kann, so daß ein größerer Schwenkhebel möglich ist.
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Als vorteilhaft hat sich erwiesen, daß der äußere Lenkhebel 22 mit
seinem mit der Kantöse 37 versehenen Ende etwa tangential zu den Lagerscheiben 32
verläuft, daß also die gedachte Verbindung von Exsenterstab 34 und Gelenkachse 29
mit dem Lenkhebei 22 etwa einen rechten Winkel bildet. Die maximale Öffnungsstellung
von etwa 1300 bis 1350 wird dadurch begrenzt, daß der Lenkhebel 22 am Lenkhebel
21 bzw. an dessen Rollung oder Öse 26' anschlägt, wie aus Fig. 4 ersichtlich.
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In den Fig. 5a bis 5d sind verschiedene exzentrische und starre Anlenknöglichkeiten
des äußeren Lenkhebels 22 an der Gelenkachse
29 vergrößert und
schematisch dargestellt. Die Anlenkung gemäß Fig. 5a ist ähnlich der in Fig. 1 dargestellten;
der einzige Unterschied besteht darin, daß die Mitnehmerachse bzw.der -stab 24'
und die Kantöse 37' einen rechteckförmigen Querschnitt besitzt. Gemäß Fig. 5b ist
eine Mitnehmerachse in Form eines Rundstabes 41 vorgesehen, der in eine entsprechende
Bohrung 42 an den lagerscheiben 32 kraftschlüssig unverdrehbar angepreßt ist. Der
Lenkhebel 22 besitzt an seinem entsprechenden Ende ehe Rollung oder runde Öse 43,
die den Rundstab 41 konzentrisch jedoch nicht vollständig umgibt. Der Rundstab 41
besitzt umfangsseitig zumindest in einem Bereich einen beispielsweise angeformten
Stift oder Vorsprung 44, der sich gegen das stirnseitige Ende der Rollung 43 anlegt
und so bei der Drehbewegung entgegen Pfeil A den Lenkhebel 22 mitnimmt. Gemäß Fig.
5c sind die Seit enka nten 46 oder der Mittelbereich des Lenkhebels 22 ißezzentrisch
zur Gelenkachse 29 angeordnete Schlitze 47 der seitlichen Lagerscheiben 32 oder
einer einzigen mittigen Lagerscheibe eingesteckt, so daß eine formschlüssige unverdrehbare
Verbindung zwischen lager scheiben 32 und Lenkhebel 22 entsteht. Gemäß Fig. 5d ist
der Lenkhebel 21 mit seinem betreffenden Ende mit einem Exzenterarm 48 einstükkig,
welcher mit seinem freien Ende einen die Gelenkachse 29 bildenden, mit einem Vorsprung
51 od.dgl. versehenen Rundstab 49 formschlüssig umgibt, wobei der Vorsprung 51 einen
Schlitz des Exenterarmes 48 durchdringt. Der unverdrehbar mit dem Rundstab 49 verbundene
Exsenterarm 48 kann als rechtwinklig
zum Lenkhebel 22 umgebogener
Lappen ausgebildet sein, wobei seine Länge der notwendigen exzentrischen Anlenkung
entspricht.
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Die Kante 53 der Abwinklung von Exzenterarin 48 und Lenkhebel 22 bildet
dabei die Exzenterachse. Es versteht sich, daß weitere Anlenkungen möglich sind,
wobei die einzige Bedingung darin besteht, daß der äußere Lenkhebel mit der Exzenterachse
und diese mit der Gelenkachse unverdrehbar verbunden ist. Es ist auch möglich, den
Lenkhebel am feststehenden Teil derart anzulenken.
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Das in den Figuren 6 bis 8 dargestellte Scharnier 11' gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel entspricht im wesentlächen dem Scharnier ii, außer daß
es zusätzlich ein Federelement 60 besitzt, das an der Öse 26 des inneren Scharnierhebels
21 mit seinem einen Endbereich 61 gelenkig gelagert ist. Dabei umfaßt der Endbereich
61 teilweise die Öse 26 und stößt stirnseitig gegen ein Federwiderlager 62, das
aus einem von der Öse 26 in radialer Richtung abstehenden Absatz, Brocken, Höcker
od.dgl.
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bestehen kann, der auf beliebige Weise mit der Öse 26 verbunden ist
und der zweckmaßigerweis e durch Stanzen hergestellt ist. Ferner ist der sich am
Federwiderlager 62 abstützende Endbereich 61 der Feder 60 etwa dem Umfang der Öse
26 des inneren Lenkhebels 21 entsprechend gekrümmt. Die Feder 60 umfaßt also bügelartig
die korpusseitige Scharnierachse 23 und umgreift außerdem auch die andere korpusseitige
Scharnierachse 28, die von der Feder 6o mit Abstand umrundet wird, wobei der zugehörige
Endbereich 63 der Feder 60 etwa halbkreisförmig
mit einem Durchmesser
ausgebildet ist, der größer als der der umrundeten Scharnierachse 28 ist. Der Endbereich
63 liegt also nicht an der Scharnierachse 28 bzw. an der zugehörigen Öse 27 des
äußeren Lenkhebels 22 an; lediglich sein Stirnende ist am äußeren Lenkhebel 22 mit
Abstand zur zugeordneten Scharnierachse 28 gelagert und hierbei ortsfest am Lenkhebel
22 befestigt. Hierzu kann am Stirnende des Endbereichs 63 ein zungenartiger einstückig
mit der Feder ausgebildeter Fortsatz 64 vorhanden sein, der in eine entsprechend
ausgebildete Aussparung des äußeren Lenkhebels 22 eingreift.
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Zwischen den beiden Endbereichen 61,63 besitzt die Feder 60 eine die
Federwirkung weiter erhöhende Einbuchtung 65, die der Feder 60 etwa die Gestalt
der Ziffer 3 verleiht. Einer Yerdiärkung der Federwirkung kann auch eine am Endbereich
63 der Feder 20 gegebenenfalls anzuordnende Versteifungssicke dienen.
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In Fig. 6 befindet sich das Scharnier i-n seiner Schließstellung,
d.h. in der Stellung, in der die Türe 18 den Korpus 16 bzw. dessen Stirnseite verschließt.
Wird die Türe 18 und damit das türenseitige Scharnierteil 13 in Richtung gemäß Pfeil
A verschwenkt, hebt die Türe 16, wie erwähnt, sofort von der Stirnseite des Möbelkorpus
16 ab. Dabei übt die Feder 60 auf den Lenkhebel 22 eine Kraft aus, die entgegen
dem Pfeil A gerichtet ist. Beim Öffnen der Türe 18 muß also eine diese in der Schließstellung
haltende Federkraft überwunden werden.
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Diese Federkraft verringert sich mit zunehmendem Öffnungswinkel der
Türe 18, bis schließlich eine labile Totpunktlage erreicht
ist,
in der die Feder 60 kein Drehmoment auf die Lenkhebel ausübt. Bei weiterem Öffnen
der Türe 18 in Richtung Pfeil A kehrt sich das von der Feder 60 ausgeübte Drehmoment
um, so daß von nun an die Kraft der Feder 60 die Öffnungsbewegung in Richtung Pfeil
A unterstützt, bis schließlich die vollständige Offenstellung gemäß Fig. 8 erreicht
ist. In dieser Offenstellung in der er Teil der Feder 60 am Lenkhebel 21 anliegt,
ist das von der Feder 60 ausgeübte Drehmoment maximal, wodurch die Türe 18 sicher
in ihrer Offenstellung gehalten wird. In jeder Stellung also auch in jeder Zwischenstellung,
stößt die Feder 60 unter ihrer Eigenwirkung mit ihrem Endbereich 61 gegen das Federwiderlager
62 an, das sich beim Öffnen der Türe, wie sich aus einem Vergleich der Fig. 6 bis
8 ergibt, mit dem Lenkhebel 21 mitdreht. Ins gesamt erhält man einen sehr kleinen
Federweg, wobei die Feder 60 sowohl in der Schließ- als auch in der Offenstellung
denselben Querschnitt aufweist. Beim Schließen der Türe 18 laufen diese eben beschriebenen
Vorgänge in umgekehrter Richtung ab, so daß zunächst eine von ihrer Feder Go ausgeübte
Öffnungskraft bis zum Erreichen der Totpunktlage überwunden werden muß, wonach die
Türe 18 selbsttätig in ihre Schließstellung schnappt.
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