-
Rollenrotationsdruckmaschine
-
Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken,
deren Formzylinder auf ihrem Umfang regelmäßig verteilt zwei zeitungsseitenlange
oder vier magazinseitenbreite Druckformen tragen, mit einem Falzapparat, der Sammelproduktion
zuläßt, und mit einer Anzahl von Papierrollenträgern.
-
Es sind Rollenrotationsdruckmaschinen bekannt geworden, mittels welchen
gefalzte Exemplare mit einem Zweiseitensprung im Zeitungsformat oder Vierseitensprung
im Magazinformat erzeugt werden können. Es ist nämlich mit allen denjenigen Rollenrotationsdruckmaschinen
möglich, bei denen die Papierbahnen in einem Falzwerk geschnitten und gefalzt werden,
das in der Produktionsstellung "Nichtsammeln" arbeitet, und bei denen die Formzylinder
eine oder zwei zeitungsseitenlange oder vier magazinseitenbreite Formen um ihren
Umfang tragen.
-
Nun ist es üblich, Offset-, Hochdruck-, Tiefdruck-Rollenrotationsdruckmaschinen,
deren Formzylinder zwei zeitungsseitenlange oder vier magazinseitenbreite Druckformen
um den Umfang tragen, mit Falzwerken auszurüsten, die auf
die sogenannte
"Sammel- oder Nichtsammelproduktion"umschaltbar sind. Das Falzwerk in Sammelproduktionsstellung
arbeiten zu lassen, ist immer dann angebracht, wenn mit möglichst wenig Papierbahnen
bzw. Druckwerken ein seitenstarkes Produkt erzeugt werden soll.
-
Nun ist bei der Anwendung der Kombination Falzwerk (in Sammelproduktion
arbeitend) mit Druckwerken, deren Formzylinder vier magazinseitenbreite bzw. zwei
zeitungsseitenlange Druckformen tragen, nachteilig, daß die erzeugbaren Falzprodukte
immer einen Vier-Zeitungsseiten-bzw. Acht-Magazinseitensprung aufweisen müssen,
was aus wirtschaftlichen Gründen oft sehr unerwünscht ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenrotationsdruckmaschine
zu schaffen, die Falaprodukte mit einem Zwei-Zeitungsseiten- bzw. Vier-Nagazinseitensprung
erzeugen kann, wenn ihr produktionsbeteiligtes Falzwerk in der Produktionastellung
"Sammeln" arbeitet, und die zum Druckeniiotwendigen Druckwerke mit Formzylindern
ausgerüstet sind, die um ihren Umfang regelmäßig verteilt, mit zwei zeitungsseitenlangen
oder vier magazinseiten-L breiten Druckformen belegt sind.
-
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst.
-
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine liegen
insbesondere darin, daß diese Art der Rollenrotationsdruckmaschine es erlaubt, besonders
wirtschaftlich gesammelt gefalzte Druckprodukte mit den überhaupt kleinstmöglichen
Seitensprüngen sowohl in Zeitungsals auch Magazindruck herzustellen. Außerdem ist
es möglich, z.B. nur das Deckblatt eines Druckproduktes im Magazinformat auf hochwertigem
Papier und in hochwertigem Mehrfarbendruck auszuführen, und den Rest auf billigeren
Papiersorten z.B. im Einfarbendruck auszuführen, ohne daß auf das Sammeln im Falzapparat
verzichtet werden muß.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Rollenrotationsdruckmaschine ohne Falzwerk, jedoch mit Papiereinlaufvorrichtung
und Trichtereinlaufwalzen, Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Rollenrotationsdruckmaschine ohne Falzwerk, jedoch mit Papiereinlaufvorrichtung
und Trichtereinlaufwalzen, mit Abzug der v«rbedruckten Papierbahn von einer Rolle,
Fig.
3 eine schematische Seitenansicht des Falzwerkes für die erfindtngsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine.
-
In Fig. 1 ist dargestellt, wie die Papierbahnen 1, 2, 3 der z.B. drei
Druckwerke 4, 5, 6 in den Falzapparat 7 mit den zwei Papiereinlauftrichtern 8, 9
einlaufen. Die Form-11.1, 11.2, 12.1, 12.2 zylinder 10.1, 10.2/tragen um ihren Umfang
regelmäßig verteilt zwei zeitungsseitenlange (A, B) oder vier magazinseitenbreite
(A, B, C, D) Druckformen.
-
Die Druckwerke 4, 5, 6 und der Falzapparat 7 werden über eine von
Elektromotoren angetriebene Längswelle 13 angetrieben. In dem Zug der Längswelle
13 sind zwischen den Druckwerken 4,- 5, 6 und dem Falzapparat 7 ein- und ausrückbare
Kupplungen 14, 15, 16 angeordnet. Von der Längswelle 13 angetriebene Stehwellen
17, 18, 19 dienen zum Eintrieb auf die bekannten Zahnradanordnungen der Druckwerke
4, 5, 6.
-
Die Druckwerke 4, 5, 6 sind nur schematisch dargestellt.
-
Sie können sowohl als Hochdruck-, Offset-, wie auch als Tiefdruckwerke
ausgeführt werden. Beim ersten Druckwerk 4 ist zwischen Druckwerkantriebszahnrad
und Längswelle 13 in den Stehwellenzug 17 ein auf wahlweise 1:1 oder 2:1 Ubersetzung
umschaltbares Getriebe 20 geschaltet. Hierdurch
wird ermöglicht,
daß das Druckwerk 4 mit gleicher oder halber Drehzahl der übrigen Druckwerke 5,
6 läuft, d.h. also, die Formzylinder von Druckwerk 4 können mit halber Umfangsgeschwindigkeit,
bezogen auf die Formzylinder dgr Druckwerke 5, 6, umlaufen. Auf den Formzylindern
11.1, 11.2, 12.1, 12.2 sind eine Anzahl von n Druckplatten, und beim Druckwerk 4
eine Anzahl 1 Druckplatten nebeneinander angen ordnet. Naturgemäß ist die Breite
der Papierbahnen 1, 2, 3 der Belegung der Formzylinder mit Formen angepaßt. Auf
das Ausführungsbeispiel bezogen bedeutet das, daß bei einer Belegung von n gleichgroßen
Formen nebeneinander bei den Formzylindern 11.1, 11.2, 12.1, 12.2 der Druckwerke
5, 6 und einer Belegung von n gleichgroßen Formen nebeneinander n beim Druckwerk
4 die Papierbahnen 2 und 3 n-mal breiter sind als die Papierbahn 1, um in Falzapparat
7 eine gefalzte Zeitung mit Zweiseitensprung bzw. ein Magazin mit Vierseitensprung
zu erzeugen.
-
Hierbei werden, wenn man beispielsweise von einer maximal vierdruckplattenbreiten
Rollenrotationsdruckmaschine ausgeht, die Papierbahnen 2 und 3 zuerst in der Mitte
mittels bekannter Längsschneidvorrichtungen 21 längsgeschnitten.
-
Die längsgeschnittenen Papierstränge z.B. 2.1, 2.2 werden mittels
Uberführungsstangen 22, 23 übereinandergeführt, werden --------- auf Zeitungsseitenbreite
bzw. Magazinseitenlänge
mittels einer zweiten Längsschneidvorrichtung
21.1 längsgeschnitten, so daß vier gleichbreite Stränge 2.4, 2.5, 2.6, 2.7 entstehen,
die gemeinsam über den Trichter 9 o.A. in den Falzapparat 7 einlaufen. Aus Vereinfachungsgründen
wurden Längsschneid- und Uberführungsvorgang und -vorrichtung nur für die Papierbahn
2 dargestellt. Für die Papierbahn 3 sind Vorgang und Vorrichtung gleich der von
Papierbahn 2.
-
In den Kraftfluß von Längswelle 13 und Zahnradzug des Druckwerkes
4 ist ein von Übersetzung i"1:1 auf i = 2:1 umschaltbares Getriebe 20 eingebaut.
Hierdurch ist es möglich, daß das Druckwerk 4 mit halber Drehzahl, verglichen mit
den anderen Druckwerken, z.B. Druckwerk 5 und 6, umläuft. Dies bedeutet natürlich,
daß eine bedruckte Papierbahn 1 erzeugt wird, deren Geschwindigkeit nur die Hälfte
( v/2) der Geschwindigkeiten (= v) der Papierbahnen 2 bzw. 3 beträgt.
-
Die mit v/2 sich bewegende, --breite Papierbahn 1 läuft n sodann über
Papierleitwalzen in den Falzapparat 7 ein.
-
Die übereinandergeführten Papierstränge 2.4, 2.5, 2.6, 2.7 werden
mittels der linken angetriebenen Trichtereinlaufwalze 24 unter Zug dem Trichter
9 und dann der Zugwalzen-28 gruppe 26 zugeführt. Als Antriebsmittel/für die Trichtereinlaufwalze
24 können beispielsweise regelbaremechanische
Getriebe, geregelte
Gleichstrommotoren oder Hydraulikmotoren dienen. Sie treiben über die mit ihnen
gekuppelte Trichtereinlaufwalze 24 die übereinandergeführten Papierstränge 2.4 bis
2.7 so an, daß die Papierbahn 2, 3 jeweils zwischen Druckwerk 5, 6 und Trichter
9 unter Zug gehalten wird. Über die angetriebene Zugwalzengruppe 26 gelangen die
Papierstränge 2.4 bis 2.7 zwischen einen 2/2-Querschneidzylinder 29 und den 3/2-Nut-
und Falzzylinder 30. Hierbei werden die Papierstränge 2.4 bis 2.7 in bekannter Weise
in Nutzen quergeschnitten und haben dabei die Geschwindigkeit v der Papierbahnen
2, 3. Der 3/2-Nut- und Falzzylinder 30 ist mit 3 Satz Gegenschneidnuten, gesteuerten
Punkturreihen und gesteuerten Falzmessern ausgerüstet. Sie sind jeweils zueinander
um 1200 auf dem Umfang des 3/2-Nut- und Falzzylinders 30 versetzt.
-
Der 3/2-Nut- und Falz
zylinder 30 nadelt die geschnittenen Nutzen, die jeweils aus mehreren Blättern bestehen,-
auf und transportiert sie zu der Übergabestelle zwischen ihm und dem 2/2-Punkturzylinder
34 Über die rechte angetriebene Trichtereinlaufwalze 25 mittels Antrieb 27 angetriebene
läuft, während über die linke/Trichtereinlaufwalze 24 die Papierstränge 2.4 bis
2.7 mit der Geschwindigkeit v über den Trichter 9 in das Falzwerk einlaufen, eine
1 -n breite Papierbahn 1 mit der Geschwindigkeit v/2 in die
angetriebene,
bekannte Zugwalzengruppe 31 ein, deren Walzenumfangsgeschwindigkeit ebenfalls v/2
beträgt; Von da aus gelangt die Papierbahn 1 zwischen die mit einer Umfangsgeschwindigkeit
v/2 umlaufenden 1/Z-Querschneidzylinder 32 und den 2/2-Nut- und Punkturzylinder
33 und wird dabei in bekannter Weise in Bogen gewünschter Länge (beim Zeitungsdruck)
bzw. Breite (beim Magazindruck) geschnitten. Da der 2/2-Nut- und Punkturzylinder
33 außer den zwei Gegenschneidnuten für die Messer des 1/2-Querschneidzylinders
32 auch noch zwei um 180° versetzte Reihen gesteuerter Punkturen trägt, ist es möglich,
den von der Papierbahn 1 abgeschnittenen Bogen mittels des gerade wirksamen Punktursatzes
auf den 2/2-Nut- und Punkturzylinder 33 "aufzunadeln", und mit einer Geschwindigkeit
v/2 an die Bogenübergabestelle zwischen 2/2-Nut- und Punkturzylinder 33 und 2/2-Punkturzylinder
34 zu transportieren. Der 2/2-Punkturzylinder 34 trägt zwei Reihen um 1800 um den
Zylinderumfang versetzter, gesteuerter Punkturen. Der 2/2-Punkturzylinder 34 wird
über bekannte Antriebe, z.B.
-
Ellipsenzahnradgetriebe oder Malteserkreuzgetriebe, derart angetrieben,
daß sich jeweils seine Umfangsgeschwindigkeit von v/2 auf v innerhalb von 90° seiner
Drehung um seine Rotationsachse erhöht, und bei Beendigung der anschließenden 900-Drehung
hat sich seine Umfangsgeschwindigkeit wieder von v auf v/2 vermindert. Bei der Übergabe
des
Bogens von den Punkturen des 2/2-Nut- und Punkturzylinders 33 auf die Punkturen
des 2/2-Punkturzylinders 34 haben beide Zylinder die Umfangsgeschwindigkeit v/2.
-
Hat der 2/2-Punkturzylinder 34 den Bogen übernommen, so wird seine
Umfangsgeschwindigkeit - wie schon ausgeführt -und damit die Bogengeschwindigkeit
auf v erhöht. Mit der Geschwindigkeit v wird der Bogen dann von den jeweils übernehmenden
Punkturen des 3/2-Nut- und Falzzylinders 30 obenauf auf die bereits vorhandenen
Nutzen aus den Papiersträngen 2.4 bis 2.7 "aufgenadelt" und somit übernommen. Auf
dem Umfang des 3/2-Nut- und Falzzylinders 30 bewegt sich nun mit der Geschwindigkeit
v ein aus dem "v/2-Bogen" und dem "v-Nutzen" zusammengesetztes, noch zu falzendes
Produkt. Das Falzen geschieht in dem Augenblick, wenn sich jeweils die zugeordneten
Falzmesser des 3/2-Nut- und Falzzylinders 30 und die Falzklappen des 2/2-Falzklappenzylinders
35 gegenüberstehen.
-
Der 2/2-Falzklappenzylinder 35 ist z.B. mit zwei um 1800 um den Umfang
versetzten und gesteuerten Falzklappen versehen. Eingeklemmt zwischen die Falzklappen
wird das nun noch gefalzte Produkt vom 2/2-Faleklappenzylinder 35 übernommen und
von da z.B. an das Fächerrad 36 übergeben.
-
Von da aus gelangen die gefalzten Produkte 37 auf ein Transportband
38.
-
Der Falzapparat 7 wird ebenfalls über die Längswelle 13 angetrieben.
In den Antrieb zwischen Falzapparat 7 und die Zugwalzengruppe 31 ist ein von Übersetzung
i-1:1 auf in2: 1 umschaltbares Getriebe 39 zwischengeschaltet. Wird dieses Getriebe
39 und das Getriebe 20 jeweils auf is geschaltet, so läuft das Druckwerk 4 mit der
gleichen Geschwindigkeit wie Druckwerk 5 bzw. 6 um, und die Zugwalzengruppe 31 ist
mit dem Umschalten des Getriebes 39 von im2:1 - auf i^1:1 -Stellung an die neue
Papiergeschwindigkeit angepaßt. Da der Sollwertgeber für den Antrieb 27 bei Verwendung
von Hydraulik- bzw. Elektromotoren synchron zum Formzylinder der beteiligten Druckwerke
angetrieben wird, ist es nicht notwendig, besondere Umschaltmaßnahmen für die Sollwertgeber
durchzuführen.
-
Der zweite Papierstrang, der über den Trichter 8 einläuft, wird über
die Walzen 40, 41 mit dem Papierstrang des Trichters 7 vereinigt und dann in beschriebener
Weise weiterverarbeitet.
-
Es ist selbstverständlich, daß das für v/2-Betrieb vorgesehene Druckwerk
4 auch an anderer geeigneter Stelle in der Rollenrotationsdruckmaschine, z.B. rechts
neben dem Falzapparat 7, angeordnet werden kann.
-
Ebenso kann der Antrieb der Rollenrotationsdruckmaschine in bekannter
Weise längswellenlos erfolgen.
-
Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, einen - -n breiten, bedruckten
Papierstrang unmittelbar von einem Druckwerk 4 mit einer Geschwindigkeit von v/2
in den Falzapparat 7 einlaufen zu lassen. Es ist vielmehr auch möglich, - -breite,
vorbedruckte Rollen 42 zu verwenden und n diese mit v/2-Geschwindigkeit über den
Falztrichter 8 in das Falzwerk einlaufen zu lassen. Hierbei kann die Zuführung der
1 -breiten Papierbahn nach dem Insettern prinzip erfolgen. In der Fig. 2 ist diese
Möglichkeit schematisch dargestellt. Über ein 2:1-Getriebe 44 wird eine die Papierbahn
43 von der vorbedruckten Rolle 42 abziehende Abzugsvorrichtung 45 angetrieben. Die
sich daran anschließenden Vorgänge sind die gleichen, wie sie bei der Erzeugung
einer mittels des Druckwerkes 4 bedruckten Papierbahn beschrieben wurden.
-
Selbstverständlich kann, wenn es sinnvoll ist, im mit halber Drehzahl
Drehzahl angetriebenen Druckwerk 4 auch eine breitere als - -breite Papierbahn verarbeitet
werden.
-
n /Patentansprüche