DE2541248C3 - Klemmrollengelenk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Klemmrollengelenk zur Verstellung und kraftschlüssigen Fixierung eines beweglichen Halteteils an einem raumfesten Halteteil, bei welchem das bewegliche Halteteil an oder benachbart seinem einen Ende mit einer zylindrischen Fläche auf einer vom raumfesten Halteteil gebildeten Bremsfläche aufsitzt und um eine sich parallel zur zylindrischen Fläche erstreckende Halteachse schwenkbar am raumfesten Halteteil gelagert ist

Es sind eine ganze Reihe von Vorrichtungen bekannt, die irgendwelche Gegenstände, beispielsweise den Reflektor einer Tischleuchte, in einer gewünschten Stellung halten sollen. Diese Stellung muß unveränderbar sein, und zwar in einem Schwenkungswinkel von etwa 180°. Hierfür sind in erster Linie Schraub- und Knebelvorrichtungen bekannt, die den Nachteil haben, daß sie sehr fest angezogen werden müssen, wenn das zu haltende Teil sich nicht verschieben soll. Hiermit verbunden ist der Nachteil, daß zur Festlegung eine erhebliche Kraftanstrengung notwendig ist Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß zur Verstellung und Festlegung stets zwei Hände nötig werden. Wenn der zu verstellende Gegenstand sehr schwer ist müssen die Verstell- und Festlegungselemente außerordentlich kräftig ausgeführt sein, was einen hohen technischen Aufwand bedingt.

Auch das eingangs erwähnte bekannte Klemmroilengelenk dieser Gattung (DE-PS 3 54 852) hat in der Praxis nicht befriedigt Das bekannte Klemmrollengelenk weist eine exzentrisch gelagerte zylindrische Fläche auf, welche an einer raumfesten Feder als Bremsfläche anliegt. Nachteilig ist hierbei die schwergängige Bedienbarkeit des beweglichen Halteteils, insbesondere dann, wenn bei größerer Belastung des beweglichen Halteteils die Normalkräfte zwischen zylindrischer Fläche und Bremsfeder groß sein müssen.

Ausgehend von Klemmrollengelenk gemäß der DE-PS 3 54 852, liegt dieser Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein leicht bedienbares und trotzdem hochbelastbares Klemmrollengelenk zu schaffen. Entsprechend der Erfindung wurde diese Aufgabe dadurch gelöst daß eine um die Halteachse drehbare Rolle bzw. Teilrolle, die zylindrische Fläche bildend, an einem Verbindungsteil gelagert ist, welches seinerseits um eine Schwenkachse am raumfesten Halteteil gelagert ist derart, daß sich der Abstand der Rolle bzw. Teilrolle zur Bremsfläche beim Lösen des beweglichen Halteteils vergrößert.

Wesentlich im Sinne der Erfindung ist es, daß sich eine Rolle oder eine Teilrolle bei der Bewegung eines

Halteteiles von einer Ebene entfernt und bei Festlegung des Halteteiles mit dieser Ebene kontaktiert Dieses Prinzip gestattet es, bei leichter Bedienharkeit der Anordnung selbst relativ schwere Gegenstände am beweglichen Halteteil sicher in der eingestellten Position zu halten. Die Erfindung ist ohne weiteres anwendbar bei der verstellbaren Festlegung von Tischleuchten, Wandtischen, Reißbrettern, Mikrophonen, Kameras und dergleichea Ebenso auch zur beliebigen üffenhaltungsstellung von Deckeln von Möbeln, wie überhaupt bei allen Gelegenheiten, bei denen irgendein Gegenstand verstellbar sein muß und in seiner gewünschten Lage verharren soll.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den LJnteransprüchen sowie aus der Zeichnungsbeschreibung in Verbindung mit den Abbildungen.

In den Abbildungen sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zei<;t

A b b. 1 eine Zusammenstellung der verschiedenen Einzelteile des erfindungsgemäßen Klemmrollengelenkes in perspektivischer Darstellung, wobei nur ein Teilstück einer Rolle und einer Aufrauhung in Seitenansicht gezeigt sind,

A b b. 2 eine Ansicht von vorne eines Formteils, eines Bremsklotzes und eines Verbindungsteils, teilweise im Schnitt wobei die Abbildung eine einfachere Ausführungsform mit abgebogenen Lappen darstellt, bei der die untere Achse des Verbindungsteüs entfällt,

A b b. 3 eine Seitenansicht der zusammengefügten Teile, bei der gezeigt ist, wie die Rolle an der Aufrauhung des Bremsklotzes anliegt und bei der weiterhin ersichtlich ist daß das Lagerteil hierbei nach unten gekippt ist,

A b b. 4 in Seitenansicht das angehobene, nach hinten und oben gekippte Verbindungsteil, wobei die Rolle nicht mehr mit der Aufrauhung des Bremsklotzes in Kontakt ist,

A b b. 5 eine Seitenansicht des Verbindungsteüs mit einer Teilrolle, die aus einem viereckigen Materialstück besteht, das unten halbrund abgefräst ist.

A b b. 6 in perspektivischer Darstellung die Gesamtvorrichtung, wobei an dem äußeren Ende des Halteteils ein Leuchtenreflektor angebracht ist,

A b b. 7 die Gesamtvorrichtung in Seitenansicht, wobei ein Formteil mit einer Tischklemme an einem Tisch befestigt ist und wobei ferner das bewegliche Halteteil mit einem zusätzlichen Teleskoprohr versehen ist, dessen Ende sich am Leuchtenreflektor befindet,

A b b. 8 in Seitenansicht die gleiche Ausführungsform wie A b b. 7, jedoch mit dem Unterschied, daß der Bremsklotz unten einen Drehzapfen trägt, der sich in der Tischklemme bewegen läßt.

Innerhalb eines Verbindungsteüs 1 befindet sich eine Rolle 2 oder eine Teilrolle 2a, mit einer Bohrung 3a, durch die eine Halteachse 3 geführt ist, die sich auch in den Seitenwänden eines raumfesten Halteteils in Form eines Bremsklotzes 4 befindet Um die Schwenkachse 5 schwenkt das Verbindungsteil 1, wobei die Schwenkachse 5 sich auch in den Bohrungen 5a des Bremsklotzes 4 befindet Oberhalb der oberen P'ärhe 6 des Bremsklotzes 4 liegt in der Rolle 2 oder der Teilrolle 2a ein bewegbares Halteteil 7. Die obere Fläche ist mit einer Aufrauhung 8 versehen und bildet somit eine Bremsfläche 6. In dem Verbindungsteil 1 befinden sich oben > Durchbrüche 9 und unten Durchbrüche 10 für die Halteachse 3 und die Schwenkachse 5. Der Bremsklotz 4 ist noch mit einem senkrechten Durchbruch 11 zu seiner Befestigung auf einem beliebigen Teil 12 versehen. Bei einer besonderen Ausführungsform (Abb.2) hat das

m Verbindungsteil 1 unten keine Durchbrüche 10, sondern ist statt deren mit Lappen 13 ausgestattet, die nach innen gebogen sind und in die Durchbrüche 5a des Bremsklotzes 4 eingreifen. Mittels einer durch den Durchbruch 11 geführten Schraube 14 kann das

ι ■ Formteil 12 mit dem Bremsklotz 4 verbunden werden. Das Verbindungsteil 1 kann eine zusätzliche Ausnehmung 15 aufweisen. Das Formteil 12 kann mit einer Tischklemme 16 an einem Tisch befestigt sein, wobei diese Tischklemme 16 noch zusätzlich eine Drehachse 17 aufweisen kann. Als Formteil 12 kann auch eine Magnetplatte 19 dienen. An dem äußeren Ende des Halteteils 7 ist ein Reflektor 20 angebracht, der aber auch in an sich bekannter Weise an einer Teleskopstange 21 sitzen kann. Der Pfeil 22 (Abb.4) zeigt an, in

:^ri welcher Richtung sich das Verbindungsteil 1 bewegt, wenn es angehoben wird. Der Pfeil 23 (A b b. 3) zeigt die Stellung des Verbindungsteils 1 oder vielmehr seine Bewegung bei Abwärtsbewegung des Halteteils 7. Der Pfeil 24 (Abb.3) zeigt die Drehrichtung der Rolle 2

in oder der Teilrolle 2a bei Abwärtsbewegung des Halteteils 7 und schließlich der Pfeil 25 (Abb.4) die Drehung der Rolle 2 oder der Teilrolle 2a bei Aufwärtsbewegung des Halteteils 7.

Die Herstellungs- und Wirkungsweise des Klemmrol-

r. lengelenkes gemäß der Erfindung ist folgende:

Das Verbindungsteil 1 und der Bremsklotz 4 werden in an sich bekannter Weise aus Blech gebogen und mit den erforderlichen Durchbrüchen versehen. Die Rolle 2 oder die Teilrolle 2a ist ein Dreh- beziehungsweise

■tu Frästeil. Das Halteteil 7 kann aus einer Stange oder einem Rohr bestehen, aber auch aus beliebig anders geformten Teilen, die nicht Gegenstand der Erfindung sind.

Wird das halteteil 7 zum Zwecke der Verstellung

r> angehoben, kippt das Verbindungsteil 1 in Richtung des Pfeiles 22 und die Rolle 2 oder die Teilrolle 2a bewegen sich in Richtung des Pfeiles 25. Soll nach Erreichung der gewünschten Stellung das Halteteil 7 festgelegt werden, so wird es in Richtung des Pfeiles 24 etwas nach unten

^riii gedrückt, wobei sich das Verbindungsteil 1 in Richtung des Pfeiles 23 bewegt. Hierbei dreht sich die Rolle 2 oder die Teilrolle 2a in Richtung des Pfeiles 24 und kommt in Kontakt mit der Aufrauhung 8 des Bremsklotzes 4, wodurch sich die Rolle 2 oder die

■ss Teilrolle 2a an dem Bremsklotz 4 festklemmen. Hierbei können relativ schwere Gegenstände am beweglichen Halteteil 7 sicher in der eingestellten Position festgehalten werden. Ein Anheben des Halteteils 7 löst diese Klemmung wieder, so daß der Zustand gemäß

W) A b b. 4 wieder hergestellt wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (14)

Patentansprüche:

1. Klemmrollengelenk zur Verstellung und kraftschlüssigen Fixierung eines beweglichen Halteteils an einem raumfesten Halteteil, bei welchem das bewegliche Halteteil an oder benachbart seinem einen Ende mit einer zylindrischen Fläche auf einer vom raumfesten Halteteil gebildeten Bremsfläche aufsitzt und um eine sich parallel zur zylindrischen Fläche erstreckende Halteachse schwenkbar am raumfesten Halteteil gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine um die Halteachse (3) drehbare Rolle (2) bzw. Teilrolle (2a), die zylindrische Fläche bildend, an einem Verbindungsteil (1) gelagert ist, welches seinerseits um eine Schwenkachse (5) am raumfesten Halteteil (4) gelagert ist, derart, daß sich der Abstand der Rolle (2) bzw. Teilroile (2a) zur Bremsfläche (6) beim Lösen des beweglichen Halteteils (7) vergrößert

2. Klemmrollengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bremsklotz (4), die Bremsfläche (6) bildend, an seiner der Rolle (2) oder der Teilrolle (2a) gegenüberliegenden Fläche teilweise oder ganz mit einer Aufrauhung (8) versehen ist.

3. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrauhung (8) aus sägezahnartigen Einkerbungen besteht.

4. Klemmrollengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil (1) im Profi! U-förmig gestaltet ist, daß die beiden Schenkel des U-Profils in der Nähe ihres oberen und ihres unteren Endes je einen Durchbruch (9 und 10) aufweisen, durch welche einerseits die Achse (3) der Rolle (2) oder der Teilrolle (2a^und andererseits die Schwenkachse (5) geführt sind.

5. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsklotz (4) im Profil etwa U-förmig gestaltet ist und daß er mindestens einen Durchbruch (11) zur Verbindung mit einem beliebigen stehenden, hängenden oder etwa senkrechten Formteil (12) aufweist.

6. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 bis

5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsklotz (4) teilweise innerhalb des schwenkbaren Verbindungsteils (1) angeordnet ist.

7. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 bis

6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem U-förmigen Verbindungsteil (Ij der Rolle (2) oder der Teilrolle (2a) zwei nach innen gebogene Lappen (13) vorgesehen sind, die in die Durchbrüche (10) in dem Bremsklotz (4) eingreifen.

8. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (2) oder die Teilrolle (2a) aus einem Werkstoff bestehen, der gegenüber dem Werkstoff des Bremsklotzes (4) eine unterschiedliche Härte aufweist.

9. Klemmrollengelenk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß uie Rolle (2) oder die Teilrolle (2a) ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen.

10. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1,4, 5, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Boden des U-förmig gestalteten Verbindungsteils (1) eine Ausnehmung (15) angebracht ist, in die das bewegliche Halteteil (7) in seiner einen Endstellung eingreift.

11. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß als bewegliches Halteteil (7) eine Sta.ige oder ein Rohr vorgesehen sind, die in der Rolle (2) oder der Teilrolle (2a) in einem Winkel von etwa 90° zu deren Achse (3) liegen, in ihr enden oder durcn sie hindurchgeführt sind.

12. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (12) aus einer Magnetplatte (19) besteht

13. Klemmrollengelenk nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (12) als Tischklemme (16) ausgebildet ist

14. Klemmrollengelenk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischklemme (16) mit einer senkrecht angeordneten Drehachse (17) versehen ist