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"FahrzeugauSbau mit Faltwandteilen"
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugaufbau mit gelenkig miteinander
verbundenen, in Säulen geführten Faltwandteilen.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 7 334 786 ist bereits ein
kastenförmiger Fahrzeugaufbau bekannt, dessen Seitenwände horizontal unterteilt
sind und aus einem oberen und einem unteren Klappwandteil bestehen. Dabei ist das
untere Klappwandteil in üblicher Weise über Scharniere mit dem Aufbauboden verbunden
und läßt sich beim Öffnen in eine horizontale Lage oder in eine vertikale Hängelage
nach unten klappen.
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Das obere Klappwandteil ist dagegen starr mit einer Dachklappe verbunden
und läßt sich um eine außermittige Längsachse in der Dachfläche verschwenken. Ein
derartiger Fahrzeugaufbau besitzt zwar eine größere Laderaumöffnung als Aufbauten
mit ortsfestem Dach, ist aber mit dem Nachteil behaftet, daß das aus dem oberen
Klappwandteil und der Dachklappe bestehende, im Querschnitt etwa rechtwinklige Bauteil
beim Öffnen über die Dachhöhe geschwenkt wird und dabei einzelne Teile sogar in
den Laderaum hineinragen. Zum Beladen bedarf es daher stets eines ausreichend hohen
Freiraums über dem Aufbau, der in niedrigen Fabrikhallen und Einfahrten oder unter
niedrigen Uberdachungen häufig nicht gegeben ist0
Ein ähnlicher
kastenförmiger Fahrzeugaufbau ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 7 235
284 bekannt; er unterscheidet sich von dem vorerwähnten Aufbau dadurch, daß das
obere Klappwandteil und eine der halben Dachbreite entsprechende Dachklappe entlang
der oberen Längskante des Aufbaus scharnierend miteinander verbunden sind0 Das Öffnen
geschieht mit Hilfe von im Innern des Aufbaus angeordneten Hubzylindern, die die
Dachklappe um eine Längsmittenachse des Dachs hochschwenken. Dabei wird gleichzeitig
das obere Seitenwandteil hochgezogen. Auch bei diesem Aufbau ist ein erheblicher
freier Raum für das Hochschwenken der Dachklappe erforderlich und liegen im Aufbauinneren
die verhältnismäßig stark zu bemessenden Hubzylinder für das Hochfahren der Dachklappe.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 630 865 ist schließlich ein
Fahrzeugaufbau bekannt, dessen Seitenwände aus zwei horizontal miteinander gelenkig
verbundenen Faltwandteilen bestehen. Bei diesem Aufbau ist das obere Faltwandteil
durch Rollen in Säulen des Aufbaus mit Gewichtsausgleich geführt, während das untere
Seitenwandteil gelenkig mit der Ladefläche verbunden ist. Das Öffnen der Seitenwände
geschieht mithin von oben nach unten in der Weise, daß beide Faltwände V-förmig
nach außen geschwenkt werden, bis sie schließlich in der Horizontalen aufeinanderliegen
und aus dieser Lage in eine vertikale Hängelage geschwenkt werden. Ein derartiger
Aufbau braucht zwar über dem Dachkeinen besonderen freien Raum; zum Öffnen und/oder
Schließen sind jedoch je nach Art des Gewichtsausgleichs erhebliche Kräfte erforderlich,
da die Wandteile infolge ihrer Höhe entsprechend schwer sind sowie beim Öffnen und
Schließen verhältnismäßig weit auskragen. Ausserdem sind für den Gewichtsausgleich
besondere Maßnahmen wie Zugfedern oder Gegengewichte erforderlich.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugaufbau
zu
schaffen, der frei von den vorerwähnten Nachteilen ist und insbesondere ohne einen
besonderen Antrieb ein rasches und müheloses Öffnen der Seitenwände erlaubt, ohne
daß dabei irgendwelche Aufbauteile über das Dach hinaus verschwenkt werden müssen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß ein Fahrzeugaufbau der eingangs erwähnten
Art mit einem oberen und einem unteren Faltwandteil und einem darunter befindlichen
Klappwandteil versehen ist, und daß das Klappwandteil und das untere Faltwandteil
durch über feste Rollen geführte Seilzüge miteinander verbunden sind.
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Das Öffnen einer Seitenwand geschieht mithin bei dem erfindungsgemäßen
Aufbau in der Weise, daß während des Verschwenkens des Klappwandteils nach unten
über den Seilzug das untere Faltwandteil nach oben gezogen und gleichzeitig zusammen
mit dem oberen Faltwandteil V-förmig nach außen geschwenkt wird, bis beide Faltwandteile
in der Endstellung in Höhe des Aufbaudaches etwa flächig aufeinanderliegen.
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Während der Aufwärtsbewegung wird das untere Faltwandteil vorzugsweise
über Rollen, an denen auch die Seilzüge angreifen können, in der Mittelsäule und
den Ecksäulen des Aufbaus geführt. Besonders vorteilhaft in bezug auf einen weitestgehenden
Gewichtsausgleich ohne besondere Maßnahmen ist es, wenn die beiden Faltwandteile
zusammen dieselben Abmessungen wie das Klappwandteil besitzen. In diesem Falle erfordert
das Öffnen und Schließen einer Seitenwand keinen besonderen Kraftaufwand; vielmehr
genügt beim Öffnen ein leichtes Ziehen an der Klappwand und beim Schließen ein leichtes
Drücken, um im wesentlichen nur die Reibungskräfte zu überwinden.
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Um ein Beladen von oben, beispielsweise mit einem Kran zu ermöglichen,
besitzt der erfindungsgemäße Aufbau vorzugsweise ein Rolldach, das im aufgerollten
Zustand nahezu die gesamte Dachfläche für das Beladen freigibt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Aufbaus im geschlossenen Zustand,
Fig. 2 den Aufbau nach Fig. 1 mit geöffneter Seitenwand und geöffnetem Dach sowie
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2 mit den Faltwandteilen in
verschiedenen Stellungen.
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Der erfindungsgemäße Aufbau besitzt übliche Rückwandtüren 1, 2 sowie
Seitenwände aus einem oberen Faltwandteil 3, einem unteren Faltwandteil 4 und einem
Klappwandteil 5. Nach oben ist der Aufbau durch ein Rolldach 6 abgeschlossen.
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Das obere Faltwandteil 3 ist über Scharniere 7 mit dem oberen Längsträger
des Aufbaus und über Scharniere 8 mit dem unteren Faltwandteil 4 verbunden. Das
untere Faltwandteil 4 ist mittels Rollen 9 in der Mittelsäule 11 und den Ecksäulen
12 geführt.
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Das Klappwandteil 5 stützt sich ueber Scharniere 13 am unteren Längsträger
des Aufbaus verschwenkbar ab. Zwischen Befestigungsstellen 14 an der Klappwand 5
und den Rollenbefestigungen 15 am unteren Faltwandteil 4 erstrecken sich über Seilrollen
16 und 17 in der Mittelsäule 11 und den Ecksäulen 12 geführte Seilzüge 18. Die Befestigungsstellen
14 sind dabei so gewählt, daß sich zwischen dem Klappwandteil 5 und den Faltwandteilen
3, 4 ein Gewichtsausgleich ergibt, der ein müheloses Öffnen und Schließen der Seitenwände
erlaubt.
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Der erfindungsgemäße Aufbau zeichnet sich insbesondere durch eine
optimale Laderaumfreiheit bei geringem Kraftaufwand für das Öffnen und Schließen
der Seitenwände aus, ohne daß dafür eine komplizierte Mechanik und/oder besondere
Kraftantriebe erforderlich wären.
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