DE2539000B2 - Kugelhahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kugelhahn, dessen Kugelküken zwischen zu- und abflußseitig angeordneten Kükensitzringen gelagert ist, in der vollen Offnungs- und Schließstellung entlang geschlossener Berührungslinien an den Kükensitzringen abdichtend anliegt und eine weiträumige seitliche, in Öffnungsstellung des Kükens den Gehäuseinnenraum zwischen den Kükensitzringen mit der Durchflußbohrung des Kükens verbindende, senkrecht zur Durchflußbohrung gerichtete Ausnehmung aufweist.

Bei einem bekannten Kugelhahn dieser Art (US-PS 35 25 352) muß das Spülen des Hahnes in einer besonderen dritten, neben der Schließ- und Offenstellung vorgesehenen Stellung des Kükens vorgenommen werden, wobei für die Spülung besondere Durchlässe in einem Dichtring erforderlich sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Spülung eines gattungsgemäßen Kugelhahnes in dessen Offenstellung durch ausschließliche Abwandlung eines herkömmlichen, kugelförmigen Kükens zu ermöglichen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausnehmung in Form einer sich über einen auf die Achse der Durchflußbohrung bezogenen Winkelbereich von mehr als 90° verlaufenden Rinne ausgebildet ist.

Ein solcher Kugelhahn ist mit kleinerem Aufwand herstellbar als der bekannte Hahn und funktioniert zuverlässiger, weil die Gefahr einer Verstopfung der bei dem bekannten Hahn vorgesehenen, relativ kleinen Durchlässe im Dichtring bei der weiträumigen Ausnehmung in Form einer Rinne nicht besteht.

Es ist zwar auch schon ein Hahn bekannt (US-PS 37 73 291), dessen Gehäuseinneres in der Offenstellung mit dem Kükendurchflußkanal über eine verhältnismäßig weiträumige Ausnehmung verbunden ist, so daß auch hierbei eine gewisse Spülung des Gehäuseinnenraums ermöglicht ist, die jedoch nicht so gründlich ist, daß sie allen Anforderungen, insbesondere in speziellen Anwendungsfällen, Genüge leistet. Es wurde gefunden, daß diese Anforderungen erst durch die erfindungsgemäß ausgestaltete Ausnehmung am Kugelküken in befriedigender Weise erfüllt werden können.

Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigt

F i g. 1 eine Stirnansicht eines Kugelhahns in Schließstellung mit Blickrichtung zur Auslaßseite des Hahns;

F i g. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2-2 in Fig.3 eine Schnittansicht entlang der Linie 3-3 in F i g. 2 und

Fig.4 eine perspektivische Ansicht eines Kugelkükens.

Ein Kugelhahn 10 umfaßt ein Gehäuse 12 mit Mittelteil 14 und Stirnplatten 16 und 18, die durch Schraubbolzen 20 am Mittelteil 14 befestigt sind. Der Mittelteil 14 weist eine innere Kammer oder einen Innenraum 22 auf, der sich durch diesen Teil hindurch erstreckt Die Stirnplatte 16 weist ein mit Innengewinde versehenes Kupplungsstück 24 in Form eines von der Platte abstehenden Vorsprunges auf, dessen Basis bei 26 abgeschrägt ist und in eine Einlaßöffnung 28 ausläuft.

Die Stirnplatte 18 ist in ähnlicher Weise mit einem Auslaßkupplungsstück 30 versehen, welches ebenfalls ein Innengewinde besitzt und über einen abgeschrägten Abschnitt 32 hinweg mit einer Auslaßöffnung 34 verbunden ist. Mit Öffnungen versehene Kükensitzringe 36,38 sind an der Verbindungsstelle des Innenraums 22 mit den Öffnungen 28 bzw. 34 im Gehäuse 12 angeordnet Zwischen den Ringen 36, 38 und den Stirnplatten 16, 18 sind Dichtungsringe 40, 42 vorgesehen, die zwischen den Stirnplatten und dem Mittelteil 14 eine flüssigkeitsdichte Abdichtung vermitteln. Die Dichtungsringe 40,42 sowie die Kükensitzringe 36,38 können beispielsweise aus an sich bekanntem, elastischem Kunststoff mit guten Abnutzungs-, Elastizitäts- und Schmiereigenschaften bestehen. Die Innenflächen der Kükensitzringe 36, 38 sind mit kugelförmig gestalteten Flächenabschnitten 44 von solcher Gestalt versehen, daß sie zu einem zwischen den Ringen 36,38 angeordneten Kugelküken 46 oberflächengleich sind.

Der Körper des in F i g. 4 im einzelnen dargestellten Kugelkükens 46 weist eine durchgehende, axial verlaufende Durchflußbohrung 48 auf. Das Kugelküken kann durch Betätigung eines Handgriffes 50 um 90° verdreht werden, so daß die Bohrung 48 mit den Ein- und Auslaßöffnungen 28 bzw. 34 ausgerichtet ist. Dies ist die Offenstellung des Kugelhahns, in welcher ein Medium durch den Hahn hindurchströmen kann. Um die Verdrehung des Kugelkükens zwischen Offen- und Schließstellung zu ermöglichen, ist an der Außenseite des Kükens eine gekrümmte Ausnehmung 52 vorgesehen, in welche ein Teil 54 formschlüssig eingreift, der seinerseits am Ende einer Welle 56 vorgesehen ist (vgl. F i g. 2) und vom Gehäuse 12 nach außen ragt. Die Welle umfaßt weiterhin einen Bund oder Kragen 58, der in eine Aussparung 60 eingreift, welche der Umschließung und Drehlagerurg der Welle dient. Nach außen hin schließt an den Bund 58 ein zylindrischer Abschnitt 62 an, hierauf ein Hals 64 mit reduziertem Durchmesser, ein zylindrisches, mit Gewinde versehenes Teil 66 sowie ein abgeflachter Gewindeschaft 68. Der Halterung der Welle 56 am Gehäuse 12 dienen folgende Teile: eine Unterlegscheibe oder Büchse 70 aus Kunststoff, die den zylindrischen Abschnitt 62 umgibt, Unterlegscheiben 72 sowie eine Mutter 74, die auf den mit Gewinde versehenen Teil 66 aufgeschraubt ist Der Handgriff 50 greift mittels eines Schlitzes od. dgl. über den abgeflachten Schaft 68 und ist auf diesem mittels einer Mutter 76 gehalten. Am Handgriff 50 sind, wie dargestellt, Anschläge 78 und 80 vorgesehen, die an einem als Gegenanschlag dienenden Vorsprung 82 des Gehäuses 12 anschlagen und die Offen- bzw. Schließstellung des Kugelhahns bestimmen und anzeigen.

Der Körper des Kugelkükens 46 weist neben der Durchflußbohrung 48 eine große, weiträumige Ausneh-

mung 84 in Form einer seitlich gelegenen Rinne auf, die von der Bohrung 48 bis an die Außenseite des '"'ugelkükens reicht Die Ausnehmung 84 stellt zwischen der Durchflußbohrung 48 und dem innenraun! 22 des Gehäuses 12 eine Verbindung her. Bei der Ausbildung der Ausnehmung 84 werden alle massiven Teile des Kugelkükens weggenommen, mit Ausnahme derjenigen Abschnitte, welche für das Aufsitzen des Kükens an den einen dichten Verschluß bewirkenden Kükensitzringen 36, 38 erforderlich sind, und welche zur Aufnahme des Teiles 54 geschützt sind. In der Offenstellung strömt das Medium durch die Durchflußbohrung 48 und in gleicher Weise durch die Ausnehmung 84, welche die Bohrung 48 mit dem Innenraum 22 des Gehäuses verbindet. Hierdurch wird erreicht, daß das Medium frei im Gehäuse zirkuliert und diesen Raum immer dann spült, wenn der Kugelhahn in seiner Offenstellung ist. Die Ausnehmung 84 hat auf der Oberfläche des Kugelkükens, wie aus der Zeichnung hervorgeht, im wesentlichen einen ovalen Umriß. Das Küken 46 selbst kann aus nichtkorrodierendem Metall oder aus Kunststoff bestehen. Es läßt sich leicht durch Bearbeitung oder Formen in die gewünschte Form bringen, in welcher es die oben

ίο beschriebene Selbstspül-Eigenschaft hat. Die Ausnehmung 84 läßt sich gegenüber der dargestellten Form und Größe ohne weiteres abwandeln, vorausgesetzt, daß der beschriebene Effekt der Selbstreinigung oder Selbstspülung erhalten bleibt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1
Patentanspruch:

Kugelhahn, dessen Kugelküken zwischen zu- und abflußseitig angeordneten Kükensitzringen gelagert ist, in der vollen öffnungs- und Schließstellung entlang geschlossener Berührungslinien an den Kükensitzringen abdichtend anliegt und eine weiträumige seitliche, in Öffnungsstellung des Kükens den Gehäuseinnenraum zwischen den Kükensitzringen mit der Durchflußbohrung des Kükens verbindende, senkrecht zur Durchflußbohrung gerichtete Ausnehmung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (84) in Form einer sich über einen auf die Achse der Durchflußbohrung (48) bezogenen Winkelbereich von mehr als 90° verlaufenden Rinne ausgebildet ist.