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Verfahren zum Herstellen von salzbeständigen Latices (Zusatz zu P
23 58 841.2-44) Kurze Zusammenfassung (Abstract) der Erfindung: Die Erfindung betrifft
eine Verbesserung des Verfahrens der Hauptanmeldung, und zwar wird gemaß vorliegender
Erfindung ein Zweistufen-Verfahren zum Herstellen von salzbeständigen Latices, die
als flammhemmende Bindemittel ftir ungewebte Stoffe und Papier verwendbar sind,
vorgeschlagen, wobei a) ein kleiner Anteil (etwa 10 %) eines Vinylmonomeren-Systems
in Gegenwart eines Carboxylgruppen enthaltenden stabilisierenden Elek trolyten,
eines oberflächenaktiven Mittels und eines Polymerisationskatalysators polymerisiert
wird und danach b) zu der Polymerisationsmischung der restliche Teil des monomeren
Systems während etwa 30 Minuten bis 8 Stunden zugeftigt und das Polymerisieren bis
zur im wesentlichem vollständigen Umwandlung des Monomers fortgesetzt wird.
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Hintergrund und Beschreibung der Erfindung: Die Erfindung betrifft
ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von salzbeständigen Latices, die im Gemisch
mit flammhemmenden Salzen
als flammhemmende Bindemittel zur flammhemmenden
Ausrüstung vom ungewebten Stoffen und Papier brauchbar sind.
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Ungewebte Stoffe und Papiere werden mehr und mehr für billige Kleidungsstticke
zum einmaligen Gebrauch verwendet Für einige Verwendungszwecke, wie Krankenhemden,
müssen diese Kliedungsstücke feuerfest sin, und zu diesem Zweck werden gewöhnlich
flammhemmende Chemikalien, wie verschiedene anorganische Salze, der Bindemittel
oder Stoff zugesetzt. Von derzeit bekannten Polyvinylacetat- oder Vinylacetatcopolymerlatices
weiß man, daß sie zum Compoundieren mit flammhemmenden salzen geeignet sind, um
ein Bindemittel 2;u ergeben, das dem Papier oder Stoff eine gewisse Flammfestigkeit
verleihen kann, jedoch enthalten diese Mischungen flammhemmende Salze in geringtti
Anteilen, nämlich etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent, und haben daher keine ausreichenden
flammhemmenden Eigenschaften. Die zur aus reichende oder bessere flammhemmende Eigenschaften
erforderlichen höheren Salzkonzentrationen führen zum Koagulieren des latex. Um
also als flammhemmendes Bindemittel brauchbarer zu sein, muß der Latex Salzkonzentrationen
von wenigstens 30 % ohne Bildung von Gries oder koagulat vertragen und dabei mechanisch
stabil bleiben.
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Ei wurde null gefunden, daß Homo und Copolymeren von Vinylacetat,
welche den Zusatz ungewöhnlich großer Mengen an flammhemmenden Sal zen vertragen,
durch Polymerisieren des monomeren Systems in einem Zweistufenverfahren erfindungsgemäß
hergestellt werden können. In der ersten Stufe dieses Verfahrens wird ein etwa 10
% Anteil (d.h.
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von 5 bis 15 %) des Vinylmonomers bzw. der Vinylmonomeren unter Verwendung
irgendeines üblichen, freie Radikale bildenden Polymerisationskatalysators in Gegenwart
von 1,0 bis 790 %, vorzugsweise 2,0 bis 4,0 %, bezogen auf das Gewicht des Monomers,
eines Carboxylgruppen
enthaltenden stabilisierenden Elektrolyten
und von 0,1 bis 3,0 %, bezogen auf das Gewicht des Monomers, eines grenzflächenaktiven
Mittels polymerisiert. Das grenzflächenaktive Mittel kann anionisch, nichtionisch
oder ebne Kombination der beiden Typen sein Die oben angegebenen Konzentrationsbereiche
des stabilisierenden Elektrolyten und grenzflächenaktiven Mittels sind bezogen auf
das gesamte, in beiden Stufen des Polymerisationsverfahrens benutzte Monomergewicht
und nicht nur auf die Menge des in der ersten Stufe eingesetzten Monomers. Der pH
der polymerisierenden Mischung der ersten Stufe wird gewöhnlich mit irgendeiner
Ublichen Base, z.B. wässrige Lösungen von Natrium- oder Kaliumhydroxid oder Ammoniumhydroxyd,
auf pH 305 bis 5,0 eingestellt.
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Wenn die Polymerisation im wesentlichen vollständig ist, was im allgemeinen
von etwa 5 bis 40 Minuten benötigt, wird die zweite Verfahrensstufe begonnen, welche
darin besteht, daß man den Rest des monomeren Systems vorzugsweise in mehreren Teilmengen
zu der Polymerisationsmischung der ersten Stufe zugibt. Der pH der Mischung wird
fur die zweite Stufe oder während derselben nicht eingestellt, und die gesamte Polymerisation
der beiden Stufen wird bei Ph 3,5 bis 5,0 duirchgefuhrt. Die Zugabe der Monomeren
und die Polymerisation der zweiten Stufe erfordert etwa 30 Minuten bis 8 Stunden,
vorzugsweise etwa 4 bis 7 Stunden. Die Polymerisation wird bis zur vollständigen
(im wesentlichen vollstAndigen) Umwandlung des Monomers fortgesetzt. Gewöhnlich
wird die Polymerisation in beiden Stufen bei einer Temperatur von etwa 40 bis 800C
durchgeführt, jedoch können Temperaturen von nur etwa 3300 und andererseits etwa
100°C angewandt werden. Die Polymerisation der Monomeren wird hier stets in wässrigen
Systemen unter Verwendung von genügend Wasser, um ein
Endprodukt
mit etwa 35 bis 55 Gewichtprozent Feststoffgehalt zu erzeusen, durchgefuhrt. Bei
der Polymerisation der ersten Stufe wird gentigend Wasser benutzt, um einen Feststoffgehalt
von etwa 10 bis 35 Gewichtsprozent zu erhalten.
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Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vinylacetathomo- oder -copolymerlatices
verwendete Monomerphase kann zwischen 10 und 100 Gewichtsprozent Vinylacetat enthalten.
Der restliche Teil der Monomerphase enthalt 0 bis 90 Gewichtsprozent von einem oder
mehreren äthylenisch ungesättigten Copolymeren und gegebenenfalls 0 bis 5,0 Gewichtsprozent
eines vernetzbaren Comonomers.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Polymeren sind unter
anderen Vinylacetathomopolymeren und Copolymeren von Vinylacetat mit 1) Vinylestern
der Formel:
worin R eine C2-C12 Alkyl-Gruppe ist. Beispiele solcher Vinylester sind Vinylpropionat,
Vinyllaurat und Vinylversatat (Vinylester flüssiger tertiärer verzweigter Monocarbonsäuren
mit Kettenlänge (C9-C11); 2) Alkylester von Acryl- und Methacrylsäure der Formel:
worin R eine C1-C12 Alkyl-Gruppe und R' Wasserstoff oder eine Methylgruppe sind.
Beispiele solcher Alkylester sind Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Methylmethacrylat
usw.; 3) C1-C8 Dialkylester von Malein-, Fumar- und Itaconsäure (z.B. Dibutylmaleat,
Dioctylfumarat usw.); und
4) Äthylen.
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Ebenfalls brauchbar sind Drei-Komponenten-Interpolymeren von Vinylacetats
m.B. Vinylacetat mit einem Alkylester einer alpha-ungesättigten Carbonsäure und
einer alpha-ungessätigen Carbonsäure.
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Wie angegeben können die Monomerphasen hier auch ein vernetzbares
Comonomer enthalten, das nach Anwenden des Latex weiter reagieren kann. Geeignete
Comonomeren sind unter auderem Acrylamid, die N-Alkylol-, Alkyl- und Alkylätherderivate
von Acrylamid, worin die Alkyl-Gruppen 1 bsi 8 Kohlenstoffatome enthalten, Hydroxypropyl
(äthyl)-acrylat und -methacrylat, Glycidylacrylat und -methacrylat usw.
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Das vernetzbare Comonomer kann in dem in Stufe a und Stufe b des Verfahrens
verwendeten Monomersystem enthalten sein oder stattdessen nur der Polymerisationsstufe
b zugefügt werden.
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Die zweite wesentliche Komponente, die bei der Herstellung der er
findungsgemäßen salzbeständigen Latices erforderlich ist, ist der stabilisierende
Elektrolyt. Definitionsgemäß sind die beim erfindungsgemäßen Verfahren brauchbaren
stabilisierenden Elektrolyte die homopolymerisierbaren äthylenisch ungessätigen
Monocarbonsäuren die 3 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele diese Elektrolyten
sind Acrylsäure und Methacrylsäure. Acrylsäure word bevorzugt.
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Das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare grenzflächenaktive
Mittelkann anionisch oder nichtionisch oder eine Kombination dieser beiden Typen
sein.
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Zu anionischen grenzflächenaktiven Mitteln gehören die höheren Fettalkoholsulfate,
wie Natriumlaurylsulfat, Alkylarylsulfonate z.B.
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Natrium- oder Kaliumisopropylbenzolsulfonate oder Isopropylnaphthalinsulfonate,
Alkalisalze
von höheren Alkylsulfobernsteinsäuren, z.
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B. Natriumoctenylsulfosuccinat, Natrium-N-methyl-N-palmitoyltaurat,
Natriumoleylisothionat, Alkalisalze von Alkylarylpolyäthoxythanolsulfaten oder -sulfonaten,
z.B. Natrium-t-octylphenoxypolyäthoxyäthylsulfat mit 1 bis 5 Oxyäthyleneinheiten.
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Zu geeigneten nichtionischen grenzflächenaktiven Mitteln gehören die
Alkylphenoxypolyäthoxyäthanole mit Alkyl-Gruppen von etwa 7 bis 18 C-Atomen und
6 bis 60 oder mehr Oxyäthyleinheiten, wie Heptylphenoxypolyäthoxyäthanole, Octylphenoxypolyäthoxyäthanole,
Methyl octylphenoxypolyäthoxyäthanole, Dodecylphenoxypolyäthanol, Nonyl phenoxypolyäthoxyäthanole
und dergleichen; Polyäthanolderivate von Alkylphenolen mit Methylenbrücken, Derivate
von langkettigen Carbon säuren, wie Laurin- Myristin- Palmitin-, Olsäure und dergleichen
oder Mischungen von Säuren, die 6 bis 60 oder mehr Äthylenoxideinheiten pro Molekül
enthalten, analoge Äthylenoxidkondensate von langkettigen Alkoholen, wie Octyl-,
Decyl-, Lauryl- oder Cetylalkohole, Athylenoxidderivate von verätherten oder veresterten
Polyhydroxyverbindungen mit einer hydrophoben Kohlenwasserstoffkette und dergleichen.
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Wie angegeben kann die Gesamtmenge des bei der Polymerisation be nutzten
grenzflächenaktiven Mittels 0,1 bis 3,0 % bezogen auf das Gewicht des in beiden
Stufen ingesamt eingesetzten Monomers betragene Vorzugsweise wird ein Teil des grenzflächenaktiven
Mittels oder der Mischung von anionischen und nichtionischen grenzflächenaktiven
Mittel in einer Menge von etwa 0,05 bis 0w5 %1 bezogen auf das Gesamtgewicht des
Monomers, vor Einleiten der Reaktion zugesetzt und der Rest während der Reaktion
der Stufe (b) Im allgemeinen kann fur das erfindungsgemäße Verfahren irgendein bei
der Freiradikalpolymerisation brauchbarer Freiradikalstarter benutzt
werden,
z.B. Peroxydisulfate, Wasserstoffperoxid, t-Butylhydro peroxid und andere wasserlösliche
Peroxide Es sind auch solche vom Typ Reduktionsmittel verwendbar, wie Erdalkali-Formaldehydsulfoxylate,
Bisulfiet, Metabisulfite und Zinkformaldehydsulfoxylate usw. Bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Latices werden vorzugsweise Natrium- oder Kaliumpersulfat
in Mengen von 0,2 bis 0,5 Teile pro 100 Gewichtsteile der polymerisierbaren Mischung
verwendet.
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Zusätzlich zu den angegebenen Bestandteilen können die erfindungsgemäßen
Latices auch Puffersalze und Kettenübertragungsmittel enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Bindemittelmischungen können nach irgendeinem
Ublichen Verfahren, welches eine gründliche Imprägnierung des Vlieses mit dem Bindemittel
gewährleistet, auf ungewebte Stoffe und Papier aufgebracht werden. Tauchen, Aufsprühen,
Aufwalzen, Klotzen usw. sind brauchbare Verfahren zum Aufbringen der Mischung auf
das Vlies.
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Außer der verbesserten Salzbeständigkeit zeigen die erfindungsgemäß
hergestellten Latices mehrere andere Vorteile, wie verbesserte me chanische Beständigkeit,
Widerstandsfähigkeit gegen Verfärbung durch Wärme und hohe Ober£lächenspannung.
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Die erfindungsgemäi3en Latices können bei der Zugabe von flammenhemmenden
Salzen, z*B. Diammoniumphosphat, Ammoniumsulfamat, Mono-Ammoniumphosphat usw, größere
Mengen dieser Salze vertragen als übliche Latices und dabei dennoch stabil und frei
von jedem Gries oder Koagulat bleiben. So können also flammhemmende Bindemittel
für ungewebte Stoffe und Papier hergestellt werden, indem man den stabilisierten
Latex und den Salzbestandteil unter Anwendung irgendeiner Methode mischt, welche
eine vollständige und gründliche Durchmischung
der Bestandteile
gewährleistet.
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Nach dem erfindungsgemäßen Zweistufenverfahren lassen sich Latices
herstellen, die in Gegenwart von Salzen, z.B. flammhemmenden Salzen, in Konzentrationen
bis zu 100 Gewichtsprozent der Latex-emulsionfestkörper und gelegentlich bis über
150 Gewichtsprozent der Latexemulsionfestkörper stabil sind. Im wesentlichen ist
die gewünschte Stabilität im Latex durch die Verwendung des stabilisierenden Elektrolyten
im ursprünglichen Monomeransatz eingebaut.
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Die Fähigkeit der erfindungsgemäße Latices, größere Mengen an flammhemmenden
Salzen zu tolerieren, gegenüber nicht mit Elektrolyt stabilisierten Latices kann
nach einem beliebigen quantitativen Verfahren bestimmt werden. Beispielsweise kann
ein gravimetrisches Verfahren angewandt werden, wobei der mit Salz versetzte Latex
durch ein feinmaschiges Sieb filtriert und anschließend das Gewicht des getrockneten
RAckstandes mit dem eines salzfreie Latex verglichen wird. Bei anderen Methoden
kann man eine titrimetrische oder kom.binierte titrimetrische-gravimetrische Analyse
anwenden, Pur den Zweck dieser Erfindung wird eine Ausfuhrungsform der letztgenannten
Methode benutzt, wie hiernach beschrieben.
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Die Erfindung wird erläutert durch die folgenden Beispiele. Die Mengen
der verschiedenen Bestandteile beziehen sich auf Gewichtsteile, soweit nicht anders
angegeben.
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Beispiel 1: Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines erfindungsgemäßen
salzbeständigen Latex unter Verwendung eines Vinylacetatmonomers, eines äthylenisch
ungesättigten Carbonsäurepolyelektrolyten und eines anionischen Natriumalkylarylsulfonats
als grenzflächenaktives Mittel.
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Eine Reaktionsmischung, die auße*em Polyelektrolyt und dem grenzflächenaktiven
Mittel einen Teil des Polymerisationsstarters enthielt, wurde wie folgt hergestellt:
In einen 1 -Liter-Rundkolben, der auf einem Heizmantel gehalten und mit einem mechanischen
RUhrer, einer Quelle fur Stickstoffspülgas und einem Rückflußkühler ausgerüstet
war, wurden die folgenden Bestandteile gegeben: Bestandteile: Menge: Wasser (entionisiert)
110,0 Natriumdodecylbenzolsulfonat 0,25 Kaliumpersulfat 0,20 Acryl säure 3,0 Die
Bestandteile wurden in einer Stickstoffatmosphäre gründlich gemischt. Die erhaltene
wässrige Mischung wurde mit einer 50-%igen Natriumhydroxydlösung auf einen pH von
3,75 eingestellt, und es wurden dann 10 Teile Vinylacetat zugegeben. Dann wurde
die Mischung allmählich unter langsamem RUhren auf 700C erhitzt und dabei gehalten,
bis die Polymerisation einsetzte, was sich durch das Auftreten einer schwach blau-weißen
Farbe zu erkennen gab. Die Polymerisation wurde etwa 5 Minuten fortgesetzt. Während
der anschließenden 4 Stunden dauernden Periode wurden in Teilmengen 90 weitere Teile
des Vinylacetate. und 0,2 weitere Teile des Kaliumpersulfats in 5 Teilen Wasser
zugesetzt. Während der Zugabeperiode und weitere 2 Stunden danach wurde das langsame
Rühren fortgesetzt und die Reaktionstemperatur bei 75°C gehalten. Nach Eeendigung
der letzten Periode wurde der Inhalt des Reaktionsgefäßes auf 300C abgekühlt und
entnommen.
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Um Salztoleranz: die Fähigkeit der hier beschriebenen Latices zur
Tolerierung verhältnismäßig größerer Mengen von flammhemmenden Salzen zu bestimmen,
wurde rn jedem Fall eine quantitative Prüfung wie folgt durchgeführt:
Eine
Probe von 100,0 g des Latex, dessen Feststoffgehalt auf 45 X eingestellt war, wurde
gewogen und dann in einen mit einem Rührer versehenen Becher gegossen. Eine Reagenzlösung,
die 150,0 g einer 30-%igen Diammoniumphosphatlösung enthielt, wurde dann mit einer
Geschwindigkeit von etwa 100 ccm pro Minute in den Becher titriert, bis Gelbildung
oder Koagulation beobachtet wurden. Die Menge verbrauchter Reagenzlösung wurde notiert,
und die Salztoleranz des Latex (ausgedrückt in %) wurde wie folgt berechnet (DAP
- Diammoniumphosphat): DAP-Toleranz des = ########################## = 0,3 g DAP-Lösung/0,45
Latex in % Mechanische Stabilität: Zur Bestimmung der mechanischen Stabilität wurde
eine Menge der Probe wenigstens 15 Minuten lang mit hoher Scherkraft gemischt. Danach
wurde die Stabilität der Probe auf der Grundlage der etwa beobachteten unerwunschten
toagulation oder Griesbildung bewertet.
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Unter Anwendung der oben angegebenen Prüfmethoden wurde gefunden,
daß das erhaltene Produkt über 100 Gewichtsprozent der Latex-Feststoffe an Diammoniumphosphat
tolerierte und ausgezeichnete mechanische Stabilität zeigte Beispiel 2: Dieses Beispiel
erläutert die Herstellung eines erfindungsgemäßen salzbeständigen Latex unter Verwendung
eines Vinylacetatmonomers und eines vernetzbaren N-hydroxyalkylacrylamidmonomers.
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Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß 6,7 Teile einer 60-%igen N-methylolacrylamidlösung
ebenfalls in Teilmengen während der 4-stUndigen Reaktionsperiode in das Gefäß gegeben
wurden. Das erhaltene ausgezeichnete Produkt zeigte eine Salztoleranz und mechanische
Stabilita-t vergleichbar dem Produkt des Beispiels 1.
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Beispiel 3: Dieses Beispiel erläutert die Brauchbarkeit eines Comonomersystems
mit einem vernetzbaren Comonomerelektrolyten von Acrylsäure und einem anionischen
grenzflächenaktiven Mittel in tombination mit einem nichtionischen grenz£lächenakti:ven
Mittel bei der Herstellung eines typischen erfindungsgemäßen salzbeständigen Bindemittels,
Zur Herstellung dieses Bindemittels wurden die Verfahrensschritte des Beispiels
1 wiederholt unter Verwendung von Bestandteilen des oben angegebenen Typs. Die Rezeptur
der Reagenzmischung und das hier benutzte Monomersystem, welche jeweils die im angegebenen
Beispiel benutzten ersetzten, waren wie folgt: Bestandteile: Menge: Wasser (entionisiert)
85,0 Natriumdodecylbenzolsulfonat 0,1 Octylphenoxypolyäthoxyäthanol (30 Äthoxygruppen
pro Molekül) 1,3 Kaliumpersulfat 0,2 Acrylsäure 4,0 Der pH-Wert dieser Lösung wurde
mit einer 50-%igen natriumhydroxydlösung auf 4,5 eingestellt.
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Das Monomersystem bestand aus 75 Teilen Vinylacetat und 25 Teilen
Vinylversatat (Vinylester flüssiger tertiärer verzweigter Monocarbonsäuren mit Kettenlänge
C9-C11) und 3 Teilen N-methylolacrylamid in 27 Teilen Wasser.
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Das erhaltene Produkt zeigte bei den obigen Prüfungen eine Salztoleranz
von über 100 Gewichtsprozent der Latex-Feststoffe und ausgezeichnete mechanische
Stabilität.
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Beispiel 4t Dieses Beispiel erläutert die Brauchbarkeit eines besonderen
Comonomersystems unter Verwendung eines Elektrolyten von Nathacrylsäure
und
eines anionischen gren£lächenaktiven Mittels bei der Herstellung eines salzbeständigen
Latex.
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In diesem Fall wurde ein Comonomersystem, welches 80 Teile Vinylacetat
und 20 Teile Äthylen enthielt, unter Verwendung von etwa 10 Teilen des Systems in
der ersten Stufe in einer Reaktionsmischung der folgenden Zusammensetzung polymerisiert:
Bestandteile: Menge Wasser (entionisiert) 120,0 Natriumdodecylbenzolsulfonat 0,27
Kaliumpersulfat 0,5 Methacrylsäure 3,0 Der pH der oben beschriebenen Lösung wurde
dann mit Hilfe einer 50-%igen Natriumhydroxidlösung auf 4,0 eingestellt.
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Im allgemeinen war das hier benutzte Verfahren ähnlich dem in Beispiel
1 angewandten, außer daß die Polymerisation in einem 1-Liter-Reaktionsgefäß bei
einem Druck von 52,5 tpXcm2 während einer 5,5-stündigen Periode durchgeführt und
anschließend drei statt zwei Stunden gehalten wurde. Das Reaktionsgefäß wurde dann
auf 300C abgekUhlt, und der Äthylenüberschuß wurde abgelassen. Bei der PrUfung zeigte
der Latex eine Salztoleranz und mechanische Stabilität vergleichbar den entsprechenden
Ergebnissen des Produkts des Beispiels 1.
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Beispiele 5 und 6; Diese Beispiele erläutern die Brauchbarkeit von
Vinylacetatcomonomersystemen, in denen jeweils ein vernetzbaren Comonomer zusammen
mit einem Elektrolyten von Acrylsäure und einem anionischen grenzflächenaktiven
Mittel (Beispiel 5) oder einem anionischen grenzflächenaktiven Mittel in Kombination
mit einem nichtionischen grenzflächenaktiven Mittel (Beispiel 6) bei der Herstellung
der salzbeständigen
Latices vorhanden war.
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Das Monomersystem des Beispiels 5 enthielt 90 Teile Vinylacetat, 10
Teile Äthylen und 3,0 Teile N-methylolacrylamid, Das Monomersystem des Beispiels
6 enthielt 60 Teile Vinylacetat, 40 Teile Äthylen und 3,0 Teile N-methylolacrylamid.
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Die Zusammensetzung der jeweiligen Reaktionsmischungen war wie folgt:
Bestandteile: Mengen (Teile) Beispiel 5 Beispiel 6 Wasser (entionisiert) 110,0 110,0
Dioctylester von Natriumsulfobernsteinsäure 0,32 0,25 Octylphenoxypolyäthoxyäthanol
(30 Äthoxygruppen pro Molekül) 0,50 -Kaliumpersulfat 0,50 0,60 Acrylsäure 2,5 3
7 Jede dieser Lösungen wurde mit einer genügenden Menge Natriumhydroxidlösung (50-%ig)
behandelt, um einen pH-Wert von 4,5 im Fall von Beispiel 5 und pH 4,0 in Beispiel
6 zu ergeben.
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Unter Verwendung von etwa 10 Teilen des angegeb-enen Monomersystems
mit der jeweiligen Reaktionsmischung wurde die Polymerisation der ersten Stufe eingeleitet.
Die anschließende Polymerisation wurde in jedem Fall nach der in Beispiel 4 angegebenen
Methode bei Drücken von 24,5 Kp/cm² bzw. 105 Kp/cm² durchgeführt.
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Beispiele 7 bis 11: Diese Beispiele erläutern die Herstellung mehrerer
salzbeständiger Latices unter Verwendung verschiedener Comonomeren und Abwadlungen
des Verfahrens. Die Bestandteile der verschiedenen Latices sind in der folgenden
Tabelle 1 angegeben: (Aerosol MA = Natriumhexylsulfosuccinat, Hersteller American
Cyanamide Co., New York/USA).
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(Triton X-305 = grenzflächenaktiver Stoff, Hersteller Rohm & Haas,
Philadelphia/USA).
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Tabelle I Bestandteile Teile in Beispiel 7 8 9 10 11 A)Wasser 100,0
100,0 100,0 100,0 1 100,0 Kaliumpersulfat 0,15 0,15 0,15 0,40 0,25 Acrylsäure 2,5
6,0 2,0 - -Methacrylsäure - - - 4,0 4,0 Aerosol Ma-80 (e.Wz.) 0,15 0,15 0,15 0,15
0,15 Triton X-305 (e.Wz.) 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20 Natriumhydroxyd (zur Ph-Einstelllung
auf 4,5 4,5 4,5 5,0 5,0 B) Vinylacetat 30 30 30 100 30 Butylacrylat 70 70 70 - 7O
Isobutoxymethylacrylamid - 2,0 - - -c) Wasser 50 50 50 50 50 Aerosol MA-80 (e.Wz.)
- 0,30 - - -Triton X-305 (e.Wz.) 0,20 2,00 0,50 1,0 1,0 N-methylolacrylamid 1,0
- - - -Acrylamid - - 1,5 - -Acrylsäure - - 2,0 - -D) Wasser 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
Kaliumpersulfat 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20 Die Bestandteile der Gruppe A der Tabelle
1 wurden in einen t-Liter-Rundkolben gegeben, der auf einem Heizmantel gehalten
und mit einem mechanischen Rührer, einer Stickstoffspülgaszulesitung und einem RUckflußkUhler
ausgerUstet war. Die Bestandteile wurden in einer Stickstoffatmosphäre gründlich
gemischt, und dann wurde eine Anfangsmenge, wie in Tabelle II angegeben, der Bestandteile
der Gruppe B zu den jeweiligen Mischungen zugesetzt, bevor jede auf 75°C erwärmt
wurde.
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Tabelle II Beispiele Anfangszusatz von Bestandteilen der Gruppe B
z 10 % 8 15 % 9 10 % 10 10 % 11 5 % Dann wurde die jeweilige Reaktionsmischung erwärmt,
und wenn sie 750C erreichte und die Polymerisation sich durch Entwicklung einer
blau°weißen Farbe in der Mischung zu erkennen gab, wurden während 3 Stunden der
Rest der Bestandteile der Gruppe B sowie die Bestandteile der Gruppen C und D langsam
zugegeben, während man die Temperatur der Mischung bei 750C hielt.
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Nach beendeter Zugabe aller Bestandteile wurde die Reaktionsmischung
eine weitere Stunde bei 750C gehalten und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Man erhielt in jedem Fall ein ausgezeichnetes Latexprodukt, und Proben
der Produkte der Beispiele 7 bis 11 wurden auf Salztoleranz geprüft, wie in Beispiel
1 beschrieben. Alle Proben zeigten eine DAP-Toleranz Uber 100 %.
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Zusammenfassend ergibt sich, daß erfindungsgemäß stabilisierte synthetische
Latices hergestellt werden können, welche den Zusatz ungewöhnlich großer Mengen
flamshemmender Salze gestatten und daher besonders geeignet sind zur Herstellung
von flammhemmenden Bindemitteln für ungewebte Stoffe und Papier.