DE2537706B2 - Asynchronmaschine groBer Leistung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Asynchronmaschine großer Leistung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1. Eine solche Asynchronmaschine großer Leistung ist aus der US-PS 24 62 451 bekannt
Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf eine Maschinenkonstruktion, die dann besonders zweckmäßig
ist, wenn die Stromdichte in der Wicklung und das Produkt aus dem Läuferdurchmesser und der Drehzahl
besonders groß sind. Durch Rechnung kann nachgewiesen werden, daß ein zum Rotor gehörender Ring,
beispielsweise der Kurzschlußring einer Käfigwicklung oder die Wicklungskappe bei einem Turbogenerator,
bei hoher Drehzahl dasjenige Bauteil sein kann, welches den maximal zulässigen Rotordurchmesser nach oben
bestimmt. Bei einem Motor mit Käfigwicklung kann beispielsweise der Anlaufstrom zu einer solchen
Wärmeentwicklung in den Kurzschlußringen führen, daß deren Festigkeit vermindert wird, wodurch
Verformungen und LInwuchten entstehen, wenn der Motor volle Drehzahl erreicht und die Zentrifugalkräfte
sehr groß sind.
Bei zweipoligen Turbogeneratoren mit einer Drehzahl von ca. 3000 Umdrehungen in der Minute und einer
Leistung in der Größenordnung von 1000 MVA muß der
Rotordurchmesser wegen der an den Wicklungskappen auftretenden Festigkeitsprobleme häufig kleiner gewählt
werden als es aus anderen Gesichtspunkten notwendig und wünschenswert ist. Berechnungen haben
ergeben, daß infolge der eigenen Masse der Wicklungskappe in diesen bei zunehmendem Durchmesser so
hohe Tangentialspannungen erzeugt werden, daß die Fähigkeit der Wicklungskappe, zusätzlich Zentrifugalkräfte
der Läuferspulenenden aufzunehmen, zu Null wird, wenn der Rotordurchmesser 1500 mm übersteigt.
Es ist denkbar, diese durch die Wicklungskappen bedingte Begrenzung des Durchmessers eines Turbogenerators
dadurch zu beseitigen, daß man statt eines Synchrongenerators einen Asynchrongenerator mit
Käfigwicklung verwendet. Dies setzt voraus, daß die Kurzschlußringe der Käfigwicklung gegenüber Zentrifugalkräften
weniger empfindlich sind als die erwähnten Wicklungskappen.
Wenn man bei einer Leistung in der Größenordnung von 1000 MVA einen Asynchrongenerator anstelle
eines Synchrongenerators verwenden will, so ist zusätzlich eine große regelbare Kondensatorbatterie
notwendig, abgesehen von weiteren großen Komplikationen. Diese Nachteile können jedoch durch Vorteile in
anderer Hinsicht ausgeglichen werden. Außer angemessenen Verhältnissen von Länge zum Durchmesser
erhält man eine hinsichtlich den Herstellungskosten und der Betriebssicherheit außerordentlich überlegene
Läuferkonstruktion.
Bei der aus der US-PS 24 62 451 bekannten Asynchronmaschine ist der Läuferballen in axialer
Richtung größer als das Ständerblechpaket ist. Die ringförmigen Wicklungsteile befinden sich in den Teilen
des Läuferballens, die in axialer Richtung außerhalb des Ständerblechpaketes liegen. Zur Aufnahme dieser
ringförmigen Wicklungsteile sind ringförmige Nuten im Läuferballen vorgesehen.
Aus der US-PS 24 21 860 ist ein Läufer für eine Asynchronmaschine bekannt, bei der der ringförmige
Läuferballen ebenfalls an seinen beiden Enden ringförmige Nuten zur Aufnahme der ringförmigen Wicklungsteile
hat Diese bestehen aus halbkreisförmigen Ringen, die in die Ringnuten eingelegt werden. Sie werden dann
in axialer Richtung der Läuferstabnuten mit Nuten versehen, welche den axialen Nuten angepaßt sind.
Diese Ausschnitte in den Ringen reichen radial jedoch nicht bis zum innersten Teil der Ringe. Danach werden
die Leiterstäbe in die Nuten und in die Ausfräsungen in den Ringen eingelegt und das gesamte System wird
verschweißt Die Herstellung eines solchen Läufers ist äußerst aufwendig, und seine Widerstandskraft gegen
Zentrifugalkräfte beruht allein auf der Verschweißung mit den Läuferstäben. Eine formschlüssige Verklammerung
mit dem Material des Läuferballens ist nicht vorhanden.
Aus der US-PS 34 01 280 ist eine Asynchronmaschine bekannt, deren Läufernuten im radial inneren Bereich
nach innen konvergierende Wände haben und im radial äußeren Bereich nach außen konvergierende Wände.
Dabei handelt es sich um geschlossene Nuten. Die Nuten werden durch Stanzen und Schichten von
Dynamoblechen hergestellt. In die geschlossene Nut kann dann ein Leiterstab eingeschoben werden.
Halbgeschlossene Nuten mit nach außen konvergierenden Nutwänden sind auch aus der DE-AS 12 69 714
bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Asynchronmaschine großer Leistung der einga^s
genannten Art einen Rotor zu entwickeln, dessen Herstellung relativ einfach ist und der sehr hohe
Zentrifugalkräfte aufzunehmen vermag.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
Durch die Erfindung wird ein Rotor geschaffen, bei dem die ringförmigen Wicklungsteile in denselben
axialen Nuten untergebracht und verankert sind wie die axialen Leiterstäbe. Die einzelnen ringförmigen Wicklungsteile
können mit den einzelnen Leiterstäben sogar aus einheitlichen Stücken bestehen. Dank dieser
Verankerung der ringförmigen Wicklungsteile und ihrer geringen radialen Ausdehnung nach außen erhält man
eine Rotorwicklung, bei der der ringförmige Teil der Wicklung sehr hohe Zentrifugalkräfte aufnehmen kann.
Die Herstellung dieses ringförmigen Wicklungsteils ist ohne Schwierigkeiten mit sehr hoher Formschlüssigkeit
auf dem Rotorkern möglich. Die bei bekannten Rotorwicklungen erforderlichen Maßnahmen zur elektrischen
Verbindung zwischen den Stäben und dem ringförmigen Wicklungsteil entfallen bei dem Rotor
nach der Erfindung vollständig.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert werden. Es
zeigt
Fig. I eine vorzugsweise als Turbogenerator bestimmte Asynchronmaschine gemäß der Erfindung, im
wesentlichen im Axialschnitt,
F i g. 2 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt längs der Linie H-II in Fi g. 1,
Fig. 3 und 4 alternative Ausführungsformen in der Darstellungsweise nach F i g. 2,
F i g. 5 einen Teil der Läuferfläche eines Läufers gemäß F i g. 2 oder 3 von der Seite gesehen,
F i κ. 6 den aus dem Ständerblechpaket herausragenden Teil des Läufers einer Asynchronmaschine gemäß
der Erfindung.
In den Figuren bezeichnet 1 das lameliierte Ständerblechpaket einer Asynchronmaschine gemäß
der Erficdung. Das Ständerblechpaket 1 hat eine axiale Länge Lsm und trägt eine mehrphasige Ständerwicklung
2. Das Ständerblechpaket 1 umgibt den mittleren Abschnitt eines genuteten Läuferkerns 3, der aus
massivem Stahl besteht. Der aktive Läuferkern hat die
ίο axiale Länge Lmt. Mit 4 (Fig.2) ist der magnetische
Luftspalt bezeichnet, in den ein Teil des Kupfers der
Läuferwicklung hineinragt. Die dem Luftspalt zugewandte Oberfläche des Läufers ist mit 10 bezeichnet.
Die Läuferwicklung 5 ist als Käfigwicklung ausgebildet und besteht aus mehreren Leitermetallstäben 6, die in
den Läufernuten zwischen den Rotorzähnen 7 befestigt sind, weil jede Rotornut radial nach außen konvergierende
Nutenwände hat Jedes Ende des Läuferkerns ist mit mehreren ringförmigen Nuten 15 versehen, die axial
außerhalb des Ständerblechpaketes liegen. Jede ringförmige Nut liegt in einer Ebene senkrecht zur
Rotationsachse 16 (F i g. 6). Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform bestehen die Leitermetallstäbe 6 aus
U-Profilstäben aus Kupfer, wobei jeder Stab zwei Vorsprünge 9, die jeweils in einer Axialebene liegen, und
ein verbindendes, radial außerhalb des Läuferzahnes 7, d. h. radial außerhalb der Oberfläche 10 des Läufers
liegendes Zwischenstück 14 aufweist. Auf dieses Zwischenstück entfällt mindestens 20% des Profilstab-
jo querschnittes. Nach durchgeführten Berechnungen soll
die Differenz
Vi stets größer als der Radius des Läufers sein.
" Jeder in den Läufernuten angeordnete U-Profilstab steht in elektrischem Kontakt mit seinen beiden
benachbarten Stäben, zumindest am größten Teil des axial außerhalb des Ständerbiechpaketes liegenden
Abschnitte. Jeweils zwei unmittelbar benachbarte U-Profilstäbe liegen mit ihrem jeweiligen Vorsprung in
ein und derselben Nut, die dadurch ganz ausgefüllt ist. Auf der Strecke Lsm dienen die als U-Profilstäbe
ausgeführten Leitermetallstäbe 6 als aktive Läuferleiter, während die axial außerhalb eines Endes des Ständerblechpaketes
1 liegenden U-Profilstababschnitte gemeinsam einen aus Segmenten zusammengesetzten
ringförmigen Wicklungsteil bilden, der einen völlig ausreichenden Kurzschluß zwischen den als aktive
Läuferteile dienenden Stababschnitte bildet. Infolge der oben erwähnten konvergierenden Nutenwandabschnitte
bewirkt die auf einen solchen Ringsektor wirkende Zentrifugalkraft einen zunehmenden Xontaktdruck
zwischen zwei in derselben Läufernut liegenden Vorsprüngen. Um einen guten Kontakt zwischen den in
den ringförmigen Wicklungsteil eingehenden Segmenten sicherzustellen, kann man diese auch zusammenschweißen,
was am besten mittels Elektronenstrahlschweißung geschieht.
bo Bei der in F i g. 3 gezeigten Ausführungsform werden
die axialen Leiter der Käfigwicklung und der Kurzschlußteil aus Leitermetallstäben 8 gebildet, die
zumindest an einem überwiegenden Teil der axial außerhalb des Ständerbiechpaketes liegenden Wicks' lungsabschnitte mittels Elektronensirahlschweißung zusammengeschweißt
sind.
Bei der in F i g. 4 gezeigten Ausführungsform werden zwei verschiedene Arten von Leitermetallstäben 11 und
12 verwendet, die sich mit unverändertem Querschnitt über die ganze Läuferlänge erstrecken. Häufig ist es
erforderlich, mehrere relativ kurze Stabeinheiten 13 zusammenzusetzen. Wie F i g. 5 zeigt, können diese
zweckmäßigerweise mit 'Λ ihrer Länge gegeneinander
versetzt sein. Jede Stabeinheit muß außerdem an den auf beiden Seiten in Umfangsrichtung benachbarten Stabeinheiten
festgeschweißt werden.
Aufgrund gewisser magnetischer Schwankungen in der Nähe der Ständerzähne kann es sich oft als
notwendig erweisen, zwischen diesen und dem Leiter des Läufers einen größeren Abstand einzuhalten als es
sonst erforderlich wäre. Aus diesem Grunde haben die Leitermetallstäbe 6 vorzugsweise eine kleinere radiale
Abmessung am Luftspalt als axial außerhalb des Ständerblechpaketes.
Die in den Figuren gezeigten Konstruktionen sind besonders für zweipolige Turbogeneratoren mit einer
Leistung über 300 MVA und einer Drehzahl von ca. 3000 Umdrehungen in der Minute geeignet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Asynchronmaschine großer Leistung mit einem Ständer, der aus einem eine mehrphasige Ständerwicklung
aufnehmenden Ständerblechpaket besteht, und mit einem Läufer, der einen mit am Läuferurnfang
gleichmäßig beabstandeten Nuten versehenen massiven Läuferkern und eine Käfigwicklung
enthält, deren Wicklungsstäbe formmäßig an die Wände der Nut angepaßt und an jedem Läuferende
mittels elektrisch leitend miteinander verbundener, ringförmiger Wicklungsteile kurzgeschlossen sind,
die ihrerseits im wesentlichen axial innerhalb des Endes des Läuferkernes und axial außerhalb des is
Ständerblechpaketes angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Wiciclungsteile
aus einer Vielzahl in Umfangsrichturig benachbart angeordneter, aus elektrisch leitendem
Material bestehender Segmente bestehen, von denen zumindest einige mit radialen Vorsprüngen
(9) versehen sind, die jeweils die im Bereich der Segmente verlaufenden und radial nach außen
konvergierende Abschnitte aufweisenden Nuteln
ausfüllen, und daß mindestens 20% des gesamten Querschnittes der Segmente radial außerhalb der
den Luftspalt begrenzenden Oberfläche (10) des Läufers liegen.
2. Asynchronmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der größte axiale Abstand jo
zwischen einem Punkt eines Segmentes und dem Ende des Ständerblechpaketes (1) größer als der
Radius des Läuferkernes (3) ist.
3. Asynchronmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtzahl der
Segmente gleich der Gesamtzahl der Wicklungsstäbe im Läufer ist (F i g. 2,3).
4. Asynchronmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtzahl der
Segmente doppelt so groß wie die Gesamtzahl der Wicklungsstäbe ist (F i g. 4). i
5. Asynchronmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Segment und Wicklungsstab
einen einheitlichen Leitermetallstab (6; 8; 12) bilden.
6. Asynchronmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitermetallstab (6) einen
zwei radiale Vorsprünge (9) bildenden U-förmigen Querschnitt besitzt und jeweils ein Vorsprung (9)
zweier benachbarter Leitermetallstäbe (6) in ein- und derselben Nut liegen.
7. Asynchronmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitermetallstab
(6; 8; 12) längs eines axialen Abschnittes im Mittelteil des Läufers gegenüber dem Läufereisen isoliert ist.
8. Asynchronmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitermetallstäbe
(6; 8; 11, 12) wenigstens längs des größten Teils des Abstandes zwischen den Enden des
Ständerblechpaketes (1) und des Läuferkerns (3) miteinander verschweißt sind. bo
9. Asynchronmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale
Abmessung der Leitermetallstäbe (6; 8; U, 12) axial außerhalb des Ständerblechpaketes (1) größer ist als
axial innerhalb des Ständerblechpaketes (I). b5
10. Asynchronmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ende
des Läuferkerns (3) axial außerhalb des Ständerblechpaketes (1) mit mehreren ringförmigen Nuten
(15) versehen ist, wobei jede ringförmige Nut (15) in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse (16) liegt.
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