DE2537020A1 - Behandlung von abwasserschlamm - Google Patents
Behandlung von abwasserschlammInfo
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Description
4 Düsseldorf, den 15.8.1
'
^
** ΛΓ^ΠηΟΓ» Fernruf 363531
»'eine Akte Nr. 527-a
Coopers (Swindon) Limited, Stβ Martins House,
l6, St0 Martins Le Grand, London EC1A ^3P, England
"Behandlung von Abwasserschlamm"
Die Erfindung betrifft Verbesserungen in der Behandlung
oder in der Verarbeitung von Abwasserschlamm,,
In den meisten der herkömmlichen Abwasser-Kläranlagen
durchläuft das zufließende Roh-Abwasser zunächst einmal
einen ersten Absetzvorgang, in dem es in zwei Teile zerlegt wird, nämlich in einen primären Absetzschlamm
und in eine geklärte Flüssigkeit. Die Veiterbehandlung dieser geklärten»Flüssigkeit erfolgt im
allgemeinen durch einen aerobiotischen und biologischen
Verfahren, beispielsweise vermittels des Perkola ti ons filt erverfahr ens oder vermittels des Belebtschlammverfahrens
zur Reduzierung des biologischen Sauerstoffbedarfs (BOD). Nach Durchlaufen dieser biologischen
Bearbeitung und möglicherweise auch nach einem zweiten Absetzvorgang zum Absetzen des Sekundärschlammes
und einem dritten Bearbeitungsvorgang zur weiteren Reduzierung des bilogischen Sauerstoffbedarfs,
wird die Flüssigkeit in ein Gewässer entlassen, beispielsweise in einen Strom, einen See, einen Fluß
oder in das Meer. Bei der Abwasserklärung entstehen
im wesentlichen zwei Produkte: die abfließende und ge_ reinigte Flüssigkeit und der Abwasserschlamm aus den
ersten und zweiten Absetzstufeno Die Weiterbehandlung
der abfließenden und gereinigten Flüssigkeit bereit im wesentlichen keine Schwierigkeiten, weil diese
Flüssigkeit bis zu einem gewissen Gud genügend gereinigt worden ist, um in natürliche Gewässer entlassen
werden zu können·
Die Veiterbehandlung des Abwasserschlammes bereits je-
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doch, beträchtliche Probleme und Schwierigkeiten. In
modernen oder größeren Abwasser-Kläranlagen werden
der Primär-Absetzschlamm und/oder der Sekundär-Absetzschlamm
in einer weiteren Bearbeitungsstufe einer anaerobiotischen und biologischen Aufschließung
zugeführt, wobei ein Teil der organischen Bestandteile
reduziert wird,und zumindest einige der krankheitserzeugenden Organismen, die in diesem
Schlamm enthalten sein könnten, vernichtet werden. Jeoch, auch dann, wenn ein AufSchließungsprozeß gefahren
wird, verbleibt noch ein großes Volumen des Schlammes der noch bearbeitet und behandelt sein will.
Grob geschätzt ,kann in einer modernen Abwasser-Kläranlage mit ungefähr 0.5 Gallonen an unaufgeschlossenen
Abwasserschlamm je Kopf der 'Bevölkerung, die an die-
ses Abwasser-Klärwerk angeschlossen ist, gerechnet werden. Diese Menge verringert sich auf täglich 0.^f
bis 0.^5 Gallonen je Kopf der Bevölkerung, wenn der
Schlamm biologisch aufgeschlossen wird. Abwasserschlamm
hat vor der Entwässerung, ob er nun aufgeschlossen ist, oder nicht, einen Wassergehalt von 95 bis
98 °fo Gewichts teilen.
Fas die Behandlung oder Verwertung von Abwasserschlamm
betrifft, so sind schon viele Verfahren vorgeschlagen worden: beispielsweise das Abkippen auf Land (möglicherweise
als Düngemittel); das Abkippen auf dem Meer, Feuchtluftoxydation oder Verbrennung. Bei diesen Verfahren
muß im allgemeinen der Abwasserschlamm in irgendeiner Verarbeitungsstufe entwässert werden, was mit
Kapitalaufwand und laufenden Betriebskosten verbunden
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1st. Auch, die End ver wert ungpr ο ζ es se sind mit einem
beträchtlichen Kapitalaufwand und beträchtlichen laufenden Betriebskosten verbunden. Wird beispielsweise
der Abwasserschlamm auf See abgekippt, dann entstehen Kapitalaufwand und Betriebskosten für eine
Flotte aus geeigneten Abkippschiffen. Darüber hinaus
kann dieses Verfahren der Abwasserschlamm-Verwertung sich möglicherweise schädlich auf die Meeresumwelt
auswirken (und beispielsweise zu einer Eutropie führen) , wenn die Ablagerungsstelle für den Abwasserschlamm
nicht sorgfältig genug ausgewählt wird. Bei den Verbrennungsverfahren besteht ein hoher Energiebedarf,
damit der Fasseranteil im Abwasserschlamm auf einen ¥ert, beispielsweise auf k$ ^o Gewichtsanteile)
reduziert werden kann, an dem der eigene Anteil an Brennstoffen für eine sich selbt unterhaltende
Verbrennung genügt. Was dies betrifft, so können die Feststoffanteile eines AbwasserSchlammes als
anorganische und nicht brennbare Stoffe (Asche) enthaltend, aber auch als brennbare und organische Stoffe
enthaltend, betrachtet werden, wobei diese brennbaren Stoffe im allgemeinen der größere Anteil der
Feststoffe im Abwasserschlamm ist, wobei dies nicht immer der Fall ist, wenn es sich um gut aufgeschlossene
Abwasserschlämme handelt.
Nun ist im Zusammenhang mit der Erfindung festgestellt worden, daß Abwasserschlamm verwendet werden kann, um
das ganze Wasser oder einen Teil des Wassers, das bei Naßröstverfahren verwendet wird, zu ersetzen, so daß,
wenn ein Abwasserschlamm eingesetzt wird, dieser wir-
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2&3f
*v 15."87l~975
kungsvoll verbrannt werden kann, und zwar ohne sich schädlich auf die Durchführung des Röstverfahrens auszuwirken,
so daß ein nützliches Röstprodukt erzielt werden kann.
Bei einem Naßröstverfahren werden die röstbare anorganischen
Stoffe (d.h. das zu röstende Material) in einen geeigneten Röstofen eingesetzt, der im allgemeinen
als Drehrohrofen ausgeführt ist. Das Einsetzen des Materials erfolgt in Form einer wässerigen Schlämme,
wobei das Wasser in dieser Schlämme als Transportmittel verwendet wird, durch das das röstbare Material
dem Ofen zugeführt wird. Das Naßröstverfahren unterscheidet
sich somit vom Trockenröstverfahren, bei dem das zu röstende Material in trockener Form in den Ofen
eingesetzt wird, d.h. ohne Zusatz von Wasser und im
allgemeinen nach dem Entfernen der großen Verunreinigungs-Feststoffe, Die Wahl, ob zum Rösten eines bestimmten
Stoffes nach dem Naßröstverfahren oder nach dem Trockenröstverfahren gearbeitet werden soll, hängt
von der Art der zu röstenden Stoffe ab. Hat der zu röstende Rohstoff nur einen geringen Wassergehalt, dann
ist es im allgemeinen bequemer, diesen Stoff dem Ofen in trockener und fester Form zuzuführen. Liegt aber
ein relativ hoher Wassergehalt vor, dann ist es oft schwierig, diesen in trockener oder Torf-Form zu verarbeiten,
so daß es notwendig wird für die Zuführung zum Ofen ein Naß verfahr en zu verwenden. In diesem Zusammenhange
sei darauf hingewiesen, daß das Wasser nur als Transportmedium verwendet wird und beim Röstverfahren
keine Rolle spielt. Es muß in der Tat durch
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Verdampfen im Röstofen entfernt werden aus dem Rohmaterial,
erst dann erreicht dieses Rohmaterial eine für den Röstvorgang geeignete Temperatur.
Ziel dieser Erfindung ist aus diesem Grunde die Schaffung eines Verfahrens zur Verarbeitung und zur Verwertung
von Abwasserschlamm. Zu diesem Verfahren gehören die nachstehend angeführten Einzelschritte:- das Vermischen
des Schlammes mit kalzinierbaren oder röstbaren anorganischen Stoffen und auf Wunsch mit ¥asser
zur Herstellung einer Schlämme; Beschickung des Drehrohrofens als die allgemeine Form des Röstofens; das
Rösten der Schlämme in diesem Ofen und das Entnehmen des Röstproduktes aus dem Ofen.
Der Begriff röstbar bezieht sich in diesem Falle auf irgendwelche anorganischen Stoffe, die zur Herstellung
eines nützlichen Röstproduktes in einem Röstofen geröstet werden können. Zu solchen röstbaren anorganischen
Stoffen gehören beispielsweise Kreide und Kalkstein (Kalziumkarbonat), die zu Kalk geröstet werden können.
Bauxitlehm kann durch Rösten in Aluminiumerde umgesetzt werden. Dolomit läßt sich zu Magnesia verarbeiten, und
Gemenge aus kieselsäurehaltigen Stoffen, (ganz besonders Tonmaterial) und Kalk oder Kreide lassen sich zu Zementen
rösten, beispielsweise zu Portlandzement. Im weiteren Verlaufe der Beschreibung wird besonders Bezug
genommen auf ein Verfahren, bei dem das röstbare anorganische Material ein Gemenge aus Ton/Kalk oder Kreide
für die Herstellung von Zement, insbesondere aber für die Herstellung von Portlandzement ist. In diesem
Zusammenhang sei jedoch darauf hingewiesen, daß mit
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dem Verfahren dieser Erfindung auch andere röstbare anorganische Stoffe eingesetzt und verarbeitet werden
können.
Beim Naßröstverfahren wird, wie dies bereits zuvor beschrieben worden ist, der röstbare Stoff dem Ofen
in Form einer Schlämme zugeführt, wobei das Wasser dazu verwendet wird, die röstbaren Stoffe dem Ofen
zuzuführen. Drehrohröfen für die Durchführung von Naßröstverfahren sind gut bekannt und bestehen im allgemeinen
aus einem langen Rohr, das in einem kleinen Winkel (beispielsweise 6 bis 7 ) zxxr Horizontalen
montiert ist. Die Befeuerung des Ofens geschieht am unteren Ende mit einem geeigneten Brennstoff (beispielsweise
mit Kohlenstaub $ Heizöl oder Erdgas). Das zu röstende Material 'wird als Schlämme am oberen
Ende in den Röstofen eingeführt. Im allgemeinen ist bei Röstofen, die zur Herstellung von Zement Verwendung
finden, der erste Teil des Rohres, (d.h. der Teil des Rohres nahe dem Einlaß oder nahe dem Materialzuführungsende)
mit längsgeführten oder spiralförmig
geführten Ketten versehen, die den Durchgang der Schlämme durch das Rohr des Ofens verlangsamen und
als Wärmetauscher wirksam werden. Im ersten Abschnitt des Rohres, (dieser erstreckt sich im allgemeinen über
ein Drittel der Rohrlänge) wird das Wasser aus der Schlämme verdampft, die dann eine verteilte Masse bildet,
wenn sie sich weiter über die Länge des Rohres bewegt und dabei erwärmt wird, bis daß sie zur Herstellung
des gewünschten Produktes in der Röstzone des Rohres geröstet wird, z.B. zu Zementklinker in
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dem Fall des Zementherstellungsverfahrens. Das Röstprodukt
wird am unteren Ende des Rohres aus dem Ofen herausgenommen, während die Gase am oberen Ende und
Zufuhrungsende des Drehrohres gewonnen werden. In
der Praxis enthalten diese Austrittsgase Im allgemeinen auch noch Peststoffpartikel (Staub). Diese Gase
werden deshalb durch eine geeignete Vorrichtung geführt, beispielsweise elektrostatische Staubabscheider,
die den Staub aus den Gasen entfernen. Die gereinigten Abgase werden dann über einen geeigneten Kamin
in die Atmosphäre geblasen. Das aus dem Ofen gewonnene Röstprodukt (Klinker) wird dann im allgemeinen
weiteren Verarbeitungsprozessen zugeführt. Der Zementklinker wird gekühlt und gemahlen, was im allgemeinen
unter Verwendung von Kugelmühlen erfolgt, möglicherweise unter Beimischung von fiips, um das endgültige Zementprodukt
zu erzeugen.
Das Vermischen der röstbaren anorganischen Stoffe mit dem Abwasserschlamm und auf wünsch mit Wasser kann in
konventioneller ¥eise erfolgen, es braucht nur ein Teil
des Wassers ersetzt zu werden wegen des Verwendens von Abwasserschlamm. Das Mischen oder Schlämmen erfolgt in
einer Vaschmühle.
Ein bemerkenswerter Nebeneffekt des Vermisches von Abwasserschlamm
mit Ton und/oder Kreide besteht darin, daß die entstandene Schlämme im Vergleich mit dem Abwasserschlamm
nicht mehr so stark stinkt. Anders ausgedrückt: die aus Abwasserschlamm/Τοη und/oder Kreide
bestehende Schlämme ist im allgemeinen nicht widerwärtig.
Besteht der röstbare anorganische Stoff aus einem Gemenge
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253~7tf2CT
von Bestandteilen, (beispielsweise aus einem Gemenge von Ton und Kreide oder Kalk, wie dies beim Zementherstellungsprozeß
der Fall ist), dann kann die Schlänmenflüssigkeit,
( der Abwasserschlamm oder Abwasserschlamm/¥asser-Gemisch)
aufgeschlämmt werden mit allen
Bestandteilen zur gleichen Zeit, oder aber mit einem der Bestandteile, woraufhin dann diese Schlämme später
wieder mit dem anderen Bestandteil oder den anderen Bestandteilen vermischt wird. Das ist oft notwendig,
weil die Rohstoffe nicht bequem erreichbar sind oder am gleichen Ort bergmännisch gewonnen werden, wobei
der eine oder der andere Ort näher an der Röstanlage liegen kann. Beispielsweise bei der Herstellung von
Portlandzement mag es gut sein den Ton mit der Schlämmflüssigkeit derart aufzuschrammen, daß eine relativ
dünne Schlämme (mit einem* Wassergehalt von 60 bis 'JO'fo
Gewichtsanteilen) entsteht; diese Schlämme dann durch Rohrleitungen zu transportieren zu einem Kreide-/Kalksteinbruch
und ihr dort den Kalk oder die Kreide zuzugeben, was allgemein nach dem Waschen und Sieben
dieser Stoffe, bei dem die Feuersteine entfernt werden, erfolgt. Die dabei entstandene Schlämme hat den
gewünschten Wassergehalt von beisielsweise 35 bis 4 5$,
vorzugsweise aber von 38 bis 42 0Jo Wasser. (Für den
Fall, daß ein einzelner Stoff gerästet werden soll, kann die Schlämme einen geringeren oder höheren Wasseranteil
haben, was jedoch von der Art des zu röstenden Stoffes abhängig ist. Bei Kreide kann der Wasseranteil
beispielsweise 31 bis 39 $ ausmachen, bei bauxitischen
oder kieselsäurehaltigen Tonerden 50 bis
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15 2.3
3 2537U2Ü
70 9ö) , In der praktischen Anwenc!iü,;- vlru ns zweckdienlich
sein, die Schlämme mit; üca Rohstoff herzustellen,
der sich in fester Form a.n schwierigsten handhaben laßt, und dann die Schlamme zur Beimischung
der anderen Bestandteile zu transportieren. Andererseits
mig es noch zweckmäßiger sein, die anfängliche
Einkomponentenschlärame an dem Abbauort oder dem Steinbruch,der
am weitesten von der Röstanlage entfernt ist, herzustellen und diese Schlämme dann zu dem derRöstanlage
nächstgelegenen Abbauort zu transportieren und von dorr aus die dann fertige Schlämme dem Röstvorgang
zuzuführen. Auf jeden Fall aber besteht das Verfahren dieser Erfindung darin, das eine Schlämme aus Abwasserschlamm
und röstfähigen anorganischen Stoffen hergestellt und schließlich dem Röstvorgang zugeführt wird*
Bei der Herstellung von Zement hängt das Gewichtsverhältnis zwischen Kreide und Ton, die sich in der Schlämme
befinden, von der Art der Rohstoffe ab. Es liegt im allgemeinen aber im Bereich von 3<
>5 · 1 bis 4 : lo
Entsprechend der Erfindung wird der Röstprozeß bei den für den röstfähigen Stoff geeigneten Temperaturen durchgeführt,
die im allgemeinen in einem Bereich von 1250°C bis 18OD C liegen, wobei dies von der Art des zu röstenden
Materials abhängig isto Das Rösten eines Ton/Kalkgemenges
zur Herstellung von Zement wird bei Temperaturen im Bereich von l400 - 1500°C beispielsweise durchgeführte
Der Parameter, der einen großen Einfluß auf den Gesamtbrennstoffverbrauch
des Verfahrens hat, ist bei dem Naßröstverfahren der Feuchtigkeitsgehalt in der Schlämmeβ
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Damit aber gilt, je holier der Feuchtigkeitsgehalt der
Schlämme, die dem Röstofen zugeführt wird, desto größer auch die Brennstoffmenge, die zum Verdampfen der
Feuchtigkeit aus der Schlämme erforderlich ist. Damit aber ist zu wünschen, daß mit Schlämmen gearbeitet
werden sollte, die den geringsten praktikablen Wassergehalt haben. Bei der praktischen Durchführung der
Erfindung wird das ganze Wasser oder ein Teil des Wassers, das zur Herstellung der Schlämme benötigt wird,
durch Abwasserschlamm ersetzt. Weil nun der Abwasserschlamm einen eigenen Feststoffanteil aufweist, können
mit ihm die Fließeigenschaften der mit Abwasserschlamm
hergestellen Schlämme beeinflußt werden» Das bedeutet, daß der Ersatz des gesamten Wassers oder eines Teiles
des Wassers durch Abwasserschlamm zu einer Verdickung
der resultierenden Schlämme führen kann. Bei der Herstellung von Zement im Naßverfahren hat die dem Röstofen
zugeführte Schlämme im allgemeinen einen Wassergehalt von 35 bis k2 0Jo Gewichtsteilen, und eine Erhöhung
des Feuchtigkeitsgehaltes um nur ein Prozent kann den Brennstoffverbrauch des Ofens um rund 35 kcal/kg Klinker
erhöhen» (Der typische Brennstoffverbrauch liegt bei 1.500 kcal/kg Klinker).
Es ist sehr wichtig, daß bei Naßverfahren-Röstprozessen
die Viskositätseigenschaften der Schlämme relativ
konstant gehalten werden mußo Überraschenderweise ist
festgestellt worden, daß der Ersatz des gesamten Schlämmenwasser oder eines Teiles dieses Schlämmenwassers
durch Abwasserschlamm die Viskosität der Schlämme nur
geringfügig beeinflußt, so daß der Feuchtigkeitsgehalt
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15.8'.-L 97
-der verwendeten Schlämme im wesentlich gleich dem Feuchtigkeitsgehalt der mit Wasser als Aufschlämmmedium
hergestellten Schlämme ist oder nur ein bis zwei Prozent höher ist als der Wassergehalt der mit
Wasser aufgeschlämmten Schlämme. Der Verdickungseffekt
oder der Effekt der Viskositätssteigerung bei Verwendung von Abwasserschlamm an Stelle des konventionellen
AufSchlämmwassers hängt von einer Reihe von Faktoren ab, nämlich von den tatsächlichen Feststoff
gehalt des AbwasserSchlammes und von der Art
der einzuschlämmenden Rohstoffe. Das aber bedeutet ganz allgemein, je größer der Feststoffanteil im Abwasserschlamm,
desto größer auch der Verdickungseffekt oder der Viskositätssteigerungseffekt. Weiterhin
benötigen manche Stoffe zur Herbeiführung einer akzeptablen Schlämme weniger Wasser als andere Rohstoffe,
und äies scheint eine Funktion des natürlichen Wassergehaltes der im Abbauverfahren gewonnenen
Stoffe, so daß Stoffe mit einem relativ geringen natürlichen Wassergehalt zum Aufschlämmen weniger Wasser
benötigen als Stoffe mit einem hohen Wassergehalt. Tatsächlich , ist dann, wenn der Wassergehalt der aufzuschlämmenden
Stoffe genügend niedrig ist, bei diesen Stoffen oft eine bessere Eignung für das Trockenröstverfahren
oder für das Halbtrocken-Röstverfahren
gegeben, so daß diese nicht mehr in den Bereich dieser Erfindung fallen. Der Feststoffanteil im Abwasserschlamm,
der als Aufschlämm-Medium verwendet wird, läßt sich bis zu einem gewissen Grad durch Verdünnen
mit Wasser einstellen, d.h. durch zusätzliches Zugeben
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15.-i:> 1975 - .a*- -
von Wasser in den Aufschlämmprozeß. Es ist festgestellt
worden, daß, dann, wenn bei Gleichbleiben der anderen Stoffe die Abwasserschlämme oder die
verdünnten Abwasserschlämme einen Feststoffanteil
von 1 bis 5 $ und vorzugsweise von 2 bis 3 c/o Gewichtsteilen haben, diese Schlämmen für die Verwendung in
dem Verfahren dieser Erfindung besonders geeignet sind. Das Wasser, das für die Verdünnung des Abwasserschlammes
Verwendung findet kann gewöhnliches Wasser sein, daß zum Aufschlämmen eingesetzt wird,
oder aber gereinigtes Abwasser aus einer Abwasser-Kläranlage. In alternativer Weise kann aber auch
teilweise entwässerter Abwasserschlamm,d.ho ein Abwasserschlamm
mit einem Feststoffgehalt von bis zu 10 9° Gewichtsteile der Aufsqhlämmanlage zugeführt
werden und dann vor Ort in der AufSchlämmanlage verdünnt werden, beispielsweise,wie zuvor erwähnt, mit
gereinigten Abwasser, damit der Abwasserschlamm auf
den gewünschten Feststoffgehalt eingestellt wird«
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß bei der Druchführung des Verfahrens dieser Erfindung
für den Röstvorgang zusätzlicher Brennstoff erforderlich sein könnte, besonders dann, wenn eine Abwasserschlamm-Schlämme
mit einem relativ hohen Feststoffgehalt eingesetzt wird, oder aber wenn Stoffe mit einem geringem Wassergehalt verwendet werden.
Man sollte jeoch daran denken, daß diese zusätzliche Erhöhung im Brennstoffverbrauch noch klein ist im
Vergleich mit dem Brennstoffbedarf oder gesamten Energiebedarf für eine vollständige Entwässerung und
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15.Λ,1975
Ä 2S37020
Verbrennung der Abwasserschlämme in einem separaten
Verfahren. Anders ausgedrückt: der mit dieser Erfindung
geschaffene Prozeß verwendet die Energie, die sonst zum Verdampften von relativ wenig Wasser aus
dein Abwasserschlamm verschleudert würde. Wird das mit der Erfindung geschaffene Verfahren als ein Gesamtverfahren
betrachtet, so bringt dieses Verfahren beträchtliche Einsparungen gegenüber der separaten
Entwässerung und Verbrennung von Abwasserschlamm oder gegenüber einer ander&n Verwendung und Verwertung
des Abwasserschlammes und dem Rösten von röstfähigen
Stoffen unter Verwendung von relativ reinem Wasser als Aufschlämm-Medium in dem Xaßrostverfahren.
Es ist jedoch keineswegs irsnor der Fall, daß zur Durchführung
des mit der Erfindung geschaffenen Verfahrens
ein erhöhter Brennstoffverbrauch für den eigentlichen
Rostvorgang erforderlich ist, daß aber bedeutet, daß
der Ersatz des gesamten Wassers oder eines Teil des Schlämnianwassers durch Abwasserschlamm nicht mit einer
Gesamtsteigerung des Brennstoffverbrauches verbunden
ist β Das liegt in der Tatsache begründet, daß der Abwasserschlamm
selber einen Brennstoffwert hat, doh.
die brennbaren (organischen) Bestandteile des Abwasserschlammes verbrennen im Röstofen und geben iJärme
ab.
Das wird durch Tests belegt für die Verwendung von Abwasserschlamm als Aufschlämra-Medium beim Aufschlämmen
von Kreide und Ton für die Herstellung von Portlandzement.
Die Erfindung wird nachstehend nun anhand des in
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15.2.1975
- *t*T -
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles (del* ^
in Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele) näher
erläutertt. Die Zeichnung zeigt iii:-
Fig. 1 Ein Kennlinien-Diagramm, in dem Fließspannung (YS,in der Einheit dynes/cm ) gegen
den Feuchtigkeitsanteil (MC,in der Einheit 56 Gewichtsteile) eingetragen ist, und zwar
für Tonschlämmen, die zu 100 0Jo aus Wasser
hergestellt sind (Kennlinie A) , ein Gemisch aus 75 i° Abwasserschlamm und 25 °jo
Wasser aufweisen (Kennlinie Β) und bei denen zu 100 % Abwasserschlamm verwendet
worden ist (Kennlinie C).
Fig. 2 Ein Kennlinien-Diagramm, in dem die plastische
Viskosität (PV, in der Einheit poise) gegen den Feuchtigkeitsgehalt (MC, in der
Einheit % Gewichtsteile) eingetragen ist, und zwar für Tonschlämmen, die zu 100 °/o
mit Wasser hergestellt sind (Kennline A), die unter Verwendung eines Gemisches aus
75 % Abwasserschlamm und 25 °/o Wasser hergestellt
sind (Kennlinie Β) und hergestellt worden sind unter Verwendung von 100 0Jo Abwasserschlamm
(Kennlinie C).
Fig. 3 Ein Kennlinien-Diagramm, in dem die Fließ-
spannung (YS, in der Einheit dynes/cm ) gegen den Feuchtigkeitsgehalt (MC, in der Einheit
io Gewichtsteile) eingetragen ist, und zwar für Ton/Kreide-Schlämmen, die unter
Verwendung von 100 1JJo Wasser (Kennlinie A)
K0981Q/0698
ORIGINAL INSPECTED
1;". 8 #1?
253?ϋΤθ
hergestellt worden sind, und unter Verwendung von 100 °/o Wasserschlamm (Kennlinie B) „
Fig. 4 Ein Kennlinien-Diagramm, in dem die plastische
Viskosität (FV, in der Einheit poise) gegen den Feuchtigkeitsgehalt (MC, in der Einheit fc
Gewichtsteile eingetragen ist, und zwar für Ton/Kreide-Schlämmen, die hergestellt worden
sind unter Verwendung von 100 % Wasser (Kennlinie Α) und 100 °fo Abwasserschlamm (Kennlinie Β)
Fig, 5 EdLn Kennlinien-Diagramm, in dem die geschätzte
zusätzliche Heizleistung des Ofens (H, in der Einheit kcal/kg Klinker) gegexi den Feuchtigkeitsgehalt
(MC, in der Einheit °/o Gewichtsteile) der Schlämme* jeweils fiär den Fall eingetragen
ist, in dem 100 °/o Abwasserschlamm verwendet
worden ist (Kennlinie Α) und in dem ein Gemisch aus 50 °/o Abwasserschlamm und 50 $>
Wasser verwendet worden ist (Kennlinie Β)β
Fig. 6 Ein Kennlinien-Diagramm, in dem der zusätzliche Brennstoffverbrauch des Ofens (H, in der
Einheitkcal/kg Klinker) eingetragen ist, und zwar im Vergleich mit einer Schlämme deren
Feuchtigkeitsgehalt 35 $ beträgt und mit Wasser aufbereitet worden ist, gegen den Feuchtigkeitsgehalt
(MC, in der Einheit 0Jo Gewichtsteile)
für Schlämmen,die mit 100 % Wasser (Kennlinie A) und mit 100 0Jo Abwasserschlamm
(Sennlinie Β) hergestellt worden sind.
Fig„ 7 Ein Kennlinien-Diagramm, in dem die Kombinationstemperatur
(CT,in der Einheit °c) gegen
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15.3.1975
2537oTö "
den Kalksärrigungsfakror (LSF, in der Ein—
hfvLr. "4 V ^da^rsrXTi^ctn -Ii;--. 'uiii- -^rar; ^"ic '{arterial, das ohne Abwasserschlamm aufbereitet
worden ist ( Kennlinie A) , mit einem Schlamm zusatz, dessen Feuchtigkeit 30 0Jo beträgt,
(Kennlinie B) und mit einem Schlammzusatz, dessen Feuchtigkeitsgehalt bis zu 50 $ beträgt
(Kennlinie C) .
Bei den Tests, die durchgeführt worden sind, wurde Abwasserschlamm aus dem Erith Abwasser-Klärwerk verwendet.
Der Feststoffanteil betrug 2.8 $. Die Analyse
zeigt die in Tabelle I angeführten Ferte.
Feststoffanalyse an einer. Probe von verarbeitetem
Abwasserschlamm
Feststoffanteil in der eingereichten Probe 2.8 °jo
Aschegehalt bei 800°C 29,76 #
11 " 1000°C 28.8 #
" " 1500OC 27.2 io
Heizwert (oberer) 4860 kcal/kg
Flüchtige Bestandteile bei 9000C 58.7 #
Zündverlust bei 900°C 71.0 °fo
P2O5 4.5 56
SO0 0.03 # j
Ci2 0.47 #
K2O 0.66 %
Na2O Ο.65 #
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Eine Feststoffprobe wurde bei 1000°C zu Asche verbrannt, die Asche wurde analysiert. Die Analysenwerte in Tabelle 2 eingetragen.
TABELLE II Aschen-Analyse (Veraschung des Schlammes bei 1000
c)o
SiO | 2 | 2 |
Al | Fe2 | Ο« |
P2O | 3 | |
CaO | °3 | |
TiO | 5 | |
MgO | ||
κ2ο | 2 | |
Na | ||
0 |
31.4 | * |
10.7 | |
5.8 | |
1.5.7 | |
2 3.9 | + |
1.2 | |
3.9 | 1° |
1.8 | |
2.2 | |
Die aus dem Abwasserschlamm ausgefilterte Flüssigkeit
wurde analysiert auf Kalziumkarbonat, Sulfat, Chlorid und Alkalien. Die Werte werden in nachstehender Tabelle
III wiedergegeben.
TABELLE III FiItrat-Analyse
pH-Vert 8.4
CaCOo ; 290 ppm
SO3 35 ppm
Cl 180 ppm
K2O ■ 136 ppm
Na2O I60 ppm
Die Rohstoffe für die Zementherstellung bestanden aus Cretaceous Upper Chalk (Kreide) und Eocene London-Ton.
Beide Rohstoffe waren relativ weich und hatten einen Abbau-Feuchtigkeitsgehalt von 22 #;sie konnten in ¥asch-
6 098 10/0698
15.S.1975
In der Mischung betrugen die ungefähren Gewichtsprozente von Kreide und Ton jeweils 8396 und I7 56.
Bei der großtechnischen Herstellung von Zement aus diesen Rohstoffen, wird die Tonschlämme im allgemeinen
auf einen Feuchtigkeitsgehalt im Bereich von 6O bis 63 %
eingestellt. Beim zermahlen mit Kreide bringt diese Schlämme eine Ofencharge mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 38.5 - ^O $. Während der Kreidemahlstufe wurden
keine bedeutende Wassermengen zugegeben, und die Feuchtigkeit der Ofencharge ist eine direkte Funktion des
im Ton enthaltenen Feuchtigkeitsgehaltes. Somit muß aus Gründen der Brennstoff-Wirtschaftlichkeit die Feuchtigkeit
der Tonschlämme bei der Herstellung und beim Pumpen so niedrig wie möglich gehalten werden.
Die Auswirkungen des Ersetzens des gesamten Wassers oder eines Teileä des Wasser für die Herstellung der
Tonschlämme wurden wie folgt untersucht und erforscht:-
1) Verhältnis zwischen Fließspannung und plastischer
Viskosität bei Wassergehalt in. der Tonschlämme.
2) Verhältnis zwischen Fließspannung und plastischer Viskosität bei Wassergehalt in der Ofencharge.
3) Auswirkung der Scherkraft auf die Tonschlämme.
Die zu testenden Schlämmenproben wurden hergestellt durch Zerkleinern von 1000 g Rohstoffe mit der Schlämmenflüssigkeit
in einer Kugelmühleβ Die Testschlämmen
hatten einen Feuchtigkeitsgehalt von 55 $ für den Ton
und von 37 °fa für die Ofencharge. Der Feuchtigkeitsgehalt
erhöhte sich weiter durch ein folgendes Vermischen mit mehr Schlämmenflüssigkeit, um eine Messung
über einen Bereich des Feuchtigkeitsgehaltes zu ermög-
609810/0698
15.8.1^)75
lichen«
Bei den Tests wurde als Aufschlämmflüssigkeit 100 ^o
Abwasserschlamm verwendet, 100 °/o normales Tongrutenwasser
sowie ein Gemisch aus 75 0Jo Abwasserschlamm und
25 $ Wasser. Da die Rohstoffe einen Abbau-Feuchtigkeits
gehalt haben, der bemerkenswert ist, resultiert der Feuchtigkeitsgehalt in der Schlämme aus beidem, aus
der Schlämmenflüssigkeit und aus dem eingeschlossenem
Wasser. Hat beispielsweise eine Tonschlämme, die zu 100 0Jo aus Abwasserschlamm hergestellt worden ist, eine
Gesamtfeuchtigkeit von 60 $, dann sind 49 $>
davon Wasser aus dem Abwasserschlamm und 11 $ davon Wasser, das
in den Rohstoffen vorhanden ist. Der Feststoff anteil von Schlämmen, die unter Verwendung von Abwasserschlamm
hergestellt werden, setzt sich zusammen aus dem Feststoffanteil des Abwasserschlammes und dem Feststoffanteilen
der Rohmaterialien. Bei dem vorerwähnten Beispiel setzt sich der Feststoffanteil van 40 $ zusammen
aus 38.5 °fa Ton und aus 1.5 °fo Schlammfeststoffen.
Die Resultate der Viskosimeter-Messungen am Tonschlämmen und an den fertigen Ofenschlämmen werden jeweils
mit Fig. 1, Fig. 2, Fige 3 und Fig. h der Zeichnung
dargestellt und wiedergegeben. Schlämmen aus Zementausgangsstoffen verhalten sich wie Nicht-Newt ons ehe
Flüssigkeiten (Bingham plastics),und ihre Fließeigenschaften werden mit den Begriffen Fließspannung und
plastische Viskosität gekennzeichnet. Die Fließspannung hat eine größere Bedeutung für die Pumpfähigkeit
als die plastische Viskosität, in allen Fällen jedoch
liegen beide Faktoren bei einem gegebenen Feuchtigkeits-
609810/0698
15-3.1-97 - S^" -
gehalt bei allen Schlämmen, auf Abschlammbasis etwas
höher, als dies bei norr an Schlämmen der* Fall ist»
Allgemein kann gesagt werden, die Schlämmen auf der Basis von Abwasserschlamm erscheinen dicker, als die
Schlämmen normaler Art. Es ist somit ein etwas höherer Feuchtigkeitsgehalt erforderlich,wenn Schlämmen
auf der Basis von Abwasserschlamm verarbeitet werden
sollen. Die Feuchtigkeit für die Ofenchargenschlämme
müßte wahrscheinlich um rund 1$ bis 40$ erhöht werden.
λ Eine geringfügige Anomalie wurde bei Tonschlämmen festgestellt,
die zu 75 % aus Abwasserschlamm hergestellt worden waren, und zwar waren die Fließspannungen und
die plastischen Viskositäten höher als bei Schlämmen, die unter Vervendung von 100 c/i Abwasserschlamm hergestellt
worden waren. Die Diskrepanzen zwischen den beiden Resultaten waren nicht groß und entsprachen
der Feststellung beim Vergleich von verschiedenen Proben von Tonschlämmen, die unter Verwendung von normalem
¥asser hergestellt worden waren«
Die Normalschlämmen dieser Rohstoffe verdicken sich, (d.h. sie sind dehnbar) bei dem Einsetzen von Scherkräften,
die beim Mischen und beim Pumpen aufkommen. Die größte Wirkung ist bei Tonschlämmen zu erkennen.
Tests an Tonschlämmen, die aus Abwasserschlamm und
aus normalen Wasser hergestellt worden waren, wurden durchgeführt. Dabei wurden die Schlämmen für die
Dauer von 15.5 Minuten mit etw I7OOO U/min, gerührt,
erst dann wurden die Fließspannungen und die plastische
Viskositäten bestimmt. Die Ergebnisse in Tabelle V bestätigen, daß für die praktische Anwendung von
609810/0698
15.β.1975
25370
Abwasserschlamm irgendwie höhere Feuchtigkeitsanteile
erforderlich sein würden,
für die Dauer von 15»5 Minuten
Normales Wasser
100 io Abwasserschlamm
Feuchtigkeirsgehalt $>
60.5
63.0
60.5
63.0
ießspannung o dynes/cm |
Vor dem Rühren | 150 | 70 | * | 0.1 | 230 | l4o |
Vor dem Rühren | Nach dem Rühren | 570 | ?50 | 0.2 | 680 | 380 | |
Nach dem Rühren | |||||||
Plastische Viskosität | |||||||
Poise | 0.2 | 0.5 | 0.3 | ||||
0.4 | 0.6 | 0.35 | |||||
Der Heizwert des getrockneten Abwasserschlammes wurde mit 4860 kcal/kg bestimmt, (in diesem Zusammenhang wird auf
Tabelle I verwiesen). Das steht für einen hohen Anteil an brennbaren Bestandteilen im getrockneten Abwasserschlamm,,
( Auf der Basis,daß die Trockenasche aus Kohle einen Heizwert von- rund 8 000 kcal/kg hat, wird der Anteil an brennbaren
Bestandteilen grob auf 60 $ geschätzt)· Damit aber erhält der Ofen durch Zuschlagen von Abwasserschlamm zur
Ofenchargen-Schlämme eine zusätzliche Heizquelle·
Die zuführungsseitige Brennstoffzufuhr zum Ofen kann nicht
immer vollständig verbrannt werden, damit läßt sich auch der volle Heizwert nicht realisieren. Das Ausmaß der unvollständigen
Verbrennung von Brennstoff hängt von den Ofenbedingungen und von der Art und leichtflüchtigkeit
der Brennstoffe ab In dem getrocknetem Abwasserschlamm
sind leichtflüchtige Bestandteile mit 58.5 # bestimmt worden« Und diese leichtflüchtigen Stoffe wären im wesent-
609810/0698
lichen der brennbare Bestandteil, Da ein beträchtlicher Anteil dieser volatilen Stoffe wahrscheinlich,
am zufünrungsseitigen Ende des Röstofens entfernt wird, ist es unwahrscheinlich, daß sie vollständig
verbrennen. In den nachstehend gegebenen Schätzungen wird der wirksame Heizwert des AbwasserSchlammes
mit 6O io des gemessenen Heizwertes, d,he mit 2900
kcal/kg angenommen. (Es mag sehr wohl sein, daß diese Heizwert-Annahme pessimistisch ist, insbesondere
im Hinblick auf die innige Zumischung und/oder Adsorption der SChlammlösung mit dem Ton oder mit
der Kreide).
Der Färmezugang durch Ersetzen des Schlämmenwassers
durch entweder eine Mischung aus 50 % Abwasserschlamm
und 50 % Wasser oder durch. 100 % Abwasserschlamm ist
berechnet worden, ¥eil der Brennstoffverbrauch des
Röstofens für gewöhnlich in der Einheit kcal/kg Klinker angegeben wird, ist der ¥ärmezugang über den Abwasserschlamm
unter Zugrundelegung der gleichen Einheit und unter Annahme eines Faktors Trockenpulver zu Klinker
von la 55 berechnet worden,, Die Schätzungen für
den mittleren Wassergehalt von 22 % in den Abbau-Rohstoffen sind indie Kennlinien von Fig. 5 eingetragen»
Fig. 6 zeigt nun, welche Auswirkungen ein Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 35 $ hex aus Wasser hergesieLlten
Schlämmen auf den Brennstoffverbrauch des Ofens haben
kann. Ein Vergleich mit Schlämmen auf der Basis von 100 io Abwasserschlamm ist gemacht worden. Die Kennlinie
für eine Schlämme auf der Basis von 50 % Abwasserschlamm
und 50 /έ Wasser liegt-zwischen den beiden
609810/06 98
15.S.1975
2537ofo "
dargestellten Kennlinien« (in Pig. 5 und Fig 6 ist
die Tatsache berücksichtigt, daß bei einer gegebenen Schlämmen-Feuchtigkeit der Prozentsatz der Rohstoffe
für die Klinkerbildung in der Schlämae anders ist bei Schlämmen auf der Basis von Abwasserschlamm,
und zwar wegen des Vorhandenseins von Feststoffen in diesem Abwasserschlamm; es wird angenommen ,daß
der Aschegehalt des Abwasser Schlammes zur Klinkerbildung
beiträgt)·
Eine Untersuchung von Fig. 5 und Fig, 6 zeigt, daß dann, venn 100 0Jo Abwasserschlamm zur Herstellung
von Schlämmen verwendet werden, sich der Feuchtigkeitsgehalt der Schlämme um 2 % erhöhen kann, ohne
daß es zu einem erhöhten Brennstoffverbrauch im Ofen
kommt. Bei einer Zugabe ,von 50 °/o Abwasserschlamm
würde jede Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes über rund 1 % zu einem höheren Brennstoffverbrauch führen.
Damit aber führt; die Auswirkung der Brennstoffe im Abwasserschlamm zu einer geschätzten Einsparung von
insgesamt 30 kcal/kg Brennstoff, (das sind 2 cjo des
gesamten Brennstoffverbrauches), und dies trotz des durch Abwasserschlamm ersetzten Schlämmenwassers,
die mit einer ausgewiesenen Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes in der Ofenchargen-Schlämme von 39 0Jo
bis hO ti verbunden ist.
Unter Verwendung der vorerwähnten Bestandteile sind Labortests durchgeführt worden, um die Kombinationstempera türen der Mischungen mit zwei 'Werten des Abwasserzuschlages
zu bestimmen.
Der andere Bestandteil in der Mischung war pulver!-
609810/0698
■1/5.5.1^75
ein Gemenge, dessen chemische Analyse ziemlich durchschnittlich
ist. Die Flugasche wurde zugegeben, damit die Asche simuliert wird, die vom Kohlenfeuer in den
Ofen gelangte.
Die Kombinationsmischungen bei einer anfänglichen Schlätnmen-Feuchtigkeit von 50 °/o wurden hergestellt
durch vermengen der geeigneten Bestandteile mit einem sehr schnellen Rührgerät, woraufhin dann die
Schlämme auf einer Heizplatte langsam getrocknet wurde, bis daß ein verbliebener Teig zu Pillen gerollt
werden konnte. Einer Serie wurde kein Abwasserschlamm zugeschlagen, sodaß die Schlämme mit
reinem Fässer hergestellt wurde. Bei einer zweiten Serie wurden 30 $ der Feuchtigkeit als Abwasserschlamm
zugegeben, während in einer dritten Serie die gesamte Feuchtigkeit als Abwasserschlamm zugegeben
worden war. Ein Feuchtigkeitsgehalt von 50 $
wurde gewählt, um die höchste Dosierung von Abwasserschlamm,
die in der praktischen Verwendung aufkommen könnte, zu simulieren. Die Resultate der
Kombinationsuntersuchungen sind mit Tabelle VIII wiedergegeben, während die Auswirkung des Kalksättigungsfaktors
auf die Kombinationstemperatur Fig. entnommen werden kann.
6098 10/0698
COPY
Kombinations-Untersuchung | j | 48.95 | φ | Teilweise zusatz M3 |
• | 49.18 | Schlamm- M4 |
■ w | VOLLER zusatz M5 |
Schlamm- Mo |
Mischung Ohne Schlammzu satz M1 M2 |
1.05 | 0.39 | ||||||||
Proportionen 0Jo | keiner | 30.60 | 48.98 | 49.11 | 48.7 | |||||
Rohzufuhr (getrocknet) 49.4 |
.50.0 | 19.83 | 0.59 | 0.18 | 0.59 | |||||
Plugasche (getrocknet) 0.6 |
30.60 | 50.71 | 50.71 | |||||||
A.bwas s er s chlamm (wie angeliefert) keiner |
19.83 | keines | keines | |||||||
Wasser 50.0 | ||||||||||
Kombinations- | ||||||||||
Temperatur C |
2 <jo freier Kalk l400
freier Kalk 1450
1365
(1375)*
(1375)*
1415
(1425)*
(1425)*
i4i5 1475
l4O5
146 0
1420
1485
*Kombinationstemperaturen in Klammern geschätzt für den Fall, daß Klinker-S/R auf 2.7 erhöht wird.
Vie aus Tabelle 8 zu erkennen ist, und zwar über den gesamten„Bsreich der chemischen Parameter, dann wird,
wenn der Abwasserschlamm die ganze Feuchtigkeit in
der Schlämme ersetzt und andere Faktoren nicht geändert .werden, der Kaisättigungsfaktor um 2 % gesenkt
609810/0698
1390
1445
Klinker-Analyse | 22.1 | 22.6 | 22.0·. | 22.0 | 21.9 | 22.4 |
SiO2 | 5.6 | 6.0 | 5.5 | 5.7 | 5.5 | 5.7 |
Al2O3 | 2.5 | 2.6 | 2.5 | 2.5 | 2.5 | 2,6 |
- 2°3 | 0.17 | 0.17 | 0.29 | 0.29 | 0.36 | 0.36 |
P2O5 | 66.9 | 66.2 | 67.2 | 66.8 | 67.Ο | 66.4 |
CaO | 1.2 | 1.2 | 1.2 | 1.3 | 1.2 | 1.3 |
MgO | 95.3 | 91.7 | 96.2 | 95.3 | 96.3 | 93.2 |
LSF . | 2.73 | 2.63 | 2.75 | 2.68 | 2.74 | 2.70 |
S/R | 2.24 | 2.31 | 2.20 | 2.28 | 2.20 | 2e19 |
a/p | ||||||
· 15.3.1975
- 2Jcr -
und der Anteil von P2 0C im Klinker u™ rund 0.2 erhöht,
wohingegen das Kieselerde-Verhältnis, das Alumina-Yerhaltiiis
sowie die Kombinations tempera tür alle spürbar konstant bleiben. Unter der Voraussetzung, daß der
PpO -Anteil im Klinker 0,5 # nicht überschreitet, hat
wahrscheinlich keine dieser Veränderungen einen bedeutenden Einfluß auf die Qualität. Werden die Mischungsverhältnisse
jedoch derart eingestellt, daß der Kalksättigungsfaktor bei der Zugabe von Abwasserschlamm
konstant bleibt, dann wird die Kombinationstemperatur
um ungefähr 10°C erhöht. In der Praxis bleibt eine derart geringfügige Änderung in der Kombinationstemperatur
wahrscheinlich unentdeckt.
Anhand der vorerwähnten Tes^s lassen sich die nachstehend
angeführten Schlußfolgerungen ziehen.
Dadurch, daß ein Teil des Schlämmenwassers oder das
gesamte Schlämmenwassers, daß während der Zementherstellung zur Herstellung der Rohstoffschlämmen aus
der spezifizierten Kreide und dem spezifizierten Ton verwendet wird, durch den wärmebehandelten Abwasserschlamm
ersetzt wird, wird allgemein eine Verdickung der Schlämmen verursacht, wobei jedoch der Verdickungsgrad
der Tonschlämme als auch der Ofenchargen-Schlämme relativ gering war. Ein Ersatz von 75 % bis 100 $ des
Schlämmenwassers durch Abwasserschlamm würde wahrscheinlich
dazu führen, daß die Ofenchargen-Schlämme in der Feuchtigkeit um rund 1 ^ nur erhöht werden müßte«
Was den getesteten Abwasserschlamm betrifft, so enthielt
er in seinen Feststoffen eine beträchtliche Menge an Brennstoffen. Der Einsatz einer Schlämme auf
609810/0638
13.8.1975
Ι» 2537Ί32Ο
der Basis von 50 0Jo Abwasserschlamm würfle eine zusätzliche
Heizleistung von 20 kcal/kg Klinker einbringen, was zum Auffangen der um 1 "jo erhöhten Feuchtigkeit
in der Schlämme genügen würde. Eine Schlämme auf der Basis von 100 $ Abwasserschlamm würde diese zusätzliche
Heizleistung nahezu verdoppeln, was wiederum zum Auffangen eines um 2 $ erhöhten Feuchtigkeitsgehaltes
in der Schlämme genügen würde. (Bei diesen zusätzlich eingebrachten Heizleistungswerten wird
eine tatsächliche Verbrennung der Brennstoffe von 609ε
angenommen)#
Die wesentlichen Änderungen in der Klinkerzusammensetzung, die durch die Verwendung des getesteten Abwasserschlammes
herbeigeführt wurden, wären eine Verringerung des Kalksättigungsfaktors um max. 2 "fo und eine
Erhöhung des P20^-Gehaltes um maximal 0.2 $. Die zuerst
erwähnte Veränderung läßt sich dadurch leicht korrigieren, daß das Verhältnis von Kreide zu Ton
vergrößert wird, mit dem Resultat, daß der Wassergehalt der Schlämme verringert werden kann. Die zuletzt
erwähnte Veränderung führt wahrscheinlich nur dann zu Konsequenzen, wenn der Anteil an P-O. den ¥ert von
0.5 io nicht überschreitet. Andere Faktoren wurden bemerkenswert
konstant bleiben.
Ähnliche Tests wurden durchgeführt mit Kreide aus der mittleren Kreideformation und Jura-Ton als Roh-,
stoffen mit einem Abbau-Feuchtigskeitsgehalt von 8 $
Gewichtsteilen im Vergleich zu den früher erwähnten
Rohstoffen, deren Abbaufeuchtigkeit 22 °fo betrug« Diese
an zweiter Stelle genommenen Rohstoffe wären deshalb
609810/0698
15.S-1975
253-701ZO-
besser für ein Trockenverfahren oder ein Halbtrockenverfahren
geeignet. Man hat festgestellt, daß,um entsprechend
gleichwertige Viskositätseigenschaft zu erzielen mit einer Schlämme, die aus gewöhnlichen lasser
aufbereitet worden ist, der Fassergehalt einer Schlämme auf der Basis von 100 /6 Abwasserschlamm eine erhöhte
Feuchtigkeit um 6 bis 8 $ haben würde, und dies bei einer gleichzeitigen Erhöhung des Energiebedarfs. Sogar
in diesem Fall würde insgsamt Energie eingespart werden mit dem durch diese Erfindung geschaffenen Verfahren,
wenn damit die separate Abwasserschlammverwertung
und Zementherstellungsvorgänge verglichen werden.
Erwähnenswert ist, daß das Filtrat aus dem Abwasserschlamm, d.h. die Trägerf IUs1Sigkeit, die in dem Verfahren
dieser Erfindung verwendet wird, einen alkalischen pH-¥ert hat und deshalb zum Neutralisieren sauerer
Verunreinigungen im Brennstoff und in den Abgasen herangezogen werden kann, beispielsweise zur Neutralisierung
von Schwefeldioxyd.
Für die Herstellung einer Tonne Zement ist grob überschlagen die Verwendung von einer Tonne Wasser erforderlich.
Veil ein Teil dieses Wassers bereits in den eingesetzten Rohstoffen vorhanden ist, kann gesagt
werden, daß bei der Herstellung von einer Tonne Zement ungefähr 0.6 - 0.7 Tonnen an zusätzlichem Wasser erforderlich
sind. Damit aber würde der Wasserverbrauch eines Zementwerkes mit einer Tageskapazität von 10 000
Tonnen Zement bei 6000 bis 7000 Tonnen Wasser liegen. Würde dieses voll aus dem Abwasserschlamm gedeckt werden,
dann würde dies einer Abwasserschlammproduktion
6098 10/0698 ORIGINAL /NSPECTED
15.S.1375
eines Abwasser-Klärwerkes für eine Bevölkerung von 3»5
millionen Menschen entsprechen. Anders ausgedrückt: es
ist zu erkennen der Bedarf der Zementherstellung und die Abwasserbeseitigungsprobleme in dichtbesiedelten
Gebieten die gleiche Größenordnung haben. Das aber bedeutet, daß durch den Einsatz des mit dieser Erfindung
geschaffenen Verfahrens, der in einem Gebiet mit großer Bevölkerungsdichte anfallende Abwasserschlamm von
der Zementindustrie aufgenommen werden kann, und zwar zu einem großen Teil in einem Maßstabe der der Bevölkerung
des durch das Klärwerk bedienten Bereiches entspricht .
In vielen Gebieten, insbesondere in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte, ist Wasser genügender Reinheit für
Zementherstellungsvorgänge sehr gesucht. Diese Erfindung jedoch zeigt einen Weg, durch den zumindest ein
Teil des Wasserbedarfs durch Verwendung von Abfallprodukten, nämlich Abwasserschlamm, gewonnen werden kann.
In manchen Fällen der Zemenhersteilung,wo Wasser knapp
ist, war es notwendig Wasser zu verwenden , das nicht ganz die gewünschten Eigenschaften hat, beispielsweise
Wasser mit einem zu hohe Chloridgehalt· Als Resultat der Verwendung solchen Wassers mit hohem Chloridgehalt
als Schlämmenwasser, hat der von den Staubabscheidern
ausgefällte Staub auch einen hohen Chloridgehalt, da in der Praxis Chlorid in frühem Stadium des im Ofen
durchgeführten Röstverfahrenszu Gas wird und mit dem
Staub und den Abgasen ausgeblasen wird. Der hohe Chloridanteil
im Gas kann die Staubabscheider überlasten oder verursachen, daß der Staub eine hohe Chloridkonzen-
609810/0698
15.8.1975
aufweist« Dieser· Staub kanu nicht dem Röstvorgang
wieder zugeführt werden und muß deshalb auf andere ¥eise verwertet werden, beispielsweise durch Abkippen.
Der abgekippte Staub ist ein wirtschaftlicher Verlust, weil die Herstellung von einer Tonne Staub
genau so viel kostet wie die Herstellung des Endproduktes. Darüber hinaus kann der Staub selber zur
Umweltverschmutzung wegen seines hohen Chloridgehaltes beitragen.
Nun sei auf Fig. 8 und Fig. 9 der Zeichnung verwiesen,
wobei Fig. 8 ein Blockdiagramm ist, das eine Ausführung des Verfahrens nach dieser Erfindung erläutert,
und zwar für die Herstellung von Zement. Fig. 9 zeigt demgegenüber eine modifizierte und geänderte Ausführung
der Mischstufen 10 und 11.
Der Abwasserschlamm wird -(seine Herkunft ist nicht dargestellt) einer jeden der Mischstufen 10 und 11
jeweils über die Leitungen 10a und 11a zugeführt. In der Mischstufe 10 wird der Abwasserschlamm mit
Kreide vermischt r (die durch die Leitung 10b von einem
nicht dargestellten Ausgangsort aus zugeführt wird) . In der Mischstufe 10 wird die Kreide schlämme hergestellt.
In der Mischstufe 11 wird der behandeltet Abwasserschlamm, (dieser wird über die Leitung lla zugeführt),
zur Herbeiführung einer Tonschlämme mit Ton vermischt. Sodann werden Kreideschlämme und Tonschlämme miteinander
vermischt, wobei eine Ofenschlämme entsteht,die
ungefähr 40 56 Gewichtsteile Wasser enthält. Diese Zem
ent schlämme wird über die Leitung 12a dem Ofen zugeführt, der als Drehrohrofen 12 ausgeführt ist. In die-
609 8 10/0698
15.3.1975
sem Ofen 12 wird das Wasser verdampft und durch Reaktion
von Ton mit Kreide der Klinker hergestellt. Dem Ofen wird Brennstoff zugeführt. Vom Ofen 12 aus wird
der Klinker über die Leitung 15a einer Kühlanlage 15
zugeführt. Der gekühlte Klinker wird über die Leitung l6 einem Stampfgang 16 zugeleitet, dem über die
Leitung l6b auch Gips zugeführt wird, damit das Zementprodukt hergestellt werden kann. Verbrennungsgase
und Staub werden vom Drehrohrofen ausgeblasen und über die Leitung 13a in die Staubabscheider 13
geleitet, in denen der Staub von den Gasen getrennt wird. Der Staub wird über die Leitung 13b wieder
in den Ofen zurückgeführt. Die staubfreien Gase werden
durch den Kamin lh in die Atmosphäre ausgeblasen.
Bei der mit Fig. 9 dargestellten geänderten und modifizierten Ausführung, wird der Abwasserschlamm über
eine Leitung 11a der Mischstation 11 zugeführt und dort mit dem Ton, der über die Leitung 11b zugeführt
wird, vermischt.! Die entstandene Schlämme wird zur
Mischstation IO weitergeleitet und dort mit Kreide
vermischt, die über die Leitung 10b zugeführt wird. Schließlich wird die fertige Schlämme über die Leitung
12a dem Ofen 12 zugeführt.
609810/0698
Claims (3)
- Coopers fSwindon) Ltd. Düsseldorf, den 15.3.IS"5Meine ARte NrT 3271a V/H"Patentansprüche: —ι 1# Verfahren zur Verwertung von Abwasser schlämm. Dieses Verfahrendadurch gekennzeichnet, daß zu ihm die nachstehend angeführten Einzeloperationen gehören:- das Vermischen des Abwassersehlammes mit einem röstfähigen anorgannischen Material und, auf ¥usch mit Fässer zur Herstellung einer Schlämme; die Weiterleitung der Schlämme in einen Röstofen; das Rösten der Schlämme in diesem Ofen; schließlich auch das Abziehen des Röstproduktes aus dem Ofen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das Material aus einem kieselsäurehaltigen Rohstoff und Kreide oder Kalk zusammensetzt, die zu Zement geröstet werden können. - 3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlämme einen Feuchtigkeitsgehalt von 35 bis **5 $ Gewichtsteilen hat, vorzugsweise aber einen Feuchtigkeitsgehalt von 38 bis k2 % Gewichtsteilen.k» Verfahren riach irgendeinem der vorerwähnten Ansprüche,dadurch geke-nnzeichnet, daß der Abwasserschlamm einen Feststoffanteil von 1 bis 5 % Gewichts teilen hat, vorzugsweise aber von 2 bis 3 # Gewichtsteilen.6098 10/0698
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