DE2534480B2 - Verfahren zur entfernung von in butadienpolymerisaten enthaltenem uran - Google Patents
Verfahren zur entfernung von in butadienpolymerisaten enthaltenem uranInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von in Butadienpolymerisaten enthaltenem
Uran. Es ist bekannt, daß Uran enthaltende Verbindungen als Katalysatoren zur Herstellung von
Butadienpolymerisaten verwendet werden können und die Polymerisation in einer Kohlenwasserslofflösung
verläuft. Insbesondere ist in der italienischen Patentschrift 9 46 105 und in der DT-OS 23 59 586 eine neue
Klasse von Katalysatoren beschrieben, die hierzu nützlich sind, wobei diese Polymeren dadurch
charakterisiert sind, daß sie eine hohe sterische Reinheit und sehr gute technologische Eigenschaften aufweisen.
Diese Katalysatoren umfassen Uranderivate, insbesondere Tetraallyluran und Tetramethoxyuran in
Kombination mit reduzierenden Verbindungen von Metallen der 2. und 3. Gruppe des periodischen
Systems der Elemente, und mit Lewis-Säuren. Unter den Katalysatorrückständen, die sich in dem Endprodukt
befinden können, kann das Uran besonders unangenehm sein, da es, wie andere Überg.ingsmetalle,
dazu befähigt ist. c*ic Widerstandsfähigkeit
gegen oxydativcn Abbau und die Farbe während der Alterung der Polymeren zu beeinflussen und darüber
hinaus eine gewisse Toxizität gegenüber lebenden Organismen aufweist.
Es ist so von beträchtlichem praktischem Interesse, eine Methode zur Entfernung des aus dem
Katalysatorsystem freigesetzten Urans aus den Polymeren, die nach bekannten Verfahren hergestellt
werden, sowie zu seiner Gewinnung aus den Abfällen der Anlage, zu schaffen.
Die gewöhnlich bisher verwendeten Methoden zur
Die gewöhnlich bisher verwendeten Methoden zur
ίο Entfernung von Katalysatorresten aus der Polymerlösung,
wie neutrales, saures oder alkalisches Waschen, erfordern überaus große Wassermengen und können,
wie im Falle des sauren Waschens, der Grund zur Korrosion von hierfür verwendeten Anlageteilen sein.
Darüber hinaus wird die Reinigung der Waschwässer von ihrem Uranrjehult vor dem Verwerfen in das
Abwassersystem besonders schwierig.
Selbst das Zentrifugieren, das ein charakteristisches Merkmal der vorstehend erwähnter) Erfindung darstellt,
hängt von der Erfüllung der Bedingung ab, daß die Polymerkonzentration in dem Kohlenwasserstofflösuiigsmittel
gering ist, um die Viskosität der Lösung zu begrenzen und anwendbare Zentrifugierzeiten
zu ermöglichen.
Unter den praktischen Bedingungen einer Lösungspolymerisation (10 bis 15% Feststoffe) würde daher
die Zuflucht zur Zentrifugation eine preventive Verdünnung des Polymergemischs mit dem sich hieraus
ergebenden Anwachsen der Kosten für den Polymergewinnungsarbeitsgang, ergeben.
Es wurde nun ein Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstofflösungen von Butadienpolymerisaten,
selbst im konzentrierten Zustand, zur Entfernung des Urans hieraus, in im wesentlichen vollständiger
Weise und zu seiner Entfernung bzw. Gewinnung aus den Abwässern gefunden, das die
vorstehend beschriebenen Nachteile beseitigt.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Entfernung von in Butadienpolymerisaten enthaltenem
Uran, die in Anwesenheit von Urankatalysatoren durch Polymerisation in einer Kohlenwasserstofflösung hergestellt
worden sind, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kohlenwasserstofflösung, die die Butadienpolymerisate
enthält, mit einer wäßrigen Lösung von Ammoniumcarbonat vermischt wird, wobei das
Verhältnis Kohlenwasserstofflösung zu wäßriger Lösung von Ammoniumcarbonat 0,1:1 bis 10:1 und
die Konzentration an Ammoniumcarbonat in der wäßrigen Lösung zwischen 1 % und der Sättigungsgrenze
liegt, sowie die Mischung nachfolgend in zwei Phasen getrennt wird, wobei die wäßrige Phase das
gesamte aus dem Polymeren entfernte Uran enthält.
Die zu reinigenden Kohlenwasserstofflösungen der Butadienpolymerisate werden vorzugsweise mit der wäßrigen Lösung von Ammoniumcarbonat in einem Volumenverhältnis von 1 : I vermischt. Der Gehalt an Ammoniumcarbonat der wäßrigen Lösung liegt bei der Arbcitstcmperaiur vorzugsweise bei etwa 5%.
Die zu reinigenden Kohlenwasserstofflösungen der Butadienpolymerisate werden vorzugsweise mit der wäßrigen Lösung von Ammoniumcarbonat in einem Volumenverhältnis von 1 : I vermischt. Der Gehalt an Ammoniumcarbonat der wäßrigen Lösung liegt bei der Arbcitstcmperaiur vorzugsweise bei etwa 5%.
Die Temperatur kann Raumtemperatur sein, obwohl die mit der Polymerstabilität und dem Dampfdruck
der Mischung verträgliche höchste Temperatur bevorzugt ist. Darüber hinaus stellt die stöchiometrische
fts Zusammensetzung des Salzes keinen einschränkenden Faktor dar und es ist möglich, den Arbeitsgang mit
einem Überschuß von entweder CO2 oder Ammoniak, im Hinblick auf das stöchiometrische Verhältnis des
Ammoniumcarbonats, durchzuführen. Die Mischung wird anschließend in zwei Phasen in einem Schwerkralt-Absetztank
oder durch Zentrifugieren getrennt, und die organische Phase wird weitergewaschen, bis
das vorhandene Uran völlig entfernt ist. '
Die Waschwässer enthalten in löslicher Form das gesamte von dem Polymeren abgetrennte Uran. Sie
werden anschließend zum Wiedergewinnungsabschniu zurückgeführt, in dem die zur Zersetzung des Ammoniumcarbonv.ts
und zur Destillation von CO3 und NHj benötigte Wärme entweder durch indirektes Erwärmen
oder durch Dampfabstreifen bzw. Danipfstripping geliefert wird. Die so gewonnenen und
kondensierten Dämpfe enthalten fast das gesamte Ammoniumcarbonat, das in den Mischabschnitt mit ,,
der Kohlenwasserstofflösung zurückgeführt wird, die im Wiedergewinnungsabschniu erhaltene wäßrige
Phase enthält das gesamte Uran in unlöslijher und fillrierbarer Form.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Der Ausdruck »ppm« bedeutet »Gewichtsteile pro Million«.
Beispiel 1
Zentrifugier-Untersuchung
Zentrifugier-Untersuchung
Eine 9gewichtsprozentige Polybutadienlösung, hergestellt unter Anwendung eines Allylurankatalysators,
gemäß der italienischen Patentschrift 946 105, wird unter einer Stickstoffatmosphäre in einer Laborzentri- ^0
fuge bei 6160 UpM (durchschnittliche Zentrifugierkrafl = 2,540 g) während 30 Minuten zentrifugiert.
Diese Untersuchung wird in Anwesenheit von Luft wiederholt:
Untersuchung von wäßrigen Wäschen mit
verschiedenen Waschmitteln
verschiedenen Waschmitteln
Eine Polybutadienlösung mit einem Feststoffgehalt von 10% wird mit gleichen Volumina von wäßrigen
Lösungen mit verschiedenen Waschmitteln gewaschen. Nach dem Abtrennen der wäßrigen Phase
wird die Polymerlösung erneut mehrfach unter den gleichen Bedingungen mit destilliertem Wasser gewaschen,
um die Mutterlaugen vollständig zu entfernen.
Man erhielt folgende Ergebnisse:
Mittel | Anzahl der | Asche | Uran |
Waschvorgiinge | gesamt | ||
mit destillier | |||
tem Wasser | |||
% | ppm | ||
Ursprüngliche Lösung | 0,14 | 201 | |
(NH4J1CO1 1 % | 6 | 0,12 | 13 |
Na1CO1 10% | 9 | 0,14 | 52 |
Na7SO4 10% | 4 | 0,! 1 | 145 |
H2SO, pH 3,45 | 5 | 0,10 | Ii7 |
Gemäß der vorliegenden Untersuchung ist das einzige
geeignete Mittel zur Verminderung des endgültigen Urangehalts in dem Polymeren auf weniger
als die analytische Grenze, das Ammoniumcarbonat.
Asche | Beispiel 2 | Uran |
gesamt | Filtrationsuntersuchung | |
% | ppm | |
Eingesetztes Uran 0,18 | 352 | |
Nach dem Zentrifugieren 0,12 | 288 | |
unter Stickstoff | ||
Nach dem Zentrifugieren 0,12 | 282 | |
an Luft | ||
40
45
Eine Polybutadienlösung, hergestellt wie in Beispiel 1,
mit einer Konzentration von 8 Gewichtsprozent, wird durch ein Netz aus rostfreiem Stahl mit einer lichten
Maschenweite von 0,044 mm filtriert. Die Untersuchung wird unter Zusatz von 0,5 Gewichtsprozent Aktivkohle
wiederholt.
Asche | Uran | |
gesamt | ||
ppm | ||
Ursprüngliche Lösung | 0,27 | 132 |
Nach dem Filtrieren | 0,25 | 119-113 |
Nach dem Filtrieren mit | 0,22 | 76 |
Aktivkohle |
Saure Wäsche und Waschen mit Ammoniumbicarbonat
In ein 30-Liter-Glas-Wasehgelaß wird ein gegebenes
Volumen einer Hexanlösung mit 8,2 Gewichtsprozent Polymergehalt mit einem gleichen Volumen von
wäßriger H1SO4 vom pH-Wert 2,7 während 15 Minuten
gewaschen.
Nach 30minütiger Absetzzeit wird die wäßrige Phase abgetrennt und eine Probe der Polymerlösung wird
zur Analyse des vorhandenen Urans entnommen und der Waschvorgang wird mit einem gleichen Volumen
von saurem Wasser wiederholt.
Dieser Arbeitsgang wird mehrfach wiederholt.
Die Waschvorgänge mit einer lprozentigen Am moniumbicarbonatlösung werden in gleicher Weise
durchgeführt.
In der Figur wird die Urankonzentration in dei"
Polymeren im Falle des sauren Waschens (Kurve 1 und im Falle des Waschens mit Bicarbonat (Kurve 2)
aufgezeigt. 1. 2, 3, 4 ... 12 Anzahl der Waschvorgänge,
1. 10. 100 . . . 1000 ppm. Uran.
Eine Probe einer llexanlösung mit einem Gehalt
von 14,5 Gewichtsprozent Polybutadien und mit einem Urangchalt von 255 ppm, bezogen auf das Polymere,
wird mit einem gleichen Volumen von 5proz.enligcr wäßriger (Nl 1.,)11CO;-Lösiini; in einem Waschgefäß
25 rf 480
aus rostfreiem Stahl behandelt. Dabei werden folgende
Bedingungen eingehalten:
Temperatur | des Wasch- | 70 C' |
Durchmesser | 100 mm | |
gefäßcs | des 6flügc!igen | |
Durchmesser | 72 mm | |
Rotors | Waschtanks | |
Volumen des | Rührgeschwindigkeit | 0,8 Liter |
Absetzzeit | 2600 UpM | |
30 Minuten |
Am Ende der Absetzzeit werden zwei Drittel des Waschwassers entfcml.und ein gleiches Volumen von
frischer Animoniumbicarbonatlösung wird zugesetzt.
Der Arbeitsgang wird unter den gleichen Bedingungen erneut 7mal wiederholt. Schließlich wird die Kohlenwasscrstofflösung
durch Verdampfen getrocknet, und in dem so erhaltenen Polymeren werden 31 ppm Uran
gefunden.
Wiederholt man das Beispiel 5, jedoch unter Anwendung einer Ammoniumcarbonatlösung, so hat das gereinigte
Polymere nach 4 Waschvorgängen von jeweils 5 Minuten Dauer einen Urangehalt von 34 ppm.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von in ßutadienpolymerisaten
enthaltenem Uran, die in Anwesenheit von Uran katalysatoren durch Polymerisation
in einer Kohlenwasserstofflösung hergestellt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohlenwasserstofflösung, die die Butadienpolymerisate enthält, mit einer wäßrigen Lösung
von Ammoniumcarbonat vermischt wird, wobei das Verhältnis Kohlenwasserstofflösung zu wäßriger
Lösung von Ammoniumcarbonat 0,1 : 1 bis 10:1 und die Konzentration an Ammoniumcarbonat
in der wäßrigen Lösung zwischen 1 % und der Sättigungsgrenze liegt, sowie die Mischung
nachfolgend in zwei Phasen getrennt wird, wobei die wäßrige Phase das gesamte aus dem Polymeren
entfernte Uran enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumcarbonat in Anwesenheit
eines Überschusses von Kohlendioxyd oder Ammoniak verwendet wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das gesamte von dem Polymerisat
entfernte Uran enthaltende wäßrige Phase zu einer Wiedergewinnungseinheit geführt wird, worin das
Ammoniumcarbonat zersetzt wird und das so freigesetzte CO2 und NH3 destilliert werden und die
kondensierten Dämpfe, die fast das gesamte Ammoniumcarboat enthalten, zur Vermischung
mit der Kohlenwasserstofflösung recyclisiert werden, wobei das Uran in unlöslicher und filtrierbarer
Form in der wäßrigen Phase, wie sie in der Wiedergewinnungseinneit gewonnen wird, zurückbleibt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem wäßrigen Abstrom von
der Wiedergewinnungseinheit enthaltene Uran durch Filtrieren abgetrennt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT2594074 | 1974-08-02 | ||
IT25940/74A IT1017875B (it) | 1974-08-02 | 1974-08-02 | Procedimento per l allontanamento dell uranio contenuto in omo e co polimeri di mono e diolefine |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2534480A1 DE2534480A1 (de) | 1976-02-12 |
DE2534480B2 true DE2534480B2 (de) | 1977-07-07 |
DE2534480C3 DE2534480C3 (de) | 1978-02-23 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NO752708L (de) | 1976-02-03 |
IT1017875B (it) | 1977-08-10 |
IL47732A (en) | 1978-08-31 |
JPS5137976A (en) | 1976-03-30 |
FR2280648A1 (fr) | 1976-02-27 |
FR2280648B1 (de) | 1979-03-30 |
ZA754589B (en) | 1976-07-28 |
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SE7508745L (sv) | 1976-02-03 |
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US4072739A (en) | 1978-02-07 |
DE2534480A1 (de) | 1976-02-12 |
BE832055A (fr) | 1976-02-02 |
DK351375A (da) | 1976-02-03 |
IL47732A0 (en) | 1975-10-15 |
GB1491268A (en) | 1977-11-09 |
CA1061939A (en) | 1979-09-04 |
LU73116A1 (de) | 1976-03-02 |
DD119255A5 (de) | 1976-04-12 |
AU500021B2 (en) | 1979-05-10 |
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