-
Vorrichtung zum Schneiden, Ablängen oder Schlitzen von Profilsträngen
aus Kunststoff, Metall o.dgl. Materialien und Verbundmaterialien = Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden, Ablängen oder Schlitzen von Profilsträngen
aus Kunststoff, Metall o.dgl. Materialien und Verbundmaterialien, mit mindestens
einem exzentrisch bzw. radial vorstehend, beispielsweise mittels Trägerscheibe auf
einer mit einstellbarer, vorzugsweise stufenlos einstellbarer, drehzahlangetriebenen
Hauptwelle angebrachten Schneidwerkzeug und einem Führungskanal für den Profilstrang,
der derart im Bewegungsweg des Schneidwerkzeugs angebracht bzw. anzubringen ist,
daß er bei jeder Umdrehung der Hauptwelle einmal mindestens teilweise von dem Schneidwerkzeug
quer durchsetzt wird.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist das Schneidwerkzeug
in Art eines dreieckförmigen Messers starr an den Umfang einer Trägerscheibe radial
vorspringend angebracht. Bei jeder
Umdrehung der Hauptwelle schlägt
das Schneidwerkzeug den im Fuhrungskanal laufenden Profilstrang durch. Bedingt durch
diese Arbeitsweise können diese bekannten Vozichtungen nur zum Schneiden bzw. Ablängen
von Profilsträngen aus relativ weichem Kunststoff eingesetzt werden, insbesondere
ist es unmöglich, Profilstränge aus relativ sprödem Material abzuschneiden oder
zu längen. Auch das Schlitzen von Profilsträngen ist mit derartigen bekannten Vorrichtungen
unmöglich.
-
Zum Schneiden bzw. Ablängen von Profilsträngen aus härterem, spröderem
Kunststoff, Metall o.dgl. sind Vorrichtungen bekannt, bei denen eine Kreissäge quer
über den Ftihrungskanl des Profilstranges hin- und hergeführt wird. Dieser bekannten
Vorrichtungen eignen sich aber nicht zum Ablängen und Schneiden kurzer Stücke und
können auch dann nur dann eingesetzt werden, wenn der Profilstrang nur relativ langsam
vorgeschoben wird und während des Schneidvorgangs angehalten werden kann.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der obengenannten Art zu schaffen, die es ermöglicht Profilstränge aus Material
praktisch jeglicher Art, insbesondere auch Profilstränge aus sprödem Material, wie
hart eingestelltem Kunststoff, Kunstharz, evtl. Glas, Keramik u.dgl. mehr sowie
auch Profilstränge aus Metall bei hoher Zuführungsgeschwindigkeit des Profilstranges
in relativ kurze
Abschnitte zu unterteilen bzw. abzulängen oder
in relativ kurzen Abständen mit Schlitzeh zu versehen.
-
Diese Aurgabe wird gemaß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Schneidwerkzeug
durch ein hochtourig angetriebenes Kreissägeblatt gebildet ist, dessen Drehachse
exzentrisch zur Achse der Hauptwelle angeordnet ist.
-
Bei jeder Drehung der Hauptwelle wird so das hochtourig angetriebene
Kreissägeblatt einmal quer durch den Führungskanl für den Profilstrang bewegt. Je
nach Einstellung des Fu~hrungskanals gegenüber der Anordnung des Kreissägeblattes
wird dann der Eührungskanal entweder vollständig vom Kreissägeblatt durchsetzt,
also der im Ftihrungskanl laufende Profilstrang durchgeschnitten oder der Führungskanal
nur teilweise durchsetzt, also der Profilstrang in Abständen mit der Einstellung
des Führungskanals entsprechender, gewünschter Tiefe geschlitzt.
-
Das hochtourig angetriebene Kreissägeblatt kann entsprechend dem jeweiligen
Material des Profilträgers gefehlt werden, beispielsweise mit einer für harten,
spröden Kunststoff geeigneter Zahnung oder mit für Metallsägen geeigneter Zahnung
oder auch für besonders harte Materialien, wie Glas, Keramik u.dgl. mit Diamantbesetzung
o.dgl.
-
Auf diese Weise läßt sich die Vorrichtung gemäß der Erfindung ohne
weiteres auf das Schneiden, Ablängen oder Schlitzen von Profilsträngen jeglicher
A erdenkbarer Materialien anpassen.
-
Das hochtourig angetriebene Kreissägeblatt gewährleistet einen glatten,
sauberen Schnitt an jeder Schnittkante. Da das Kreissägeblatt nur sehr kurzzeitig
den Fiihrungskanal für den Profilstrang durchsetzt, eignet sich die Vorrichtung
gemäß der Erfindung insbesondere in solchen Anwendungsfällen, bei denen der Profilstrang
mit relativ hoher Geschwindigkeit vorgeschoben wird.
-
Um die Verweilzeit des Sägeblattes in dem FUhrungskanl für den Profilstrang
möglichst kurz zu halten, ist es im Rahmen der Erfindung zweckmäßig, die exzentrische
Versetzung der Drehachse des Sägeblattes gegenüber der Achse der Hauptwelle etwa
gleich groß wie oder größer als den Durchmesser des Kreissägeblattes zu machen.
Durch die so stark herabgesetzte Zeitdauer, in der Teile des Sägeblattes sich im
Inneren des Pührungskanales befinden, reicht im allgemeinen die durch die Schränkung
des Sägeblattes gegebene Schnittbreite aus, um die während der Verweilzeit des Sägeblattes
in dem Ftthrungskanal eintretende Vorschublänge des Profilstranges aufzufangen,
also ein Verklemmen des Profilstranges an dem Sägeblatt zu vermeiden.
-
Vorteilhafterweise wird man im Rahmen der Erfindung die Drehachse
des Sägeblattes in einer Radialebene zur Achse der
Hauptwelle legen
und entsprbohend dem gewünschten Winkel des durcii den Profilstrang zu legenden
Schnittes gegenüber der Achse der Hauptwelle einstellen. Im allgemeinen wird man
den Schnitt mit 900 zur Längsrichtung des Profilstranges legen, also die Drehachse
des Sägeblattes parallel zur Achse der Hauptwelle anordnen (wobei sie dann naturgemäß
ahch in einer Radialebene liegt).
-
Die Drehrichtung des Sägeblattes wird man zur Erreichung optimaler
Schnittwirkung wählen. Dies bedeutet normalerweise Antrieb des Sägeblattes zu gleichsinniger
Drehung wie die Hauptwelle, wobei in speziellen Fällen durchaus auch gegensinnige
Drehung in Betracht kommen kann. Die Drehzahl des Sägeblattes soll im Rahmen der
Erfindung wesentlich beispielsweise 10 - 200-fach größer als die Drehzahl der Hauptwelle
sein. Jedenfalls sollte die Schnittgeshwindigkeit des Kreissägeblattes wesentlich,
beispielsweise 5 bis 100-fach größer ~ als die Umfangsgeschwindigkeit der Kreisbewegung
der Drehachse des Sägeblattes um die Achse der Hauptwelle sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Kreissägeblatt
auf die Ausgangswelle eines für hohe Drehzahl ausgebildeten Motors gesetzt und diese
Einheit von Kreissägeblatt und Motor auf einer Trägerscheibe angebracht. Der Motor
für
das Kreissägeblatt kann dabei ein für hohe Drehzahl, beispielsweise 23 500 Umdrehungen
pro Minute, ausgebildeter Druckluftmotor sein.
-
Der Luftauslaß des Motors kann dann bevorzugt auf das Kreissägeblatt
gerichtet sein. Hierdurch wird einerseits das Kreissägeblatt ständig gekühlt und
vor allem während des Schnittvorganges sowohl das Kreissägeblatt als auch der Führungskanal
für den Profilstrang ständig von Spänen freigehlasen. Die Luftzuführung zum Motor
des Kreissägeblattes kann über eine Drehanschlußkupplung durch eine axiale Bohrung
in der Hauptwelle geführt sein. Vorzugsweise wird man in der Luftzuführung zum Motor
des Kreissägeblattes ein in Schließstellung einer Decelhaube der Vorrichtung geöffnetes
Sicherheits-Absprrventil anordnen. Hierdurch wird erreicht, daß der Antrieb des
Kreissägeblattes unterbrochen ist, sobald die Deckelhaube geöffnet wird, so daß
beim Einrichten der Vorrichtung und sonstigen Arbeiten bei geöffneter Deckelhaube
keine Unfälle mit dem Kreissägeblatt vorkommen. In der Luftzuführung zum Motor des
Kreissägeblattes kann ferner ein Luftmengen-Einstellventil angeordnet sein. Hierdurch
kann der Druckluftmotor auf optimale Verhältnisse, insbesondere hinsichtlich Drehmomententwicklung
und Luftverbrauch, aber in zweiter Linie auch hinsichtlich optimaler Drehzahl des
jeweiligen Kreissägeblattes abgestimmt werden. Allerdings wird man auf diese Weise
nicht allzu große
Drehzahlveränderungen vornehmen sondern dann eher
einen für andere Drehzahlen ausgelegten Druckluftmotor einsetzen.
-
Im Rahmen der Erfindung kann die Trägerscheibe auch mehrere, in gegenseitigem
Winkelabstand angeordnete Einheiten von Kreissägeblatt und Motor tragen. Auf diese
Weise werden dann bei einer Umdrehung der Hauptwelle mehrere Profilstrang-Abschnitte
oder Schlitze gebildet. Hierdurch wird die Variationsmöglichkeit der Vorrichtung
gemäss der Erfindung wesentlich erhöht. Beispielsweise ist es auf diese Weise möglich,
relativ kurze Abschnitte bei grosser Vorschubgeschwindigkeit des Profilstranges
zu bilden. Es könnten auch auf diese Weise mit einem oder mehreren Querschlitzen
versehene Profilstrangabschnitte hergestellt werden. Es ist schliesslich auch möglich,
auf diese Weise Profilstrangabschnitte vorherbestimmter verschiedener Länge herzustellen,
indem man die Einheiten von Kreissägeplatte und Motor in verschiedenen Winkelabständen
an der Trägerscheibe anbringt.
-
Im Rahmen der Erfindung ist es auch durchaus möglich, die Trägerscheibe
in Winkelabstand von der Einheit bzw. den Binheiten aus Kreissägeblatt und Motor
mindestens eine Einrichtung zum Anbringen eines festen, messerartigen, radial vorstehenden
Schneidwerkzeugs zu versehen. Hierdurch ist es möglich, die Vorrichtung im Bedarfsfall
auch wie eine herkömmliche Vorrichtung einzusetzen oder diese herkömmliche Bestückung
mit Schneidwerkzeugen mit einer oder mehreren
Einheiten aus Sägeblatt
und Motor zu kombinieren. Beispiel weise könnte man auf diese Weise das Trennen
des Profilstranges in herkömmlicher Weise mit dem starren messerartigen, radial
vorstehenden Schneidwerkzeug vornehmen und zugleich an dem Profilstrang sich rechtwinklig
oder schrägwinklig quer erstreckende Schlitze mit den jeweiligen Einheiten aus Sägeblatt
und Motor anbringen.
-
Im Rahmen der Erfindung ist es ferner möglich, zwei oder mehrere Trägerscheiben
in gegenseitigem Axialabstand auf der Hauptwelle anzubringen. Dabei können diese
Trägerscheiben in ihrem gegenseitigen axialen Abstand und ihrer gegenseitigen Drehstellung
auf der Hauptwelle einstellbar sein. Durch die oben erläuterte Anbringung von einer
oder mehreren Einheiten aus Kreissägeblatt und Motor und durch dieerentuelle Anbringung
zusätzlicher herkömmlicher Befestigungseinrichtungen für feststehende, radial vorstehende
Schneidwerkzeuge lässt sich auch auf diese Weise eine weitere Variationsmöglichkeit
schaffen. Insbesondere kann durch die Anbringung zweier in genauem gegenseitigem
axialen Abstand eingestellter Trägerscheiben mit je einer Einheit aus Sägeblatt
und Motor ein sehr genaues Ablängen von Profilstrangabschnitten durchgeführt werden,
da dann der gegenseitige axiale Abstand der beiden Trägerscheiben das wesentliche
Maß für die Länge der Profilstrangabschnitte darstellt und nicht mehr die gegenseitige
Relation von Vorschubgeschwindigkeit des Profilstranges und Drehzahl der Hauptwelle.
-
Im Rahmen der Erfindung ist es von besonderem Vorteil, wenn eine Schwungmasse
auf der Hauptwelle angebracht ist. Hierdurch wird erreicht, dass während des nur
auf einen kurzen Teil der Umdrehung der Hauptwelle beschränkten Sägevorgangs durch
das Trägheitsmoment der Schwungmasse das Sägeblatt glatt und in praktisch gleichbleibender
Geschwindigkeit durch den Führungskanal für den Profilstrang bewegt wird. Ohne das
Vorhandensein der Schwungmasse müsste der Antrieb der Hauptwelle das volle glatte
Durchziehen des Sägevorganges gewährleisten, also relativ stark dimensioniert sein.
Ausserdem bietet die Schwungmasse den Vorteil, dass nennenswerte Schwankungen um
die jeweils eingestellte Drehzahl der Hauptwelle praktisch ausgeschlossen werden
können. Diese Schwungmasse kann beispielsweise durch die Trägerscheibe bzw. die
Trägerscheiben gebildet sein.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 ein Gerät zum Schneiden, Ablängen oder
Schlitzen von Profilsträngen aus Kunststoff; Fig. 2 das Gerät gemäss Fig. 1 in Seitenansicht
mit geöffnetem Deckel; Fig. 3 die eigentliche Schneidvorrichtung in Draufsicht in
Richtung des Pfeiles III in Fig. 2;
Fig. 4 eine Detaildarstellung
des Bereiches IV in Fig. 3 teilweise geschnitten; Fig. 5 eine Draufsicht auf eine
Trägerscheibe im Sinne des Pfeiles V iee in Fig. 3 und Fig. 6 ein Aufbauschema der
eigentlichen Schneidvorrichtung und deren Antriebsvorrichtung.
-
Das in der Zeichnung gezeigte Schneid- bzw. Schlitzgerät 10 weist
einen verkleideten ggf. mit Rollen zum Verfahren und Spindeln zum Festsetzen und
Ausrichten versehenen Trägerrahmen 10 und ein auf den Trägerrahmen 11 aufgesetztes
Vorrichtungsgehäuse 12 mit einem nach oben aufklappbaren Deckel 13 auf.
-
Das Gehäuse 12 und der Deckel 13 tragen an ihrer Vorderseite die Bedien-
und Kontrollelemente, und zwar einen Hauptschalter 14, einen Drucktaster 15 11start",
einen Drucktaster 16 stop", einen Drucktaster 17 "langsam", einen Drucktaster 18
schneller und ein Anzeigeinstrument 19 für die Umdrehungszahl der Hauptwelle 20
(vergl. Fig. 3); die Arbeits- und Bedienungsweise dieser Elemente wird später erläutert.
-
An der in Fig. 1 rechten Seite trägt das Gehäuse 12 das eine Hauptlager
21 der Hauptwelle 20. Das zweite, in der Zeichnung nicht dargestellte Hauptlager
ist auf der gegenüberliegenden Seitenwand des Gehäuses 12 angebracht. Die in Fig.
2 gezeigte Seitenwand des Gehäuses 12 trägt ferner die Betriebseinrichtungen
für
das Schneidwerkzeug 22. Es handelt sich dabei um eine Druckluftzuführung,in die
ein mit Olivansatz zum Anbringen eines Druckluftschlauches versehenes Luftmengen-Einstellventil
23 und ein Sicherheits-Absperrventil 24 eingesetzt sind. Das Sicherheits-Absperrventil
24 wird vom unteren Rand 25 der Deckelhaube 13 betätigt d.h. für den Luftdurchlass
geöffnet, wenn der Deckel 13 geschlossen ist. Vom Sicherheits-Absperrventil 24 erstreckt
sich ein Druckluftschlauch 26 zu einer auf das Ende der Hauptwelle 20 gesetzten
und die Druckluft zu einer Mittelbohrung 28 der Hauptwelle 20 (sh. Fig. 3) führenden
Drehanschlusskupplung 27. An der in Fig. 2 gezeigten Seite steht ausserdem der im
dargestellten Beispiel aus Rohrstücken gebildete und mit Haltepratzern 29 auf einem
im Gebäuse 12 angebrachten Support 30 gehaltene Führungskanal 31 für den Profilstrang
seitlich aus dem Gehäuse 12 vor. Das vorstehende Ende des Führungskanals 31 trägt
ein trichterförmiges Einführungsstück 32.
-
An der in Fig. 2 gezeigten Seite hat die Seitenwand der Deckelhaube
13 eine grössere Ausnehmung 33, um die Drehanschlusskupplung 27 durchzulassen,und
eine kleinere Ausnehmung 34, um den Führungskanal 31 durchzulassen.
-
Wie in den Fig. 2 bis 6 gezeigt, ist das Schneidwerkzeug 22 durch
ein hochtourig angetriebenes Kreissägeblatt 35 gebildet, dessen Drehachse 36 exzentrisch
zur Achse 37 der Hauptwelle 20
angeordnet ist. Im dargestellten
Beispiel liegt die Drehachse 36 parallel zur Achse 37 der Hauptwelle 20. Da ausserdem
der Führungskanal 31 (sh. Fig. 3) parallel zur Achse 37 der Hauptwelle 20 angeordnet
ist, wird in solchem Fall der Schnitt oder Schlitz rechtwinklig durch den Profilstrang
gelegt. Will man den Schnitt oder Schlitz in einem vorherbestimmten Winkel schräg
durch den Profilstrang legen, dann kann die Drehachse 36 des Kreissägeblattes 35
entsprechend schräg zur Achse 37 der Hauptwelle 20 angestellt sein. Es empfiehlt
sich aber auf jeden Fall, die Drehachse 36 des Kreissägeblattes 35 in einer Radialebene
zur Achse 37 der Hauptwelle 20 anzuordnen.
-
In der Darstellung der Fig. 2 ist die exzentrische Versetzung der
Drehachse 36 des Kreissägeblattes 35 gegenüber der Achse 37 der Hauptwelle 20 etwa
doppelt so gross wie der Durchmesser des Kreissägeblattes 35. Dadurch nimmt der
den Führungskanal 31 durchsetzende Teil des Kreissägeblattes nur einen sehr geringen
Teil der Umlaufbahn des Kreissägeblattes um die Achse 37 der Hauptwelle 20 ein.
Wie in Fig. 5 angedeutet, kann diese axiale Versetzung der Drehachse 36 des Kreissägeblattes
35 gegenüber der Achse 37 der Hauptwelle 20 auch in der Grössenordnung des Durchmessers
des Kreissägeblattes 35 liegen. Es ist auch durchaus möglich, den Durchmesser des
Kreissägeblattes 35 grösser als die radiale Versetzung der Achsen 36 und 37 zu machen,
Die Wahl ergibt sich aus den jeweiligen Arbeitsverhältnissen, insbesondere der Art
des Materials, des Profilstranges. ibenfalls
bedingt durch Material
und Form des Profilstranges ist die Wahl, ob man die Umlaufrichtung des Kreissägeblattes
gleichsinnig oder gegensinnig zur Drehrichtung der Hauptwelle 20 wählt. Normalerweise
wird man gleichsinnige Drehrichtung bevorzugen, weil dann der beste Schneideffekt
zu erwarten ist.
-
Wie in den Fig. 3 und 4 schematisch angedeutet, ist das Kreissägeblatt
35 auf die Ausgangswelle 38 eines für hohe Drehzahl, beispielsweise 23500 Umdrehungen
pro Minute, ausgebildeten Druckluftmotors 39 gesetzt. Die Druckluftzufuhr zum Druckluftmotor
39 erfolgt über einen an die Mittelbohrung 28 der Hauptwelle 20 angeschlossenen
Schlauch 40. Wie durch die Pfeile 41 angedeutet, führt der Druckluftauslass des
Motors 39 entlang der Motorwelle 38 auf das Kreissägeblatt 35, von dort entlang
der dem Motor 39 zugewandten Fläche des Sägeblattes 35 bis an den Rand des Kreissägeblattes
35 und in den Schneidspalt 42 im Führungskanal 31, der, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
dadurch gebildet ist, dass zwei benachbarte Rohrstücke in entsprechendem stirnseitigen
Abstand gehalten sind. Durch diese Druckluftabfuhr wird das Kreissägeblatt 35 gekühlt
und an seinem Rand stets von Sägespänen befreit. Ebenso wird auch der Schneidspalt
42 durch die ausströmende Druckluft von Sägespänen b freigehalten.
-
Wie die Fig. 3 bis 6 zeigen, ist im dargestellten Beispiel die Einheit
von Kreissägeblatt 35 und Druckluftmotor 39 auf eine
Trägerscheibe
43 gesetzt, die zugleich als Schwungmasse für die Hauptwelle 20 augebildet ist.
Naturgemäss ist die durch das Ansetzen der Einheit von Kreissägeblatt 35 und Druckluftmotor
39 hervorgerufene Unwucht an der Trägerscheibe 43 durch herkömmliche Auswuchtmaßnahmen
behoben, Wie in Fig. 5 angedeutet, kann die Trägerscheibe 43 dazu ausgebildet sein,
dass sie nach Wahl mit einer, zwei oder mehr Einheiten von Kreissägeblatt 35 und
Antriebsmotor 39 besetzt werden kann. Die Besetzungsweise der Trägerscheibe mit
solchen Einheiten ist dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend einzurichten.
-
Wie Fig. 5 weiterhin zeigt, kann die Trägerscheibe 43 auch im Winkelabstand
zu den anzubringenden Einheiten von Kreissägeblatt 35 und Druckluftmotor 39 mit
Einrichtungen, beispielsweise einem mit Schrauben festzuklemmenden Backen 44 für
ein feststehend an der Trägerscheibe 43 radial vorstehendes Schneidmesser, ausgerüstet
sein. Hierdurch lässt sich das Gerät auch für solche Anwendungsfälle einsetzen,
bei denen der Profilstrang aus solchem Material besteht, das sich besser durch ein
feststehendes Messer schneiden lässt. Man wird dann die Einheit von Kreissägeblatt
35 und Motor 39, aber zumindest das Kreissägeblatt 35, von der Trägerscheibe 43
abnehmen.
-
Die in der Zeichnung dargestellte Vereinigung von Trägerscheibe 43
und Schwungmasse ist im Rahmen der Erfindung nicht notwendig. Man könnte die Einheit
bzw. die Einheiten von Kreissägeblatt
35 und Druckluftmotor 39
auch auf einer Trägerscheibe geringer Masse oder überhaupt nur auf an der Hauptwelle
20 befestigten Trägerarmen anbringen. Da es sich aber in jedem Fall empfiehlt, eine
Schwungmasse auf der Hauptwelle 20 anzubringen, bietet sich die Vereinigung der
Schwungmasse mit der Trägerscheibe 43 besonders an, weil dadurch auch ein besonders
stabiler Halt für die Einheit bzw. Einheiten von Kreissägeblatt 35 und Druckluftmotor
39 erreicht wird.
-
Figur 3, bei der der Ubersichtlichkeit halber die Darstellung der
Hauptlager 21 der Hauptwelle 20 weggelassen ist, zeigt eine Möglichkeit, zwei oder
mehr Trägerscheiben 43 auf der Hauptwelle 20 anzuordnen, wobei die Anordnung zweier
Trägerscheiben 43 von besonderem Interesse ist. Stellt man im Unterschied zur Darstellung
der Fig. 3 die beiden Trägerscheiben 43 so gegenseitig ein, dass ihre Einheiten
von Kreissägeblatt 35 und Druckluftmotor 39 ausgerichtet sind, dann wird die Länge
des abgeschnittenen Profilstrangstückes oder der Abstand der erzeugten Schlitze
allein durch den gegenseitigen Abstand der beiden Kreissägeblätter 35 bestimmt.
Man kann so das Gerät zu präzisem Ablängen von Profilstrangstücken mit genauer vorbestimmter
Länge einsetzen. Zur gegenseitigen axialen und Drehverstellung weist jede der Trägerscheiben
43 eine Feststelleinrichtung 45 auf, die unter Benutzung eines entsprechenden Werkzeugs
gelöst und festgezogen werden kann. Bei gelöster Feststelleinrichtung 45 lässt sich
die entsprechende Trägerscheibe 43 auf der Hauptwelle 20 verdrehen und axial verschieben.
Es
lässt sich dadurch jegliche gewünschte gegenseitige Einstellung von zwei oder mehreren
Trägerscheiben 43 vornehmen.
-
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ist die Arbeitsweise des Gerätes wie folgt:
Die Hauptwelle 20 wird über ein stufenlos einstellbares Getriebe 46 von einem Elektromotor
47 angetrieben. Für die stufenlose Einstellung des Untersetzungsverhältnisses des
Getriebes 46 ist ein Stellmotor 48 vorgesehen. Die gesamte elektrische Ausrüstung
des Gerätes wird mittels des Hauptschalters 14 ein-und ausgeschaltet, jedoch ist
in die Stromzufuhr zum Hauptmotor 47 ein Schaltschütz gelegt, das durch den Drucktaster
15 "starts eingelegt und durch den Drucktaster 16 #stops ausgerückt wird.
-
Ausserdem wirkt auf dieses Schaltschütz ein Sicherheitsschalter, der
das Schaltschütz ausrückt, sobald der Deckel 13 des Gerätes geöffnet wird. Der Stellmotor
48 ist in beiden Drehrichtungen zu betreiben und zwar über je ein Schaltschütz,
von denen das eine durch den Drucktaster 17 "langsamer" und das andere durch den
Drucktaster 18 ~schneller" zu betätigen ist.
-
In der Druckluftzufuhr für den Druckluftmotor bzw. die Druckluftmotore
39 wird an dem Luftmengen-Einstellventil 23 die optimale Luftmenge eingestellt.
Dies ist von besonderer Wichtigkeit, wenn die Anzahl der im Gerät benutzten Einheiten
von Kreissägeblatt 35 und Druckluftmotor 39 wählbar ist. Das
Sicherheitsabsperrventil
24 lässt jedoch erst die am Ventil 23 eingestellte Druckluftmenge dann zu dem Druckluftmotor
39 bzw.
-
den Druckluftmotoren gelangen, wenn der Deckel 13 des Gerätes geschlossen
ist. Das Gerät 10 wird dann hinter eine Transporteinrichtung für den Profilstrang
gebracht und gegenüber der Transportrichtung des Profilstranges ausgerichtet. Beispielsweise
kann es sich hierbei darum handeln, das Gerät in einer Herstellungslinie für Profilstrangabschnitte
anzuordnen. Diese Linie kann mit einer Extruderstrangpresse für Kunststoff-Profilstränge
beginnen. An diese Strangpresse kann sich ein Kalibrator für den Profilstrang anschliessen.
Am Ausgang des Kalibrators wäre dann eine Abziehvorrichtung mit abziehbarer Einstellgeschwindigkeit
anzuordnen. Hinter dieser Abzugseinrichtung wäre dann die Schneidvorrichtung gemäss
der Erfindung anzuordnen. Da sich die an der Abzugseinrichtung einzustellende Abzugsgeschwindigkeit
weitgehend nach den bei Herstellen und Kalibrieren des Kuzztstoff-Profilstranges
vorliegenden Verhältnissen zu richten hat, ist (wenn nicht zwei in axialem Abstand
angeordnete Schneidwerkzeuge 22 für Präzisionsablängung vorgesehen werden) die Drehzahl
der Hauptwelle 20 entsprechend der folgenden Beziehung einzurichten: Schnittzahl/min
= Extrudierge schwindigkeit M/min Schnittzahl/min = gewünschte Schnittlänge/m
Wenn
ein einziges Schneidwerkzeug 22 vorgesehen ist, sind Schnittzahl und Umdrehungszahl
der Hauptwelle identisch. Bei Benutzung der in Zusammenhang mit Fig. 5 angedeuteten
Möglichkeit der Anbringung zweier diametral angeordneter Schneidwerkzeuge auf einer
Trägerscheibe 43 würde beispielsweise die Schnittzahl den doppelten Wert der Umdrehungszahl
der Hauptwelle 20 haben. Zur Abstimmung der Schnittzahl auf die Extrudiergeschwindigkeit
im Hinblick auf die gewünschte Schnittlänge ist mittels der Drucktaster 17 und 18
das stufenlos verstellbare übersetzungsgetriebe 46 so lange einzustellen, bis an
der Hauptwelle 20 die der ermittelten Schnittzahl entsprechende Umdrehungszahl anliegt.
-
Der Bereich der Umdrehungszahlen der Hauptwelle 20 liegt zwischen
80 und 1400. Da es erwünscht ist, die Drehzahl des Sägeblattes 35 wesentlich, beispielsweise
10- bis 200-fach grösser als die Drehzahl der Hauptwelle 20 zu halten, wird sich
ein sehr schnell laufender Motor 39 für das Kreissägeblatt 35 empfehlen, beispielsweise
ein solcher mit 23500 Umdrehungen pro Minute. Insbesondere ist es erwünscht, die
Schnittgeschwindigkeit des Kreissägeblattes 35 wesentlich, beispielsweise 5- bis
100-fach grösser als die Umfangsgeschwindigkeit der Kreisbewegung der Drehachse
36 des Kreissägeblattes 35 um die Achse 37 der Hauptwelle 20 einzurichten, bestimmt
sich die Wahl des Motors 39 hinsichtlich seiner Umdrehungszahl auch durch das Verhältnis
des Durchmessers des Kreissägeblattes
zur axialen Verstellung der
Drehachse 37 des Kreissägeblattes 35 bezüglich der Achse 37 der Hauptwelle 20.
-
Wenn es erwünscht ist, einen Profilstrang nur zu schlitzen, kann der
Führungskanal 31 auf seinem Support 30 entsprechend etwas weiter nach aussen angeordnet
werden, so dass das Kreissägeblatt 35 nur noch einen Teil des Querschnitts des Führungskanals
31 durchsetzt, wenn es auf seiner Umlaufbahn um die Achse 37 durch den Führungskanal
31 läuft.
-
Falls nur eine Trägerscheibe 43 vorgesehen ist, kann man den Führungskanal
31 auch etwas schräg zur Achse 37 der Hauptwelle 20 anstellen und dadurch die Lage
der Schnitte bzw. Schlitze am Profilstrang in einem gewünschten Abschrägungswinkel
anordnen.