DE2530112B2 - Anordnung zur Speisung eines Hysteresemotors - Google Patents
Anordnung zur Speisung eines HysteresemotorsInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Der Läufer des Hysteresemotors
besteht aus ferromagnetischem Material mit definierten hysteretischen Eigenschaften. Im synchronen
Nennbetrieb ähnelt der Hysteresemotor in seinem Verhalten der Synchronmaschine im stark untererregten
BetriebsfalL Während jedoch bei der Synchronmaschine das Erregerfeld durch eine an Gleichspannung
liegende Erregerwicklung erzeugt wird, induziert beim Hysteresemotor das Drehfeld des Ständers, in dem z. B.
scheibenförmig ausgebildeten Läufer permanentmagnetischen Pole, deren Feldstärke geringer ist, als die des
bei der Synchronmaschine durch Gleichstromwicklungen erzeugten Erregerfeldes. %
Die Erregung des Läufers ist nicht ohne weiteres abschaltbar, d. h. sie bleibt auch nach einem störungsbedingten
Ausfall oder einer betriebsmäßigen Abschaltung der Netzspannung in Form remanenter Magnetpole
im Läufer erhalten.
Eine andere Eigenschaft des Hysteresemotors ist dessen ungünstiger Leistungsfaktor (cos φ « 0,3), der
bei Anlagen mit einer Vielzahl solcher Motoren zu einer erheblichen Blindleistungsbelastung des speisenden
Drehstrotnnetzes führt Deshalb wird mit Kompensa- w)
tionsmotoren dafür gesorgt, daß der Blindleistungsaustausch
innerhalb des Systems Motor-Kondensator stattfindet und das Drehstromnetz nur den Wirkleistungsbedarf
deckt. Ist die Kapazität des Kompensationskondensators bei Betriebsfrequenz to abgestimmt,
daß die Blindwiderstände des Motors und des Kondensators dem Betrage nach gleich groß sind, so ist
das Netz mit einem abgestimmten Parallelresonanzkreis belastet, der nur durch die Motorverluste und die
an der Welle umgesetzte Wirkleistung bedämpft ist Wird das System Motor-Kondensator vom Netz
getrennt, so arbeitet der Motor, dessen EMK erhalten bleibt, durch seine Schwungmasse angetrieben als
Generator und der aus dem Netz gespeiste Parallelresonanzkreis wird zu einem an der EMK des Motors
liegenden schwach bedämpften Reihenresonanzkreis.
Der durch den Wirkwiderstand begrenzte ge-ieratorische
Strom verursacht eine stärkere Aufmagnetisierung des Läufers und eine Erhöhung der EMK, die
wiederum einen höheren Strom durch den Reihenresonanzkreis treibt, bis innerhalb weniger Millisekunden
Motorstrom und Klemmenspannung das Mehrfache ihrer Betriebswerte erreichen. Dieser Vorgang der
Selbsterregung ist unter allen Umständen zu vermeiden, da er nicht nur durch Oberspannung und Stromüberlastung
eine Gefahr für die Einrichtungen der Energieverteilung, sondern auch durch erhöhte Lagerbeanspruchung
zur Zerstörung des Motors führen kann. Es ist bekannt, die Motorspannung an einem zentralen Ort der
Energieverteilung mit einem Spannungswächter zu überwachen und bei einer Störung der genannten Art
die Klemmen des Motors und damit auch der Kompensationskondensatoren kurzzuschließen. Dadurch
werden die Reihenresonanzverhältnisse zwar aufgehoben, aber der Motorläufer nur teilweise entregt,
so daß nach Aufheben des Kurzschlusses der Selbsterregungsvorgang infolge der Restmagnetisierung des
Läufers wieder einsetzen kann. Es ist deshalb notwendig, die Hysteresemotoren möglichst vollkommen zu
entregen. Auch bei einem betriebsmäßigen Abschaltvorgang ist eine möglichst vollkommene Entregung
anzustreben, da das Wiederzuschalten von erregten Hysteresemotoren auf statische Frequenzumrichter mit
Schwierigkeiten verbunden ist
Es ist auch bekannt (ETZ-A, Bd. 93 (1972), H. 1.
Seiten 8 bis 15), Hysteresemotoren zu Parallelschwingkreisen
zu ergänzen und über einen lastgesteuerten und lastkommutierten Wechselrichter zu speisen und dabei
das Einstellen der Sollfrequenz sowie das Stabilisieren des Gesamtsystems über eine Beeinflussung der
Resonanzfrequenz dieser Schwingkreise mittels induktiver Drehstromsteller vorzunehmen. Aber auch diese
Einrichtung ist nicht gegen die Selbsterregung und deren die Betriebssicherheit von Hysteresemotoren
beeinträchtigenden Folgen geschützt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zu schaffen, die es ermöglicht bei
störungsbedingtem Ausfall oder betriebsmäßiger Abschaltung der Netzspannung bei Motoren mit permanentmagnetischer
Erregung, also Hysteresemotoren, die mit Kondensatoren zur Blindleistungskompensation
beschaltet sind, den Vorgang der Selbsterregung vollständig zu verhindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebene
Anordnung gelöst
Bei einer beispielhaften Ausführung der Erfindung steuert der Spannungswächter über eine Sammelstörmeldung
ein Relais mit einem Umschalter so, daß bei störungsbedingtem Ausfall oder bei betriebsmäßiger
Abschaltung der Netzspannung eine mit dem Ruhekontakt des Umschalters verbundene Hilfsspannungsquelle
über einen Kondensator auf einen Steuereingang des Spannungs-Frequenz-Wandlers geschaltet ist, und daß
dadurch das am Ausgang des Spannungs-Frquenz-Wandlers
anstehende Signal für die Aussteuerung des
Frequenz-Umrichters in seiner im Betriebsfall der Motordrehzahl entsprechenden Frequenz gegenüber
der Betriebsfrequenz f0 um einen vorbestimmten Betrag
Δ /erhöht wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einfachen Mitteln unter
Verwendung des speisenden Frequenz-Umrichters eine wesentliche Erhöhung der Betriebssicherheit von mit
Hysteresemotoren arbeitenden Anlagen auch bei störungsbedingtem Ausfall oder bei betriebsmäßiger
Abschaltung der Netzspannung erreicht und sichergestellt wird, indem der Effekt der Selbsterregung, d. h. das
Ansteigen der Motorklemmenspannung auf ein Mehrfaches des Nennwertes und das Auftreten hoher
Rückströme und Läuferbremskräfte vollständig unterdrückt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
In F i g. 1 ist ein einphasiges, stark vereinfachtes
Ersatzschaltbild eines Hysteresemotors mit Stromversorgungseinrichtung (Frequenz-Umrichter) dargestellt
Der Hysteresemotor 1 besitzt eine Ständerwicklung, in der die permanentmagnetischen Pole des Läufers eine
EMK als Gegenspannung zu der an den Klemmen K\ und K2 anliegenden Netzspannung induzieren. Eine
Induktivität L repräsentiert alle Streu- und Hauptreaktanzen, ein Wirkwiderstand R die Eisen-, Kupfer- und
Wirbelstromverluste sowie die Wirkleistungsabgabe an die Welle bei motorischem Betrieb. An den Klemmen
K\ und Ki ist ein Kondensator C angeschlossen, dessen
Kapazität bei einer vorbestimmten Betriebsfrequenz so groß ist, daß sein Blindwiderstand dem Betrage nach
etwa gleich groß ist wie der Blindwiderstand des Motors 1. Dabei bildet die Teilschaltung links von den Klemmen
K\ und Ki mit dem zur Blindleistungskompensation
angeschlossenen Kondensator C einen Parallelresonanzkreis, der durch Schließen des Schalters S mit dem
zur Stromversorgung eingesetzten statischen Frequenz-Umrichter 2 verbunden ist Das betriebsmäßige
Abschalten der Stromversorgung kann ebenso wie ein störungsbedingter Ausfall der Versorgungsspannung
durch öffnen des Schalters S nachgebildet werden. Der Motor 1 wird durch die Schwungmasse angetrieben, die
er im Betriebsfall gedreht hat und arbeitet unter Erhaltung der EMK als Generator. Abschlußimpedanz
der EMK ist die Reihenschaltung von R, L und C, die nun einen schwach bedämpften Reihenresonanzkreis
bilden. Der durch R nur wenig begrenzte generatorische Strom verursacht eine höhere Magnetisierung des
Läufers und damit eine Erhöhung der EMK, die
wiederum einen höheren Strom durch den Reihenresonanzkreis treibt Dabei steigen Klemmenspannung und
Strom in Millisekunden auf das 4- bis Sfache ihrer Nennwerte. Dieser Vorgang der Selbsterregung kann
mit der in F i g, 2 dargestellten Schaltungsanordnung in
einfacher Weise vollständig unterdrückt werden. Der statische Frequenz-Umrichter 2 besteht im wesentlichen aus einem netzseitigen Gleichrichter 3, einem
lastseitigen Wechselrichter 4 und einem Gleichstrom-
M) zwischenkreis mit einer Glättungsdrcssel 5 und einem
Kondensator 6 zur Zwischenkreispuf ferung.
Im synchronen Nennbetrieb des Motors 1 laufen Ständer- und Läuferfeld mit Nennfrequenz, beide Felder
befinden sich relativ zueinander in Ruhe. Bei störungs
bedingtem Ausfall oder bei betriebsmäßiger Abschal
tung der Netzspannung wird nicht der lastseitige Schalter 7 am Ausgang des Frequenz-Umrichters 2,
sondern der netzseitige Schalter S am Eingang des Frequenz-Umrichters 2 geöffnet Ein Spannungswäch
ter 9 meldet das Fehlen der Netzspannung an eine
Sammelstörmeldung 10, die ein Rel<v 11 abschaltet und
dadurch einen Umschalter 12 betätigt 'line Hilfsspannungsquelle 13 wird dadurch über einen Ruhekontakt 14
des Umschalters 12 und einen Kondensator 15 auf einen
Steuereingang 16 des Spannungs-Frequenz-Wandlers
17 geschaltet so daß en dessen Ausgang 18 eine sprunghafte Frequenzerhöhung auftritt Das Ausgangssignal wird über eine Treiberstufe 19 dem Wechselrichter 4 des Frequenz-Umrichters 2 zugeführt, an dessen
jo Eingang 20 der sich entladende Kondensator 6 eine
exponentiell abklingende Spannung legt Der Ständer des Motors 1, der auf den Ausgang 21 des Frequenz-Umrichters 4 geschaltet ist, wird dadurch mit einer
Drehspannung gespeist deren Frequenz sprunghaft um
etwa 10% gegenüber der Betriebsfrequenz erhöht ist
Jetzt ist das Ständerdrehfeld übersynchron zur Drehzahl des Läufers, der mit der Differenzfrequenz
zwischen Ständer und Läufer ummagnetisiert wird. Gleichzeitig sinkt die Amplitude der am Ausgang 21 des
Wechselrichters 4 dem Motor 1 angebotenen Wechselspannung abhängig von der im Kondensator 6 des
Glfc^chstromzwischenkreis 5 gespeicherten Energie nach einer e-Funktion stetig bis auf den Wert Null ab.
Dabei wird der Läufer ständig mit abklingender
4~> Amplitude von Feldstärke und Induktion ummagnetisiert bis der Läufer vollständig entmagnetisiert ist
Während dieses ca. 1 Sekunde dauernden Vorganges wird die Steuer- und Regelelektronik des Frequenz-Umrichters 2 weiter mit Betriebsspannung versorgt Am
'.ο Ende des Entregungsvorganges wird durch den
Spannungswächter 22 der Lastschalter 7 geöffnet und der Motor 1 vom Frequenz-Umrichter 2 getrennt.
Claims (2)
1. Anordnung zur Speisung eines an einem von einem Taktgenerator in der Frequenz seiner
Ausgangsspannung gesteuerten Zwischenkreis- Fre- s quenzumrichter angeschlossenen Hysteresemotors,
dessen Blindleistungsaufnahme durch zu ihm parallelgeschaltete Kondensatoren kompensiert ist, d a durch
gekennzeichnet, daß der Zwischenkreis-Frequenzumrichter (2) einen Pufferkondensa- ι ο
tor (6) im Zwischenkreis besitzt und daß ein die netzseitige Einspeisung in den Zwischenkreis-Frequenzumrichter
überwachender Spannungswächter (9) bei störungsbedingtem Ausfall oder bei betriebsmäßiger
Abschaltung der Netzspannung einen Befehl auslöst, der über einen Spannungsfrequenzwandler
(17) im Taktgenerator die Frequenz um einen vorbestimmten Betrag (Af) erhöht
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungswächter (9) über
eine Santmelstörmeldung (10) ein Relais (11) mit
einem Umschalter (12) so steuere, daß eine mit dem Ruhekontakt (14) des Umschalters (12) verbundene
Hilfsspannungsquelle (13) über einen Kondensator (15) auf einen Steuereingang (16) des Spannungs-Frequenz-Wandlers
(17) geschaltet ist, und daß dadurch das am Ausgang (1?) des Spannungs-Frequenz-Wandlers
(17) anstehende Signal für die Aussteuerung des Frequenz-Umrichters (2) in seiner
im Betriebsfall der Motordrehzahl entsprechenden Frequenz, gegenüber der Betriebsfrequenz k um
einen vorbestimmten Betrag4/erhöht wird.
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