DE2529913C2 - Verfahren zum Herstellen von Laufrollen oder dgl. durch Umspritzen eines oder mehrerer Wälzlager mit Kunststoff und nach diesem Verfahren hergestellte Laufrolle - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Laufrollen oder dgl. durch Umspritzen eines oder mehrerer Wälzlager mit Kunststoff und nach diesem Verfahren hergestellte Laufrolle

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Laufrollen oder dgl. durch Umspritzen von mindestens einem Wälzlager mit Kunststoff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie nach diesem Verfahren hergestellte Laufrollen.
Bei einem bekannten Verfahren werden die zueinander beweglich gehaltenen, nebeneinanderliegenden Laufringe des oder der Wälzlager mit einem mehr oder weniger nachgiebigen Klebestreifen an ihrer gegenseitigen Stoßfuge abgedeckt, so daß beim Umspritzen kein Kunststoff in die Stoßfuge zwischen den Laufringen in das Lagerinnere eindringen kann (DE-OS 19 44OiO). Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die Spritzgießform mit komplizierten Elementen versehen sein muß, welche die nebeneinanderliegenden Laufringe zentrisch zueinander und in einem für das Abkühlschrumpfmaß des Spritzwerkstoffes zur Vermeidung von Verspannungen im Wälzlager notwendigen Abstand voneinander festhalten. Dementsprechend sind Spritzgießwerkzeug und Spritzgießform aufwendig und teuer. Hinzu kommt, daß bei dem bekannten Verfahren der Klebestreifen umständlich (von Hand) aufgeklebt werden muß, so daß eine wirtschaftliche Fertigung unter Zuhilfenahme automatischer Spritzgußmaschinen nicht möglich ist.
Es ist eine Laufrolle bekannt, welche aus einer zylindrischen Metallbüchse als Haltering für zwei in dieser eingebaute Wälzlager und einer Kunststoff-Ummantelung, die im Spritzgußverfahren aufgebracht sein kann, besteht (CH 3 74 293). Die Laufringe der zwei Wälzlager werden von der Metallbüchse auf ihrer gesamten Breite umfaßt und durch einen in die Stoßfuge zwischen den beiden Laufringen radial nach innen ragenden Schultervorsprung in gegenseitigem Abstand voneinander gehalten. Bei dieser bekannten Laufrolle muß die Sitzfläche der beiden Laufringe in der Bohrung der Metallbüchse äußerst genau bearbeitet werden, damit die Laufringe auf dieser Sitzfläche festsitzen, jedoch beim Eindrücken in die Metallbüchse nicht beschädigt oder gar radial verklemmt werden. Außerdem müssen auf der Mantelfläche der Metallbüchse Vertiefungen eingearbeitet werden, welche die Ummantelung gegen Abrutschen sichern. Deshalb ist die bekannte Laufrolle in ihrer Herstellung aufwendig und teuer.
Der in Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der genannten Gattung zu schaffen, das vor allem eine wirtschaftliche Fertigung der danach hergestellten Laufrollen oder dgl. in großen Stückzahlen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung wird erreicht, daß die zwei nebeneinander angeordneten Laufringe beim Umspritzen durch den Haltering zueinander fluchtend und im Abstand voneinander festgehalten werden. Dabei stützen sich die zwei Laufringe gegenseitig an den oder die in die Stoßfuge ragenden Vorsprünge des Halteringes ab. Die Laufringe werden also auch während des Erkaltens des schrumpfenden Spritzgießwerkstoffs der Ummantelung im vorgesehenen Abstand gehalten. Der umspritzte Kunststoff greift eüisn Teil der Mantel- bzr·. Bohrungsfläche der Laufringe an und hält diese spielfrei fest. Die Ummantelung ist somit gegenüber seitliches Abrutschen von den Laufringen gesichert.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrolle oder dgl. nach Anspruch 2 hat den Vorteil, daß die zwei nebeneinander angeordneten Laufringe mit dem Haltering leicht zusammengebaut und dann in die Spritzgießform eingebracht werden können. Durch den radial nach innen oder radial nach außen in die Stoßfuge ragenden Steg des T-Profils wird ein Vorsprung gebildet, der die zwei Laufringe im vorbestimmten Abstand voneinander hält.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Laufrolle oder dgl. nach Anspruch 3 hat zur Foige, daß der Haltering besonders wirtschaftlich, z. B. aus einem relativ steifen Polyamid, das sich beim Umspritzen der zwei nebeneinander angeordneten Laufringe nicht verändert, hergestellt werden kann. Außerdem können die zwei Laufringe zusammen mit dem Haltering mit Polyurethan umspritzt werden, das ist ein Werkstoff, der die für eine Rollen- oder Radummantelung mit Lauffläche günstigen Schwingungs- und Stoßdämpfungseigenschaften aufweist.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von Beispielen erläutert Dabei zeigt
F i g. 1 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrolle, in der zwei Rillenkugellager eingebaut sind.
F i g. 2 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrolle mit eingebautem einreihigen Kugellager, das zwei massive äußere Laufringe aufweist, und
F i g. 3 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrolle mit eingebautem einreihigen Kugellager, das zwei aus dünnwandigem Bandwerkstoff hergestellte, äußere Laufringe aufweist.
In Fig. 1 ist eine seitensymmetrische mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrolle 1 gezeigt, in der zwei Rillenkugellager 2 nebeneinander eingebaut sind. Jedes Rillenkugellager 2 weist einen äußeren Laufring 3, einen inneren Laufring 4 und dazwischen
umlaufende Kugeln 5 auf. Die zwei Rillenkugellager 2 sind an ihrer einander gegenüberliegenden Seite in der Bohrung 6 eines gemeinsamen Halteringes 7 gehalten, der einen T-förmigen Querschnitt aufweist jnd mit seinem ringförmigen, radial nach innen vorspringenden Steg 8 in die Stoßfuge zwischen die zwei äußeren Laufringe 3 ragt und diese im Abstand voneinander hält Die Laufrolle 1 besitzt eine Ummantelung 9 aus schwingungs- und geräuschdämpfendem Kunststoff, zum Beispiel Polyurethan, welche auf der Mantelfläche des Haiteringes 7 und auf einem großen Teil der Mantelfläche der zwei äußeren Laufringe 3 sitzt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen der in F i g. 1 gezeigten Laufrolle 1 werden die zwei Rillenkugellager 2 seitlich in die Bohrung 6 des Halteringes 7 gesteckt, so daß die zwei Rillenkugellager 2 gegenseitig am Steg 8 des Halteringes zur Anlage kommen. Dadurch werden die Rillenkugellager zueinander fluchtend und im vorgeschriebenen Abstand voneinander gehalten, wenn diese anschließend in die Spritzform gebracht und dort zwecks Aufbringung der Ummantelung 9 zusammen mit dem Haltering 7 umspritzt werden. Die fertige Laufrolle 1 kann durch an sich bekannte Dichtriiige 1 i seitlich abgedichtet und auf einem Achsbolzen 10 (gestrichelt in Fig.! eingezeichnet) befestigt werden.
In Fig.2 ist eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrolle 12 gezeigt, in der ein einreihiges Kugellager 13 eingebaut ist. Das Kugellager 13 weist zwei nebeneinander angeordnete, äußere Laufringe 14, einen inneren Laufring 15 und dazwischen umlaufende Kugeln 16 auf. Die zwei äußeren Laufringe 14 sind massiv, zum Beispiel aus Rohrmaterial, gefertigt. Diese werden an ihrer Mantelfläche in der Bohrungsfläche 6 des Halteringes 7 zueinander fluchtend und am Steg 8 des Halteringes 7 gegenseitig anliegend im Abstand voneinander gehalten.
Erfindungsgemäß wird die in Fig.2 dargestellte Laufrolle 12 hergestellt, indem die äußeren Laufringe 14 zusammen mit dem zugehörigen inneren Laufring 15 und Kugeln 16 in die Bohrung 6 des Halteringes 7 bis zur gegenseitigen Anlage der äußeren Laufringe 14 am Steg 8 hineingesteckt werden. Anschließend wird der Haltering 7 zusammen mit dem Kugellager 13 in eine Spritzgießform gebracht und mit Kunststoff umspritzt, so daß die Ummantelung 9 entsteht. Nach dem Umspritzen kühlt der Kunststoff ab und schrumpft, so daß Haltering 7 und Laufnnge 14 axial und radial verspannt und festgehalten werden.
In F i g. 3 ist eine erfindungsgemäß hergestellte Laufrolle 17 demonstriert, in der ein einreihiges Kugellager 18 mit zwei dünnwandigen äußeren Laufringen 19 eingebaut ist. Die zwei äußeren Laufringe 19 können zum Beispiel im Preßverfahren vom Bandstahl span'os hergestellt sein. Zwischen den äußeren Laufringen 19 und dem inneren Laufring 15 laufen die Kugeln 16.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren werden auch hier die zwei äußeren Laufringe 19 zunächst in die Bohrung 6 des Halteringes 7 gesetzt oder eingeschnappt, und zwar zusammen mit dem zugehörigen inneren Laufring 15 mit Kugeln 16. Daraufhin wird der HalW'ing 7 zusammen mit dem Kugellager 18 in eine Spri^gießforrn gebracht und mit Kunststoff umspritzt, so daß die Ummantelung 9 geschaffen wird, die zusamme^ mit dem Kugellager 18 eine kompakte Baueinheit bildet.
Das erfinduhgsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß der Zusammenbau der nebeneinanderliegenden Laufringe in den Haltering und das anschließende Einbringen in die Spritzgießform einfach ist und mit Hilfe an sich bekannter automatischer Vorrichtungen und Maschinen in einer wirtschaftlichen Serienfertigung mit großen Stückzahlen durchgeführt werden kann.
Bei den in F i g. 1,2 und 3 dargestellten Laufrollen ist das erfindungsgemäße Verfahren an Beispielen demonstriert, bei denen die äußeren Laufringe zusammen mit einem Haltering umspritzt werden. In manchen Fällen kann es aber auch zweckmäßig sein, das erfindungsgemäße Verfahren für das Umspritzen zweier nebeneinander angeordneter inneren Laufringe eines Wälzlagers anzuwenden. Die zwei inneren Laufringe werden dann auf die Mantelfläche eines analog gebauten Halteringes gesetzt und im Abstand voneinander gehalten, anschließend in eine Spritzgießform gebracht und schließlich an ihrer Bohrungsfläche zusammen mit dem Haltering mit Kunststoff umspritzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Laufrollen oder dgl. durch Umspritzen eines oder mehrerer Wälzlager mit Kunststoff, bei dem mindestens zwei nebeneinander angeordnete Laufringe des oder der Wälzlager in der Bohrung bzw. auf der Mantelfläche eines die Stoßfuge der Laufringe abdeckenden Halteringes zueinander zentriert und durch ein oder mehrere in die Stoßfuge der zwei Laufringe eingreifende, einstückige Vorsprünge des Halteringes in gegenseitigem Abstand voneinander gehalten, in eine Spritzgießform eingelegt und mit die Lauffläche der Laufrolle bildendem Kunststoff umspritzt werden, d a durch gekennzeichnet, daß die Mantelbzw. Bohruiigsfläche jedes Laufringes nur auf einem Teil ihrer Breite von der Bohrungs- bzw. Mantelfläche des zugehörigen Halteringes umfaßt wird, so daß diese auf ihrem vom Haltering nicht umfaßten Teil beim Spritzgießen mit dem Kunststoff in Berührung kommt.
2. Nach dem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellte Laufrolle oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering einen T-förmigen Querschnitt aufweist.
3. Laufrolle oder dgl. nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering aus Kunststoff, zum Beispiel im Spritzgußverfahren, hergestellt ist.
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