DE2528870A1 - Verfahren zur frischhaltung von obst, gemuese und getreide - Google Patents
Verfahren zur frischhaltung von obst, gemuese und getreideInfo
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Description
"Verfahren zur Frischhaltung von Obst, Gemüse und Getreide"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Frischhaltung von Obst, Gemüse und Getreide.
Die meisten Obst-, Gemüse- und Getreidearten entwickeln bei der Lagerung Äthylen und Kohlendioxyd. Es wird behauptet, daß
diese Gase den Reifungsprozeß und damit auch das Verderben der genannten Lebensmittel beschleunigen. Aus einem Bericht
der Nagano Prefecture Horticultural Experimental Station geht hervor, daß sich ipfel langzeitig frischhalten lassen
(d.h. ein straffes Fruchtfleisch bewahren und nicht überreif werden), wenn Kohlendioxyd bzw. Sauerstoff in Konzentrationen
von weniger als 1 % bzw. etwa 10 fi zugegen sind. Bei
einer Erhöhung des Kohlendioxydgehalts auf 12 bis 20 $ färbt
sich das Fruchtfleisch dagegen braun und verdirbt schließlich.
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Es wurden bereits einige Methoden zur Frischhaltung von Bananen vorgeschlagen. Die Bananen wurden z.B. in Gegenwart
von Kaliumpermanganat (Australien) bzw. Aktivkohle (Taiwan) transportiert und gelagert. Diese Methoden sind jedoch nicht
zufriedenstellend, da weder Kaliumpermanganat noch Aktivkohle
Kohlendioxyd und Äthylen selektiv absorbieren bzw. beseitigen und die Absorptionswirkung gegenüber den beiden Gasen
auch nicht lange anhält.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur langzeitigen Bewahrung der Frische von Obst, Gemüse und Getreide
zur Verfügung zu stellen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Frischhaltung
von Obst, Gemüse und Getreide, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die genannten Lebensmittel in Gegenwart
von Kalziumperoxid lagert oder transportiert.
Unter "Obst, Gemüse und Getreide" sind hier solche Obst-, Gemüse- und Getreidesorten zu verstehen, die bei der Lagerung
oder beim Transport Äthylen und Kohlendioxid entwickeln und daher rascher verderben. Beispiele für derartige Lebensmittel
sind: Für Obst Bananen und Äpfel, für Gemüse Grünge-
unpolierter müse, Kartoffeln und Pilze und für Getreide Reis, Weizen
und Sojabohnen.
Das Kalziumperoxid kann entweder von technischer Qualität sein oder in Form geeigneter Präparate bereitgestellt werden.
Ein Handelsprodukt ist beispielsweise "CALPER" (Nippon Peroxide Co.,Ltd.), das einen CaOg-Gehalt von etwa 54 Gew.-# und einen
Aktivsauerstoffgehalt von etwa 12 Gew.-# aufweist.
Das Kalziumperoxid kann entweder in feinpulveriger Form oder
als Granulat eingesetzt werden. Vor dem Gebrauch wird es vorzugsweise entwässert oder getrocknet. Es ist nicht entschei-
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dend, auf welche Art und Weise man das feinpulverige oder körnige Kalziumperoxid anwendet. Vorzugsweise "bringt man die
Pulver oder Granulate jedoch nicht mit den Lebensmitteln in Berührung, obwohl das Kalziumperoxid keine besondere bzw.
nachteilige Wirkung gegenüber letzteren aufweist. Gewöhnlich füllt man das jeweilige Pulver oder Granulat vor Gebrauch in
einen kleinen Beutel oder sonstigen Behälter. Man kann die genannten Präparate auch in Form einer dünnen Schicht anwenden,
welche man auf die Innenseite eines kleinen Beutels aufbringt oder zwischen zwei Blatt Papier einfügt.
Das pulverige oder körnige Kalziumperoxid wird in Form der vorgenannten Präparate in Lagerhäusern und Schiffsräumen,
welche der Aufbewahrung bzw. dem Transport der frischzuhaltenden Lebensmittel dienen, ausgelegt. Man kann die
Präparate ferner in für die Lagerung oder den Transport der Lebensmittel vorgesehene Beutel (Säcke) und sonstige
Behälter einbringen. Auch Kühlschränke können mit den Präparaten beschickt werden. In solchen Fällen bewahrt das Kalziumperoxid
nicht nur die Frische der Lebensmittel, sondern befreit diese auch von Gerüchen. Nach Bedarf kann man das
Kalziumperoxid zusammen mit herkömmlichen Germiziden und/oder Insektiziden einsetzen.
Ss wird angenommen, daß das Kalziumperoxid vom Lebensmittel
erzeugtes Äthylen und Kohlendioxid gemäß dem nachstehenden Reaktionsmechanismus beseitigt. Aufgrund der vorhandenen
Feuchtigkeit spaltet das Kalziumperoxid Sauerstoff ab und wird in Kalziumhydroxid übergeführt. Der Sauerstoff reagiert
dann mit dem Äthylen, während das Kalziumhydroxid das Kohlendioxid absorbiert:
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-A-
CaO2 + H2O
Ca(OH)2 + £ O
CH2 = CH2 + i O2
CH2 - CH2 (
CH2 - C OH OH
Ca(OH)2 + CO2
CaCO3 +
Die Umwandlung dee Kalziumperoxids zu Kalziumhydroxid und
Sauerstoff erfolgt sehr langsam. Die aus 1 g Kalziumperoxid freigesetzte Sauerstoffmenge reicht zur Umsetzung mit 2,5 ml
Äthylengas mit einem Druck von 0,1 Atm. aus. Ferner entwickeln
die vorgenannten Lebensmittel sehr geringe Äthylen- und Kohlendioxidanteile; 1 kg Bananen bildet beispielsweise
1 mg Äthylen und etwa 1,7 mg Kohlendioxid. Daher können die lebensmittel langzeitig, im allgemeinen etwa 2 Monate oder
länger, frischgehalten werden.
Die eingesetzte Kalziumperoxidmenge hängt vom jeweiligen Lebensmittel und der Dauer seiner Lagerung oder seines
Transports ab. Im allgemeinen verwendet man pro kg Lebensmittel 1 bis 50 g (vorzugsweise 10 bis 30 g) Kalziumperoxid.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Etwa 5 kg unreife Bananen von den Philippinen werden in mehrere Räume gegeben, welche jeweils ein Volumen von 3 m
aufweisen und bei einer Temperatur von 15°C gehalten werden. In jeden Raum wird ferner eines der aus Tabelle I ersichtlichen
Frischhaltemittel gegeben, das sich jeweils in einem 25 cm χ 50 cm messenden Polyäthylenbeutel befindet. Man un-
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tersucht den Frischezustand der Bananen. Oer Test wird für
jedes Frischhaltemittel dreimal vorgenommen, wobei die Mittel in Anteilen von jeweils 5g, 10 g bzw. 15 g eingesetzt
werden. Die durchschnittlichen Beurteilungen aufgrund der bei den drei Tests erzielten Ergebnisse gehen ebenfalls aus
Tabelle I hervor.
Versuch Frisehhaltemittel
Ergebnisse
Kalziumperoxid*
Kaliumpermanganat
Kaliumpermanganat
+ Natronkalk
(Gew.-Verhältnis 1:1)
Palladiumchlorid
Palladiumchlorid
+ Natronkalk
(Gew.-Verhältnis 1:1)
Keines
Nach 62 Tagen grünlich gefärbt und straff
Nach 25 Tagen gelb und weich
Nach 30 Tagen gelb und weich
Nach 16 Tagen gelb und weich
Nach 18 Tagen gelb und weich
Nach 4 oder 5 Tagen gelb und weich
* Feines Pulver mit einer Schüttdichte von etwa 0,65 und einem Aktivsauerstoff gehalt von etwa 12 96·
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Beispiel 2
Kyoho-Trauben (eine in Yamanashi Prefecture, Japan, gezüchtete
Traubenart) werden am 15. September 1973 geerntet und noch am selben Tag in 25 cm χ 50 cm messende Polyäthylenbeutel
gegeben. Auf jeden Beutel kommen 20 Trauben. Zwischen die Trauben und den Boden eines jeden Beutels gibt man 5 g
Kalziumperoxid, das zwischen hygroskopische Papierblätter mit einer Länge von 20 cm, einer Breite von 10 cm und einer
Sicke von 1 mm eingefügt wurde. Jeder Beutel wird mit einem Gummiring verschlossen und 76 Tage (d.h. bis zum 30. November
1973) bei 5°C gelagert. Anschließend bestimmt man den Gewichtsverlust bzw. den Grad der Abtrennung der Beeren
gemäß nachstehenden Formeln:
Gewicht nach der Lagerung
Gewichtsverlust (in jC) β χ 100
Gewicht vor der Lagerung
Gewicht der von der Traube ab-, , .. getrennten Beeren
Grad der Abtrennung β _ x 100
(in t) Gesamtgewicht der Beeren
Tabelle II zeigt die Ergebnisse:
Versuch | Prischhaltemittel | Gewichtsverlust, | Grad der |
Nr. | * | Abtrennung, | |
1 | Ealsiumperoxid | 2,1 | 4,8 |
2 | Keines | 10,3 | 28,2 |
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Beispiel 5
Spargelstangen (Mary-Washington, angebaut in Nagano Prefecture, Japan) werden im Juni geerntet und noch, am selben
Tag in 50 cm χ 15 cm messende Beutel (200 g Spargel pro
Beutel) gegeben. Zwischen die Spargelstangen und den Boden jedes Beutels gibt man 3 g Kalziumperoxid, das zwischen
hygroskopische Papierblätter mit einer Länge von 10 cm, einer Breite von 5 cm und einer Dicke von 1 mm eingefügt
wurde. 20 gefüllte Beutel werden dann in einen 4 kg fassenden Wellpappbehälter gegeben und 7 Tage bei 18 bis 20°C
gelagert. Anschließend bestimmt man den Gewichtsverlust und den Zerquetschungsgrad. Letzterer wird nach folgender
Formel berechnet:
Gewicht des zerquetschten Spargels
Zerquetschungsgrad (in $>) * .. χ
Gesamtgewicht des Spargels
Tabelle III zeigt die Ergebnisse:
Versuch Frischhaltemittel Gewichtsver- Zerquetschungs-Nr.
lust, i» grad, %
1 Kalziumperoxid 5 0
2 Keines 50 40
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Beispiel 4
Mehrere Polyäthylenbeutel werden mit jeweils 500 g Sojabohnen (Norin Nr. 2) gefüllt. Ferner gibt man in jeden Beutel
10 g zwischen dicke hygroskopische Papierblätter eingefügtes Kalziumperoxid. Jeder Beutel wird mit einem Gummiring
verschlossen und 10 Monate gelagert. Die Durchschnittstemperatur beträgt etwa 200C, die durchschnittliche relative
Feuchtigkeit 55 %· Nach der Lagerung prüft man die Sojabohnen
in herkömmlicher Weise auf den durchschnittlichen Keimungsgrad.
Zum Vergleich wird der vorstehend beschriebene Versuch ein weiteres Mal ohne Verwendung von Kalziumperoxid durchgeführt.
Tabelle IV zeigt die Ergebnisse:
Versuch Nr. Frischhaltemittel Durchschnittlicher
Keimungegrad, 96
1 Kalziumperoxid 92,5
2 Keines 70,8
Der bei Verwendung von Kalziumperoxid erzielte hohe Keimungsgrad zeigt, daß CaO2 ein wirksames Frischhaltemittel für die
Sojabohnen darstellt.
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Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE(λ\ Verfahren zur Frischhaltung von Obst, Gemüse und Getreide, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Lebensmittel in Gegenwart einer geringen, jedoch wirksamen Henge von Kalziumperoxid lagert oder transportiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man pro kg der Lebensmittel 1 bis 50 g Kalziumperoxid verwendet.509882/081 1
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