DE2526043C3 - Einstellbarer Anschlag für bewegliche Teile von Werkzeugmaschinen - Google Patents
Einstellbarer Anschlag für bewegliche Teile von WerkzeugmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen einstellbaren Anschlag für bewegliche Teile von Werkzeugmaschinen
mit einem druckempfindlichen Glied, das von einem über eine Druckmittelzuleitung in einen Druckraum
geleiteten Druckmittel gegen eine Rückstellkraft verstellbar ist.
Das gegen die Rückstellkraft wirkende druckempfindliche Glied kann z. B. ein in einem Zylinder gegen
eine Feder bewegter Kolben oder ein Federungskörper in Art eines abgeschlossenen Wellrohres sein, wobei
diese Teile durch das zugeführte Druckmittel, insbeson dere eine Hydraulikflüssigkeit, bewegt werden. Der
Druck des Druckmittels ist genau einstellbar, so daß die Stellung des Anschlages feinverstellt werden kann.
Aus der DT-AS 17 52115 ist eine bewährte
Ausführungsform eines zum Feinverstellen beweglicher Teile von Werkzeugmaschinen dienenden Anschlages
bekannt, bei dem der Druck des flüssigen Druckmitteis durch einen räumlich getrennt angeordneten pneumatisch-hydraulischen Druckübersetzer gesteuert wird. Da
eine Flüssigkeit als Druckmittel verwendet wird, kann ein solcher Anschlag nicht nur sehr leicht fein
einstellbar, sondern auch mit hoher Steife ausgeführt weiden, was für seine Einsetzmöglichkeit von wesentlicher
Bedeutung ist.
Die Einstellung eines solchen Anschlages, der beispielsweise der Begrenzung der Zustellbewegung
eines Werkzeugschlittens und damit der Schnittiefe eines Werkzeuges in einem Werkstück oder der mit
Eilgeschwindigkeit erfolgenden Positionierung des Werkzeugschlittens in die Arbeitsstellung dient, muß
sehr genau sein, und der Anschlag darf beim Anschlagen trotz hoher Schlittengeschwindigkeit möglichst nicht
nachgeben, um so die Bearbeitungstolcranzen gering zu halten. .
Wie die Erfahrung gezeigt hat, verbleibt auch bei mit
Hydraulikflüssigkeit betätigten Anschlägen gemäß dem Stande der Technik jedoch immer noch eine geringe
Federungsmöglichkeit des Anschlages, da Flüssigkeiten eine gewisse, wenn auch minimale Kompressibilität
aufweisen. Der Einfluß der Kompressibilität des Druckmittels auf die Stellung des Anschlages wädist mit
dem Druckmittel-Volumen, das aber nicht beliebig herabgesetzt werden kann, sondern zumindest die
Volumina der Zuleitung, der Einstellvorrichtung für den Druck und des Druckraumes im Anschlag umfaßt. Bei
der Verwendung ' eines pneumatisch-hydraulischen Druckübersetzers für einen Anschlag gemäß der
genannten DT-AS 17 52 115 ist die Steife des Anschlages darüber hinaus vorwiegend durch die Federsteife
des Anschlages bestimmt. Die Federsteife kann zwar sehr erheblich sein, ist aber konstruktionsbedingt
begrenzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Anschlag der eingangs genannten Art in seiner Steife durch einfache
konstruktive Mittel erheblich zu steigern, um dadurch die Federungswege beim Anschlagen des jeweils zu
beeinflussenden beweglichen Teiles der Werkzeugmaschine stark zu vermindern und damit die Genauigkeit
der Feinverstellung zu steigern.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in der Druckmittelzuleitung nahe dem
druckempfindlichen Glied ein strömungsabhängiges Ventil angeordnet ist, dessen Ventilkörper vom
Rückströmungsdruck des Druckmittels gegen die Kraft einer Feder bewegbar ist, die so bemessen ist, daß der
Ventilkörper nur dann in eine die Druckmittelzuleitung vom Druckraum abschließende Stellung bewegbar ist,
wenn die Rückströmungsgeschwindigkeit bzw. der Differenzdruck des Druckmittels die für den Einstellvorgang
des Anschlages notwendige Größe übersteigt.
Durch die Erfindung wird das kompressible Volumen des Anschlages und der damit zusammenhängenden
hydraulischen Systeme beispielsweise beim Anschlagen eines Werkzeugschlittens am beweglichen Glied auf das
Volumen des Druckraumes des Anschlages beschränkt Dies kann sehr klein gewählt werden, insbesondere
dann, wenn als druckempfindliches Glied ein in einem Zylinder geführten Kolben verwendet wird, da dieser
etwa gegenüber einem Wellrohr bei gleicher Verstellänge wesentlich kleiner gebaut werden kann. Das
strömungsabhängige Ventil in der Druckmittelzuleitung bleibt durch entsprechende Dimensionierung der
Federkraft für den Einstellvorgang, der relativ langsam und daher ohne große Druckdifferenzen im Ventil vor
sich geht, geöffnet, da auf beiden Seiten des Ventiikörpers annähernd gleicher Druck herrscht. In dem
Augenblick aber, in dem ein beweglicher Teil der Werkzeugmaschine, z. B. der Werkzeugschlitten, gegen
den Anschlag fährt, entsteht momentan eine erheblich
höhere Strömungsgeschwindigkeit in dem Ventil, die einen entsprechend hohen Differenzdruck erzeugt, der
das Ventil gegen die Federkraft schließt und in dieser Stellung hält. Das in dem Druckraum befindliche
Druckmittel kann nicht mehr abfließen, so d?0 das kompressible Volumen des Druckmittels gegenüber
bekannten Lösungen nunmehr geringer und damit die Steife des Anschlages erheblich erhöht ist. Bei dem
Anschlag geinäü der Erfindung ist die Steife also, abgesehen von dor Fidersteife, nur durch das Volumen
und die Kompressibilität des im Druckraum befindlichen Druckmittels gegeben und wird nicht mehr durch
Einflüsse außerhalb des Druckraums, etwa durch das Volumen von Druckgeberund Leitung, beeinflußt.
Auf diesem Wege lassen sich daher ohne Schwierigkeiten erhebliche Steifen erzielen, was insbesondere für
die Verwendung einer Hydraulikflüssigkeit als Druckmittel, aber auch für die Verwendung von gasförmigen
Druckmitteln gilt.
Weitere Merkmale im Rahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Strömungsabhängige Ventile sind an sich bekannt. Sie dienen aber als sogenannte Leitungsbruchventile der
Lösung einer anderen Aufgabe, nämlich der Sicherung insbesondere von Wasserleitungen. Hier gestatten sie
den normalen Durchfluß.
Beim Auftreten eines Leitungsbruchs, der eine erhöhte Strömungsgsschwindigkeit des Durchflußmittels
verursacht, schließen sie, um das weitere Ausströmen des Durchflußmittels an der Bruchstelle zu
verhindern.
Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert, die
in einem Querschnitt eine schematische Darstellung eines verstellbaren Anschlages gemäß der Erfindung
zeigt.
In einem Gehäuse 1, das aus konstruktiven Gründen im allgemeinen aus mehreren Teilen zusammengesetzt,
hier jedoch der Einfachheit halber als ein integrales Teil gezeigt ist, ist in einer Bohrung ein Kolben 2 durch
Dichtungen 3 abgedichtet geführt. Der Kolben 2 trägt einen Bund oder Ring 4, an dem sich eine Druckfeder 5
abstützt, die mit ihrer anderen Seite an einer gehäusefesten Ringschulter 6 aufliegt. Über eine
Druckmittelzuleitung 7 wird ein Druckmedium in einen im Gehäuse befindlichen Druckraum 8 zugeführt. Der
Druck des Druckmediums und damit die Stellung des Kolbens 2 in dem Gehäuse 1 ist einstellbar. Dies
geschieht z. B. dadurch, daß der Druck mittels eines hier nicht gezeigten, eine bestimmte Menge Druckmittel
aufmeßenden Zylinders erzeugt wird, in dem ein durch eine Schraubenspindel verstellbarer Kolben angeordnet
ist; oder der Druck ist einstellbar mittels eines pneumatisch-hydraulischen Druckwandlers gemäß dem
eingangs zitierten Stande der Technik.
Die aus dem Gehäuse ragende Stirnfläche 9 des Kolbens 2 stellt die Anschlagfläche eine einstellbaren
Anschlags für ein hier nicht gezeigtes bewegliches Teil einer Werkzeugmaschine, etwa einen Werkzeugschiitten,
dar.
In der Mündung der Druckmittelzuleitung 7 in den Druckraum 8 ist ein strömungsabhängiges Venii! tO
angeordnet, das einen Ventilkörper 11 aufweist, der an
beiden Seiten zwei zentrische Stifte 12 und 13 trägt. Der Ventilkörper 11 ist in einem Ventilgehäuse 14 gelagert,
in das die Druckmittelzuleitung 7 mit einem Fortsatz hineinragt, der einen Ventilsitz 15 für den Ventilkörper
11 bildet. Die Stifte 12 und 13 ragen mit einem geringen Spiel in die Bohrung der Drucltmittelzuleitung 7 bzw. in
eine das Ventil 10 mit dem Druckraum 8 verbindende Bohrung 16 hinein und führen dadurch den Ventilkörper
11 beim öffnungs- und Schließvorgang. Der Ventilkörper
11 stützt sich gegen eine Druckfeder 17 ab, die ihn
gegen ein durch die Abschlußwand des Ventilgehäuses 14 gebildetes Widerlager 18 drückt. Durch einen oder
mehrere in dem Ventilkörper 114 angebrachte Führungskanäle 19 ist gewährleistet, daß auch dann Druckmittel
das Ventil durchströmen kann, wenn der Ventilkörper H an dem Widerlager 18 anliegt; diese Stellung ist
daher die Offen-Stellung des Ventils.
Die Feder 17 ist in ihrer Stärke so bemessen, daß auch
beim Zurückströmen des Druckmittels aus dem Druckraum 8 in die Zuleitung 7 während eines
Einstellvorganges der auf dem Widerlager 18 aufsitzende Ventilkörper 11 nicht durch den gerade herrschenden
Strömungsdruck abgehoben wird. Wird jedoch der durch die Stirnfläche 9 des Kolbens 2 gebildete
Anschlag von dem beweglichen Teil der Werkzeugmaschine, z. B. dem Werkzeugschlitten, angefahren, so
erhöht sich der Strömungsdruck auf den Ventilkörper 11 schlagartig so stark, daß er sich von dem Widerlager
18 abhebt und dabei gegen die Wirkung der Feder 17 gegen den Ventilsitz 15 gedrückt wird. Dadurch wird
das Ventil geschlossen und ein weiteres Zurückströmen des Druckmittels aus dem Druckraum in die Zuleitung 7
verhindert.
In der Zeichnung ist der geschlossene Zustand des Ventils 10 — also beim Anfahren des Anschlages durch
das bewegliche Teil einer Werkzeugmaschine — dargestellt. Die Steifigkeit bzw. Härte des Anschlages ist
nunmehr in erster Näherung nur noch durch die mögliche Kompression des Druckmittels in dem
Druckraum 8 gegeben. Diese ist äußerst gering, da durch entsprechende konstruktive Ausbildung des
Anschlages der Druckraum sehr klein gebaut werden kann.
Eine geringe Rückbewegung des Kolbens 2 beim Anschlagen ist zwar noch dadurch gegeben, daß eine
gewisse Menge Druckmittel, die zur Betätigung des strömungsabhängigen Ventils 10 notwendig ist, in die
Zuleitung 7 zurückfließt. Diese Menge ist jedoch dann sehr gering, wenn der Schaltweg des Ventilkörpers 11
entsprechend klein ist, und zwar wesentlich kleiner als dies in der Zeichnung aus Gründen der klaren
Darstellung gezeigt ist. Für eine in der Praxis anwendbare Ausführungsfoirm genügt es z. B., daß der
Abstand zwischen Ventilsitz 15 und Unterseite des Ventilkörpers 11 im geöffneten Zustand 0,1 Millimeter
beträgt; ist außerdem der Abstand zwischen den Seitenrändern des Ventilkörpers 11 und dem ihn
umgebenden Ventilgehäuse 14 entsprechend eng, so wirkt schon bei einer geringen durch das Anschlagen
des beweglichen Teiles verursachten Rückströmung bzw. Rückströmungsgeschwindigkeit ein so hoher
Differenzdruck auf den Ventilkörper 11, daß dieser in die Sperrstellung des Ventils, also auf den Ventilsitz 15
gepreßt wird. Oft genügt bei derartigen Ventilkonstruk tionen schon das Zurückströmen von 0,1 mm3 Druckmittel, u. U. sogar noch weniger, um das Ventil zu schließen.
Dementsprechend beträgt bei einer Kolbenfläche von
etwa 100 mm2 der für das Schließen des Ventils notwendige Kolbenweg 0,001 mm und weniger.
Anstelle des gezeigten Tellerventils sind selbstverständlich auch andere Ventilkonstruktionen, z. B. mit
einer Kugel als Ventilkörper, möglich. Es kann auch ein
anderes druckempfindliches Glied für den Anschlag gewählt werden, z. B. eine Membran oder ein Federkörper, beispielsweise ein Wellrohr. In das Wellrohr, das in
diesem Falle den Druckraum begrenzt, wird zweckmäßig ein Füllkörper eingesetzt, so daß die Füllmenge des
Druckmittels im Druckraum klein gehalten wird.
Claims (4)
1. Einstellbarer Anschlag für bewegliche Teile von Werkzeugmaschinen mit einem drucken ^findlichen
Glied, das von einem über eine Druckmn ^leitung in einen Druckraum geleiteten Druckii.uel gegen
eine Rückstellkraft verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckmittelzuleitung
(7) nahe dem druckempfindlichen Glied ein strömungsabhängiges Ventil (10) angeordnet ist,
dessen Ventilkörper (11) vom Rückströmungsdruck des Druckmittels gegen die Kraft einer Feder (17)
bewegbar ist, die so bemessen ist, daß der Ventilkörper (11) nur dann in eine die Druckmittelzuleitung
(7) vom Druckraum (8) abschließende S'.ellung bewegbar ist, wenn die Rückströmungsgeschwindigkeit
bzw. der Differenzdruck des Druckmittels die lür den Einstellvorgang des Anschlages
notwendige Größe übersteigt.
2. Anschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (10) einen in Strömungsrichtung
auf das druckempfindliche Glied zu weisenden Ventilsitz (15) und einen Ventilkörper (U) aufweist,
der vom Differenzdruck des Druckmittels bewegbar und von der Feder (17) vom Ventilsitz (15) weg
gegen ein die Strömung des Druckmittels zulassendes Widerlager (18) drückbar ist.
3. Anschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das druckempfindliche Glied ein in
einem Gehäuse (1) geführten Kolben (2) ist, dessen aus dem Gehäuse (1) ragende Stirnfläche (9) als
Anschlagfläche dient.
4. Anschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (10) einen
tellerförmigen Ventilkörper (11) aufweist, der an seiner Ober- und Unterseite je einen sich in den
Betätigungsrichtungen des Ventilkörpers (11) erstreckenden Stift (12; 13) aufweist, wobei der eine
Stift (13) in einer das Ventil (10) mit dem Druckraum (8) verbindenden Bohrung (16) und der andere Stift
(12) in der an ihrer Mündung als Ventilsitz (15) ausgebildeten Bohrung der Druckmittelzuleitung
geführt ist.
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Priority Applications (1)
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DE2526043A1 DE2526043A1 (de) | 1976-12-16 |
DE2526043B2 DE2526043B2 (de) | 1977-03-31 |
DE2526043C3 true DE2526043C3 (de) | 1977-11-17 |
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