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Verfahren zum nacheinandeF Reinigen, Disinfizieren und Trocknen von
Krankenhauseinrichtugen, insbesondere Betten unc Vorrichtungen zur Durchführung
des Vezfahrens Die Erfinc.ung betrifft ein Verfahren zum nacheinander Reinigen,
Desinfizieren und Trocknen von Krankenhauseinrichtungen, insbesondere Betten. Sie
betrifft ferner Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens.
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Krankenhatlseinrichtungen, wie z.B. Betten, werden, nachdem der Patient
aus dem Krankenhaus entlassen worden ist. oder auch während der Behandlungszeit
im Krankenhaus einem Reinigungsprozeß unterworfen, mit dem gleichzeitig ein Desinfektiansprozeß
gekoppelt ist.
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Die Methode der Behandlung der Krankenhauseinrichtungen, insbesondere
Betten ist nach dem derzeitigen Stand der Technik verschiedenartig.
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Die-erste Methode ist die, die Krankenhauseinrichtungen von Hand zu
reinigen und zu desinfizieren. Die.
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Einri-htungen werden zu dies es Zweck an eine zentrale
Stelle
gebracht urd dort gereinigt und desinfiziert.
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Es kommt auch vor, daß die Einrichtungen an einer bestimmten Stelle
auf den ipluren gereinigt und desinfiziert wercen. Diese Methode ist äußerst unerwünscht,
da nicht sicher(estellt ist, daß nach der Behandlung der Einrichtungen nicht dozh
Krankheitskeime sich wieder auf den Einrichtungen festsetzen, weil keine strikte
Trennung zwischen reiner und unreiner Seite möglich ist. Auch ist die Handmethode
mit Schwamm und Bürste zu kostenaufwendig und führt auch nicht immer zu den gewUnscht:en
Reinigtngs- und Desinfektionseffekten.
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Eine zweite Methode besteht darin, die Krankenhauseinrichtunqen mit
Fochdruckgeräten zu reinigen und zu desinfizierer, wobei die Führung der Geräte
ebenfalls von Hanç erfolgt. Wenn auch mit dem Hochdruckreinigungsgerät ein sicherer
Reinigungseffekt erziehlt wird, so ist diese tthoee jedoch Für das Bedienungspersonal
wegen der starken Sprüh- ozw. Nebelbildung ungünstig.
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Eine dritte Methode geht von der manuellen Behandlung ab und reinigt
und desinfiziert auf rein mechanischer Art. Die Einrichtungen, insbesondere Betten,
durchlaufen einen Tunnel, wobei das Bett selbst ion dem Tunnel auf eine Schienensystem
geführt ist. Die einzelnen Düsen für das Reinigungs- und Desinfizierungsmittel sind
innerhalb des Tunnels ortsfest angebracht.
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Bei diesem Prinzip, welches einer Autowaschstraße gleicht, ist ebenfalls
keine strikte Trennung zwischen reiner und unreiner Seite möglich, ferner ist für
diese Methode ein großer Platzbedarf erforderlich.
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Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, zum
nacheinander Reinigen, Desinfizieren und Trocknen von Krankenauseinrichtungen, insbesondere
Betten, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem der
Reinigungsprozeß
und der Desinfektionsprozeß nicht manuell vorgenommen werden muß und darüber hinaus
der Prozeßablauf alle Erfordernisse der Hygiene erfüllt.
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Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens so zu gestalten, daß bei kleinstem Platzbedarf die Verfahrensschritte
durchgeführt werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Krankenhauseinrichtung (Bett) in einer gegenüber der Atmosphäre dicht verschlossenen
Kammer zunächst mit einem unter Hochdruck stehenden schmutzlösenden Mittel in Nebelform
besprüht wird, nach einer kurzen Einwirkungszeit das schmutzlösende Mittel mit Hochdruckwasser
abgewaschen, danach die Einrichtung mit ebenfalls einem unter hohem Druck stehenden
Desinfektionsmittel in Nebelform unter Zusatz von Wasserentspannungsmitteln erneut
besprüht wird und danach mit kalter oder warmer Preßluft die an der Einrichtung
haftenden Flüssigkeitströpfchen abgeblasen werden.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ferner
vorgeschlagen, daß dem unter Hochdruck stehenden schmutzlösenden Mittel in Nebelform
Desinfektionsmittel zur Vordesinfektion der Einrichtung zugegeben werden.
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Dadurch, daß man dem schmutzlösenden Mittel in Nebelform Desinfektionsmittel
beimischt, erreicht man bereits während der Reinigungsphase einen Desinfektionseffekt,
der besonders erwünscht ist, wenn die Gefahr besteht, daß die zu behandelnde Krankenhauseinrichtung
stark mit Krankheitserregern verseucht ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch nach einer bevorzugten
Ausführungsform dadurch abgewandelt werden, daß die Einrichtung (Bett) in einer
gegenüber der Atmosphäre dicht verschlossenen Kammer zunächst mit einem unter Hochdruck
stehenden schmutzlösenden Mittel in Nebel form besprüht wird, nach einer kurzen
Einwirkungszeit das schmutzlösende Mittel mit Hochdruckwasser unter Zusatz von Desinfektions-
und Wasserentspannungsmitteln abgewaschen und danach mit kalter oder warmer Preßluft
die an der Einrichtung haftenden Flüssigkeitströpfchen abgeblasen werden.
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Bei dieser Verfahrensalternative ist bereits die Abwaschphase und
die Desinfektionsphase zusammengefaßt, was mitunter Zeitvorteile bringen kann.
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Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf Verfahren der eingangs beschriebenen
Art, sondern auch auf Vorrichtungen zu ihrer Durchführung.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeXchnet, daß die Kammer an ihren Stirnseiten mit Schiebetüren
versehen ist, die in Zwangsführungen derart laufen, daß die umfänglichen Ränder
der Schiebetüren beim Öffnen von einer Türrundumdichtung abheben und in Schließstellung
fest gegen diese anliegen, daß oberhalb der Kammerdecke in Zwangs führungen quer
zur Kammerlängsachse verfahrbar auf einem Traggestell die Hochdruckwaschwassererzeugungsmittel
und der Antrieb für das Traggestell angeordnet sind und der Kammerraum im Bereich
der Durchtritte der Waschwasserhochdruckleitungsen) durch die Kammerdecke gegenüber
der äußeren Atmosphäre dadurch abgedichtet ist (sind),
daß im Durchtrittsbereich
unterhalb der Kammerdecke eine mit Wasser gefüllte Rinne angeordnet ist und in das
Wasserbad von der Kammerdecke aus geführte Lippenbleche einmünden und durch den
von den Lippenblechen und der Rinnenrückwand eingeschlossenen freien Raum und durch
das Wasserbad die Waschwasserhochdruckleitung (en) geführt ist (sind), welche sich
anschließend in den Sprühbalken und in ein Leitungssystem mit schwenkberen Düsen
zur Behandlung der Unterseite der Einrichtung (Bett) fortsetzen und daß die in der
Kammer zu behandelnde Einrichtung (Bett) über auf dem Kammerboden angeordnete Zwangsführungen
bewegbar ist und an der Zwangsführung Mittel zur Arretierung der Einrichtung in
der Kammer vorgesehen sind.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Reinigungs-und Desinfektionsmittel
mit Wasserentspanner in mit Preßluft beaufschlagbaren Behältern abgefüllt und an
den Behältern Mittel zur Festlegung der Ausstoßmenge vorgesehen sind und von den
Behältern Leitungen zu den im Kammerraum stationär angeordneten Vernebelungsdüsen
führen.
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Um einen möglichst geringen Leitungsaufwand betreiben zu müssen, wird
erfindungsgemäß ferner vorgeschlagen, daß in den Leitungen für das Reinigungsmittel
und DesinfektiOnsmittel mit Wasserentspanner Rückschlagventil eingebaut sind, die
den einen Flüssigkeitestrom zu den Vernebelungsdüsen absperren, sobald der andere
Flüssigkeitsstrom unter Preßluft steht.
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Die Steuerung der verschiedenen Behandlungsstufen erfolgt nach der
Erfindung über die zu behandelnde Einrichtung. Nach der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß nach der Arretierung der Einrichtung in der
Kammer über einen
zentralen Impulsgeber die nacheinander ablaufenden Behandlungsstufen einschaltbar
sind.
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Die Vorteile, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren einerseits und
der Vorrichtung zu seiner Durchführung andererseits erreicht werden, bestehen darin,
daß insbesondere die Vorrichtungen nachträglicn in bereits bestehende Krankenanstalten
eingebaut werden können, wobei zur Kostenersparnis auf die Möglichkeit der Anwendung
eines Baukastenprinzips hingewiesen wird.
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Geringer Platzbedarf ist ebenfalls ein wesentlicher Vorteil. Auch
ist eine strikte Trennung zwischen reiner und unreiner Seite gegeben.
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Anhand den in den Zeichnungen dargestellten Figuren wird das erfindungsgemäße
Verfahren und mögliche Vorrichtungen zu seiner Durchführung näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.1 die perspektivische Darstellung einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig.2 die Vorrichtung der Fig.
1 in Längsschnitt, Fig.3 einen Schnitt längs der Linie III/III der Fig. 2, Fig.4
eine vergrößerte Darstellung, weilweise im Schnitt, durch eine Tür längs der Linie
IV-IV der Fig.3, Fig.5 die Arretierung des Bettes in der Zwangsführung der Kammer
mit Steuereinrichtungen für den Impulsgeber, Fig.6 das Schemabild des Reinigungsmittels
und Desinfektionsmittelflusses mit Wasserentspanner,
Ei,7 eine Vorrichtung
größerer Bauart zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, in in vergrößerter
Darstellung einen Teilschnitt längs der Linie Vill-Vill der Fig. 3.
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Die in den Figuren 1 - 5 gezeigte Vorrichtung zur DuL~nführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einer Kammer 1, die an ihren Stirnseiten
mit Schiebetüren 2 versehen ist und die in Zwangsführungen 3 derart laufen, daß
die umfänglichen Ränder 4 der Schiebetüren 2 beim Offnen von einer Türrundumdichtung
5 abheben und in Schließstellung fest gegen diese anliegen.
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Dadurcil wird erreicht, daß bei entsprechender Gestaltung der Dichtung
ein ausgezeichneter Schließeffekt erreicht wird. Auch kann die Zwangs führung 3
für die Schiebetür 2 noch in den Langlöchern 6 verschoben werden, so daß je nach
Stellung in den Langlöchern 6 ein größerer oder kleinerer Anprenaruck erreicht wird.
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Oberhalb der Kammerdecke 7 ist ein Traggestell 8 für- die Hochdruckwas-hwassererzeugungsmittel
9 und der Antrieb 10 für dac Traggestell 8 angeordnet.
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Das Traggestell 8 ist in Zwangsführungen 11 geführt.
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Das Traggestell b läuft auf der Zwangs führung 11 über Rollen j9,
wobei die F,hrbewegung durch eine Zahnstange 40 mit zahnrad 41 über Getriebe 10
erzeugt wird (s.Fig.8).
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Im Bereich der Durchtritte 12 der Waschwasserhochdruckleitung 13 durch
die Kammerdecke 7 ist unterhalb der Kammerdecke 7 eine mit Wasser 14 gefüllte Rinne
15 angeordnet. In das Wasserbad 14 münden von der Kammerdecke 7 aus geführte Lippenbleche
16 ein. Die Lippenbleche 16 und die Rinnenrückwand 17 schließen einen
freien
Raum 18 ein, durch den die Waschwasserhochdruckleitung 13 zunächst geführt ist,
dann das Wasserbad 14 durchläuft und sich schließlich in den Sprühbalken 19 und
in ein Leitungssystem mit schwenkbaren Düsen 20 zur Behandlung der Unterseite der
Einrichtung 21 (Bett) fortsetzt. Die Einrichtung 21 (Bett) ist in einer auf dem
Kammerboden 22 angeordneten Zwangsführung 23 bewegbar, wobei, wie insbesondere aus
der Fig. 1 entnommen werden kann, zum Hereinschieben der Einrichtung 21 (Bett) in
die Kammer 1 bzw. zum Herausfahren derselben aus der Kammer 1, diese Zwangsführungen
23 sich nach außen fortsetzen.
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An der Zwangsführung 23 sind Mittel 24 zur Arretierung der Einrichtung
21 (Bett) in der Kammer 1 vorgesehen.
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Diese Mittel 24, wie sie insbesondere in der Fig.5 gezeigt sind, können
aus gekrümmten Blechen bestehen.
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Mit Arretierung der Einrichtung 21 (Bett) in der Kammer 1 wird gleichzeitig
ein Impulsgeber 25 betätigt, der das Schließen der Schiebetüren 2 und die nacheinander
ablaufenden Behandlungsstufen einschaltet.
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Das Reinigungsmitte 26 sowie das Desinfektionsmittel 27 mit Wasserentspanner
ist in Behältern 28 bzw. 29 abgefüllt und gelangt von dort aus in weitere Behälter
30 bzw. 31, aus denen über Stuerelemente 32 bzw. 33 die vorgesehene Ausstoßmenge
über Leitungen 34 bzw. 35 zu den im Kammerraum 1 stationär angeordneten Vernebelungsdüsen
36 gelangt. Um die Anzahl der Leitungen, die zu den VernebelungsÇüsen 36 führen,
möglichst gering zu halten, ist in der Leitung für das Reinigungsmittel z.B. 34
und in der Leitung für das Desinfektionsmittel mit Wasserentspanner z.B. 35 jeweils
ein Rückschlagventil 37 bzw. 38 vorgesehen. Die Flüssigkeiten aus den verschiedenen
Behältern werden mit Preßluft ausgetrieben, so daß sichergestellt ist, daß beim
Übergang
von der einen zur anderen Flüssigkeit stets eine vollständige
Entleerung der nach den Rückschlagventilen 37 bzw. 38 liegenden Leitungsteilen erfolgt.
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Ein Rückstrom der jeweils anderen Flüssigkeit in das Leitungssystem
der einen Flüssigkeit ist durch die jeweiligen Rückschlagventile 37 bzw. 38 unterbunden.
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In Fig. 7 ist eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Längsschnitt schematisch dargestellt. Während bei der insbesondere
aus der Fig. 1 ersichtlichen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hervorgeht, daß die nacheinander folgenden Behandlungstufen Reinigen,
Desinfizieren, Trocknen, in einer Rammer ablaufen, zeigt das Ausführungsbeispiel
der Fig. 7, daß diese Behandlungsstufen auch gleichzeitig ablaufen können, wobei
dann aber mehrere hintereinander liegende Einrichtungen behandelt werden.
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Während z.B. in der mit I bezeichneten Kammer das Abwaschen erfolgt,
kann in der Kammer II das Desinfizieren und in der Kammer III das Trocknen erfolgen.
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Die Parallelität der verschiedenen Behandlungsstufen ist jeweils auf
verschiedene Objekte bezogen.
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Pro Objekt verlaufen selbstverständlich die einzelnen Behandlungsstufen
nacheinander ab. Die in Fig. 7 gezeigte Vorrichtung ist in ihrem Aufbau der in Fig.1
dargestellten gleich, wobei lediglich anstelle einer Kammer mindestens 3 Kammern
hintereinander liegen und in jeder Kammer die jeweilige Behandlungsstufe abläuft.
Der Einsatz derartiger Vorrichtungen ist für besonders große Krankenanstalten vorgesehen,
wo mittels eines möglichst kontinuierlichen Durchlaufverfahrens große Mengen von
Krankenhauseinrichtungen, z.B. Betten, behandelt werden können.
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Im nachfolgenden wird kurz der Verfahrensablauf beschrieben: Sobald
das Bett 21 in die Kammer 1 eingebracht worden ist und arretiert ist, schließen
sich die Türen 2.
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Nach Schließen der Türen 2, die in Schließstellung noch einen Endschalter
betätigen, kann erst mit der Behandlung des Bettes 21 beginnen. Zunächst wird das
Bett 21 allseitig mit einem Reinigungsmittel 26 über Vernebelungsdüsen 36 besprüht.
Nach kurzer Einwirkungszeit wird mit Hochdruckwasser, z.B. 50 atü, abgesprüht. Danach
wird Desinfektionsmittel 27 mit Wasserentspanner über die gleichen Vernebelungsdüsen
36 auf das Bett 21 gegeben und anschließend die sich unter Einwirkung des Wasserentspanners
gebildeten Wasser tröpfchen mit Preßluft, z.B. 10 atü, abgeblasen.
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Sobald die Blasphase beendet ist, öffnet sich zunächst nur die Tür
auf der reinen Seite R. Dann wird das Bett aus der Kammer 1 herausgefahren. Nachdem
das Bett 21 aus der Kammer 1 entfernt ist, schließt sich die Tür auf der reinen
Seite R und die Tür auf der unreinen Seite UR öffnet sich. Die reine Seite R ist
durch eine Wand W von der unreinen Seite UR getrennt.
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Nach Öffnen der Tür auf der unreinen Seite UR kann das nachfolgende
Bett 21 in die Kammer eingefahren werden und der Prozeßablauf erfolgt von neuem.