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"Eettenbahn mit Mitnehmerwagen§' Die Erfindung betrifft eine Kettenbahn
zum Bewegen von Förderwagen und ähnlichen Behältern, bestehend aus einer endlosen
Kette, die in regelmäßigen Abständen zum Drücken der Wagen Mitnehmer trägt, die
in einem aus Vor- und Nachläuf er bestehenden und mit einer Achse an die Kette angekuppelten
Mitnehmerwagen geführt werden, sowie einer Fübrungsbahn für die Kette und die Mitnehmerwagen.
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Derartige Kettenbahnen werden eingesetzt, um Börderwagen oder ähnliche
Behälter über relativ kurze Strecken ohne ein gesondertes Zugmittel wie z0B.
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eine Lokomotive in bestimmten vorgegebenen oder von Hand zu regelnden
Abschnitten vorwärts zu bewegen.
Die endlose Kette der Kettenbahn
trägt in Abständen sogenannte Mitnehmer, die beim Vowärtslaufen den zu bewegenden
Wagen an einer der Achsen oder an einem gesonderten Anschlagpunkt erfassen und vorwärtsbewegen.
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Beim Drücken der Wagen treten je nach Gewicht bzw.
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Beladung der Wagen erhebliche Kräfte auf, die auf die Mitnehmerkette
bzw. den Untergrund übertragen werden müssen. Hierzu dienen die sogenannten Mitnehmerwagen,
die den Mitnehmer tragen und führen und mit einer Achse (Vorläufer) mit der endlosen
Kette verbunden sind. Diese Mitnehmerwagen schleifen mit dem hinteren eil (Nachläufer)
über den Untergrund und geben so die aufgenommenen Kräfte weiter.
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Es sind derartige Kettenbahnen, z.B. aus dem untertägigen Bergbau
bekannt, wo sie insbesondere an Iadestellen aber auch in Umtrieben, im Pullort und
in Strecken, die einen größeren Höhenunterschied überbrücken, eingesetzt sind. Sie
haben insbesondere bei der im Bergbau durchgeführten Betrieb spunktkona sentration
eine immer größere Bedeutung erlangt. An verschiedenen mit derartigen Kettenbahnen
ausgerüsteten Ladestellen werden bereits mehr als 3.000 t Kohle/ Tag von Band- auf
Wagenförderung umgeschlagen. An die Punktionstüchtigkeit der Kettenbahn werden daher
bei dera*igenUmschlagmengen hohe Ansprüche gestellt.
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Die eingangs beschriebenen Kettenbahnen haben den Nachteil, daß sie
nur mit einer Achse mit der endlosen Kette verbunden und daher labil sind. Diesen
Nachteil versuchen die Hersteller derartiger Kettenbahnen dadurch auszugleichen,
daß am Antriebsrad der endlosen Kette eine bogenförmige Unführung vorgesehen werden,
um ein Umschlagen des Mitnebinerwagens zu vermeiden. Neben dem mechanischen Mehraufwand
ergeben sich weitere Störungspunkte, z.B. dann, wenn der Mitnehmerwagen schräg in
die Umfukrung gezogen wird und diese verbiegt.
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Bei Spitzkehrenbetrieb, d.h., wenn aus Platzmangel die BArderwagen
nicht in Förderrichtung eingezogen, sondern entgegen der Förderrichtung eingedrückt
werden, ergeben sich weitere Schwierigkeiten, weil die Kettenbahn zunächst rückwärtslaufen
muß, damit die Mitnehmer umfallen und den einlaufenden Zug nicht behindern. Die
nur mit dem Vorläufer an der endlosen Kette befestigten Mitnehmerwagen müssen in
diesem Fall über die Umkehre ins Untertrum gezogen werden, was leicht zu Entgleisungen
der Mitnehmerwagen und zu Beschädigungen führt. Außerdem werden auch zu anderen
Zwecken , insbesondere im Untertagebergbau Kettenbahnen benötigt, die in beide Richtungen
Förderwagen bewegen können. Daher ist man dazu übergegangen, je eine Kettenbahn
für eine Förderrichtung parallel nebeneinander einzubauen. Eine derartige Doppeleinrichtung
verursacht nicht nur höhere Kosten für die zweite Kettenbahn, sondern auch für zusätzliche
Weichen
und doppelte Gleisführung und bringt damit zusätzliche Pörderprobleme.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Kettenbahn ist darin zu sehen,
daß der Nachläufer über die Führungsschiene schleift und daher bei der Druckabgabe
an den Untergrund ein nicht unerheblicher Verschleiß auftritt, der auch bei entsprechender
Schmierung der Kettenbahn nicht vermieden wird. Daher wurde der Nachläuf er versuchsweise
mit einer oder zwei Rollen ausgerüstet. Der Erfolg ist jedoch begrenzt, weil der
Nachläufer nicht zwangsgeführt ist und die Rollen so den Nachläufer noch labiler
machen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebenen
Kettenbahnen so auszubilden, daß dieKettenbahn bei möglichst einfacher Äusbild:(m
des Mitnehmerwagens und günstiger Druckaufnahme bzw.
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Druckabgabe in bei Richtungen betrieben werden kann bzw. Förderwagen
und ähnliche Behälter von ihr vor-und rückwärts bewegt werden können.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Mitnehmerwagen
durch mindestens zwei Achsen mit der endlosen Kette verbunden ist und die Achse
des Nachläufers in einem Langloch gefuhrt wird.
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Die Befestigung des Wagens mit zwei Achsen an der endlosen Kette verhindert
das Entgleisen bzw Ver-
Verrutschen des Mitnebmerwagens und ermöglicht
eine einwandfreie Einführung in das Untertrum. Vorteilhaft ist, daß die bisher notwendigen
Umfübrungen an Antrieb und Umkehr sowie auch die gesonderte ührung im Untertrum
entfallen kann. Die polygonartigen Auswirkungen der Kettenteilung beim lauf über
das Kettenrad werden durch die Porm der Öffnung ausgeglichen, in der die Achse des
Nachläufers liegt. Besonders vorteilhaft ist, daß sich die Achse in dem Langloch
so bewegen kann, daß sich der Mitnehmerwagen über die Kettenräder abrollen kann,
ohne Beschädigungen verursachen zu können. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen,
daß die Kettenbahn durch die Zwangsführung der Mitnehmerwagen auch längere Zeit
vor- und rückwärtslauf en kann.
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Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist die Achse
des Langloches gegenüber der Waagerechten eine Neigung von 1 - 300, vorzugsweise
von 2 - 100 auf, und zwar um die Reibung der Achse des Nachläufers an der Wandung
möglichst gering zu halten. Durch Versuche hat sich herausgestellt, daß die Neigung
von 4° besonders vorteilhaft ist.
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Das Problem der Druckaufnhbme bzw. Druckabgabe an den Untergrund wird
erfindungsgemäß durch eine an sich bekannte Rolle gelöst, die von der Achse des
Nachläufers getragen wird. Bei Kettenbahnen, die schwere bzw. große Förderwagen
zu transportieren haben, kann die Achse des Nachläufers auch mit zwei
oder
mehr Rollen ausgerüstet werden. Die Rollen wirken sich positiv aus und sichern eine
optimale Druckabgabe, weil die Mitnehmerwagen insgesamt zwangsgeführt sind. Nach
einer vorteilhaften Ausbildung werden die Rollen zusätzlich zwischen zwei Laschen
des Mitnehmerwagens geführt.
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Die Eettenbahn kann schließlich so eingerichtet werden, daß sie in
beide Richtungen Wagen befördert, und zwar indem die endlose Kette entgegengesetzt
eingebaute Mitnehmerwagen trägt. Durch diese überraschend einfache Maßnahme entfällt
die Notwendigkeit, zwei entgegengesetzt arbeitende Kettenbahnen zu erstellen, falls
sich eine Pörderung in beide Richtungen als notwendig erweist.
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Mit der Erfindung ist ein praktisch seit Einführung derartiger Kettenbahnen
bestehendes Problem gelöst worden. Neben der höheren Betriebssicherheit zeichnet
sich die Erfindung durch geringere Investitions- und Betriebskosten aus. Bestehende
Kettenbahnen können einfach und mit geringen Kosten auf die Erfindung umgerüstet
werden, da nur der Grundkörper verändert worden ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das anhand der Figuren in
der Zeichnung erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil einer
Kettenbahn mit teilweise geschnittenen Mitnebmerwagen, Fig. 2 eine Draufsicht auf
Mitnehmerwagen und Kette und Fig. 3 eine perspektivische Skizze eines Mitnehmer
Wagens.
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In Fig. 1 ist ein Teil einer Kettenbahn, bestehend aus einem NStnehmerwagen
1 und einem Teilstrich der endlosen Kette 9, dargestellt. Im vorderen Bereich des
Nitnebmerwagens liegt der Mitnehmer 2, der bei Vorwärtsfahrt Wagen und Behälter
ergreift und "mitnimmt" und der- bei Rückwärtsbewegung der Kettenbahn auf die endlose
Kette fällt. Die durchgehende Achse 6 des Vorläufers 3 wird durch Befestigungsringe
12 gehalten, die auf beiden Seiten, z.B. festgeschraubt oder aufgeschrumpft sind.
Der hintere Teil des Grundkörpers 10 des Nitnehmerwagens 1, der sogenannte Nachläufer
4, ißt im Schnitt gezeichnet, um die Form und Lage des Langloches 5 zu verdeutlichen.
Dabei wird auch deutlich gezeigt, daß das Langloch 5 schräg liegt, und zwar mit
Neigung zur Fahrtrichtung. Fährt der Mituehmeragen 1 über die Antriebsrolle oder
die Umkehre, so wird die Achse 7 des Nachläufers 4 bedingt durch die Länge des Nitnehmerwagens
1 nach oben gedrängt.. Die Form und Lage des Langlochs 5 ermöglicht es der Achse
7 des Nachläufers 4 diese polygonartge Bewegung auszuführen, und zwar ohne,
daß
es zu Reibungen und Zerstörungen kommen kann.
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Die Schrägstellung des Langlochs 5 ist wichtig, da z.B. bei einem
waagerecht liegenden Langloch im oberen hinteren Teil des Langlochs 5 erhebliche
Kräfte auftreten, die zu einer Belastung des Mitnehmerwagens und zu Störungen und
Beschädigungen führen.
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Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Mitnehmerwagen 1 und die endlose
Kette 9. Neben den vier Befestigungsringen 12, die auf den durchgehenden Achsen
6, 7 sitzen, ist auch die auf der Achse 7 des Nachläufers 4 zwischen den beiden
Laschen 132 14 des Grundkörpers 10 laufende Rolle 8 wiedergegeben. Die Rolle 8 nimmt
den Druck, der vom Mitnehmer 2 über den Wagen 1 übernommen wird, auf und leitet
ihn in den Untergrund ab. Bei großen Förderwagen bzw. bei großer Belastung wird
eine zweite Rolle zwischen die Laschen 15, 16 eingebaut. Der Mitnehmer 2 fällt bei
Rückwärtslauf bedingt durch Eigengewicht auf die endlose Kette 9. Der Bolzen 11
verhindert, daß er zwischen die endlose Kette 9 fällt, sich verhakt und ggf. zu
Störungen und Beschädigungen führt.
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Zu Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht des Mitnehmerwagens 1 mit
endloser Kette 9 gezeigt. Die Skizze zeigt.u.a., daß sich die beiden Mitnehmer 2
des Mitnehmerwagens 1 beim Rückwärtslauf neben der endlosen Kette 9 auf den Bolzen
11 auflegen können.
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Der beschriebene konstruktiv nur im Grundkörper geänderte Mitnehmerwagen
ermöglicht nicht nur einen einwandfreien Betrieb der Kettenbaim in zwei Richtungen,
sondern sichert auch gleichzeitig eine optimale Ableitung des beim Drücken von Börderwagen
auftretenden Druckes, wobei auf die bisher notwendigen Umbahnungen und speziellen
Führungen verzichtet werden kann.
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Patentanspruche