DE2522904A1 - Abflussreiniger mit faserzerkleinernder wirkung - Google Patents

Description

• Abflußreiniger mit faserzerkleinernder Wirkung Die Erfindung betrifft Mittel zum Reinigen von verstopften Abflüssen und Rohren, die eine haarzerkleinernd wirkende Komponente ortnalten.
• Übliche Abfluß- bzw. Rohrreiniger stellen feste Gemische auf Basis von Natriumhydroxid, Aluminiumspänen und Natriumnitrat dar. Diese Mischungen entwickeln bei Zusatz von Wasser Wärme und unterstützen dadurch die Entfernung aller festen und halbfesten Fettverschmutzungen Dagegen werden Haare oder Wollfasern nicht oder nur unwesentlich angegriffen. Die Wirkung derartiger Abflußreiniger ist also immer dann eingeschränkt, wenn Haare oder ähnliche Faserverschmutzungen an der Verstopfung beteiligt sind.
• Demgegenüber sind flüssige Abflußreiniger im Gebrauch, die als Wirkkomponente stark alkalische Natriumhypochlorit-Lösungen enthalten.
• Diese lösen zwar Haarverstopfungen in ausreichendem Naße auf, sie werden aber in ihrer Wirksamkeit stark eingeschränkt, wenn die Haare in fettige Verschmutzungen eingeschlossen sind. Es fehlt die Wärmereaktion zum Löslichmachen der fettigen Verunreinigungen.
• Der Erfindung liegt die überraschende Beobachtung zugrunde, daß ein Zusatz von Tetraacetylglykoluril zu üblichen festen Abflußreiniger-Mischungen die Wirkung dieser Mittel bei Verstopfungen, an denen Haare oder ähnliche Faserverschirutzungen beteilig' sind, durch eine zusätzliche faserzrkleinernde Reaktion erheblich verstärkt.Die Lösungs'wärme der festen Reinigermischung wird durch den genannten Zusatz nur unwesentlich beeinflußt, so daß der Angriff auf fettige Verschmutzungen erhalten bleibt.
• G»Fenstand der Erfindung sind somit Abflußreiniger mit haarzer--kleinernder Wirkung auf der Basis von festen Gemischen aus Alkalihydroxid, Leichtmetallspänen und Alkali- oder Erdalkalinitrat, gekennzeichnet durch einen Zusatz an 0,5 bis 5 Gew.-% Tetraacetylglykoluril als haarzerkleinernde Komponente.
• Hauptbestandteil der erfindungsgemäßen Mittel ist ein festes Alkalihydroxid, vorzugsweise Natriumhydroxid, das zweckmäßig in handelsüblicher Qualität eingesetzt wird. Es dient der Erwärmung des Wassers über der Rohrverstopfung, da es sich unter erheblicher Wärmeentwicklung auflöst und dadurch ein Schmelzen bzw. Verflüssigen von halbfesten und festen Fettstoffen begünstigt. Zum anderen übt das Alkali eine verseifende Wirkung auf Fette aus. Die entstehenden Seifen besitzen eine emulgierende Wirkung und erleichtern damit das Entfernen weiterer fester und halbfester Fette.
• Menge Menge an Alkalihydroxid in der Mischung beträgt 50 bis 8G Gewichts--ozent.
• ie zweite Komponente des Reinigungsmittels ist ein Leichtmetall in Span-, Pulver- oder Granulatform. Vorzugsweise werden Aluminiumspäne verwendet. Die durch Auflösung des Ätzalkalis entstandene Lauge reagiert niit dem Metall unter Wasserstoffbildung. Durch die Gasentwicklung kommt es in den Schmutzpfropf zum Sprudeln und Brodeln, rodurch der Propf mechanisch aufgelockert wird. Durch den Wirbeleffekt wird außerdem der Auflösunsprozeß des Ätzalkalis zusätzlich beschleunigt, wodurch -die weaKtionstemperatur erhöht und die Wirksarckeit verstSrkt wird.
• Die Menge an Leichtmetallspänen in der Mischung beträgt 4 bis 10 Gewichtsprozent.
• Da die Wasserstoffentwicklung zur Knallgasbildung führen kann, wird als dritte Komponente ein Alkali- oder Erdalkalinitrat mitverwendet.
• Vorzugsweise kommt Natriumnitrat in Betracht. Durch die Reaktion des Nitrats mit dem Wasserstoffgas entsteht ungefährliches Ammoniakgas. Durch diese Reaktion wird der beschriebene Wirbeleffekt des Gasstroms nicht beeinträchtigt.
• Die enge an Alkali- oder Erdalkalinitrat in der Mischung beträgt 15 bis 40 Gewichtsprozent.
• Zur Erzielung eines haarzerkleiernden Effektes wird der ?mischung als vierte Komponente Tetraacetylglykoluril zugesetzt. Hierdurch wird die Wirkung der heißen konzentrierten Ätzalkalilauge auf die Haare und nhnliche Faserstoffe z.E.Wolle so entscheidend verstärkt, daß ein Zerkleinern und Zerbrechen dieser lTersehmuWzur.gen erfolgt. Nach Beendigung der Reaktion wird üblicherweise mit Wasser nachgespült und damit die zerkleinerten Daserverschmutzungen beseitigt.
• Die Menge an Tetraacetylglykoluril im Gemisch beträgt 0,5 bis 5 Gewichtsprozent.
• Die Wirkung des Tetraacetylglykolurils ist abhängig von der Alkalität der entstehenden Lauge und der Reaktionstemperatur, die 4o C nicht unterschreiten sollte, und zweckmäßig bei 50 bis 80° C liegt.
• Ein typisches Beispiel für die Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Abflußreinigers enthält Natriumhydroxid 50 - 80 Gew.-% Aluminiumspäne 4 - lo Gew.-% Natriumnitrat 15 - 40 Gew.-% Tetraacetylglykoluril 0,5 - 5 Gew.-% Zur Demonstration der Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Abflußreinigers dient das nachfolgende Beispiel: Eine Reinigermischung aus Natriumhydroxid 54 X Gew.-% Aluminiumspäne n 8 % Gew.-% Natriumnitrat 36 , Gew.-% Tetraacetylglykoluril 2 % Gew.-% wurden in einer Menge 50 g in ein Becherglas gegeben, das 500 ml 200 C warmes Wasser enthielt und in dem sich außerdem 1 g Haare befanden. Diese Haare wurden durch eine kleine Bleimanschette am Boden gehalten.
• Die sich durch den Lösungsprozeß einstellende eaktionstemperatur erreichte nach etwa einer 1 Minute ein Maximum von etwa 9 0C. Nach einer Gesamtreaktionszeit von 20 Minuten wurde der gesamte Inhalt des Becherglases über ein Sieb mit 2 mm Maschenweite entleert. Der im Sieb verbliebene Rückstand wurde mit einem Wasserstrahl mittlerer, Stärke nachgespült. Mit Ausnahme der in der Bleimanschette befindlichen Reste blieben keine Rückstände auf dem Sieb zurück.
• Ein entsprechender Versuch wurde mit einer gleichartigen Reinigermischung, jedoch ohne Tetraacetylglykoluril durchgeführt. Das Temperaturmaximum betrug nach etwa einer Minute 820 C. Nach 20 Minuten Gesamtreaktionszeit wurde der Inhalt des Becherglases wiederum auf das Sieb entleert und mit einem Wasserstrahl nachgespült. Dabei blieb praktisch die gesamte Menge der eingesetzten Haare auf dem Sieb zurück.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE

1. Abflußreiniger mit haarzerkleinernder Wirkung auf der Basis von festen Gemischen aus Alkalihydroxid, Leichtmetallspänen und Alkali- oder Erdalkalinitrat, gekennzeichnet durch einen Zusatz an 0,5 bis 5 Gew.-% Tetraacetylglykoluril alshaarzerkleinernde Komponente.

2. Abflußreiniger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung Natriumhydroxid 50 - 80 Gew.-% Aluminiumspäne 4 - 1o Gew.-% Natriumnitrat 15 - 40 Gew.-% Tetraacetylglykoluril 0,5 - 5 Gew.-%