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Ballsammel-und-fördereinrichtung für Tennisplätze Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine Ballsammelund-fördereinrichtung für Tennisplätze.
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Bisher ist es üblich beim Tennisspielen ausgespielte Bälle durch Balljungen
einsammeln zu lassen und auf diese Weise den Spielern wieder zuzuführen.
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Es ist auch bekannt, an den Schmalseiten der Tennisplätze, also hinter
den Spielern in unmittelbarer Nähe des Tennisplatz-umfassungsnetzes Sammelrinnen
anzuordnen, um zu verhindern,
daß ausgespielte Bälle, welche an
dem Umfassungsnetz abprallen, zurück in das Spielfeld rollen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, das Einsammeln von Tennisbällen
und die Rückführung zu den Spielern möglichst weitgehend zu automatisieren, d.h.
eine Ballsammel-und-fördereinrichtung zu schaffen, die Balljungen oder menschliche
Hilfskräfte ersetzt.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß unterhalb des
Netzes eine die Bälle zumindest zu einer Längs seite des Platzes führende Sammelrinne
angeordnet ist, an deren zumindest einem Ende sich eine Hebeeinrichtung für die
Bälle anschließt, deren obere, über der Platzebene angeordnete Ballausgabeöffnung
mit zumindest einer abwärts geneigten Ballabgaberinne in Verbindung steht.
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Die vorliegende Erfindung macht sich die Tatsache zu Nutze, daß der
überwiegende Anteil an ausgespielten Bällen im Bereich des Netzes zwischen den Spielern
anfällt. Zwar kommt es vor, daß Bälle beim Aufschlag auf das Netz derart reflektiert
werden, daß sie in das Spielfeld zurückrollen.
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Dieser Anteil ist jedoch, wie Beobachtungen ergeben haben, nur sehr
gering. Damit zeigte sich, daß die überwiegende Zahl der in das Netz geschlagenen
Bälle relativ senkrecht vom Netz abfallen. Die Zahl der auf diese Weise in den Bereich
der Sammelrinne geratenden Bälle ist daher sehr hoch.
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Sind die Bälle in den Einflußbereich der Sammelrinne gelangt, so werden
sie erfindungsgemäß zu einer Längs seite des Platzes geführt. Dies erfolgt entweder
durch die Anordnung einer entsprechenden Neigung des Rinnenbodens gegenüber der
Horizontalen, also unter Ausnützung der Schwerkraft, oder durch die Anordnung einer
Fördereinrichtung in Form eines Spiral-,Shnecken-oder Bandföderers. Versuche haben
ergeben, daß eine Neigung des Rinnenbodens von 3 cm auf 1 m Rinnenlänge ausreicht
die Bälle unter Ausnützung der Schwerkraft sicher zu einer Längsseite
des
Platzes zu fördern.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht die
Sammelrinne aus einem etwa U-förmigen mittleren Rinnenteil und zwei an dessen freie
Schenkelenden anschließenden Dämmplattenstreifen, deren voneinander abgewandte Längskanten
zur Bildung zweier zum mittleren Rinnenteil hin abfallenden Ebenen höher angeordnet
sind, als die an die freien Schenkelenden anschließenden Längskanten.
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Durch diese Maßnahme geraten auch solche vom Netz abfallende Bälle
in den Bereich der Sammelrinne, die nicht annähernd senkrecht sondern in einem spitzen
Winkel vom Netz abfallen.
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Diese Bälle gelangen auf die Dämmplattenstreifen. Aufgrund der Neigung
der Dämmplattenstreifen gelangen sie dann in den U-förmigen mittleren Rinnenteil
und von dort in der bereits beschriebenen Weise zu den Platzlängsseiten. Versuche
haben ergeben, daß eine Neigung der Dämmplattenstreifen von 40 gegenüber der Horizontalen
ausreicht, um alle auf die Dämmplattenstreifen fallenden Bälle in den mittleren
U-förmigen Rinnenteil zu fördern.
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Eine besonders hohe Rückhaltequote hat ein derartiger Dämmplattenstreifen
dann, wenn er keine Reflektionseigenschaften aufweist, d.h. seine Oberfläche derart
gestaltet ist, daß auftreffende Bälle nicht springen können. Diese Eigenschaften
sind beispielsweise dann gewährleistet, wenn ein derartiger Dämmplattenstreifen
aus einer Gummi- oder Kunststoffmatte besteht, auf deren Oberseite Gummi- oder Kunststoffnoppen
oder Kunststoffnadeln angeordnet sind. Es ist auch möglich, einen derartigen Dämmplattenstreifen
jeweils aus zwei im Abstand voneinander und parallel zueinander angeordneten Gummi-
oder Kunststoffmatten herzustellen, die mit Gummi- oder Kunststoffnadeln miteinander
verbunden sind. Selbstverständlich ist auch jede andere Art von Dämmplattenmaterial
geeignet, sofern
das Material auftreffende Bälle unter einer gewissen
Deformation der Dämmplattenoberfläche auffängt, nicht aber reflektiert. Hierunter
fallen auch Dämmplattenstreifen aus einem weichen nachgiebigen Schaumstoff oder
andere Materialien mit reversiebel verformbarer Oberfläche.
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Sind die Bälle am Ende der Sammelrinne im Bereich einer Längsseite
des Platzes angeordnet, so werden sie erfindungsgemäß von einer Hebeeinrichtung
erfaßt, die sie in eine bestimmte Höhe über der Platzoberfläche fördert. Derartige
Hebeeinrichtungen können auf verschiedenste Weise als Senkrechtförderer ausgebildet
sein. Vorteilhaft ist es als Senkrechtförderer einen Spiral-, Schnecken- oder Bandförderer
vorzusehen.
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Erfindungsgemäß besitzt jede Hebeeinrichtung im Bereich ihres oberen
Endes eine Ballausgabeöffnung mit zumindest einer abwärts geneigten Ballabgaberinne.
Für den normalerweise üblichen Spielbetrieb ist es zweckmäßig, zwei derartige Ballabgaberinnen
vorzusehen und in der Ballausgabeöffnung des Senkrechtförderers eine Verteileinrichtung
mit zwei Ausgängen anzuordnen. Auf diese Weise können die beiden Ballabgaberinnen,
wovon die eine in Richtung der einen und die andere in Richtung der anderen Platzhälfte
ausgerichtet ist, abwechselnd mit angelieferten Bällen beschickt werden, so daß
beide vieler jeweils eine gleiche Anzahl von Bällen im Verlaufe des Spieles angeliefert
bekommen.
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Zweckmäßig ist es dabei, jede Ballabgaberinne mit ihrem an die Ballausgabeöffnung
anschließenden Ende um eine vertikale Achse schwenkbar an der Hebeeinrichtung zu
befestigen und das andere freie Ende auf dem Tennisplatzboden lose aufruhen zu lassen.
Auf diese Weise kann jede Ballabgaberinne so verschwenkt werden, daß die Bälle zu
einem von dem Spieler selbst wählbaren Platz gelangen. Vorteilhaft ist dabei das
freie Ende
der Abgaberinne mit einem Auslaufkrümmer auszustatten.
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Dadurch wird der Schwung, den die Bälle beim Abrollen über die Rinne
erhalten, voll ausgenützt, da der Auslauf des Rinnenendes parallel zur Platzebene
verläuft. Versuche haben ergeben, daß es zweckmäßig ist, derartige Ballabgaberinnen
etwa 450 gegenüber der Horizontalen zu neigen. Die Rinnenlänge wird dadurch nicht
übermäßig groß. Der den Bällen erteilte Schwung ist jedoch ausreichend, um sie beispielsweise
bis in den Bereich des hinteren Platzendes zu fördern.
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Zum Trainieren ist es zweckmäßig, an die Hebeeinrichtung eine sehr
lange Ballabgaberinne einzuhängen, deren freies Ende ein Ballsammelbehälter bzw.
ein Ballsammelnetz trägt. Auf diese Weise können die Bälle in den unmittelbaren
Bereich des Trainers oder Spielers gefördert werden, so daß dieser eine ausreichende
Ballzufuhr erhält.
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Eine derartige Ballabgaberinne besteht zweckmäßigerweise aus einem
U-förmigen Kunststoff- oder Metallprofil bzw. aus einem Kunststoff- oder Metallrohr.
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Die an die Ballausgabeöffnung des Senkrechtförderers anschließende
Verteileinrichtung wiederum besitzt vorteilhafterweise einen Klappen- oder Weichenmechanismus,
der entweder über von den Tennisbällen betätigte Schalter elektrisch oder über von
den Tennisbällen direkt betätigte Hebel mechanisch steuerbar ist.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der
U-förmige
mittlere Innenteil in seinem Bodenbereich eine Anzahl von Wasserablaufbohrungen
auf. Diese Ausbildung verhindert, daß sich Regenwasser in dem U-förmigen mittleren
Innenteil sammelt und dadurch die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beeinträchtigt.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Erstreckungsrichtung
der Gummi- oder Kunststoffnoppen- oder nadeln gegenüber der Senkrechten auf die
Dämmplattenstreifenebene etwa um 20 - 300 geneigt. Diese Maßnahme bewirkt, daß auf
die Dämmplattenstreifen auftreffende Tennisbälle nicht in einem dem Einfallswinkel
entsprechenden Winkel reflektiert werden, sondern senkrecht bzw. in Richtung des
Netzes abprallen.
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Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis
zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen mit einer erfindungsgemäßen
Ballsammel-und-fördereinrichtung ausgestatteten Tennisplatz,
Fig.
2 zeigt einen Schnitt in der Ebene II-II der Fig. 1, Fig. 3 zeigt einen Schnitt
in der Ebene III-III der Fig.1, Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf einen mit einem
weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ballsammelund-fördereinrichtung
ausgestatteten Tennisplatz, und Fig. 5 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine
Verteileinrichtung.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, besteht die erfindungsgemäße
Ballsammel-und-fördereinrichtung aus einer im Bereich der Unterseite des Netzes
6 angeordneten Sammelrinne 1, welche aus einem etwa U-förmigen mittleren Rinnenteil
2 und zwei an dessen freie Schenkelenden 3 anschließende Dämmplattenstreifen 4 besteht.
Der U-förmige mittlere Rinnenteil 2 besitzt, wie insbesondere der Fig. 3 zu entnehmen
ist, einen gegenüber der Horizontalen geneigten Rinnenboden, so daß in die Sammelrinne
fallende Tennisbälle aufgrund der Schwerkraft zu einer an einer Längs seite des
Platzes angeordneten Hebeeinrichtung 5 gelangen.
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Die Dämmplattenstreifen 4 der Sammelrinne 1 sind, wie insbesondere
der Fig. 2 zu entnehmen ist, in einem Winkel von etwa 4° gegenüber der Horizontalen
zum U-förmigen mittleren Rinnenteil 2 hin geneigt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bestehen die Dämmplattenstreifen 4 aus einer Kunststoffmatte, auf deren Oberseite
Kunststoffnadeln dicht bei dicht angeordnet sind. Von dem Netz 6 des Tennisplatzes
abfallende, auf die Dämmplattenstreifen 4 auftreffende Bälle sinken daher anfänglich
zwischen den Kunststoffnadeln ein und können deshalb nicht in unkontrollierterWeise
auf den
Platz zurückspringen. Die Tennisbälle rollen dann von den
Dämmplattenstreifen 4 in den U-förmigen mittleren Rinnenteil 2 und von dort zu der
Hebeeinrichtung 5.
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Die Hebeeinrichtung 5 ist im vorliegenden Fall ein mit Schaufeln 7
ausgestatteter Senkrechtförderer, der durch ein in den Zeichnungen nicht dargestellten
Elektromotor angetrieben wird. Die vom mittleren Rinnenteil 2 angelieferten Bälle
werden daher durch die Schaufeln 7 angehoben und in den Bereich einer Ballausgabeöffnung
8 gefördert, von der sie in den Eingang 9 einer Verteileinrichtung 1o gelangen,
wie sie beispielsweise in Fig. 5 dargestellt ist. Diese Verteileinrichtung 10 arbeitet
mechanisch mittels eines dreischenkligen Schaltkreuzes 11,so daß in den Eingang
9 einlaufende Bälle abwechselnd dem einen Ausgang 12 oder dem anderen Ausgang 13
zugeführt werden. Das Schaltkreuz 11 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch
die Bälle direkt betätigt. So rollt ein aus dem Eingang 9 der Verteileinrichtung
1o kommender Ball entweder gegen den Schenkel 14 oder den Schenkel 15 des Schaltkreuzes
11. Da sich das Schaltkreuz in Fig. 5 in seiner einen Endstellung befindet, sich
also im Uhrzeigersinn nicht mehr weiterdrehen kann, prallt ein ankommender Ball
an dem Schenkel 15 ab und gerät auf diese Weise gegen den Schenkel 14. Dieser Schenkel
14 weicht dem Ball aus, so daß sich das Schaltkreuz 11 im Gegenuhrzeigersinn dreht.
Der Ball gelangt auf diese Weise zu dem Ausgang 12.
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Der darauffolgende, durch den Eingang 9 in die Verteileinrichtung
1o eintretende Ball wiederum kann lediglich zu dem Ausgang 13 gelangen, da sich
das Schaltkreuz in seiner zweiten Endstellung (nicht dargestellt) befindet, d.h.
lediglich im Uhrzeigersinn gedreht werden kann.
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Die in Fig. 5 lediglich schematisch dargestellte Verteileinrichtung
1o ist auf der Oberseite der Hebeeinrichtung 5 derart
angeordnet,
daß ihr Ausgang 13 mit einer Ballabgaberinne 16 und ihr Ausgang 12 mit einer Ballabgaberinne
17 (Fig.2) in Verbindung steht. Angelieferte Bälle gelangen daher wechselseitig
in die Ballabgaberinne 16 bzw. 17, so daß die Spieler gleichmäßig mit Bällen versorgt
werden.
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Sowohl die Ballabgaberinne 16 als auch die Ballabgaberinne 17 sind
im Bereich ihres an die Verteileinrichtung 1o anschließenden Endes um eine vertikale
Achse schwenkbar gelagert. Sie liegen mit ihrem freien Ende, das im dargestellten
Ausführungsbeispiel jeweils mit einem Auslaufkrümmer 18 ausgestattet ist, lose auf
dem Tennisplatzboden auf.
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Aufgrund dieser Anordnung können die beiden Ballabgaberinnen in Richtung
der Pfeile 19 (Fig. 1) hin- und herverschwenkt werden. Jeder Spieler kann somit
eine für ihn genehme Rinnenstellung wählen. Die Eälle erhalten beim Ablaufen über
die Ballabgaberinne einen derartigen Schwung, daß sie von dem Auslaufkrümmer 18
ab frei über den Platz in Richtung der Platzschmalseiten rollen und sich dort an
einer Stelle ansammeln.
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Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ballsammel-und-fördereinrichtung besitzt keine Verteileinrichtung 1o, da bei diesem
Ausführungsbeispiel lediglich eine Abgaberinne 20 vorgesehen ist, deren Länge erheblich
größer ist als die Länge der Ballabgaberinnen 16 und 17. Am Ende der Abgaberinne
20 ist ein Ballsammelbehälter 21 angeordnet. Auch diese Abgaberinne 20 ist am oberen
Ende der Hebeeinrichtung 5 um eine vertikale Achse schwenkbar befestigt.
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Die in Fig. 4 dargestellte Anordnung eignet sich insbesondere für
Trainingszwecke, da dem Trainer oder dem Spieler jeweils die ausgespielten Bälle
direkt zum Standort angeliefert werden.
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Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Ballsammel-und -fördereinrichtung
kann noch dadurch erhöht werden, daß ein die auftreffenden Bälle nicht oder nur
in geringem Maße reflektierendes Material für das Netz verwendet wird. Ein derartiges
Material kann eine mit Kunststoffnoppen oder Kunststoffnadeln ausgestattete Matte
sein. In das Netz geschlagene Bälle fallen bei einer derartigen Netzkonstruktion
annähernd senkrecht vom Netz ab und geraten dadurch, von wenigen Ausnahmen abgesehen,
fast vollständig in den Bereich der erfindungsgemäßen Ballsammel- und -fördereinrichtung.