DE2519714C3 - Direkt tablettierbare, Tricalciumphosphat und Carubin enthaltende teilchenförmige Trägermasse - Google Patents

Direkt tablettierbare, Tricalciumphosphat und Carubin enthaltende teilchenförmige Trägermasse

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DE2519714C3 DE19752519714 DE2519714A DE2519714C3 DE 2519714 C3 DE2519714 C3 DE 2519714C3 DE 19752519714 DE19752519714 DE 19752519714 DE 2519714 A DE2519714 A DE 2519714A DE 2519714 C3 DE2519714 C3 DE 2519714C3
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Description

(a) etwa 100 Gewichtsteilen eines aus einer wäßrigen Dispersion von Carubin und Tricalciumphosphat durch gemeinsames Trocknen erhaltenen, innigen Gemisches mit einem Anteil von 0,5 bis unter 50 Gewichtsprozent Carubin und einem Anteil von über 50 Gewichtsprozent Tricalciumphosphat,
(b) bis zu etwa 200 Teilen granuliertem Tricalciumphosphat,
(c) Carubin in einer Menge von etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf den Bestandteil (a), und von etwa 3 bis etwa 7 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bestandteile (a) und (b) und
(d) einer sauren Substanz als Zerfallhilfsmittel in einer Menge von etwa 1 bis etwa 7 Gewichtsprozent, bezogen auf den Bestandteil (a), und von etwa 1 bis etwa 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bestandteile (a) und (b).
2. Trägermasse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
(a) etwa 30 bis etwa 90 Gewichtsteilen eines aus einer wäßrigen Dispersion von Carubin und Tricalciumphosphat durch gemeinsames Trocknen erhaltenen, teilchenförmigen, innigen Ge misches mit einem Anteil von 0,5 bis unter 50 Gewichtsprozent Carubin und einem Anteil von über 50 Gewichtsprozent Tricalciumphosphat,
(b) bis zu 60 Gewichlsteilen granuliertem Tricalciumphosphat, wobei das Gesamtgewicht von Bestandteil (a) und Bestandteil (bji etwa 90 bis etwa 95 Gewichtsteile beträgt,
(c) etwa 3 bis etwa 7 Gewichtsteilen Carubin und
(d) etwa 2 bis etwa 5 Gewichtsteilen eines pulverförmigen Gemisches von annähernd gleichen Gewichtsteilen von Zitronensäure und Tricalciumphosphat.
Es gibt zwei Verfahren zur Herstellung von Tabletten. Entweder wird ein trockenes, aus einzelnen Teilchen bestehendes Material v^rpreßt, oder eine feuchte Masse wird verformt. Das erstere Verfahren wird am häufigsien angewendet. Das Preßverfahren kann weiter in drei Kategorien unterteilt werden, nämlich ein direktes Verpressen, ein feuchtes Granulieren und ein trockenes Granulieren. Das Direktverpressen ist besonders bevorzugt, weil es die wenigsten Schritte erfordert und bei der Herstellung von Tabletten, die empfindliche oder instabile Wirkstoffe enthalten, der Zutritt von Wasser oder andere F.inflüsse. die eine nachteilige Wirkung auf die Stabilität der aktiven Bestandteile ausüben, auf ein Minimum beschrankt werden Nachteilig isi jedoch, daß das Direktverpressen nur bcgren/l jn\i endb.ir ist.
Erstens lassen sich die meisten Wirkstoffe nut schlecht verpressen und sind also für dieses Verfahren ungeeignet. Außerdem sind die für die Einheitsdosis vieler Wirkstoffe erforderlichen Mengen so gering, daD ein Direktverpressen des Wirkstoffes allein unpraktisch, wenn nicht unmöglich ist. Deshalb muß der Wirkstofl mit einer Trägersubstanz, d. h. einer inerten Masse, die mit dem Wirkstoff vert-äglich und gut verpreßbar ist vermischt werden. Außerdem verlangt man von der Trägermasse gute Fließ- bzw. Schüttfähigkeit, gute Stabilität unter Normalbedingungen, keine nachteilige Wirkung auf die Tablettenzerfallszeit, die Fähigkeit gute Tablettenoberflächen zu bilden, und geringe Kosten.
Bis jetzt konnte jedoch keine Trägermasse gefunden werden, die allen diesen Bedingungen entspricht. Zum Beispiel weist eine der gebräuchlichsten Trägermassen zum Pressen von Tabletten, nämlich sprühgetrocknete Lactose, nur eine geringe Stabilität auf und verfärbt sich bei der Lagerung. Dicalciumphosphat liefert Tabletten mit geringer Festigkeit und mikrokristalline Cellulose ist teuer.
In der DT-PS 20 61 800 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten, direkt tablettierbaren, Tricalciumphosphat enthaltenden teilchenförmigen Trägermasse beschrieben worden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 0,5 bis 30 Gewichtsprozent Carubin (Johannisbrotkernmehl) und 70 bis 99,5 Gewichtsprozent feinteiligem Tricalciumphosphat bei Raumtemperatur in Wasser löst bzw. dispergiert und das wäßrige Gemisch trocknet.
Des weiteren bildet ein Gegenstand dieses Patents die Verwendung der hergestellten Trägermasse zur Herstellung von Tabletten mit einem Wirkstoff.
In Weiterentwicklung der nach dem Verfahren dieses Patents erhaltenen Trägermasse ist nun eine verbesserte Trägermasse gefunden worden.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge eine direkte tablettierbare, Tricalciumphosphat und Carubin (Jc lannisbroikernmchl) enthaltende teilchenförmigc T ägermasse, die gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an einem trockenen Gemisch aus
(a) etwa 100 Gewichtsteilen eines aus einer wäßriger Dispersion von Carubin und Tricalciumphosphai durch gemeinsames Trocknen erhaltenen, innigen Gemisches mit einem Anteil von 0,5 bis Λ Gewichtsprozent Carubin und einem Anteil vor über 50 Gewichtsprozent Tricalciumphosphat,
(b) bis zu etwa 200 Teilen granuliertem Tricalciumphosphat,
(c) Carubin in einer Menge von etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf den Bestandteil (u) und von etwa 3 bis etwa 7 Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der Bestandteile (a) und (b) und
(d) einer sauren Substanz als Zerfallhilfsmittel in einei Menge von etwa 1 bis etwa 7 Gewichtsprozent bezogen auf den Bestandteil (a), und von etwa 1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bestandteile (a) und (b).
Die erfindiingsgemä'ie, direkt tablettierbare Träger masse stellt ein durch frock nc η einer wäßrigen. Ca ruh ii und Triciilciumphosphat enthaltenden Dispersion erlial tencs inniges Gemisch 'int einem Anteil von unter 1JI Gewichtsprozent C anilin und einem <\nteil von über r>( Gewichtsprozent I ii.-.iIl iumphosphat dar. Ks wird in
folgenden kurz als »inniges Gemisch« bezeichnet. Weder Carubin noch Tricalciumphosphat sind als unmittelbar tablettierbare Massen verwendbar, da sie in keinem Falle zu Tabletten von entsprechender Festigkeit verpreßt werden können. Es ist aus diesem Grunde überraschend, daß miteinander getrocknete Gemische dieser Substanzen nach vorliegender Erfindung verwendbar sind.
Die geringste wirksame Menge von Carubin ist nicht besonders kritisch, vorausgesetzt, daß die erhaltenen Tabletten die gewünschten Festigkeitseigenschaften besitzen, die außerdem von den Wirkstoffen und anderen Substanzen, z. B. Füllstoffen, Sprengmitteln und Gleitmitteln, abhängen, die ebenfalls mit dem innigen Gemisch verarbeitet sein können, das zu Tabletten verpreßt wird. Im allgemeinen jedoch enthält die direkt tablettierbare Trägermasse nach der Erfindung mindestens etwa 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweibe mindestens etwa 1 Gewichtsprozent, Caubin.
Die Tablettenfestigkeit erhöht sich mit steigenden Anteilen von Carubin, doch sind gewöhnlich Mengen über etwa 20 oder 30 Gewichtsprozent unnötig. Höhere Anteile können eingesetzt werden, doch kann man damit keine entsprechende Verbesserung hinsichtlich der Tablettenfestigkeit erreichen, und, aa Carubin beträchtlich teurer als Tricalciumphosphat ist, ist dies vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen unerwünscht. Mengen von Carubin im Bereich von etwa 1 bis etwa 10 Gewichtsprozent sind bevorzugt, wobei eine Menge von etwa 5 Gewichtsprozent besonders bevorzugt ist.
Das innige Gemisch kann dadurch erhalten werden, daß man eine wäßrige Suspension oder Dispersion von Carubin und Tricalciumphosphat in den gewünschten Anteilen bildet, das wäßrige Gemisch trocknet und das getrocknete Produkt auf die Teilchen-Zusammenset zung mit der gewünschten Größe zerkleinert.
Um die erwünschten vorteilhaften Wirkungen zu erhalten, hat man festgestellt, daß ein innigeres Gemisch als das, das durch ein trockenes Vermischen erhalten wird, erforderlich ist. Demgemäß v/erden Carubin und Tricalciumphosphat in einem wäßrigen Medium vermischt. Die Wassermenge ist nicht in besonderem Maß kritisch, vorausgesetzt, daß die erhaltene wäßrige Dispersion ausreichend fließfähig ist, um ein Mischen zu gestatten. Im allgemeinen sind zumindest 25 Gewichtsteile Wasser je Teile Carubin erforderlich, wobei Mengen von mindestens 50 Teilen Wasser je Teil Carubin bevorzugt sind. Die Höchstmenge an Wasser ist in keiner Weise kritisch, doch sind Mengen über 200 Teile je Teil Carubin nicht erforderlich und erhöhen nur die Trocknungszeit und/oder erfordern die Anwendung von Wärme und können auch einige Trockentechniken ausschließen, wie das Trommeltrocknen, das eine verhältnismäßig viskose Flüssigkeit erfordert. Gewöhnlich können Mengen von etwa 50 bis etwa 150 Teilen Wasser je Teil Carubin eingesetzt werden.
Wasser, Carubin und Tricalciumphosphat können gleichzeitig oder in einer beliebigen Reihenfolge zusammengegeben werden, bei einer bevorzugten Ausführungsform jedoch wird Carubin dem Wasser zugegeben und das erhaltene Gemisch gründlich gerührt, um ein klares Sol des hydratisierten Carubins in Wasser zu bilden. Dann wird das Tricalciumphosphat eingerührt. Da ilas Tricalciumphosphat in Wasser nur sehr wenig löslich ist, bevorzugt man die Zugabe in feinvei teilter Form, um zu gewährleisten. .KiIi es tileichm.iliiü im Sol disperser! wird, (ieuohnlich sollte die Teilchengröße unter etwa 0,15mm liegen,.wobei Teilchengrößen im Bereich von etwa 0,044 bis 0,074 mm bevorzugt sind.
Das Trocknen der erhaltenen Dispersion kann nach den verschiedensten Methoden bewirkt werden, wie Sprühtrocknen, Trocknen im Trockenschrank oder in der Trommel und dergleichen.
Das getrocknete Produkt wird dann zu kleinen Teilchen mit den gewünschten Dimensionen gebrochen und gegebenenfalls gesiebt, um eine gleichmäßige Teilchengröße und einen gleichmäßigen Verteilungsgrad zu erreichen. Um eine gute Fließfähigkeit zu gewährleisten, ist es erwünscht, daß die Teilchengröße über 0,125 mm und vorzugsweise im Bereich von 0,18 bis 0,44 mm liegt. Die erhaltene feinteilige Trägermasse besteht aus winzigen Teilchen von Tricalciumphosphat, die in der Carubin-Matrix dispergiert sind. Diese Teilchen sind dem Aussehen nach und hinsichtlich der Eigenschaften grundsätzlich verschieden von Gemischen aus den gleichen trockenen Substanzen, die durch trockenes oder feuchtes Granulieren erhalten worden sind.
Dieses vorgenannte innige Gemisch wird nun erfindungsgemäß mit granuliertem Tricalciumphosphat ohne ernsthafte Herabsetzung der Tablettenfestigkeit verdünnt cw. gestreckt. Der Ausdruck »granuliert« deutet hierin auf ein Produkt mit Teilchengrößen über etwa 0,125 mm und vorzugsweise über 0,21 bis 0,25 mm. Ein geeignetes granuliertes Tricalciumphosphat ist in der US-PS 3134 719 beschrieben. Die Menge des verwendeten Tricalciumphosphats ist nicht besonders kritisch, doch sollte sie nicht so hoch sein, daß die Tablettenfestigkeit wesentlich herabgesetzt wird, die durch das innige Gemisch erreicht wird. Gewöhnlich soll das Gewicht des granulierten Tricalciumphosphats nicht über dem doppelten Gewicht des innigen Gemisches liegen.
Obwohl die Anwesenheit von Tricalciumphosphat in Mengen bis zum doppelten Gewicht des innigen Gemisches nicht wesentlich die Tablettenfestigkeit beeinflußt, ist festgestellt worden, daß, wenn der Anteil an dem innigen Gemisch absinkt, sich das Auftreten von Ablagerungen, d.h. Ansammlungen von Material auf den Preßstempeln, erhöht. Dies kann durch die Verwendung von Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat, auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Wenn jedoch die Menge an Gleitmittel auf über etwa 0,75 Prozent erhöht wird, tritt ein ernsthafter Verlust bei der Tablettenfestigkeit auf, und die Dispergiertarkeit der erhaltenen Tabletten in Wasser wird wesentlich verzögert. Um den Bedarf an Gleitmitteln weitgehend herabzusetzen, wird das innige Gemisch mit Carubin vermischt, das sowohl als Gleitmittel als auch als Sprengmittel, d. h. Zerfallhilfsmittel, wirkt. Die wirksame Menge an Carubin ist nicht sehr kritisch und betragt gewöhnlich etwa 5 bis etwa 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das innige Gemisch. Im Hinblick auf das ebenfalls vorhandene granulierte Tricalciumphosphat wird das Carubin gewöhnlich in einer Menge von etwa 3 bis etwa 7 Prozent verwendet, bezogen auf das Gesamtgewicht von innigem Gemisch und granuliertem Tricalciumphosphat.
Als weiteren Bestandteil enthält die Trägermasse nach der Erfindung eine pharmakologisch verträgliche saure Substanz als Zerfallhilfsmittel, da in einigen Fäller-, das Carubin nicht die gewünschte Zerl.illsgeschwindit.'-keit verbessern kann. Die Kombination von Carubin uiul der sauren .Substanz, liefert höhere Zerl jlls^csehvv ukIiu
keiten. als sie mit jeder dieser Substanzen allein erhalten werden. Als saure Substanzen können organische Säuren, wie Zitronensäure, 2-Acetoxybenzoesäure, Adipinsäure, Fumarsäure. Bernsteinsäure. Apfelsäure oder Weinsäure verwendet werden, wob ;i Zitronensäu- * re und Weinsäure bevorzugt sind. Es können auch Salze schwacher Basen mit starken Säuren eingesetzt werden, wie Eisan(II)-sulfat, Aluminiumsulfat oder Monocalziumphosphat, wobei letzteres bevorzugt wird. Die Zitronensäure ist besonders bevorzugt. Die Menge an κ saurer Substanz ist nicht besonders kritisch, vorausgesetzt, dall sie ausreicht, die erwünschte Zerfallsgeschwindigkeit zu liefern. Gewöhnlich haben sich Mengen von etwa 1 bis etwa 7 Gewichtsprozent, bezogen auf das innige Gemisch, und von etwa 1 bis i> etwa 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch von innigem Gemisch und granuliertem Tricalciumphosphat, als nützlich erwiesen.
Die saure Substanz kann mit dem innigen Gemisch in jeder beliebigen geeigneten Weise vemischt werden. :u Um eine gleichmäßige Verteilung zu sichern, hat es sich jedoch als wünschenswert gezeigt, zuerst die saure Substanz mit dem Verdünnungsmittel Tricalciumphosphat zu vermischen und das Gemisch unter Bildung eines Pulvers zu zerkleinern, d. h. zu einem teilchenför- ^ migen Material mit einer Teilchengröße von unter 0,125 mm, vorzugsweise unter 0,056 bis 0,1 mm. Dieses Pulver wird dann mit dem innigen Gemisch und dem granulierten Tricalciumphosphat vermischt. Das Verhältnis von saurer Substanz zu Verdünnungsmittel in ν dem Pulver ist nicht besonders kritisch, und annähernd gleiche Gewichtsteile, d. h. 40 zu 60 Gewichtsprozent saure Substanz zu 60 zu 40 Gewichtsprozent Verdünnungsmittel, liefern befriedigende Ergebnisse.
Gemäß vorliegender Erfindung ist eine besonders i> bevorzugte direkt tabletticrbare teilchenförmigc Trägermasse ein trockenes physikalisches Gemisch mit einem Gehalt an
a) etwa 30 bis. etwa 90 Gewichtsteilcn eines aus einer
wäßrigen Dispersion von Carubin und Tricalcium- ■*" phosphat durch gemeinsames Trocknen erhaltenen, teilchenförmigen, innigen Gemisches von Carubin und Tricalciumphosphat gemäß vorliegender Erfindung, wie es zuvor beschrieben ist,
b) bis zu 60 Gewichtsteilen granuliertem Tricalcium- ^
phosphat, wobei das Gesamtgewicht von Bestandteil (a) und Bestandteil (b) etwa 90 bis etwa 95 Gewichtsteile beträgt,
c) etwa 3 bis etwa 7 Gewichtsteilen Carubin und
d) etwa 2 bis etwa 5 Gewichtsteilen eines pulverförmi- >n
gen Gemisches von annähernd gleichen Gewichtsteilen Tricalciumphosphat und einer sauren Substanz, insbesondere Zitronensäure.
Die direkt tablettierbare teilchenförmige Trägermas- ςς se nach der Erfindung wird mit einem Wirkstoff, von dem man wünscht, ihn in Tablettenform zu überführen, und gegebenenfalls mit anderen üblichen Tablettenbestandteilen, wie Füllstoffen, Sprengmitteln und Gleitmitteln, vermischt. Dieses Gemisch wird nach bekannten i«> Verfahrensweisen tablettiert. Die Anteile an Trägermasse, Wirkstoffen. Füllstoffen, Sprengmitteln und Gleitmitteln sind nicht kritisch und hängen selbstverständlich vom Wirkstoff und der angestrebten Einzcldosierung in der Tablette sowie von den gewünschten '■-Eigenschaften der Tablette ab. Im allgemeinen jedoch kann die dirckl tabletticrbare Trägermasse mindestens 10 Gewichtsprozent, sogar bis zu 99.9 Gewichtsprozent des zu tablettierenden Gemisches ausmachen, obwohl Mengen im Bereich von etwa 30 bis etwa 95 Prozent üblicher sind.
Der hier verwendete Ausdruck »aktive Substanz« bedeutet beliebige Substanzen, die für die einnehmende Person eine nützliche oder erwünschte Wirkung zeigen. Geeignete aktive Substanzen sind Arzneimittel, wie Anestetica, Antibiotica. hustenstillende Mittel, Vitamine, Antipyretica oder Antacida, und dergleichen. Lebensmittel, wie Kakao, Haferflocken, getrocknete Früchte und dergleichen, genießbare Fabstoffe und andere Lebensmittelzusätze und dergleichen. Die Trägermasse ist ein frei fließendes Granulat und verleiht den aktiven Substanzen und anderen Bestandteilen der Mischung verbesserte Fließeigenschaften und dadurch ein leichteres Tablettieren.
Das Gemisch aus Trägermasse. Wirkstoff und anderen Zusätzen wird unter Verwendung üblicher Verfahren und Vorrichtungen hergestellt und direkt zu Tabletten verpreßt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Wenn nichts anderes angegeben ist, beziehen sich alle Teile- und Prozentangaben auf d?s Gewicht.
Herstellung von aus einer wäßrigen Dispersion von Carubin und Tricalciumphosphat erhaltenen, innigen Gemischen:
A. 10 g Carubin aus Johannisbrotkernmehl wird in 1 1 Wasser gegeben. Das entstandene Gemisch wird gründlich gerührt. Dann werden 90 g Tricalciumphosphat eingerührt, bis eine sahnige weiße Suspension entsteht. Die Suspension wird auf einer beheizten Walze getrocknet. Es entsteht ein frei fließendes Pulver, das bei einem Druck von 316 kg/cm2 zu 0,5 g schweren Tabletten mt einem Durchmesser von 10 mm verpreßi wird. Ein Druck von 7 bis 11 kg/cm- ist erforderlich, um die Tabletten aus der Form auszuwerfen. Die Stokcssche Härte der Tabletten liegt über 45.
B. 1 Liter Wasser wird mit 30 g Carubin versetzt und gerührt, bis ein viskoses Gemisch entsteht. Dann werden 70 g Tricalciumphosphat eingerührt 'jnd anschließend 300 ml und danach 200 ml Wasser zugegeben. Es wird eine homogene milchige Suspension erhalten. Nach dem Trocknen und Tablettieren gemäß Beispiel 1 beträgt der Auswurfdruck 2,8 kg/cm2 und die Stokesche Härte 45.
C. Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wira die Suspension in einem Ofen bei b0°C getrocknet. Es werden Massen mit 0 bis 7 Gewichtsprozent Carubin und 93 bis 100 Gewichtsprozent Tricalciumphosphat hergestellt und zu Tabletten verpreßt. Die Stokesche Härte und die Zerfallsgeschwindigkcit werden gemessen. In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse zusammengestellt:
Tablcttcnziisan.nicnsct/ung.
Gewichtsprozent
1 ncak iuni-
phosphal
Produkte 'genschaften
C'aruhin 99 llarlc /cifallsgc-
SL'hwindipki'ii
in Minulen")
1 99 27 1
1 95 24
5 95 43 3
5 93 40,5
7 93 39 4.5
t ') /crfdlK^L's^h\i. nuli^k(.-n in
Rcapensul.is. li.is iOm.il ic
37.·")
μ::;,1,*;1.;;1;;. ipi uiirdi·
Beispiel
Es wird ein Gemisch aus 5 Teilen Carubin, 45 Teilen Tricalciumphosphat und 50 Teilen eines innigen Gemisches von Tricalciumphosphat und Carubin mit einem Gehalt von 3 Prozent Carubin hergestellt und mit Magnesiumstearat und unterschiedlichen Mengen an Zitronensäure vermischt. Das erhaltene Tablettierungsgemisch wird zu Tabletten geformt. Die Zerfallsge schwindigkeiten der Tabletten werden nach den Standard-US-Zerfallsgeschwindigkeits-Test bestimm! Die Ergebnisse dieser Versuche sind nachstehe™ zusammengefaßt.
Vcr- Versuch Nr. 3 4
gleichs- 94 89
vcrsuch 1 1
1 2
Gemisch, Prozent 99 98 5 10
Magnesiumstearat, 1 1 1,25 1,25
Prozent
Zitronensäure, Prozent 1
Zerfallsgeschwindig 30 2,5
keit, Min.
Beispiel
Es wird eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, bei denen innige Carubin-Tricalciumphosphat-Gemische mit Carubin, Magnesiumstearat und Monocalciumphosphat vermischt werden. Die Gemische werden tablettiert. Die Tabletten werden hinsichtlich der Zerfallsgeschwindigkeit begutachtet. Die Ergebnis se dieser Untersuchungen sind nachstehend zusammen gefaßt:
Zusammenselzung des Gemisches Ansatz Nr.
(Teile) 1
Gemisch A (1 Prozent Carubin) 100 — - - - -
Gemisch B (3 Prozent Carubir;) - 100 — - - -
Gemisch C (5 Prozent Carubin) — — lOO 100 100 100
CaFubin 5 5 5 5 5 5
Magnesiumstearat 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5
Monocalciumphosphat 5 5 5 10 15 20
Zerfallsgeschwindigkeit, Min. 1 3 >10 10 8 >10
45
Vergleichsbeispiel
Vermischte man 10 Gewichtsteile eines nach der Herstellungsvorschrift C (vgl. Beispiel 3 der DT-PS 20 61 800) erhaltenen innigen Gemisches mit einem Anteil von 1% Carubin und einem Anteil von 99% Tricalciumphosphat nach den Angaben der DT-PS 20 61 800 mit Füllstoffen, Sprengmitteln und Gleitmitteln, wobei als Füllstoff 89 Teile granuliertes Tricalciumphosphat, als Sprengmittel 1 Teil Zitronensäure und als Gleitmittel 1,5 Teile Magnesiumstearat verwendet worden sind, und stellte aus dem erhaltenen Gemisch nach den Angaben der Herstellungsvorschrift A Tabletten her, so hafteten alle Tabletten an der Presse bzw. seinen Teilen an. Bei der Messung der Zerfallsgeschwindigkeit in 10 ml Wasser im geschlossenen Reagenzglas, das 30mal je Minute gekippt wurde, zeigte sich, daß nach 5 Minuten nur 1 % der Tabletten zerfallen waren.
Mischte man der vorstehend genannten Trägermasse noch 2 bzw. 3 Teile Carubin zu, so haftete keine der Tabletten an, und bei der Zerfallprobe zeigte sich, daß 67% der Tabletten nach 5 bzw. 3 Minuten zerfallen waren.
Jede der direkt tablettierbaren Trägermassen in den vorstehenden Beispielen kann nach den folgenden Rezepten vermischt und unter Bildung von Tabletten oder Oblaten verpreßt werden.
55
A. Bonbons oder Oblaten
1. Bonbons mit Zitronengeschmack
25,0 Teile Trägermasse,
75,0 Teile Puderzucker,
1,0 Teil trockene Zitronensäure,
0,25 Teile Perlen aus Zitronenöl, die mit einerr Pflanzenschleim beschichtet sind,
0,10 Teile Tartrazin (Farbstoff), 1,0 Teil Magnesiumstearat.
2. Bonbons mit Weintraubengeschmack
50,0 Teile Puderzucker (mindestens 92 Gewichtsprozent passieren ein Sieb der lichten Maschenweite 0,074 mm),
2,0 Teile Weinsäure,
0,25 Teile Weintraubenaroma, 0,05 Teile Weintraubenfarbstoff, O^ Teile Calciumstearat.
3. Bonbons mit Kirschgeschmack
75,0 Teile Trägermasse,
25,0 Teile Puderzucker,
2,0 Teile Fumarsäure,
0,2 Teile Kirscharoma,
0,1 Teil roter Farbstoff,
1,0 Teil Magnesiumstearat.
B. Arzneimittel
1. 50,0 Teile Trägermasse,
37,5 Teile Aluminiumhydroxid, 1,0 Teil Magnesiumstearat.
2. 100,0 Teile Trägermasse,
25,0 Teile Calciumcarbonat, 5,0 Teile Magnesiumcarbonat, 1 Tropfen Pfefferminzöl, 2,0 Teile Magnesiumstearat.
3. 100,0 Teile Trägermass;e,
25,0 Teile Acetylsalicylsäure, 15,0 Teile Maisstärke, 2,0 Teile Magnesium stearat.
4. 90,0 Teile Trägermassie,
10,0 Teile Vitamin C in trockener Form, 2,0 Teile Magnesiumstearat.
Andere Wirkstoffe, die in Gemischen mit der Trägermasse zur direkten Tablettierung verwendet werden können, sind z. B. Nutriumbicarbonat, Acetanilid, Phenacetin und MagnesiumtrisilicaL
C. Spezialprodukte
1. Invertasetabletten
96,4 Teile Trägermasse, 3,6 Teile flüssige Invertase, dreifach konzentriert (K = 0,9),
1,0 Teile Magnesiumstearat.
2. Kakao-Zucker-Tabletten
35,0 Teile Trägermasse, . 55.0 Teile Puderzucker,
10,0 Teile fetter Kakao, 0,2 Teile Kochsalz, 1,0 Teil Magnesiumstearat.
Aus dem Gemisch werden Kakao-Zucker-Tabletten hergestellt.
3. Hochkonzentrierte Farbtabletten
90,0 Teile Trägermasse,
10,0 Teile Dinatriumsalz von 1-p-Sulfophenyl-azo-2-naphthol-6-sulfonsäure (Farbstoff).
4. Nährstofftabletten zur Hefezüchtung
34,0 Teile Calciumsulfat · 2H2O, 23,0 Teile Weizenmehl, 9,0 Teile Ammoniumchlorid, 0,25 Teile Kaliumbromat, 17,75 Teile Natriumdihydrogenphosphat,
16.0 Teile Kochsalz, 900,0 Teile Trägermasse,
10.1 Teile Magnesiumstearat.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Direkt tablettierbare, Tricalciumphosphat und Carubin (Johannisbrotkernmehl) enthaltende teilchenförmige Trägermasse, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem trockenen Gemisch
aus
DE19752519714 1975-05-02 1975-05-02 Direkt tablettierbare, Tricalciumphosphat und Carubin enthaltende teilchenförmige Trägermasse Expired DE2519714C3 (de)

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DE2519714A1 DE2519714A1 (de) 1976-11-04
DE2519714B2 DE2519714B2 (de) 1977-10-27
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4352821A (en) 1981-07-21 1982-10-05 Shaklee Corporation Sweet tableting agent

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4352821A (en) 1981-07-21 1982-10-05 Shaklee Corporation Sweet tableting agent

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DE2519714B2 (de) 1977-10-27
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