DE2519014C3 - Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Hochdruckentladungslampen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektroden für HochdruckentladungslampenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Hochdruckentladungslampen
aus einem hochschmelzenden Material, wie Wolfram und Tantalcarbid und Gemischen derselben,
und gegebenenfalls einem Aktivierungsmaterial, bei dem ein Pulver der gewünschten Zusammensetzung in
die endgültige Elektrodenform gepreßt, und der Preßling dann einer Sinterbehandlung oberhalb 20000C
unterworfen wird.
Insbesondere handelt es sich um ein Herstellungsverfahren für Elektroden von elektrodenstabilisierten
Entladungslampen, bei denen also der Abstand zwischen den Elektroden kleiner als der Durchmesser des
Kolbens ist Übliche Gasfüllungen für Lampen dieses Typs bestehen im wesentlichen aus Xenon oder
Quecksilber oder Gemischen von Xenon und Quecksilber. Die Elektroden einer derartigen Hochdruckentladungslampe
können ein Aktivierungsmaterial, wie Thoriumoxid, enthalten, das zur Herabsetzung des
Elektronenaustrittspotentials dient. Bei einer mit Gleichstrom betriebenen Lampe befindet sich das
Aktivierungsmaterial im wesentlichen in der Kathode.
Bei einem aus der AT-PS 1 19 231 bekannten Verfahren zur Herstellung von Elektroden wird das
Ausgangspulver in eine Preßmatrize eingegeben und dann mit Hilfe eines Preßstempels uniaxial gepreßt. Die
Sinterung erfolgt dabei im allgemeinen bei Temperaturen oberhalb etwa 26000C. Dabei kann ein Teil des
Aktivierungsmaterials verdampfen. Diese Tatsache muß bei der Wahl der Art des Aktivierungsmaterials und der
Menge desselben berücksichtigt werden. So wird die Thoriumoxidmenge in dem '.u verarbeitenden Wolfram
aus diesem Grunde nicht viel höher als etwa 2 Gew.% sein und einen Prozentsatz von 5 Gew.% nicht
überschreiten dürfen. Dies bedeutet, daß nicht immer eine optimale Menge oder Art Aktivierungsmaterial
verwendet werden kann. Bei Elektroden, die auf die beschriebene Weise hergestellt sind, tritt in der Regel
bereits nach Betrieb von einigen Stunden, wobei die Temperatur der Elektrode auf Werte oberhalb 22000C
zunehmen kann, eine starke Rekristallisation des Wolframs auf, ausgehend von der Stelle, an der der
Bogen auf die Elektrode angreift Bei dieser Rekristallisation nimmt die Anzahl Korngrenzen ab, was zur Folge
hat, daß der Bogen nicht mehr stabil brennt, weil sich
der Angriffspunkt auf der Elektrode regelmäßig verschiebt Diese Erscheinung ist insbesondere störend,
wenn die Lampe für Projektionszwecke verwendet wird, weil die Belichtung der Projektionsfläche beim
unstabilen Brennen des Bogens nicht gleichmäßig bleibt und sich regelmäßig ändert
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Hochdruckentladungslampen
zu schaffen, durch das eine spätere Rekristallisation des Elektrodenmaterials weitgehend
vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren eingangs erwähnter Art dadurch gelöst daß
das Pulver bei Umgebungstemperatur isostatisch gepreßt wird.
Es hat sich herausgestellt, daß Elektroden, die durch isostatisches Pressen sofort in der gewünschten äußeren
Form erhalten werden. Eigenschaften aufweisen, durch die sie sich besonders gut zur Anwendung in
Hochdruckentladungslampen eignen. Die Oberfläche dieser Elektroden weist einen höheren Emissionskoeffizienten
auf als die Oberfläche der üblichen gesinterten Elektroden. Dies hat eine bessere Wärmeableitung
durch Strahlung zur Folge, wodurch bei gleichbleibender Lampenkonstruktion das Durchführungsende der
Elektrode durch die Kolbenwand kälter bleibt Dies schafft die Möglichkeit, die Lampe höher zu belasten
oder gewünschtenfalls bei gleich-bleibender Belastung
eine kleinere Elektrode und einen kleineren Kolben zu verwenden. Auch ist es nun möglich, bei gleichbleibender
Lampenkonstruktion eine einfachere Elektrodenform zu wählen.
Weiter wurde gefunden, daß die Kristallstruktur der durch isostatisches Pressen erhaltenen Elektroden beim
Betrieb der Lampe (Elektrodenspitzentemperatur höher
als 22000C) aufrechterhalten wird. Auch bei lange dauernden Brennversuchen (<
500 Stunden) tritt nur ein geringes Kornwachstum auf. Von einer deutlichen Rekristallisation kann keine Rede sein. Der Vorteil der
Aufrechterhaltung der feinkristallinen Struktur während der ganzen Lebensdauer der Lampe besteht darin,
daß die Anzahl Korngrenzen nahezu konstant bleibt, so daß Nachlieferung von Aktivierungsmaterial aus dem
Inneren der Elektroden durch Diffusion entlang der Korngrenzen während der ganzen Lebensdauer der
Lampe möglich bleibt. Außerdem wird dadurch ein stabiles Brennen des Bogens gewährleistet.
Zusätzliche Vorteile sind, daß eine freiere Wahl in bezug auf die Zusammensetzung des Materials, aus dem
die Elektroden hergestellt werden, auf die Menge und Art Aktivierungsmaterial und auf die Form der
Elektroden möglich ist. So kann bei Gleichstromlampen eine raketenförmige Anodenform gewählt werden,
durch die für die aufsteigenden Gase eine möglichst große Berührungsoberfläche erhalten wird, ohne daß
Wirbelungen auftreten, die zu örtlicher Überhitzung der Anode führen könnten. Nach einem bevorzugten
Herstellungsverfahren derartiger Elektroden werden in die Elektrode beim Pressen eine Anzahl über den
Umfang ihres zylindrischen Teiles verteilte Aussparungen eingearbeitet, die von axial gerichtaten Rändern
und Flächen begrenzt werden, die Teile des Umfangs von Kegeln bilden, deren Achsen mit der Achse der
Elektrode zusammenfallen. Es können z. B. vier von
diesen Aussparungen vorhanden sein.
In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß eine
aus der DT-OS 15 89 268 bekannte Elektrode in ihrem Inneren eine Bohrung aufweist, welche über radiale
öffnungen mit dem Lampenraum in Verbindung steht, damit der Getterwerkstoff aus der Elektrode heraustreten
kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 sciiematisch und im Schnitt eine Vorrichtung
zur Ausübung des isostatischen Preßverfahrens,
F i g. 2 eine mit der Vorrichtung nach F i g. 1 erhaltene Anode, und
Fig.3 eine Hochdruckentladungslampe mit einer
nach dem Verfahren hergestellten Elektrode.
Die in F i g. 1 schematisch und im Schnitt gezeigte Preßvorrichtung enthält ein dickwandiges Druckgefäß
1, einen Boden 2 und einen Stempel 3, die alle aus Stahl bestehen. In dem Druckraum befindet sich eine
Flüssigkeit 4, z. B. Benzin. In dem Druckraum ist die
allseitig komprimierbare Preßform 5 angebracht in der sich ein Pulver aus einem hochschmelzenden Material 6
und einen komprimierbaren Körper 7 befinden. Die allseitig komprimierbare Preßform 5 wird dadurch
erhalten, daß eine Lehre mit der gewünschten Elektrodenform in 1 nissigen Latex eingetaucht und die
abgelagerte Gummihaut getrocknet wird. Die Gummiform 5 wird mit dem zu pressenden Pulver gefüllt, wobei
eine Vibrationsbehandlung für eine dichte Packung sorgt, wonach ein komprimierbarer Körper 7, z. B. aus
Kork, auf das Pulver gesetzt wird. Die Preßform 5 wird dann evakuiert und luftdicht abgeschlossen. Indem der
Stempel 3 in Richtung des Pfeiles bewegt wird, wird auf' die Form 5 im Druckgefäß allseitig Druck ausgeübt. Das
Medium zum Übertragen des Druckes ist gasförmig oder flüssig. Nach dem Preßvorgang werden die
erhaltenen Körper in einer Wasserstoffatmosphäre erhitzt.
Geeignete Drücke zum Durchführen dieses Verfahrens liegen bei Werten zwischen 5 χ 104 und
20 χ 104N pro cm2. Mit Wolframpulvern mit Korngrößen
von 4 bis 15 μΐπ werden z. B. bei einem Preßdruck
von etwa 15 χ 104N pro cm2 Körper erhalten, deren
Dichte zwischen 85 und 88% der theoretischen Dichte liegt Durch kurzzeitige Sinterung dieser Körper bei
einer Temperatur oberhalb 20000C, z. B. 15 Minuten bei
2400° C, kann eine Dichte von etwa 92% der theoretischen Dichte erhalten werden, vergleichsweise
sei erwähnt, daß bei Elektroden, die durch das übliche Herstellungsverfahren erhalten sind, die Dichte nach
der Sinterung in der Regel 86% der theoretischen Dichte beträgt.
Fig.2 zeigt schaubildlich und in vergrößettem
Maßstab eine bevorzugte Ausführungsfonn emer
Wolframanode für eine Gleichstromlampe, die durch isostatisches Pressen hergestellt ist Der raketenförmige
Körper 21 weist ein kegeliges Ende 22 auf, das abgestumpft ist und dessen Endfläche 23 die Angriffsfläche
für den Bogen bildet. An dem von dieser Angriffsfläche abgekehrten Ende 24 ist ein Bündloch
24y4 vorgesehen, in dem der Stromzuführungsstab befestigt werden kann. Der Anodenkörper 21 weist,
regelmäßig über den Umfang verteilt, vier Aussparungen auf, die durch senkrecht zueinander stehende
Ränder, von denen in der Figur drei (26, 27 und 28) getrennt sind, und von Flächen begrenzt werden, die
Teile des Umfangs von Kegeln bilden, von denen vier (29, 30, 31 und 32) dargestellt sind. Die Aussparungen
sorgen dafür, daß für die sie streifenden Gase eine möglichst große Berührungsoberfläche erhalten wird,
ohne das Wirbelungen auftreten, die zu örtlicher Überhitzung führen könnten. Die öffnung 24A wird
nach dem Pressen angebracht, vorzugsweise bevor eine anschließende Temperaturbehandlung stattfindet Bei
einer Anode nach F i g. 2 mit einer Gesamtlänge von 2,6 cm wurde beim Betrieb zwischen der Angriffsfläche
23 des Bogens und dem von dieser Fläche abgekehrten Ende 24 der Anode ein Temperaturunterschied von
etwa 1000°C bei einer Temperatur der Angriffsfläche 23
von etwa 26000C gemessen.
Die in F i g. 3 dargestellte Lampe ist eine Kurzbogen-Xenonentladungslampe,
die beim Betrieb eine Leistung von etwa 450 W aufnimmt. Die Lampe ist als Gleichstromlampe ausgebildet und enthält innerhalb
des mit Xenon bis zu einem Druck von 12 Atm. gefüllten
Quarzglasentladungsgefäßes 31 einen aus Wolfram bestehenden Anodenkörper 21. (Die Bezugsziffern 22,
23, 26, 27 und 28 haben die gleiche Bedeutung wie in F i g. 2). Die Anode 21 ist an dem gasdicht herausgeführten
Stromleiter 33 aus Wolfram befestigt. Die Kathode 35 aus Wolfram mit 1,5 Gew.% ThO2, das als
Emittermaterial dient, wurde ebenfalls durch isostatisches Pressen auf gleiche Weise wie die Anode 21
hergestellt. Die Kathode 35 ist an einem Wolframstromleiter 34 befestigt. Die Stromleiter sind mit Lamptnsokkeln
36 und 37 verbunden. Bei Anwendung einer Anode 21 der in F i g. 2 dargestellten Art stellt sich heraus, daß
die Temperatur des Lampensockels 37 etwa 500C niedriger ist als bei einer auf übliche Weise erhaltenen
Elektrode gleicher Länge mit Rippen an der Umfangsfläche. Es zeigt sich also, daß eine derartige Lampe
schwerer belastet werden kann, ehe die Temperatur in den Lampensockeln auf gleicher Höhe wie bei Lampen
mit auf übliche Weise hergestellten Elektroden zugenommen hat. Dies bedeutet, daß bei gleichbleibender
Belastung kürzere Stromleiter 33 und 34 bei Anwendung isostatisch gepreßter Elektroden genügen, so daß
eine Lampe mit kleineren Abmessungen erhalten werden kann. Bei gleicher Temperatur der Lampensokkel
36 und 37 bedeutet dies, daß die Lampe im Vergleich zu einer Lampe der gleichen Abmessungen und mit
üblichen Elektroden höher belastet werden kann und somit eine höhere Lichtausbeute möglich wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Hochdruckentladungslampen aus einem hochschmelzenden Material, wie Wolfram und Tantalcar-
bid und Gemischen derselben, und gegebenenfalls einem Aktivierungsmaterial, bei dem ein Pulver der
gewünschten Zusammensetzung in die endgültige Elektrodenform gepreßt und der Preßling dann
einer Sinterbehandlung oberhalb 2000cC unterwor- )0
fen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver (6) bei Umgebungstemperatur isostatisch
gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung raketenförmiger Elektroden für Hochdruckentladungslampen
für Gleichstrombetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß in die Elektrode (21) beim Pressen
eine Anzahl über den Umfang ihres zylindrischen Teiles verteilte Aussparungen eingearbeitet werden,
die von axial gerichteten Rändern (26, 27, 28) und M Flächen (29 bis 32) begrenzt werden, die Teile des
Umfangs von Kegeln bilden, deren Achsen mit der Achse der Elektrode zusammenfallen.
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