DE2537964B2 - Ueberspannungsableiter mit einer gasfuellung - Google Patents
Ueberspannungsableiter mit einer gasfuellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter mit einer Gasfüllung in einem gasdichten Gehäuse, in
dem einander Elektroden gegenüberstehen, die zumindest auf ihren einander zugekehrten Stirnseiten eine
Titan und Alkalimetall enthaltende Schicht hoher ihexmischer Elektronenemissionsfähigkeit aufweisen,
wobei die Bestandteile der Schicht als pastenförmige Mischung eines Alkalihalogenids mit Titanhydrid auf die
Elektroden aufgebracht sind.
Bekannt ist ein Gasentladungs-Überspannungsableiter mit einem gasdichten Gehäuse, vorzugsweise mit
Edeigasfüllung, in dem einander Elektroden gegenüberstehen, von denen zumindest eine Elektrode auf ihrer
Stirnseite eine Alkalimetall enthaltende Schicht hoher thermischer Emissionsfähigkeit aufweist, die als zusätzlichen
Bestandteil Titan enthält:, wobei die Bestandteile der Schicht als pastenförmige Mischung eines Alkalihalogenids
mit Titanhydrid auf die: Elektroden aufgebracht sind (man vergleiche die DT-OSi 19 51 601).
Weiterhin ist ein Gasentladungs-Überspannungsableiter bekannt, bei dem zumindest eine Elektrode auf
ihrer Stirnseite eine Schicht mit einer Substanz hoher Elektronenemissionsfähigkeit, vorzugsweise Barium,
aulweist, die als zusätzlichen Bestandteil Aluminium enthält, wobei sämtliche Bestandteile der Schicht als
Legierung verbunden sind (man vergleiche die DT-OS 19 50 090). Es ist ferner bekannit, für die Elektrodenaktivierungsschicht
als Substanz hoher thermischer Elektronenemissionsfähigkeit Thorium-Oxid und als zusätzlichen
Bestandteil Nickel zu verwenden und sämtliche Bestandteile der Schicht als pmlverförmige Mischung h?
auf die Elektroden aufzusintern (man vergleiche die DT-OS 19 35 734).
Für Gasentladungsröhren mit niedriger AnsprechsDannung benötigt man Kaltkathoden mit kleiner
Elektronenaustrittsarbeit. Die Elektroden sind deshalb mit einer Aktivierungsschicht versehen und zeichnen
sich im allgemeinen auch durch einen niedrigen Lichtbogenübergang aus, so daß bei stromstarken
Entladungen die Verlustenergie in der Gasentladungsröhre klein bleibt. Die auf die Elektroden aufgebrachten
Pastierungen bestehen im allgemeinen aus Alkali- und Erdalkaliverbindungen und müssen thermisch behandelt
werden so daß freie Alkali- oder Erdalkalimetalle entstehen, die die gewünschte niedrige Austrittsarbeit
und den niedrigen Lichtbogenübergang gewährleisten. Insbesondere bei pumpstengellosen Uberspannungsableitern
mit Glas- oder Keramikisolierkörpern kann man bekannte Herstellungsverfahren für Elektroden
mit niedrigen Elektronenaustrittsarbeiten nicht verwenden da die Reaktionsprodukte der thermischen
Umwandlung nicht über den Pumpstengel aus den Ableitern entfernt werden können. Bei pumpstengellosen
Überspannungsableitern wird deshalb aus einer während des Einschmefzpro^esses, d.h. während des
vakuumdichten Verbindens der Elektroden mit dem Isolierkörper, thermisch stabilen Alkali- oder Erdalkaliverbindung
durch den Formierprozeß mit einem Hydrid freies Alkali- oder Erdalkalimetall erzeugt, wobei nicht
störende chemische Verbindungen mit kleinem Dampfdruck entstehen, die die elektrischen Eigenschaften des
Überspannungsableiter nicht beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Überspannungsableiter zu schaffen, der sich durch
niedrige Ansprechspannung und hohe Lebensdauer bei gleichbleibenden elektrischen Eigenschaften auszeichnet
Die Aufgabe wird bei einem Überspannungsableiter der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Schicht als zusätzlichen Bestandteil Bariumaluminiumlegierungspulver enthält.
Die Bariumaluminiumlegierung ist eine Legierung, die zu je 50 Gewichtsprozenten aus Barium und Aluminium
erschmolzen wird und dann als Pulver Bestandteil der Elektrodenaktivierung ist.
Vorzugsweise enthält die Schicht anteilig an Gewichtsprozenten ein Alkalihalogenid zwischen 25% und
95%, insbesondere 62,5% Kaliumbromid, Titanhydrid zwischen 4% und 74%, insbesondere 25%, Bariumaluminiumlegierungspulver
zwischen 1% und 70%, insbesondere 12,5%.
Die Bestandteile der Schicht sind zweckmäßig als Pulver mit einer Korngröße zwischen 0,2 und 50 μ in
einer chemisch inaktiven Flüssigkeit pastenförmig vermengt auf die Elektroden aufgebracht. Als Flüssigkeit
eignen sich organische Lösungsmittel mit hohem Dampfdruck, insbesondere Alkohol oder Dibromäthan.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß die günstige Materialzusammensetzung der Elektrodenaktivierungsschicht
aus den drei Bestandteilen für Überspannungsableiter bei Wechselstrom- und Stoßstrombelastungen eine geringe Veränderung der
elektrischen Kenndaten und eine hohe Stromtransportfähigkeit bei wenig veränderten Ansprechdaten garantiert.
Die lange Lebensdauer auch im Wechselstrombereich wird dadurch erreicht, daß der Lichtgobenübergang
von der Glimm- in die Bogenentladung bei sehr niedrigen Stromstärken unter 0,1 A auftritt.
Die erfindungsgemäße Elektrodenaktivierungsschicht eignet sich besonders gut für Elektroden, die auf
ihren einander zugekehrten Stirnseiten mit einem metallischen Ring versehen sind, der die Elektroden zu
Hohlelektroden macht. Bei Überspannungsableitern mit
derartigen Hohlelektroden wird die Aktivierungsschicht in der Hohlkehle zwischen Elektrodenoberfläche
und vorzugsweise aufgeschweißtem metallischem Ring bevorratet und garantiert so eine besonders lange
Lebensdauer des Gasentladungs-Überspannungsableiters. Die Elektrodenaktivierungsschicht kann auch bei
Überspannungsableitern mit Kupferetektroden vorteilhaft verwendet werden, wenn die hohle Elektrodenform
durch einen Ziehvorgang gebildet ist.
Da die Verlustenergie der Elektrodenaktivierungsschicht
auch bei großen Stromstärken sehr gering ist, eignet sich diese Elektrodenaktivierungsschicht vorteilhafterweise
auch bei Gasentladungs-Überspannungsableitern, die zur Erniedrigung der Zündspannung mit
sogenannten Zündstreifen oder Zündstrichen auf der Innenseite des Isolierkörpers ausgerüstet sind, da die
Verdampfungsrate der Elektrodenaktivierungsmasse sehr klein ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden !m folgenden
beschrieben. Es zeigt
Fig.l einen Längsschnitt durch einen Gasentladungs-Überspannungsableiter
und
F i g. 2 einen Längsschnitt durch einen weiteren Gasentladungs-Überspannungsableiter.
In F i g. 1 ist ein Gasentladungs-Überspannungsableiter
dargestellt. Dieser Ableiter wird aufgrund seiner Form, die besonders kleine Abmessungen des Ableiters
gestattet, auch Knopfabieiter genannt. Dieser Knopfableiter weist zwei kegelstumpfförmige Elektroden 2
und 3 auf, die mit einander zugekehrten Auswölbungen in einen rohrförmigen Isolierkörper 1 gasdicht eingesetzt
sind. Als Werkstoff für den Isolierkörper 1 dient vorzugsweise Glas oder Keramik, während die Elektroden
2, 3 beispielsweise aus Kupfer, einer Ni-Fe- bzw. Ni-Fe-Co-Legierung bestehen. Auf die einander
gegenüberliegenden Elektroden 2, 3 ist jeweils eine Schicht 4 einer pastenförmigen Mischung bestehend aus
einem Alkalihalogenid, Titanhydrid und Bariumaluminiumlegierung aufgetragen. Die Elektrodenaktivierungsschicht
4 wird durch den Einschmelzvorgang in den waffeiförmigen Vertiefungen 7 der Elektroden 2, 3
verankert.
Bei dem in F i g. 2 dargestellten Gasentladungs-Überspannungsableiter
sind die Elektroden 2, 3 wiederum kegelstumpfförmig ausgebildet und mit ihren einander
zugekehrten Stirnflächen in die Enden eines rohrförmigen Isolierkörpers 1 über eine Glaseinbettung 6
gasdicht eingesetzt. Das von den Elektroden 2, 3 und dem Isolierkörper 1 gebildete Gehäuse ist vorzugsweise
mit einem Edelgas gefüllt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Elektroden. 2, 3 auf ihren einander
zugekehrten Oberflächen mit einem metallischen Ring 5 versehen, der die Elektroden 2, 3 zu Hohlelektroden
macht. Auf die Elektroden 2, 3 mit dem vorzugsweise aufgeschweißten und aus Fisen bestehenden Ring 5 ist
die Schicht 4 aus einem Material hoher Elektronenemissionsfähigkeit in der Hohlkehle zwischen Elektrodenoberfläche
und metallischem Ring aufgebracht. Die Aktivierungsschicht 4 kann aufgrund des innerhalb des
metallischen Ringes 5 gebildeten Hohlraumes in großer Menge bei zugleich guter Haftung aufgetragen werden.
Man erreicht damit eine Vorratskathodeneigenschaft der beiden mit dem Ring 5 versehenen Elektroden 2,3.
Die Haftung der Aktivierungsschicht 4 läßt sich auch hier noch erhöhen, wenn die Elektroden 2, 3 auf ihrer
aktiven Oberfläche mit einer nicht dargestellten Waffelung versehen sind, die zur Aufnahme der Schicht
4 dient. Dieses Ausführungsbeispiel hat außerdem den Vorteil, daß sich das Gasvolumen im Arbeitsspalt
leichter ausdehnen kann, so daß der Isolierkörper 1 des gasdichten Gehäuses durch innere Druckwellen auch
bei hohen Stoßstrombelastungen der Elektroden 2, 3 praktisch nicht gefährdet ist. Gestaltet man den Ring 5
an seiner oberen Außenkante scharfkantig, erhält man eine weitere Zündspannungserniedrigung, weil durch
die scharfe Kante die elektrischen Feldlinien verdichtet und damit die elektrische Feldstärke erhöht wird.
Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt. Die Elektroden müssen nicht
unbedingt kegelstumpfförmig sein. Sie können beispielsweise auch kappen- oder zylinderförmig sein. Die
erfindungsgemäße Elektrodenaktivierungsschicht läßt sich vorteilhaft, auch bei Zweistreckenüberspannungsableitern
verwenden, bei denen in die von den beiden Elektroden begrenzte Entladungsstrecke eine gelochte
Ringelektrode hineinragt, so daß dann mit dieser und den beiden Elektroden zwei Entladungsstrecken gebildet
sind. Auch hier können sowohl die beiden Elektroden als auch die zusätzliche Ringelektrode mit
metallischen Ringen versehen sein, die diese Elektroden zu Hohl- bzw. Vorratskathoden machen, die zur
Aufnahme größerer Mengen an Elektrodenaktivierungsmaterial fähig sind. Schließlich ist die Schicht aus
Elektrodenaktivierungsmaterial auch bei über eine Steuerelektrode getriggerten Gasentladungsröhren, sogenannten
Kaltkathodenthyratrons, mit Vorteil verwendbar. Das Aufbringen und Anordnen der Schicht
geschieht in der gleichen Weise wie bei den in den Figuren dargestellten Überspannungsableitern. Der
Unterschied besteht lediglich darin, daß bei diesen Kaltkathodenthyratrons der von den Elektroden begrenzte
Entladungsraum zusätzlich von außen über eine in Höhe des Entladungsraumes um den Isolierkörper
herum gelegte Steuerelektrode beispielsweise in Form eines Metalldrahtes oder -bandes beeinfluß- bzw.
steuerbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Überspannungsableiter mit einer Gasfüllung in einem gasdichten Gehäuse, in dem einander
Elektroden gegenüberstehen, die zumindest auf S ihren einander zugekehrten Stirnseiten eine Titan
und Alkalimetall enthaltende Schicht hoher thermischer Elektronenemissionsfähigkeit aufweisen, wobei
die Bestandteile der Schicht als pastenförmige Mischung eines Alkalihalogenide mit Titanhydrid auf
die Elektroden aufgebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) als zusätzlichen
Bestandteil Bariumaluminiumlegierungspulver enthält.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, '5 dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) anteilig
an Gewichtsprozenten ein Alkalihalogtnid zwischen 25% und 95%, Titanhydrid zwischen 4% und 74%
und Bariumaluminiumlegierungspulver zwischen 1 % und 70% enthält
3. Überspannungsableiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) anteilig
an Gewichtsprozenten 62,5% Kaliumbromid, 25% Titanhydrid und 12,5% Bariumaluminiumlegierungspulver
enthält.
4. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestandteile der Schicht (4) als Pulver mit einer Korngröße zwischen 0,2 und 50 μ in einer chemisch
inaktiven Flüssigkeit pastenförmig vermengt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752537964 DE2537964C3 (de) | 1975-08-26 | 1975-08-26 | Überspannungsableiter mit einer Gasfüllung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752537964 DE2537964C3 (de) | 1975-08-26 | 1975-08-26 | Überspannungsableiter mit einer Gasfüllung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2537964A1 DE2537964A1 (de) | 1977-03-10 |
DE2537964B2 true DE2537964B2 (de) | 1977-08-04 |
DE2537964C3 DE2537964C3 (de) | 1978-03-30 |
Family
ID=5954882
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752537964 Expired DE2537964C3 (de) | 1975-08-26 | 1975-08-26 | Überspannungsableiter mit einer Gasfüllung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2537964C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0017875A1 (de) * | 1979-04-11 | 1980-10-29 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer Elektrodenaktivierungsmasse für eine Gasentladungsröhre |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH652246A5 (de) * | 1980-10-10 | 1985-10-31 | Cerberus Ag | Ueberspannungsableiter. |
DE3335602A1 (de) * | 1983-09-30 | 1985-04-18 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Gasentladungsableiter und herstellungsverfahren |
JP3749754B2 (ja) * | 1995-05-02 | 2006-03-01 | 新光電気工業株式会社 | 放電管 |
-
1975
- 1975-08-26 DE DE19752537964 patent/DE2537964C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0017875A1 (de) * | 1979-04-11 | 1980-10-29 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer Elektrodenaktivierungsmasse für eine Gasentladungsröhre |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2537964C3 (de) | 1978-03-30 |
DE2537964A1 (de) | 1977-03-10 |
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