DE2517041A1 - Verfahren und anlage zur neutralisation von abwaessern - Google Patents

Verfahren und anlage zur neutralisation von abwaessern

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DE2517041A1 DE19752517041 DE2517041A DE2517041A1 DE 2517041 A1 DE2517041 A1 DE 2517041A1 DE 19752517041 DE19752517041 DE 19752517041 DE 2517041 A DE2517041 A DE 2517041A DE 2517041 A1 DE2517041 A1 DE 2517041A1
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Description

  • Verfahren und Anlage zur Neutralisation von Abwässern.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Neutralisation von Abwässern, insbesondere zur Rauchgas-Neutralisation alkalischer Abwässer z.B. der GetrEnke-, Milch-, Seifen-, Textil-, Papier-, Betonindustrie od. dgl., bei dem Rauchgas in das zu neutralisierende Abwasser eingeleitet, in diesem verteilt und mit diesem zusammen zum Ablauf des Neutralisationsvorganges eine Zeit lang bewegt wird, worauf das neutralisierte Abwasser und der Rauchgasrest voneinander getrennt abgeführt werden, sowie eine Anlage für das Verfahren mit einem Reaktor zur Durchführung der Neutralisation zwischen dem C02 des Rauchgases und den alkalischen Bestandteilen des Abwassers, mit einer Einrichtung zum Zuführen des Rauchgases zum Reaktor unter Überdruck, mit einem Feinverteiler für das Rauchgas in dem Abwasser innerhalb des Reaktors, mit einer Abflußeinrichtung für das neutralisierte Abwasser und mit einer Abzugseinrichtung für den Rachgasrest.
  • Derartige Neutralisationsvorgänge, die im Hinblick auf die immer strikter gehandhabten Umweltschutzbestimmungen in zunehmendem Maße eingesetzt werden, basieren auf der chemischen Reaktion zwischen den Metallionen der Abwasserlauge und dem im Rauchgas mit ca. 10 bis 13 Vol.% vorliegenden C02 In der Getränkeindustrie treten beispielsweise vor allem Natronlauge-haltige Abwässer auf, die man bisher durch ninleiten von reinem C02, das å a in diesem Gewerbezweig umfangreich - auf Flaschen abgezogen - vorliegt, neutralisiert hat.
  • Dabei wird das Natriumhydroxyd in Natriumbikarbonat unter Abspaltung von Wasser umgewandelt, worauf das Na2C 0 3 dann in NaHCO3 umgewandelt wird.
  • Verfahrensmäßig wird bisher so vorgegangen, daß man entweder das alkalische Abwasser in einer C02-Atmosphäre über Rieselkörper, Prallbleche, Sprühdüsen od. dgl. fein verteilt oder das C02 mit Hilfe von Rührwerksbelüftern, Sinterkerzen, Düsen od. dgl. in einen Bottich mit dem alkalischen Abwasser einleitet. Die letztere Möglichkeit ist dabei die günstigere.
  • Gegenüber der Neutralisation mit reinem CO2, das relativ teuer ist, hat es sich als günstiger herausgestellt, Rauchgas zu verwenden, das in zahlreichen Gewerbebetrieben aus den dort vorhandenen Kesselfeuerungen ohnehin zur Verfügung steht. Ein besonderes Problem bietet sich bei der Verwendung von Rauchgas allerdings dadurch, daß dieses sehr aggressive Bestandteile wie S02 enthält, die leicht zu einer Zerstörung der Anlage führen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anlage zur Neutralisation alkalischen Abwassers zu schaffen, mit denen in einfacher Weise eine Neutralisation mittels Rauchgases auf den jeweils gewünschten pH-Wert möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zunächst das Rauchgas mit einem Teil des Abwassers zusammengeführt und mit diesem verdichtet wird, wobei dem Rauchgas aggressive saure Bestandteile, vor allem S02, durch Neutralisation entzogen werden, und der das ausgefällte Produkt enthaltende Abwasserteil von dem Rauchgas getrennt und abgeführt wird, daß das Rauchgas einem Rohr-Reaktor zugeleitet sowie fein verteilt in das dem Rohr-Reaktor zufließende Abwasser eingeführt wird, daß sich über eine ausreichende Wegstrecke hinweg Rauchgas und Abwasser miteinander in inniger Verbindung befinden und die Neutralisation des Abwassers mittels des C02-Gehaltes des Abgases erfolgt.
  • Damit erreicht man in vorteilhafter Weise, daß der Neutralisationsvorgang ausschließlich mit den dafür ohnehin zur Verfügung stehenden Mitteln durchgeführt werden kann.
  • Das von den Kesselfeuerungen her zur Verfügung gestellte Rauchgas liegt an sich nur drucklos vor und wird mit Hilfe einer Flüssigkeitsringpumpe, in der das Abwasser, d.h. ein Teil desselben den Flüssigkeitsring bildet, verdichtet, wobei durch das Zusammenführen des Rauchgases und eines Teils des Abwassers zugleich eine Bindung des im Rauchgas vorhandenen SO, erfolgt. Dadurch ist man in der Lage, den Ausfall von Schwefelsäure zu vermeiden und gegenüber dem sonst vorliegenden Erfordernis, besonders hochwertige Stähle für die Rohre, die Pumpe etc. verwenden zu müssen, nunmehr Teile aus normalem Stahl einsetzen zu können. Denn das SO, wird von dem der Verdichtung zugeführten Abwasserteil chemisch völlig gebunden. Durch die Verwendung eines Rohr-Reaktors für die Hauptstufe des Neutralisationsvorganges stehen Rauchgas und Abwasser über eine genügend lange Strecke in inniger Verbindung miteinander, und es sind wesentlich günstigere und wirtschaftlichere Verfahrensabläufe möglich als beispielsweise in Rührwerkbottichen. Man erzielt in solchen Rohr-Reaktoren vor allem, bei entsprechend feiner Verteilung des Rauchgases, eine gleichmäßige Gasverteilung und damit eine große spezifische Oberfläche zwischen Rauchgas und Abwasser, die für eine vollständige Neutralisation der Metallionen unbedingt erforderlich ist, und zugleich eine umweltfreundliche Aufbereitung des Abgases.
  • Um einen besonders günstigen Wirkungsgrad zu erzielen, sollte vorzugsweise das Rauchgas vor seiner Verdichtung gekühlt werden. Dies erfolgt zweckmäßigerweise durch das dem Rauchgas zwecks folgender Verdichtung zugeführte Abwasser, das in das Rauchgas eingesprüht wird.
  • Vorzugsweise erfolgt die Verdichtung mittels einer Flüssigkeitsringpumpe, wobei der Flüssigkeitsring von dem Abwasser gebildet wird. Dies ist günstig im Hinblick auf die Kosten des Verfahrens, da man eben auch mit den ohnehin zur Verfügung stehenden Mitteln arbeiten kann.
  • Nach einer weiteren Ausführungsmöglichkeit der Erfindung soll die Neutralisation des Abwassers mittels des CO2-Gehaltes des Rauchgases im Rohr-Reaktor mehrstufig erfolgen, wodurch man in der Lage ist, eine ausreichend lange Reaktionsstrecke zu schaffen und die Zahl der Stufen und damit die Länge der Reaktionsstrecke auf den Durchsatz und die Alkalität des Abwassers abzustimmen. Dabei sollte vorteilhaft das Abwasser die Reaktionsstufen hintereinander durchlaufen, in jeder Reaktionsstufe neues Rauchgas in das Abwasser eingeführt und dieses Rauchgas nach Reaktion mit dem Abwasser aus derselben Reaktionsstufe abgeführt werden, so daß also immer ;tfrisches?; Rauchgas zur Verfügung steht und eine wirklich vollständige Neutralisation auf den jeweils gewünschten pH-Wert hin erfolgen kann. Die Reaktionsstufen können wechselweise im Gegenstrom- und Gleichstromverfahren arbeiten, wodurch sich ein besonders enger ontakt und eine großflächige Berührung zwischen Abwasser und Rauchgas ergibt, obwohl es zum gleichen Zweck auch denkbar ist und günstig sein kann -was sich nach den konstruktiven Möglichkeiten richtet -, die Reaktionsstufen ausschließlich im Gegenstromverfahren arbeiten zu lassen.
  • Um in jeder Beziehung sicherzugehen, daß das den Reaktor verlassende Abwasser weder durch das eingeleitete Rauchgas übersäuert ist noch durch ungenügende Neutralisation eine zu hohe Ausgangsalkalität vorliegt, soll nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung am Ende der Reaktionsstrecke der pH-Wert des Abwassers gemessen werden, worauf ein Soll-Ist-Wertvergleich stattfindet. Sodann kann bei einem gegenüber dem Sollwert übersäuerten abzuführenden Abwasser über ein Regelventil alkalisches Abwasser zugemischt werden, wodurch man leicht den gewünschten pH-Wert einstellen bzw.
  • regulieren kann. Hingegen kann bei einem gegenüber dem Sollwert alkalischen Ausgangsabwasser dieses in ein Sammelbecken für das alkalische Wasser zurückgegeben werden, von wo es erneut in den Prozeß gelangen kann.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in einer Anlage mit einem Reaktor zur Durchführung der Neutralisation zwischen dem CO2 des Rauchgases und den alkalischen Bestandteilen des Abwassers, mit einer Einrichtung zum Zuführen des Rauchgases zum Reaktor unter Überdruck, mit einem Feinverteiler für das Rauchgas in dem Abwasser innerhalb des Reaktors, mit einer Abflußeinrichtung für das neutralisierte Abwasser und mit einer Abzugseinrichtung für den Rauchgasrest wobei in weiterer, erfindungsgemäß besonders vorteilhafter Ausbildung als Zuführeinrichtung für das Rauchgas ein Flüssigkeitsverdichter, in dem das Rauchgas mit einem Teil des Abwassers zusammengebracht und verdichtet wird, und ein Flüssigkeitsabscheider vorgesehen sind und wobei als Reaktor ein Rohr-Reaktor vorgesehen ist, der aus mehreren hintereinandergeschalteten Reaktionsrohren besteht, in denen sich jeweils ein Feinverteiler für das von der Zuführeinrichtung kommende Rauchgas befindet, deren erstes mit einem Zuführungsrohr und deren letztes mit einem Austrittsrohr für das Abwasser ausgerüstet ist und die jeweils an ihrem.
  • den Feinverteilern für das Rauchgas gegenüberliegenden Ende mit einem Abzug für das Rauchgas nach der Neutralisation verbunden sind. Eine solche Anlage läßt sich mit konstruktiv relativ einfachen Mitteln und unter verhältnismäi geringem Kostenaufward gegenüber bekannten Anlagen verwirklichen, wobei gleichzeitig eine hohe Effektivität bezüglich des Neutralisationsvorganges erreicht wird.
  • Vorzugsweise ist der Flüssigkeitsverdichter als Flüssigkeitsringpumpe ausgebildet, in der das Abwasser bzw. der für die Bindung des 502 erforderliche Abwasserteil gleich die Betriebsflüssigkeit bilden. Damit das aus dem Kamin abgeleitete Rauchgas nicht mit zu hohen Temperaturen in den Kreislauf kommt, kann der Flüssigkeitsringpumpe eine Kühlkammer für das Rauchgas vorgeschaltet sein und die Kühlung wiederum durch das eingesprühte Spritzwasser erfolgen.
  • Aus Gründen der konstruktiven Vereinfachung sollten Flüssigkeitsverdichter und Flüssigkeitsabscheider eine Montageeinheit bilden. Sie können beispielsweise auf einer gemeinsamen Platte montiert und mit den entsprechenden Anschlußstutzen versehen sein. In diese Montageeinheit kann auch die Kühlkammer einbezogen sein, die übrigens zum gleichmäßig verteilten Einspritzen des Abwassers und damit zur Erzielung eines besonderen Kühleffektes eine Düse aufweisen sollte.
  • Nach einer weiteren Ausbildungsmöglichkeit der Erfindung können die Reaktionsrohre als Vertikalrohre ausgebildet sein, die im Bereich ihres oberen Endes mit je einem Anschlußstutzen für die vom Flüssigkeitsabscheider kommende Rauchgasleitung versehen sind, während sich in ihrem Inneren von diesem Stutzen zum unteren Ende hin ein Rauchgasrohr erstreckt, das an seinem unteren Ende als Feinverteiler ausgebildet ist.
  • Gerade diese Konstruktion ist verfahrenstechnisch und konstruktiv besonders wirkungsvoll, weil dadurch ein gleichmäßiges Bewegen des aufsteigenden Gases in der Flüssigkeit über eine optimale Weglänge erreicht wird. Auch hat man so die Möglichkeit, in besonders einfacher Weise wechselweise Gegenstrom- und Gleichstromverfahren oder ein reines Gegenstromverfahren zu verwirklichen, um damit einen optimalen Berühungsgrad zwischen Rauchgas und Abwasser zu erreichen.
  • Zu diesem Zwecke können auch die Feinverteiler die Form an sich bekannter Sinterkerzen aufweisen, wobei diese gerade eine besonders feine Verteilung des Rauchgases in der Flüssigkeit bewirken.
  • Um in besonders vorteilhafter Weise die Soll-Ist-Wertregelung durchzuführen, kann das Austrittsrohr einen pH-Meßwertgeber aufweisen, der über eine automatischen Kontrolleinrichtung und einen Regler mit einem Regelventil verbunden ist, das zwischen dem Abwasserzulauf und dem das Austrittsrohr aufweisenden letzten Reaktionsrohr sitzt. Das Regelventil kann dann ggf.
  • geöffnet werden, damit zur Verhinderung von Übersäuerungen des neutralisierten Abwassers unmittelbar am Ende der Reaktionsstrecke weiteres, alkalisches Abwasser zufließen kann.
  • Vorzugsweise teilt man das Abwasseraustrittsrohr in zwei Stränge auf, von denen einer mit einem Abflußventil versehen ist und in das Abwassersammelbecken führt, während der zweite ins Freie führt. So wird im Normalfall das auf den Sollwert gebrachte Abwasser frei abgeleitet, während bei nach wie vor vorhandener Alkalität das Abflußventil geöffnet und das Abwasser in das Sammelbecken zurückgeführt wird, von wo aus es erneut in die Anlage gepumpt werden kann.
  • Für bestimmte Montagezwecke kann es günstig sein, die Reaktionsrohre mit den Anschlußstutzen und -rohren für den Abzug und den Abwasserzulauf sowie mit einem den Meßwertgeber tragenden Austrittsrohrstutzen und einem Regelventilstutzen als Baueinheit auszubilden, die, als Ganzes angeliefert, eine Montage der Einzelteile am Einsatzort vermeidet.
  • Die mit der Erfindung insgesamt erzielten Vorteile bestehen darin, daß man mit einer klein bauenden Vorrichtung und raumsparenden Reaktionsstrecken große Durchsätze erzielen kann, wobei die Reaktionsstrecke eine gleichmäßige Gasverteilung, eine große spezifische Oberfläche zwischen Rauchgas und Abwasser und ein optimales Verweilzeitverhalten gewährleistet. Die Tatsache, daß das Rauchgas unter Druck in das Abwasser eingegeben wird, bewirkt eine schnelle Grenzflächenerneuerung mit maximaler CO2-Differenz in der Grenzschicht. Infolge der in der ersten Verfahrensstufe vor der Verdichtung stattfindenden Reinigung des Rauchgases von 502 lassen sich die Herstellungskosten durch das einsetzbare preiswertere Material erheblich reduzieren.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der schematisehen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näherbeschrieben, und zwar ist eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ansicht mit den entsprechenden Schaltungen für die pll-Wertregelung dargestellt.
  • Von einem Kamin 1, in dem das für den l#eutralisationsprozeß benötigte Rauchgas anfällt, führt eine Saugleitung 2 zu einer Kühlkammer 3, an deren oberem Ende sich eine Düse 7 zum Einspritzen von Abwasser befindet. Dieses alkalische Abwasser gelangt aus einem nicht dargestellten Sammelbecken von einem Abwasserzulauf 13 über eine Teilwasserleitung 5 zu der Düse 7, vor der sich in der Teilwasserleitung 5 noch ein Drosselventil 6 befindet.
  • In der Kühlkammer 3 wird das heiße Rauchgas mit Hilfe des eingedüsten Abwassers heruntergekühlt und von einer Flüssigkeitsringpumpe 4 angesaugt, der alkalisches Abwasser als Betriebswasser dient und in der das Rauchgas verdichtet wird.
  • Durch das alkalische Abwasser wird der SO2 Anteil des Rauchgases chemisch gebunden, so daß die sonst übliche Schwefelsäurebildung bei der Abkühlung des Rauchgases unterbleibt.
  • Von der Flüssigkeitsringpumpe 4 wird das gekühlte und verdichtete Rauchgas über eine Druckleitung 8 in einen Flüssigkeitsabscheider 9 gefördert, in dem Rauchgas und Betriebswasser = Abwasser wieder getrennt werden. Das Abwasser wird, da es neutralisiert ist, über einen automatischen Flüssigkeitsableiter 11 und eine Rohrleitung 12 einem Abwasseraustrittsrohr 24 zugeleitet.
  • Das S02-befreite Rauchgas gelangt vom Flüssigkeitsabscheider 9 über eine Rauchgasleitung zu der Hauptneutralisationsanlage, die im wesentlichen aus einem Rohr-Reaktor 30 besteht. Dieser eigentliche Neutralisations-Reaktor wird von mehreren, hier vier Reaktionsrohren 31, 32, 33, 34 gebildet.
  • Die Zahl der Rohre ist jeweils dem Erfordernis der Reaktionsstreckenlänge angepaßt, wobei sich diese nach dem erforderlichen Durchsatz und der Alkalität des Abwassers richtet.
  • Die Reaktionsrohre sind hintereinandergeschaltet urdmittels Verbindungsrohren 312, 323 und 334 miteinander verbunden.
  • Die Reaktionsrohre können eine bauliche Einheit bilden und die erforderlichen Anschlüsse tragen, nämlich einen Anschlußstutzen 150 für einen Abwasserzulauf 15 und ein Anschlußrohr 170 für einen Rauchgasabzug 17. In der Nähe ihres oberen, in das Anschlußrohr 170 einmündenden Endes tragen die Reaktionsrohre 31, 32, 33, 34 Anschlußstutzen 101, 102, 103 und 104 für die Rauchgasleitung 10. Von diesen Anschlußstutzen erstreckt sich im Inneren jedes der Reaktionsrohre nach unten jeweils ein Rauchgasrohr 161, das an seinem unteren Ende als Feinverteiler in Form einer Sinterkerze 16 ausgebildet ist. Das letzte Reaktionsrohr 34 trägt außerdem einen Austrittsrohrstutzen 180 mit einem Heßwertgeber 18, woran sich ein Abwasseraustrittsrohr 181 anschließt, während unterhalb des Austrittsrohrstutzens 180 ein Regelventilstutzen 220 vorgesehen ist, an den ein Regelventil 22 angesetzt ist. Der Regelventilstutzen 220 führt zu dem Abwasserzulauf 13 bzw. 15, in den hinter dem Abzweig der Teilwasserleitung 5 ein Drosselventil 14 eingebaut ist. Der Abwasserzulauf 13 führt zu dem erwähnten, nicht dargestellten Abwassersammelbecken.
  • Das Austrittsrohr 181 ist in zwei Stränge geteilt. Der erste Strang 25, in dem sich ein Abflußventil 23 befindet, führt zu dem bereits erwähnten, nicht dargestellten Abwassersammelbecken, während der zweite Strang 24 ins Freie führt.
  • Das zu neutralisierende Abwasser gelangt von dem Abwassersammelbecken über den Abwasserzulauf 13 und 15 in den Rohr-Reaktor 30 und durchläuft nacheinander die Reaktionsrohre 31, 32, 33 und 34. Gleichzeitig wird von der Rauchgasleitung 10 über die Rauchgasrohre 161 und die Sinterkerzen 16 Rauchgas gleichmäßig verteilt in das alkalische Abwasser eingeblasen. In dem Reaktor 30 wird dem Rauchgas das für die Neutralisation des alkalischen Abwassers erforderliche C02 entzogen. Das verbleibende Rauchgas, das überwiegend aus N2 besteht, wird über den Abzug 17 abgeleitet.
  • Das den Reaktor durch den Austrittsrohrstutzen 180 verlassende neutralisierte Abwasser wird von dem Meßwertgeber 18 gemessen, durch den über einen Ileßwertschreiber 20 und einen Regler 21 eine automatische Steuerung des Abflußventils 23 erfolgt. Dies geschieht im wesentlichen folgendermaßen: Ein Schaltschrank 200 enthält neben der elektrischen Steuerung für die Förderpumpen, den Rauchgasverdichter und die iveau-Schaltung im Abwassersammelbecken die gesamte Meß-und Regeltechnik für die pH-Werterfassung, -regelung und -aufzeichnung. Die Anschlüsse sind mittels strichpunktierter Linien mit den entsprechenden Bezugszeichen der gesteuerten Organe angedeutet.
  • Der vom Meßwertgeber 18 gemessene pH-Wert wird von dem Meßwertschreiber 20 als Kontrollwert angezeigt und aufgezeichnet. Er wird gleichzeitig dem Regler 21 als Istwert zugeführt, der ihn mit dem vorgegebenen Sollwert vergleicht.
  • Liegt eine Übersäuerung des Abwassers vor, so wird das Regelventil 22 geöffnet und dem im letzten Reaktionsrohr 34 befindlichen Abwasser alkalisches Abwasser aus dem Abwasserzulauf 13 zugespeist. Ist hingegen die Alkalität des neutralisierten Abwassers noch zu hoch, so daß die behördlich vorgeschriebenen Grenzbereiche überschritten werden, so wird das Abflußventil 23 geöffnet, und das Abwasser fließt direkt in das Abwassersammelbecken zurück.

Claims (20)

  1. Patentansprüche:
    @ Verfahren zur Neutralisation von Abwässern, insbesondere zur Rauchgas-Neutralisation alkalischer Abwässer z.B.
    der Getränke-, I4ilch-, Seifen-, Textil-, Papier-, Betonindustrie od. dgl., bei dem Rauchgas in das zu neutralisierende Abwasser eingeleitet, in diesem verteilt und mit diesem zusammen zum Ablauf des Neutralisationsvorganges eine Zeit lang bewegt wird, worauf das neutralisierte Abwasser und Rauchgasrest voneinander getrennt abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das Rauchgas mit einem Teil des Abwassers zusammengeführt und mit diesem verdichtet wird, wobei dem Rauchgas aggressive saure Bestandteile, vor allem S02, durch Neutralisation entzogen werden, und der das ausgefällte Produkt enthaltende Abwasserteil von dem Rauchgas getrennt und abgeführt wird, daß das Rauchgas einem Rohr-Reaktor zugeleitet sowie fein verteilt in das dem Rohr-Reaktor zufließende Abwasser eingeführt wird, daß sich über eine ausreichende Wegstrecke hinweg Rauchgas und Abwasser mtteinander in inniger Verbindung befinden und die Neutralisation des Abwassers mittels des CO2-Gehaltes des Rauchgases erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rauchgas vor seiner Verdichtung gekühlt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung mittels einer Flüssigkeitsringpumpe erfolgt und der Flüssigkeitsring von dem Abwasser gebildet wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation des Abwassers mittels des CO2-Gehaltes des Rauchgases im Rohr-Reaktor mehrstufig erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser die Reaktionsstufen hintereinander durchläuft, daß in jeder Reaktionsstufe neues Rauchgas in das Abwasser eingeführt wird und daß dieses Rauchgas nach Reaktion mit dem Abwasser aus derselben Reaktionsstufe abgeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsstufen wechselweise im Gegenstrom-und Gleichstromverfahren arbeiten.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsstufen ausschließlich im Gegenstromverfahren arbeiten.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Reaktionsstrecke der pH-Wert des Abwassers gemessen wird, worauf ein Soll-Ist-Wertvergleich stattfindet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem gegenüber dem Sollwert übersäuerten abzuführenden Abwasser über ein Regelventil alkalisches Abwasser zugemischt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem gegenüber dem Sollwert alkalischen abzuführenden Abwasser dieses erneut in ein Sammelbecken für das alkalische Abwasser zurückgegeben wird.
  11. 11. Anlage zur Rauchgas-Neutralisation alkalischer Abwässer insbesondere der Getränkeindustrie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Reaktor zur Durchführung der Neutralisation zwischen dem CO des Rauchgases und den alkalischen Bestandteilen des Abwassers, mit einer Einrichtung zum Zuführen des Rauchgases zum Reaktor unter Überdruck, mit einem Feinverteiler für das Rauchgas in dem Abwasser innerhalb des Reaktors, mit einer Abflußeinrichtung für das neutralisierte Abwasser und mit einer Abzugseinrichtung für den Rauchgasrest, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuführeinrichtung für das Rauchgas ein Flüssigkeitsverdichter (4), in dem das Rauchgas mit einem Teil des Abwassers zusammengebracht und verdichtet wird, und ein Flüssigkeitsabscheider (9) vorgesehen sind und daß als Reaktor ein Rohr-Reaktor (30) vorgesehen ist, der aus mehreren hintereinandergeschalteten Reaktionsrohren (31, 32, 33, 34) besteht, in denen sich jeweils ein Feinverteiler (16) für das von der Zuführeinrichtung kommende Rauchgas befindet, deren erstes mit einem Abwasserzulauf (13, 15) und deren letztes mit einem Austrittsrohr (181) für das Abwasser ausgestattet ist und die jeweils an ihrem den Feinverteilern (16) für das Rauchgas gegenüberliegenden Ende mit einem Abzug (17) für das Rauchgas nach der Neutralisation verbunden sind.
  12. 12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsverdichter (4) als Flüssigkeitsringpumpe ausgebildet ist.
  13. 13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsringpumpe (4) eine Kühlkammer (3) für das Rauchgas vorgeschaltet ist.
  14. 14. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Flüssigkeitsverdichter (4) und Flüssigkeitsabscheider (9) eine Montageeinheit bilden.
  15. 15. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer (3) eine Düse (7) zur Zuführung des Abwassers aufweist.
  16. 16. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsrohre (31, 32, 33, 34) als Vertikalrohre ausgebildet sind, die im Bereich ihres oberen Endes mit je einem Anschlußstutzen (101, 102, 103, 104) für die vom Flüssigkeitsabscheider (9) kommende Rauchgasleitung (10) versehen sind., während sich in ihrem Inneren von diesem Stutzen zum unteren Ende hin ein Rauchgasrohr (161) erstreckt, das an seinem unterem Ende als Feinverteiler (16) ausgebildet ist.
  17. 17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinverteiler (16) als an sich bekannte Sinterkerzen ausgebildet sind.
  18. 18. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsrohr (181) einen pH-Meßwertgeber (18) aufweist, der über eine automatische Kontrolleinrichtung (20) und einen Regler (21) mit einem Regelventil (22) verbunden ist, das zwischen dem Abwasserzulauf (13, 15) und dem das Austrittsrohr (18) aufweisenden letzten Reaktionsrohr (34) sitzt.
  19. 19. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasseraustrittsrohr (181) sich in zwei Stränge aufteilt, von denen einer (25) mit einem Abflußventil (23) versehen ist und in das Abwassersammelbecken führt, während der zweite (24) ins Freie führt.
  20. 20. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 19.
    dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsrohre (31, 32, 33, 34) mit den Anschlußstutzen und -rohren (170, 150) für den Rauchgasabzug (17) und den Abwasserzulauf (15) sowie mit einem den Meßwertgeber (18) tragenden Austrittsrohrstutzen (180) und einem Regelventilstutzen (220) eine Baueinheit bilden.
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