DE2517040A1 - Verfahren zur herstellung einer sondennahrung - Google Patents

Verfahren zur herstellung einer sondennahrung

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DE2517040A1 DE19752517040 DE2517040A DE2517040A1 DE 2517040 A1 DE2517040 A1 DE 2517040A1 DE 19752517040 DE19752517040 DE 19752517040 DE 2517040 A DE2517040 A DE 2517040A DE 2517040 A1 DE2517040 A1 DE 2517040A1
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C9/00Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations
    • A23C9/20Dietetic milk products not covered by groups A23C9/12 - A23C9/18
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
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Description

DIPL.-CHEM. W. RÜCKER DIPL.-ING S. LEINE
PATENTANWÄLTE
3 HAMNOVER. BURCKHARDTSTR. 1
TELEFON (O511) 62 64 73 Unser Zeichen 72/1
Datum 3. April 1975
Verfahren zur Herstellung einer Sondennahrung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Sondennahrung zur künstlichen Ernährung eines Patienten, die über eine Magensonde zugeführt wird.
Solche Formuladiäten sind in Pulverform bereitete Gemische von Nahrungsbestandteilen, welche die drei Grundnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate etwa in folgenden Konzentrationen enthalten:
15-20 kcal % Eiweiß,
25-35 kcal % Fett und
50 - 60 kcal % Kohlenhydrate
(Infusionstherapie 2: 3-7 (1975).
WR/Si
-2-
609844/0618
2 b 1 7 ü A U
Diese Formuladiäten oder Sondennahrungen sind also künstlich aufgebaut und enthalten nur jene Nahrungsmittel, die den Magen-Darm-Trakt des Patienten nicht belasten und ihn so von seiner natürlichen Funktion weitgehend entlasten.
Dies hat jedoch beträchtliche Nachteile, die sich sowohl für den zu ernährenden Patienten einstellen als auch für das ihn pflegende Personal. Durch das Fehlen von Ballaststoffen und den hohen Anteil an Kohlenhydraten, die in der künstlich aufgebauten Sondennahrung enthalten sind, leidet der so zu ernährende Patient ständig unter einer Diarrhöe. Dadurch verliert der Körper des Patienten nicht nur dauernd Wasser und Mineralstoffef sondern für das Pflegepersonal ergibt sich ein außerordentlich hoher zusätzlicher Aufwand an Arbeit, da der Patient laufend dünnflüssiges Exkrement ausscheidet und deshalb in kurzen Abständen immer wieder neu gebettet werden muß»
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Hersteilung einer Sondennahrung vorzuschlagen, die die Nachteile der bekannten künstlichen Sondennahrung nicht aufweistf, durch die der Körper des künstlich zu ernährenden Patienten keine Verluste an Wasser und Mineralstoffen in dem Umfang wie bei der bekannten Sondennahrung erleidet und die keinen außerordentlichen zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Pflegepersonal bedingt.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß man einen fließfähigen, bilanzierten und biologisch vollwertigen Nah-
0B 1 8
" *" 2bI7U4Ü
rungsbrei herstellt, dem eine Menge eines ausgewählten Ballaststoffes zugemischt wird.
Eine solche vollwertige Sondennahrung, die gebrauchsfertig in Flaschen abgefüllt vorrätig gehalten werden kann, nachdem sie in geeigneter Weise haltbar gemacht ist, ermöglicht es Magen und Darm, die Verdauungsfunktion in völlig physiologischer Weise auszuüben, ohne den Verdauungstrakt dadurch stark zu belasten. Die Folge davon ist, daß der Patient eigentlich nur noch ein bis zwei geformte Stühle absetzt. Gleichzeitig wird er aber biologisch absolut vollwertig ernährt, so daß er über den normalen Nahrungsbedarf hinaus über Monate hinweg auch die Verluste des krankheitsbedingten katabolisfhen Stoffwechsels kompensieren kann.
Durch diese verfahrensmäßig erhaltene Sondennahrung scheidet der Patient keine dünnflüssigen Exkremente mehr aus, er erleidet keinen übermäßigen Wasser- und Mineralstoffverlust und der Pflegeaufwand liegt im Rahmen des üblichen.
Bedeutsam dabei ist, daß die erfindungsgemäße Sondennahrung bei gleichzeitig sehr hohem Kaloriengehalt fließfähig ist, so daß die Nahrung dem Patienten ohne weitere Zubereitung über ein Entnahmebesteck mit eingebauter Regelung der Zufuhrgeschwindigkeit und eine Magensonde zugeführt werden kann. Pro Liter erfindungsgemäßer Sondennahrung können dem Patienten auf diese Weise bei gleichzeitiger vollbilanzierter Zusammensetzung bis zu 1800 kcal pro Liter zugeführt werden.
Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Sondennahrung ist der, daß das Produkt unmittelbar gebrauchs-
-4-Ul MH4 4 / üb 1 J
4 - ?b 17040
fertig in Form einer gut fließfähigen Mischung mit einem sehr hohen Kaloriengehalt pro Liter und den darin enthaltenen Ballaststoffen vorliegt.
Die bekannten Handelsprodukte der künstlich aufgebauten bewußt ballaststofffrei gehaltenen Sondennahrung werden als Pulvermischungen in Beuteln verpackt in den Handel gebracht, so daß sich eine zeitraubende umständliche Aufbereitung ergibt, weil das Pulver mit Wasser zu einem verabreichungsfähigen Brei verarbeitet werden muß,, wobei immer die Gefahr der Klumpenbildung und damit verbunden der Verstopfung der Sonden und Zuführungsleitungen besteht, und außerdem ein Verschütten und Verschmieren des Beutelinhalts oder des schon angerührten Breies nicht zu vermeiden ist, was zu lästigen zeitvergeudenden Begleiterscheinungen führt.
Überdies entfällt die überaus zeitaufwendige Zuführung mit Hilfe einer Injektionsspritze in kleinen Portionen.
Man könnte zwar die bekannten Sondennahrungen durch Zusatz von Wasser hinreichend fließfähig machen, jedoch würde dann dem Patienten eine zu hohe Wassermenge verabreicht werden, bis die notwendige Kalorienzahl erreicht ist.
Die erfindungsgemäße Sondennahrung hat etwa die folgende Zusammensetzung:
ή 9 H 4 4 / U b 1
Ib 17(KQ
Tierische Proteine 3,5 - 6,5 %
Pflanzliche Proteine 0,1 - 0.7 %
Natürliches Fett-Öl-Gemisch mit einem Anteil
von 9-80 % an Estern der
essentiellen Fettsäuren 6,5 - 13,5 %
Stärke 2 - 8 %
Gemisch aus Mono-, Di-
sacchariden und/oder
Zuckeralkoholen 5 - 12 %
Pflanzlische Rohfaser,
feinst desintegriert 0,2 - 2,5 %
Bilanziertes Mineralstoff gemisch 0,5-2 %
Bilanziertes Vitamingemisch 0,001 - 0,01
Wasser ad 100 %
Eine bevorzugte Zusammensetzung der Sondennahrung ist nachfolgend aufgeführt:
Tierische Proteine 5,4 %
Pflanzliche Proteine 0,3 %
Natürliches Fett-Öl-Gemisch mit einem Anteil von 9,5 % an Estern der essentiellen Fettsäuren 9,6 %
Stärke 3,7 %
Gemisch aus Mono-, Disacchari-
den und/oder Zuckeralkoholen Sf0 %
Pflanzliche Rohfaser, feinst
desintegriert 0,3 %
Eilanziertes Mineralstoffgemisch 1,5 %
Bilanziertes Vitamingemisch 0,002 %
Wasser 71,2 %
100,0 %
-6-
i. H i-i H /, h I ί i b 1 H
Die angegebenen Prozentwerte bzw. Konzentrationen können im geringen Umfang schwanken oder sich verschieben, vorausgesetzt, daß ein bilanzierter biologisch vollwertiger Nahrungsbrei erhalten wird.. Die in dem obigen Beispiel enthaltenen 0,3 % pflanzliche Rohfasern stellen den Ballaststoff dar. Die verschiedenen Proteine und die Mono- und Disaccharide ebenso wie die Stärke können aus geeigneten Produkten ausgewählt und zusammengestellt werden. Man verfährt dabei im wesentlichen so, daß die wasserlöslichen Bestandteile zunächst in Wasser gelöst werden, und daß man diese wäßrige Lösung in eine eiweißstabilisierte Öl-in-Wasser-Emulsion übsführt, in der dann die Stärke und die Roh fasern, stabil suspendiert werden.
Dies bedeutet, daß man für die Herstellung der erfindungsgemäßen Sondennahrung beispielsweise ausgehen kann von einer kondensierten Milch mit 10 % Fett und 23,5 % fettfreier Trockenmasse., die man mit kaltgeschlagenem Sonnenblumenöl emulgiert, in welchem zuvor die fettlösliehen Vitamine aufgelöst wurden.
Statt von einer kondensierten Milch auszugehen, kann man auch Einzelbestandteile der Milch j, z. B. bestimmte Eiweißfraktionen und MiIchfett verwenden, wobei der Gehalt an Laktose und der Mineralstoffgehalt in gewünschter Weise eingestellt werden kann.
Die Milcheiweißfraktionen können auch in bestimmten Umfang durch Fleischeiweiß oder Eiereiweiß ersetzt werden. In einer solchen Emulsion wird feinstpürierter standardisierter
-7-
6 fi 9 H 4 4 / 0 h 1 8
Gemüsebrei, ζ. B. Karottenbrei, Salatbrei, Brei aus grünen Bohnen oder auch eine Mischung verschiedener Gemüsebreiarten, stabil suspendiert, der zuvor mit den wasserlöslichen Vitaminen und den Mineralstoffzusätzen angereichert wurde.
Der Mineralstoffgehalt des gegarten Gemüses kann vor dem Pürieren in einer gewünschten Weise durch Ausschwemmen eingestellt werden.
Je nach Zusammensetzung der Sondennahrung bestehen die Kohlenhydrate aus Laktose, Glukose, Fruktose, Saccharose, Xylit und/oder Sorbit.
Daraufhin wird diesem Gemenge die zur Fließfähxgmachung der Sondennahrung erforderliche Menge Wasser zugesetzt, vorzugsweise in destillierter Form. Das Wasser kann aber auch an anderer Stelle des Verfahrens zugesetzt werden, beispielsweise dem pürierten standardisierten Karottenbrei und die wasserlöslichen Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen bzw. bereits erhalten.
Die Mengen an der angegebenen kondensierten Milch bzw. der oben genannten adäquaten Bestandteile, an Sonnenblumenöl und Vitaminen sowie Mineralstoffen und die Menge des angegebenen Gemüsebreies werden entsprechend der oben gegebenen Zusammensetzung ausgewählt. Das Ganze wird dann unter entsprechender Zugabe von Wasser in einen fließfähigen Brei verwandelt, der dem Patienten über eine Magensonde unter Ausnutzung der Schwerkraft zugeführt wird.
-8-
9 84 U I fi b 1 B

Claims (1)

  1. Patentansprüche
    ;l) Verfahren zur Herstellung einer Sondennahrung zur künstlichen Ernährung eines Patienten, die über eine Magensonde zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man einen sterilen, fließfähigen, bilanzierten und biologisch vollwertigen Nahrungsbrei herstellt, dem eine Menge eines ausgewählten Ballaststoffes zugemischt wird.
    2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Berteitung des Nahrungsbreies die wasserlöslxchen Bestandteile zunächst in Wasser gelöst werden und die Lösung dann in eine eiweißstabxlisierte Öl-in-Wasser-Emulsion überführt wird und in der Stärke und Rohfasern, die den Ballaststoff darstellen, stabil suspendiert werden, worauf das Gemisch haltbar gemacht wird.
    3y Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des Nahrungsbreies von einer kondensierten Kuhmilch mit 10 % Fett und 23,5 % fettfreier Trockenmasse ausgegangen wird, die mit kaltgeschlagenem Sonnenblumenöl emulgiert wird, indem zuvor die fettlöslichen Vitamine aufgelöst sind, worauf dann in die Emulsion feinstpürierter standardisierter Karottenbrei als Ballaststoff stabil suspendiert wird, der zuvor mit wasserlöslxchen Vitaminen und Mineral-
    WR/Si _9_
    H Π 9 8 4 4 / f) B 1 8
    2b I7U4Ü
    stoffen angereichert wird, worauf dann die zur Fließfähigmachung erforderliche Wassermenge zugefügt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sondennahrung folgendermaßen zusammengesetzt wird:
    Tierische Proteine 3,5 - 6,5 %
    Pflanzliche Proteine 0,1 - 0,7 %
    Natürliches Fett-Öl-Gemisch mit einem Anteil
    von 9-80 % an Estern der
    essentiellen Fettsäuren 6,5 - 13,5 %
    Stärke 2 - 8 %
    Gemisch aus Mono-, Di-
    sacchariden und/oder
    Zuckeralkoholen 5 - 12 %
    Pflanzliche Rohfaser,
    feinst desintegriert 0,2 - 2,5 %
    Bilanziertes Mineralstoff gemisch 0,5 - 2 %
    Bilanziertes Vitamingemisch 0,001 - 0,01 %
    Wasser ad 100 %
    5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sondennahrung folgendermaßen zusammengesetzt wird:
    Tierische Proteine 5,4 %
    Pflanzliche Proteine 0,3 %
    Natürliches Fett-Öl-Gemisch
    mit einem Anteil von 9,5 % an
    Estern der essentiellen Fettsäuren 9,6 %
    Stärke 3,7 %
    Gemisch aus Mono-, Disaccha-
    riden und/oder Zuckeralkoholen 8,0 %
    Pflanzliche Rohfaser, feinst
    desintegriert 0,3 %
    Bilanziertes Mineralstoffgemisch 1,5 %
    Bilanziertes Vitamingemisch 0,002 % Wasser 71,2 %
    100,0 % h (IHH4 U I IUi 1 B -10~
    6ο Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet/ daß der Proteinanteil der Sondennahrung aus Einzelbestandteilen der Milch und Milchfett zusaramengestellt wird oder aus Fleischeiweiß oder Eiereiweiß.
    7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenhydrate aus Laktose, Glukose, Fruktose, Saccharose,
    Xylit und/oder Sorbit bestehen.
    6 0 9 8 U U I 0 6 1 8
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