DE2516640B2 - Geraet zum applizieren und/oder entnehmen von substanzen in bzw. aus oberflaechennahen koerperhoehlen - Google Patents
Geraet zum applizieren und/oder entnehmen von substanzen in bzw. aus oberflaechennahen koerperhoehlenInfo
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Description
groß bemessen ist wie das Volumen des Ballonschlaurhes
im ausgeblasenen Zustand. Mit einem derartigen Gerät kann z. B. eine Medikamentenapplikation in die
Nasenhaupthöhle mit einer einzigen Haitdbewegung
erfolgen. In Weiterbildung der Erfindung hat der
Ballonschlauch im ausgeblasenen Zustand eine der Körperhöhlung angepaßte Form. Dadurch wird der
direkte Kontakt mit der Applikationsstelle gewähneistet. Der Ballonschlauch kann einen zentralen herausragenden
Körper aufweisen, auf dem beispielsweise ι ο Pasten und Salben angebracht werden können Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnung in Verbindung mit den weiteren Unteransprüchen.
Die F i g. 1 und 2 zeigen die Prinzipskizzen zweier verschiedener Ausführungsbeispiele der Erfindung zum
Zwecke des Einbringens von Substanzen in die menschliche Nase. In Fig. 1 ist mit 1 der ßallonschlauch
im eingezogenen Zustand — seiner Ruhestellung — bezeichnet. Er ist weiterhin gestrichelt im ausgeblasenen
Zustand eingezeichnet und mit 2 bezeichnet. Der Ballonschlauch 1 ist mit seinem Rand 2 über eine
rohrförmige Halterung 3 aus Kunststoff oder ähnlichem Material gestülpt und mit dieser luftdicht verbunden. 2^
Dieses kann durch Verkleben, Vulkanisieren oder mittels eines Spannringes erfolgen. Am unteren Ende
der Halterung 3 ist ein Gummibalg 4 mit seiner Ausblasol' lung angebracht, der durch Drücken mit Jer
Hand den zum Ausblasen des Ballonschlauches 1 notwendigen Überdruck liefert. Der Ballonschlauch 1 ist
so ausgebildet, daß er in ausgeblasenem Zustand eine der Nase angepaßte Form aufweist. Dessen Querschnitt
an der Basis und der Querschnitt des Kunststoffrohres 3 sind deshalb vorzugsweise oval und kleiner als die
Nasenöffnung zu wählen Ballonschlauch 1 und Gummibalg 4 sind so dimensioniert, daß durch einmaliges
Eindrücken des Gummibalges der Ballonschlauch ausgeblasen und im ausgeblasenen Zustand gehalten
werden kann. Die durch einmaliges Eindrücken des Gummibalges erreichbare Volumenverringerung muß
daher größer sein als die Volumendifferenz des im ausgeblasenen Zustand und im eingerollten Zustand von
Ballonschlauch und Halterung gebildeten Hohlraums — d. h. mindestens r^as zweifache Volumen des Ballon-Schlauches
im ausgeblasenen Zustand. Dadurch wird ein leichter Überdruck aufrechterhalten, so daß der
Ballonschlauch nicht kollabieren kann. Die rohrförmige Halterung hat eine seitliche Bohrung 5, über die durch
Verschließen mit einem Finger die Belüftung reguliert werden kann. Dadurch wird die Handhabung des
Erfindungsgegenstandes wesentlich vereinfacht. Bei Wegnahme des Fingers und Entspannen des Gummibalges
erfolgt die Luftzufuhr durch die Bohrung 5 und damit ein momentaner Druckausgleich. Bei abgeschlossener
Bohrung 5 und Entspannen des Gummibalges wird ein geringer Unterdruck erzeugt, so daß der
Ballonschlauch spontan in seine Ruhelage zurückgezogen wird. In dieser Ruhelage liegt der Ballonschlauch 1
eng an der Innenwand des Zwischenrchres 3 an und kann so leicht mit den in die Nasenhaupthöhle zu
bringenden Substanzen gefüllt werden.
In der F i g. 2 ist der Ballonschlauch mit der Halterung eines weiteren Ausführungsbeispieles vergrößert dargestellt.
Der Ballonschlauch 6 hat ein zentrisches Zäpfchen 7, das als Träger für Salben oder Pasten dienen kann, die
über einen gewissen Bereich im Naseninnern verteilt werden sollen. Es sind auch andere, speziellere Formen
des zentralen Körpers möglich. Der Ballonschlauch 6 ist so vorgeformt und an die Halterung angepaßt, daß er im
eingezogenen Zustand wiederum eng an der Innenwand der rohrförmigen Halterung 8 anliegt. In diesem
Ausführungsbeispiel besitzt die Halterung 8 einen seilhchen Ansatzstutzen 9 als Einblasöffnung. Als
Material für den Ballonschlauch werden Elastomere, vorzugsweise ein Weichpolyvinylchlorid oder ein
Polyurethan verwendet, die hinreichend flexibel und went" dehnbar sind, so daß keine Verletzungsgefahr der
Nasenhaupthöhle durch eine übermäßige Dehnung des
Ballonschlauches bestehen kann. Durch geeignete Oberflächenbehandlung — beispielsweise Beschichtung
mit Polytetrafluoräthylen — wird ein Verkleben des Ballonschleuches mit sich selbst, der Halterung b/.w. der
Oberflache der Höhlung verhindert.
Das erfindungsgemäße Gerät gewährleistet ein einfaches und sauberes Einführen von Substanzen in
oberflächenr.dhe Körperhohlen. Beispielsweise entfällt bei Anwendung auf die menschliche Nase das vielfach
notwendige Verdrehen bzw. Zurückbeugen des Kopfes und das Einführen erfolgt praktisch ohne Belästigung
oder Schmer/en. Ein derartiges Gerät für die Anwendung auf die Nasenhaupthöhle kann weiterhin zum
Einbringen nichtmedizinischer Substanzen in die Nase. beispielsweise von Schnupftabak, verwendet werden.
Gegenüber bekannten Methoden des »Schnupfens« entfallen bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Gegenstandes eventuelle Verschmutzungen von Oberlippe und äußerer Nase und die Gefahr, daß Partikel
durch heftiges Einschnaufen bis in die Bronchien gelangen.
Der erfindungsgemäße Gegenstand ist billig und kann daher als Fjntnal-Artikel hergestellt werden. Ballonschlauch
und Kunststoffhalterung können einzeln oder zusammen in sterilen Hüllen gelagert werden, woraus
sie bei Bedarf entnommen, zusammengesetzt und an den Gummibalg angebracht werden. Gegebenenfalls
können auch die einzubringenden Substanzen in der erwünschten Dosis im Ballonschlauch eingefüllt und
zusammen mit diesem verpackt sein.
Eine sinngemäße Anwendung des erfindungsgemäßen Gerätes mit relativ kurzem ausblasbarem Ballonschlauch
auf andere oberfiächennahe Körperöffnungen als die des menschlichen Körpers, z. B. dessen
Anwendung bei technischen Problemen, bei denen die genaue Plazierung von Substanzen in Hohlräumen oder
Rohren problematisch ist. wird im Rahmen der Erfindung ermöglicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Gerät zum Applizieren und/oder Entnehmen von Substanzen in bzw. aus oberflächennahen
Körperhöhlen, bestehend aus einem aus- bzw. wieder in sich einrollenden Ballonschlauch, der an
seinem distalen Ende (Basis) mit einem Druckgeber verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Eallonschlauch (1, 6) von der distalen Basis zur proximalen Spitze hin über eine Gesamtschlauchlänge,
die unterhalb des Fünffachen des Schlauchdurchmessers an der Basis liegt, verjüngt
und daß der Druckgeber (4) zum Zwecke des spontanen Ausblasens des Ballonschlauches (1,6) in
die Strecklage mit einer einzigen manuellen Quetschbewegung bzw. des Zurückholens des
Ballonschlauches (1, 6) in die Ruhelage bei Quetschcntlaslung aus einem durch manuelles
Quetschen volumenveränderbaren Hohlkörper aus elastischem Material besteht, dessen veränderbares
Volumen mindestens doppelt so groß bemessen ist, wie das Volumen des Ballonschlauches (1, 6) im
ausgeblasenen Zustand.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballonschlauch (1, 6) im ausgeblasenen
Zustand eine der Körperhöhle angepaßte Form hat.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballonschlauch (6) einen zentralen
herausragenden Körper (7) aufweist.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballonschlauch (I1 6) aus einem
Werkstoff besteht — beispielsweise Weichpolyvenylchlorid oder Polyurethan — , c'er hinreichend
flexibel, aber nur wenig dehnbar ist.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekonnzeichnet, daß der Ballonschlauch (1, 6) in der Weise
oberflächenbehandelt ist — beispielsweise durch Beschichten mit Polytetrafluoräthylen — , daß kein
Verkleben erfolgen kann.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung von Ballonschlauch (1, 6)
und Druckgeber (4) über eine Halterung erfolgt, die als nicht kollabierbarer, rohrförmiger Hohlkörper
(3, 8) ausgebildet ist. wobei dessen dem Ballonschlauch (1, 6) gegenüberliegendes Ende als
Einblasöffnung ausgebildet ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (3, 8) an dem den
Ballonschlauch (1.6) tragenden Ende als Gegenform zum Ballonschlauch (1,6) ausgebildet ist.
8. Gerät nach Anspruch 1, dacurch gekennzeichnet, daß der Druckgeber (4) an seiner Ausblasöffnung
so ausgebildet ist, daß er zugleich als Halterung für den Ballonschlauch (1, 6) verwendet werden
kann.
9. Gerät nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgeber (4) oder die
Halterung (3) des Ballonschlauches (1, 6) eine Öffnung (5) und/oder ein Ventil aufweist.
10. Gerät nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß Ballonschlauch (1,6) Halterung
(3,8) und Druckgeber (4) voneinander trennbar und austauschbar sind.
11. Gerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgeber (4) ein Gummibalg mit Ausblasöffnung ist.
bzw.
s|c distalen Ende (Basis) mn
E£i**e Technik« 95
KTnLXmi eTner mh Eigkeit gefüllten Spritze
alf Dmckgebe Verbunden ist. Derartige Katheter
JΓ cr^iell zur keimfreien Entnahme von Urin aus
StSS^^Ä oder auch zu Instil.ationen in
dteTSrwendet Um Komplikationen oder auch mnere
,, Ve leUuTgen beim Einstulpen derartiger Katheter mit
BailoSäuchen in die Körperhöhle zu vermeiden,
Baiionscnm den ausroHenden Ballon-
S S D^rf
sch auch aui acn «"6- ·::ΓΜ 74040-;'; Ut
abeestimmt sein. Aus dem DT-GM 74 04 955 ist
wdt Γη ein Umkrempelkatheter mit einer Steuervorrichtung
für die Druckbemessung bekannt mit dem beispiefsweise die Katheterisierung des Zwölffingerdarmes
durch die Nase ermöglicht werden soli. Fur viele Zweckeίη der medizinischen Praxis .st es allerdings nur
2, erforderlich, bestimmte Substanzen m relativ oberflacnennahen
körperhöhlen, beispielsweise in der Nasen-Saumhöhle
zu applizieren bzw. aus ihnen zu entneh-™Αί
treten erfahrungsgemäß häufig Schwing-Sn
auf. d.ese Substanzen ohne großen Aufwand und Beeinträchtigung empfindlicher Körperstellen z. B. der
Nasen-hleimhäute, nur an den gewünschten SteHen zu
plazieren bzw. von dort zu entnehmen. Aus der FR-PS M 56 623 ist zwar ein Gerät zum Einfuhren in
oberflächennahe Körperhöhlen unter Verwendung ti Ba. onschlauchesbekannt; bei diesem Gerat ,st
aber der Ballonschlauch in sich abgeschlossen und mit etner Flüssigkeit gefüllt, wobei zum Einfuhren des
Baionschlauches in die Körperhöhle bzw. zum Herausholen
aus der Körperhöhle eine Verschiebung des BaHonschlauches durch eine mittels eines Führungsgliede
bewirkte Formänderung des Ballonschlauches erreich, wird. Die Handhabung dieser in sich abgeschlossenen
Ballonschläuche ist umständlich und zeitraubend
Es .st auch in keinem Fall sichergestellt, daß bei
4S Anwendung derartiger Geräte die einzubringenden
Substanzen gezielt an den erwünschten Stellen in der Körperhöhle appliziert bzw. von dort entnommen
WAu?gabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Gerät zum Applizieren und/oder Entnehmen von
Substanzen in bzw. aus oberflächennahen Körperhöhlen
vorzugsweise der Nasenhaupthöhle, zu schaffen, das einfach und schnell anzuwenden ist undI ohne Beeinträchtigung
empfindlicher Körperstellen Substanzen an 55 den gewünschten Stellen plaziert bzw. von dort
D^Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß sich der Ballonschlauch von der distalen Basis zur nroximalen Spitze hin über eine Gesamtschlauchlange,
60 d e unTerhalb des Fünffachen des Schlauchdurchmessers
an der Basis liegt, verjüngt und daß der Druckgeber zum
Zwecke des spontanen Ausblasens des BaHonschlauches in die Strecklage mit einer einzigen manuellen
Quetschbewegung bzw. des Rückholens des Ballonen Schlauches in die Ruhelage bei Quetschentlastung aus
einem durch manuelles Quetschen volumenveranderbaren Hohlkörper aus elastischem Material besteht,
dessen veränderbares Volumen mindestens doppelt so
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19752516640 DE2516640C3 (de) | 1975-04-16 | Gerät zum Applizieren und/oder Entnehmen von Substanzen in bzw. aus oberflächennahen Körperhöhlen |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19752516640 DE2516640C3 (de) | 1975-04-16 | Gerät zum Applizieren und/oder Entnehmen von Substanzen in bzw. aus oberflächennahen Körperhöhlen |
Publications (3)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE2516640A1 DE2516640A1 (de) | 1976-10-21 |
| DE2516640B2 true DE2516640B2 (de) | 1977-06-02 |
| DE2516640C3 DE2516640C3 (de) | 1978-01-19 |
Family
ID=
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE2516640A1 (de) | 1976-10-21 |
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Legal Events
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