DE2513174C3 - Vorrichtung zum Kühlen von Metalldraht - Google Patents
Vorrichtung zum Kühlen von MetalldrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Gattung (DT-Gbm 71 34 676) ist der Ringspalt am Einlaß des
Kühlrohres zwischen der Innenwand des Kühlrohres und einem in das Kühlrohr einragenden Drahtführungsrohr
ausgebildet. Der Ringspalt wird durch mehr oder weniger weites Einschrauben des Drahtführungsrohres
so eingestellt, daß das Kühlfluid den Ringspalt mit etwa der Drahtdurchlaufgeschwindigkeit verläßt. An seinem
Ende weist das Kühlrohr einen sich trichterförmig erweiternden Abschnitt auf, an den sich ein zylindrischer
Abschnitt anschließt, der in einem verengten Auslauftrichter endet, dessen Durchmesser dem Drahtquerschnitt
angepaßt ist. Im zylindrischen Abschnitt des Kühlrohrendes sind Abflußlöcher vorgesehen, aus
denen der größte Teil des Kühlfluids austritt, während
ein kleiner Rest durch den Auslauftrichter zusammen mit dem Metalldraht abläuft. Dieser kleine Rest an
Kühlfluid wird in einer Wasserabscheidevorrichtung vor: dem Metalldraht getrennt, die in kurzem Abstand
hiiv:er dem Auslauftrichter des Kühlrohres angeordnet
ist. Sie weist einen Einlauftrichter mit nachfolgendem Trcckenrohr auf, das mit dem rückwärtigen Teil des
Einlauftrichters eine gegen die Bewegungsrichtung des Metalldrahtes gerichtete Ringschlitzdüse bildet. [Die
Ringschlitzdüse ist durch Verandern der Lage des Trockenrohres derart einstellbar, daß durch die
Ringschlitzdüse gegen den durchlaufenden Draht gerichtetes Wasser den aus dem Auslauftrichter des
Kühlrohres austretenden Strahl bricht und auf dem
Draht anhaftendes Kühlfluid abscheidet.
Die bekannte Vorrichtung ist somit aus mehreren
Bauteilen zusammengesetzt und relativ kompliziert
aufgebaut. Heim Einlauf eines Drahianfanges besteht
die Gefahr, daß sich der Draht an der dem Kühlrohr
nachgeschalteten Abscheidevorrichtung festhängt, was
zu Funktionsstörungen führen kann. Des weiteren ist
der zur Abkühlung eines Drahtes mögliche thermische
Fluß insbesondere wegen der geringen Slrömungsgeschwindigkeit des Kühlfluids im Kühlrohr begrenzt und
daher zum Teil unzureichend.
Wenn ein heißer Metalldraht, der eine Drahtziehbank oder eine Walzenmaschine verläßt, innerhalb einer
kurzen Strecke derart um mehrere 100° abgekühlt werden soll, daß diese Abkühlung einem Abschreckhärten
entspricht, sir.d thermische Flüsse von mehreren Megawatt/m2 nötig. Der tatsächliche thermische Fluß
hängt vom Durchmesser des Drahtes und der Abspulgeschwindigkeit sowie von der erwünschten
Abkühlgeschwindigkeit ab. Beispielsweise ist für eine Abkühlung eines Aluminiumdrahtes von 7,5 mm Durchmesser,
der mit 10 m/sec. abgespult wird, längs 1 m um 200" C eine mittlere thermische Flußdichte von
10 Megawatt/m2 nötig. Für einen Draht von 9,5 mm 2s Durchmesser, der mit 5 m/sec. abiäuft, ist eine
Flußdichte von 6,5 Megawatt/m- nötig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß sic bei einfachem Aufbau
thermische Flußdichten von mehreren Megawatt/m-' zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im
Kennzeichen des Anspruchs 1 Erfaßte gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
Die Erfindung ist für die Kühlung eines heißen Metalldrahtes mit und ohne Abschreckhärten verwendbar.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Figuren beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 den grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung,
F i g. 2 im Schnitt den Einlaß für Kühlfluid,
F i g. 3 eine Seitenansicht und
F i g. 2 im Schnitt den Einlaß für Kühlfluid,
F i g. 3 eine Seitenansicht und
Fig. 4 eine Aufsicht des Auslasses für Kühlfluid, der
die Kühlfluidströmung ablenkt.
Durch die Vorrichtung, deren grundsätzlicher Aufbau in Fig. 1 dargestellt ist, läuft ständig ein Draht. Er
durchquert die Vorrichtung zum Abkühlen, bleibt dabei ständig geradlinig und trifft auf kein festes Hindernis.
Die Vorrichtung weist drei Teile auf: ein Kühlrohr 2, einen Einlaß 3 für das Kühlfluid und einen Auslaß 4 für
das Kühlfluid, der die Ablenkung der das Kühlrohr 2 verlassenden Strömung bewirkt.
Das Kühlrohr 2 ist geradlinig, die Kühlflüssigkeit, im allgemeinen Wasser, zirkuliert dort im Gleichstrom, d. h.
in der Richtung des Ablaufens des Drahtes 1, oder im Gegenstrom, d, h. in entgegengesetzter Richtung. In
diesem Kühlrohr 2 findet die hauptsächliche Abkühlung hu statt.
Wenn die Oberflächentemperaiur des Drahtes höher
als etwa 200' (.' ist, bildet sich ein Dampffilm zwischen dem Draht und dem Wasser. Der thermische Fluß
bezüglich der Abkühlung is> in erster Annäherung '<-- umgekehrt proportional zur Dicke dieses Films. Diese
letztere hiingt von der Relativgeschwindigkeit des Kühlfluids gegenüber dem Draht, der Temperatur des
Kühlfluids und der Entfernung /wischen der betrachte-
ten Stelle und der Stelle, an der das Kühlfluid eingeleilet
wird, ab. Die Dichte des abgeführten Würmeflusses ist i>.n der Einleitstelle sehr groll und nimmt längs des
Drahtes ab.
Wenn die Oberflachentemperauir des Drahtes etwa
200" unterschreitet und das Kühlfiuid Wasser ist,
benetzt dieses letztere den Drahi. Die Dichte des Abkühlflusses ist wesentlich größer als im vorherigen
Fall und die Oberfläehenicmperatur des Drahtes sinkt
sehr schnell auf einen Wert in der Nähe der Wassertemperatur.
Die Geschwindigkeit des Kühliluids wird unier der
Annahme berechnet, daß die Abkühlung des Drahtes einheitlich auf die ersterwähnte Art stattfindet. Die
theoretische Geschwindigkeit des Wassers im Kühlrohr 2 ist entsprechend eine Funktion der mittleren Dichte
des abzuführenden thermischen Flusses, dei Temperatur des Wassers, der Lange des Kühlrohres 2, der
Durchmesser des Kühlrohres und des Drahtes, der Geschwindigkeit des Drahtes und seiner Ablauf'riehtung.
Beispielsweise betragt die theoretische Relativgeschwindigkeit des Wassers /um Draht, die nötig ist, um
einen Aluminiumdraht von 200 C und 7,5 mm Durchmesser, der sich mit 10 m/Sekunde in einem Rohr mit
einem Durchmesser von 25 mm längs 750 mm in Wasser mit 30° C bewegl, abzukühlen, etwa 22 m/Sekunde.
Für einen Draht von 7,5 mm Durchmesser, der sich mit 5 m/Sekunde bewegt, beträgt die theoretische
Relativgeschwindigkeit etwa 13,5 m/Sekunde.
Zu diesen Geschwindigkeiten braucht diejenige des Drahtes, je nachdem, ob sich dieser im Gegen- oder
Gleichstrom bewegt, nur hinzugefügt oder abgezogen zu werden, um die Absolutgeschwindigkeit des Wassers
im Kühlrohr zu erhalten.
Tatsächlich kann die Geschwindigkeit des Wassers bei Gleichströmung etwas kleiner als der entsprechend
den vorangegangenen Ausführungen theoretisch berechnete Wert sein, weil die sehr großen Flußdichten an
der Einlaßstelle an Stellen liegen, an denen i\cv Draht
am wärmsten ist.
Der Durchmesser des Kühlrohres 2 ist derart, daß der
Draht 1 es möglichst leicht durchqueren kann und daß der Durchlaßqiierschnitt für das Kühlfluid genügend
groß ist. Beispielsweise genügt für Drähte mit einem Durchmesser zwischen 5 und 12 mm ein Rohr mit einem
Innen-Durchmesser von 25 mm.
Der Hiiilaß 3 für das Kühlfluid ist in der F i g. 2
dargestellt. Er weist vor dem Kuhlrohr 2 einen in Richtung der Bewegung des Kühlfluids schrägen
Ringspalt 5 auf, dessen Durchlaßquerschnitt kleiner als der Querschnitt des Kühlrohrcs 2 ist. Dieser Ringspalt 5
wird über einen ringförmigen Beschickiingsraum 6
beschickt, der an eine oder mehrere Leitungen 7 angeschlossen ist, die selbst wiederum an eine Quelle
von unter hohem Druck stehendem Kühlfluid angeschlossen sind. Das Wasser muß sich, um das Kiihlrohr
zu füllen, verlangsamen, wodurch es einen Feil seines dynamischen Druckes als statischen Druck verwenden
kann, um den Sti'ömup.gswid'.Tsiand des Rohres /1.·
überwinden. Dieser Einlaß \ erhalt sich wie ein Staurohr.
lias derart gesteuert ist, daß ο. niemals ansaugt oder sogar staut. Die Breite des Ringspahes ϊ und der
BeschickungsdriK'k hängen von der in dem Kuhlrohr /v
erreichenden Gesehwindigkeil ίιηΙ von dessen Siro
muiigswtderstand ab. Beispielsweise muli, um in einem
Rohr mit 25 mm Durchmesser und 1 m Länge eine Geschwindigkeit von K) m/Sekunde aufrechtzuerhalten,
ein Spalt etwa 3 mm breit sein und der Beschickungss druck mit Wasser etwa IO bar beiragen.
Um das Ansaugen von Luft am Ringspalt 5 zu vermeiden und jegliches Austreten von Fluid nach
hinten zu unterdrücken, wird an der Rückseite des Ringspaltes Kühlfluid mit niederer Geschwindigkeit
eingeleitet. Zu diesem Zweck sind auf der Rückseite des Ringspaltes 5 Injektoren 8 für Fluid in einem Ringraum
9 angebracht, der von einer Ringlippe 10 begrenzt ist, die nicht in Berührung mit dem Draht 1 kommt. Dieser
Ringraum 9 ist an ein Rohr 11 zum Abführen überschüssigen Fluids angeschlossen. Dieses letztere
strömt nach rückwärts und kann mit dem Rohr U in einfacher Weise rückgewonnen werden.
Der Auslaß 4 (Fig. 3 und 4) ist durch einen offenen
Krümmer 12 gebildet, der das Kühlrohr 2 verlängert.
Die Außenseite dieses Krümmers ist bei (3 einige Zentimeter nach seinem Beginn offen, so daß die
Ablenkung des Kühlfluids ausgelöst wird und ein Durchlaß für den Draht I freibleibt.
Der größte Teil, etwa zwei Drittel, der aus dem Kühlrohr austretenden Strömung bleibt in Anlage an
der Innenseite des Krümmers 12 und wird normal abgelenkt. Vorzugsweise ist der Krümmungsradius
dieses Krümmers derart, daß das Verhältnis zwischen dem Krümmungsradius und dem Durchmesser des
ίο Rohres wenigstens gleich 10 ist und daß der Unterschied
zwischen den statischen Drucken an det Außenseite 14
und der Innenseite 15 des Krümmers höchstens 0,5 bar beträgt. Beispielsweise beträgt der Krümmungsradius
des Krümmers bei einem Rohr von 25 mm Durchmesser und einer Wassergesehw indigkeit von 30 m/Sekunde
mindestens 400 mm; bei kleineren Krümmungsradien besteht die Gefahr, daß sich die Strömung ablöst. Der
Biegeradius soll längs der ganzen Länge des Krümmers 12 konstant sein.
Ein Teil des Volumens des Kühlfluids. in dem vorhergehenden, sich auf Wasser beziehenden Beispiel
etwa ein Drittel, folgt weiter dem Draht. Um dieses Fluid abzutrennen, wird der Krümmer 12 mit einem
zweiten Krümmer 16 entgegengesetzter Krümmung und mit w -sentlich kleinerem Krümmungsradius (vorzugsweise
etwa ein Viertel) verlängert, dessen Innenseite offen ist. Dieser zweite Krümmer 16 lenkt die vom
ersten Krümmer abgelenkte Flüssigkeit in entgegengesetzte Richtung um, um sie senkrecht auf den Draht zu
so richten, wodurch möglich ist, mit ihr das Fluid, das dem Draht weiter folgt, abzutrennen. Das Ende 17 des
/weiten Krümmers befindet sich deutlich außerhalb der Achse 18 des Drahtes 1, so daß der Auslaß kein
Hindernis für den Durchtritt des Drahtes 1 bildet. Um zu vermeiden, daß Fluid seitlich austritt, und um das
Abtrennen von nicht abgelenktem Fluid zu verbessern, is! es vorteilhaft, die beiden Krummer mit Seitenwänden
zu versehen, die an den Seiten der Vorrichtung angebracht sind und von zwei .Schutzplatten gebildet
ο. wc ".!cn, deren Abmessungen -.Mw as großer als die der
Hangt lippe aus dem Πι ah; I up,! dein Kuhlrohr 2 siiuI
Die Baugruppe mit den 'pci.icp Krummem \2 und lh
"■t in einem Gehäuse 20 ■.liitergebr.ieht, das am Rohr 2
lestj.:esc;.\\ eißl ist liiul mn einem Λ usiaßrohr 21 für Fluid
'.-, versehen is-
Hierzu 2 Blatt Zeichnuncen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Kühlen von Metalldraht mit einem Kühlrohr, das einen Einlaß für ein unter
erhöhtem Druck stehendes Kühlfluid mit einem in dessen Strömungsrichtung schrägliegenden Ringspall
und einen Auslaß für aus dem Kühlrohr austretendes Kühlfluid aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß dicht vor dem Ringspalt (5) ein Injektor (8) für unter geringem Druck stehendes
Kühlfluid angeordnet ist und der Auslaß (4) von einem offenen Krümmer (12) gebildet ist, der das
Kühlrohr (2) verlängert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der offene Krümmer (12) von einem zweiten Krümmer (16) umgekehrter Krümmung und
mit kleinerem Krümmungsradius verlängert wird, dessen Innenseile offen ist und der in einer zur
Richtung des Drahtes (1) senkrechten Richtung endet.
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis /wischen dem Krümmungsradius
des Krümmers (12) und dem Durchmesser des Kühlrohres (2) wenigstens gleich 10 ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterschied zwischen den
statischen Drucken auf der Außenseite (14) und der Innenseite (15) des Krümmers (12) höchstens gleich
0,5 bar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen den Krümmungsradien
des ersten Krümmers (12) und des zweiten Krümmers (16) etwa 4 beträgt.
Priority Applications (8)
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DE19752513174 DE2513174C3 (de) | 1975-03-25 | Vorrichtung zum Kühlen von Metalldraht |
Publications (3)
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DE2513174A1 DE2513174A1 (de) | 1976-10-07 |
DE2513174B2 DE2513174B2 (de) | 1977-01-20 |
DE2513174C3 true DE2513174C3 (de) | 1977-09-01 |
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