DE2511862A1 - Verfahren und vorrichtung zum einblasen von strahlen unterschiedlicher impulse in metallschmelzen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum einblasen von strahlen unterschiedlicher impulse in metallschmelzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung,
die zur Verarbeitung von Metallen im schmelzflüssigen Zustand, z. B. zur oxydierenden Raffination (Frischen) von Roheisenschmelze
zu Stahl geeignet sind. Dabei wird nicht von aus Lanzen austretenden, sondern nur von aus Düsen austretenden
Blasstrahlen Gebrauch gemacht, die in der Dicke der Wand oder des Bodens des metallurgischen Behälters angeordnet sind.
Es sind bereits zahlreiche verschiedene Arten von Düsen bekannt, die sich zum Einblasen oder zur Injektion eines oder
mehrerer Fluide in eine schmelzförmige metallische Masse eignen, um deren Zusammensetzung entweder durch oxydierende Reak-
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tionen oder durch reduzierende Reaktionen oder durch Rührwirkung zu ändern. Diese Düsen sind durch die Wand oder den
Boden des Schmelzenbehälters hindurch angeordnet, d. h. daß sie sowohl den metallischen Mantel des Schmelzenbehälters als
auch seine feuerfeste Auskleidung durchsetzen. Solche Düsen können entweder vertikal oder schräg von unten nach oben (z.
B. wenn sie im Boden des metallurgischen Behälters oder auch im unteren Bereich seiner Seitenteile angeordnet sind) oder
horizontal oder von oben nach unten und dabei meistens schräg blasen.
Allgemein münden solche Düsen unterhalb der Schmelzenoberfläche, doch können sie in einzelnen Fällen auch oberhalb
derselben münden.
Diese Düsen können weiter in Einfachdüsen, Doppeldüsen und Mehrfachdüsen unterteilt werden.
Eine Einfachdüse mit einem einzigen Leitungsquerschnitt kann nur mittels einer einzigen Strömung, und zwar aus einem
einzigen Fluid oder aus einem Gemisch verschiedener Fluide gespeist werden.
Eine Doppeldüse mit zwei getrennten Leitungsquerschnitten
kann mittels zweier verschiedener Strömungen gespeist werden.
Eine Mehrfachdüse mit mehreren getrennten Leitungsquerschnitten kann dementsprechend mittels mehrerer verschiedener
Strömungen gespeist werden.
So verwendet man beispielsweise zum Frischen von flüssigem Roheisen zu Stahl manchmal aus zwei konzentrischen Rohren
zusammengesetzte Düsen, wobei das zentrale Rohr mit Sauerstoff
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und das ümfangsrohr mit einem Fluid zum Schutz der Düse gegen
Hitzekorrosionsverschleiß in oxydierendem Medium gespeist wird.
Eine allgemeine Eigenschaft aller aus bekannten Düsen austretender Blasstrahlen ist, daß es für eine bestimmte, mit
einem Fluid (oder einem Gemisch von Fluiden) gespeiste Leitung in jedem Augenblick eine eindeutige Abhängigkeit zwischen dem
Durchsatz und dem Druck gibt und daß man den einen nicht ändern kann, ohne auch den anderen zu verändern. Diese Durchsatz-Druck-Abhängigkeit
kennzeichnet die Durchlässigkeit der betrachteten Leitung oder auch ihre "Druckverluste" in einem gegebenen
Augenblick.
Eine wichtige Folge dieser Sachlage ist, daß man den Durchsatz eines durch eine Düse in eine Metallschmelze eingeführten
Fluidstrahls nicht ohne gleichzeitige Änderung seines Impulses ändern kann.
Es ist bekannt, daß der Ausdruck des Impulses G eines aus
einer Leitung austretenden Fluidstrahls im allgemeinsten Fall folgender ist:
fs (yoV2 + ρ ) dS
G = / ο l/>
V + P ) dS, (X)
f> = Volumenmasse des Fluids;
V* = Geschwindigkeit des Fluids;
ρ = statischer Druck;
S = Querschnittsfläche des Strahls.
ρ = statischer Druck;
S = Querschnittsfläche des Strahls.
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Der Impuls ist eine Kraft und wird in Newton-Einheiten ausgedrückt.
Er ist die Reaktionskraft des an der Düse betrachteten Strahls, die manchmal auch Schub genannt wird. Er ist
auch die Eindringkraft des Fluidstrahls in die Metallschmelze, am Ausgang der Düse betrachtet.
Man kann den Impuls unter Anwendung des Ausdruckes (X) als Funktion des Strömungsbereichs und der verschiedenen üblicherweise
gemessenen Größen, wie Druck, Durchsatz, Durchlaßquerschnitt berechnen.
Man versteht leicht, daß ein Fluidstrahl mit starkem Impuls, der in eine Metallschmelze eintritt, Eigenschaften einerseits
hydrodynamischer Art und andererseits metallurgischer Art aufweist, die von denen eines Strahls geringeren Impulses
verschieden sind. Nun ist es bei den Düsen bekannter Art nicht möglich, den Impuls eines Fluidstrahls zu ändern, ohne auch
seinen Mengendurchsatz zu ändern, wie es auch nicht möglich ist, seinen Mengendurchsatz zu ändern, ohne seinen Impuls zu
ändern.
Diese gegenseitige Abhängigkeit dieser beiden Größen ergibt sich daraus, daß der Durchlaßquerschnitt am Ausgang der
Düse ein für allemal festgelegt und nicht nach Wunsch regulierbar ist.
Dieser Zwang kann bei einer erheblichen Anzahl metallurgischer Metallschmelzenprozesse zu ernstlichen Nachteilen
führen.
So wird beim Frischen einer Roheisenschmelze zu Stahl der mittlere Durchsatz des Frischsauerstoffs oft durch die optimale
Dauer des Vorgangs bestimmt, die andererseits durch die zum völligen Schmelzen des dem Roheisenschmelzbad zugesetzten
Schrottes nötige Zeit oder aufgrund irgendeiner anderen örtlich vorliegenden Gegebenheit festliegt.
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Nun ist bei einer gegebenen Höhe des Metallschmelzbades oberhalb der Nase einer eingetauchten Düse das Anteilsverhältnis
zwischen dem durch die Düse engeblasenen Sauerstoff und dem Sauerstoff, der aus dem Schmelzbad austritt und das
Kohlenmonoxid im Inneren des Konverters oberhalb des Schmelzbades und der Schlacke zu Kohlendioxid verbrennt, im wesentlichen
Funktion des Impulses des eingeblasenen Sauerstoffstrahls. Dabei ist es sehr interessant, den Anteil von zu
Kohlendioxid verbranntem Kohlenmonoxid unabhängig von der Regulierung des Sauerstoffdurchsatzes steuern zu können. Ebenso
können die Bedingungen der Schlackenbildung und damit der Entphosphorung Funktion des Impulses der Strahlen von eingeblasenem
Sauerstoff sein.
Es ist schon eine Vorrichtung zum Behandeln von Metallschmelzen durch Einblasen wenigstens eines Fluids mittels von
direkt in der Wand oder dem Boden des metallurgischen Behälters fest angebrachten Düsen ausgehender Fluidstrahlen bekannt
(DT-OS 2 321 853), bei der die Zuführung des Fluids in zwei gesonderten Leitungsquerschnitten jeder Düse erfolgt,
deren jeder mit einem vom Einspeisungsdruck des anderen Leitungsquerschnitts verschiedenen Einspeisungsdruck derart
speisbar ist, daß der Gesamtimpuls der von den beiden Leitungsquerschnitten der Düse abgegebenen Fluidstrahlen von
deren Mengendurchsatz unabhängig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig voneinander den Impuls und den Mengendurchsatz des Hauptfluids
zur Verarbeitung, insbesondere zum Raffinieren einer Metallschmelze regeln zu können, um die Wirkungen hydrodynamischer
Art (Rührwirkung, Badbewegungen) und die Wirkungen rein metallurgischer Art nach Belieben zu beherrschen, ohne auf die
genannten Düsen mit zwei Leitungsquerschnitten für ein und dasselbe Fluid angewiesen zu sein.
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Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe verfahrensmäßig gelöst wird, ist ein Verfahren zur Verarbeitung
von Metallschmelzen durch Einblasen wenigstens eines Fluids (das chemische, und zwar reduzierende, neutrale oder oxydierende
Wirkungen und Wirkungen hydrodynamischer Art, wie z. B. Rühren, Homogenisierung, Badbewegungen, usw. ..., hervorruft)
mittels aus die Wand oder den Boden des Schmelzenbehälters durchsetzenden und nicht durch einen gemeinsamen Windkasten
gespeisten Düsen austretender Strahlen, mit dem Kennzeichen, daß die alle das gleiche Fluid durchsetzenden Fluidstrahlen
auf wenigstens zwei gesonderte, mit dem Fluid bei voneinander unabhängig regulierbaren Drücken gespeiste Gruppen so aufgeteilt
sind, daß während einer bestimmten Blasdauer die bei einem mäßigen Fluiddruck gespeiste eine Fluxdstrahlengruppe
aus Strahlen mit verhältnismäßig geringem Impuls darstellbar ist, während eine oder die bei einem erheblich höheren Fluiddruck
gespeiste andere Fluidstrahlengruppe aus Strahlen mit starkem Impuls besteht.
Die genannte Aufgabe wird außerdem durch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit die Wand oder den
Boden des Schmelzenbehälters durchsetzenden und nicht durch einen gemeinsamen Windkasten gespeisten Düsen zum Einblasen
wenigstens eines Fluids, von dem ein Teil mit starkem Impuls und ein anderer Teil mit schwächerem Impuls durchsetzbar ist,
mit dem Kennzeichen gelöst, daß die Düsen auf wenigstens zwei gesonderte, mit je eigener Fluidzuführungs-Sammelleitung
versehene Gruppen so aufgeteilt sind, daß jede Düsengruppe mit einem von dem Einspeisungsdruck der anderen Gruppe(n) unterschiedlichen
Fluiddruck speisbar ist.
Nach einer besonderen Ausführungsart der Erfindung werden der Gesamtquerschnitt der Fluidstrahlen oder der Düsen der
zur Erzeugung eines starken Impulses während bestimmter be-
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sonderer Blasperioden bestimmten Gruppe und der Gesamtquerschnitt der Fluidstrahlen oder der Düsen der zur Erzeugung
eines schwachen Impulses während dieser Perioden bestimmten Gruppe derart berechnet, daß unter Berücksichtigung des
stromauf maximal verfügbaren Fluiddrucks der mit starkem Impuls eingeführte Fluiddurchsatz für einen gegebenen Gesamtdurchsatz
sämtlicher Fluidstrahlen den während dieser besonderen Blasperioden angestrebten metallurgischen oder
hydrodynamischen Ergebnissen angepaßt ist und daß außerhalb dieser Blasperioden mit starkem Impuls der gesamte Fluiddurchsatz
in allen dann bei gleichem Druck und mit geringem oder mäßigem Impuls gespeisten Düsen im Hinblick auf beispielsweise
die angestrebte Blasdauer geeignet bleibt.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung
wendet man das neue Verfahren insbesondere gut zum Frischen von Roheisen zu Stahl in reinen Sauerstoff vom Boden
her einblasenden Konvertern an, und der gesamte Durchlaßquerschnitt des Sauerstoffs in der Gruppe von Strahlen mit
starkem Impuls liegt dann vorzugsweise zwischen 10 und 40 % des Gesamtdurchlaßquerschnitts sämtlicher Sauerstoffstrahlen,
wobei der maximale, stromauf der Düsen mit starkem Impuls gemessene Sauerstoffblasdruck zwischen 16 und 25 bar liegen kann.
Die Erfindung ist besonders gut auf Düsen für reinen Sauerstoff anwendbar, die gegen Hitzeverschleiß durch eine
Umfangsinjektion von Kohlenwasserstoffen geschützt sind.
Nach einer besonderen Ausführungsart der Erfindung sind in dem Fall, wo die Blasdüsen im Boden eines Konverters angeordnet
sind, die zum Blasen mit starkem Impuls eingerichteten Düsen nahe dem Mittelpunkt dieses Bodens angeordnet, damit
ihr Verschleißeffekt auf die seitliche feuerfeste Auskleidung nicht merklich ist.
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Nach einer anderen besonderen Ausführungsart der Erfindung wird, wenn man Kalkpulver in Suspension in einem reinen
Sauerstoffstrom verwendet, das Kalkpulver in dem Sauerstoff mit eingeblasen, der die Strahlen mit schwächerem Impuls speist,
und nicht in dem die Strahlen mit starkem Impuls speisenden Sauerstoff, da die kinetische Energie der festen und somit
dichten Kalkteilchen häufig zu leicht dazu führt, daß diese Teilchen nach Durchgang durch die Schmelze aus dieser heraus
mitgerissen werden.
Wie man aufgrund vorstehender Ausführungen erkennt, besteht einer der Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
darin zu ermöglichen, daß man bei einem gleichen Gesamtmengendurchsatz des verwendeten Fluids den Impuls der Strahlen
und folglich ihren Eindringungsgrad in die zu verarbeitende Metallschmelze variieren kann, indem man die Einspeisungsdrücke
des Fluids für jede Strahlengruppe entsprechend einstellt. Die Durchlaßquerschnitte für das Fluid in jeder Gruppe
müssen derart berechnet werden, daß:
- der Gesamtfluiddurchsatz in einer Periode gleichmäßigen
Blasens bei einem die Gesamtheit der Strahlen speisenden mittleren Blasdruck für die beabsichtigte Dauer des metallurgischen
Vorganges geeignet ist und
- in einer Periode "ungleichmäßigen" Blasens, d. h. mit starkem Impuls in einer Düsengruppe und mit schwächerem
Impuls in der oder den anderen Düsengruppen, der Durchsatz mit starkem Impuls einen geeigneten Anteil für die
zu erzielenden metallurgischen und hydrodynamischen Wirkungen bildet.
Einfach ausgedrückt, sind die Strahlen mit geringem Impuls
"weiche* Strahlen, die vor allem in der Tiefe wirken,
während die Strahlen mit starkem Impuls "harte" Strahlen sind, die mehr zur Oberfläche der Metallschmelze hin wirken.
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Dank der Erfindung erzielt man eine derjenigen ähnliche Wirkung, die bereits als mittels oberhalb der Metallschmelze
blasender Lanzen erreichbar bekannt ist, wenn man die Höhe der Lanze variiert oder auch wenn man die aerodynamischen Eigenschaften
des HauptsauerstoffStrahls vor oder direkt an seinem Austritt aus der Lanze durch eine variable Einschnürung variiert.
Es ist bekannt, daß es mit Hilfe des einen oder1 des anderen dieser beiden Mittel svariable Höhe der Lanze oder
Lanze mit Einschnürung/ möglich ist, die Entphosphorungsgeschwindigkeit des Metallbades im Verhältnis zu seiner Entkohlungsgeschwindigkeit
oder umgekehrt zu begünstigen.
Ebenso kann man dank der Erfindung trotz der Abwesenheit einer beweglichkeit der Düsen und trotz ihrer festen Durchlaßquerschnitte
durch entsprechendes Einstellen der unterschiedlichen Einspeisungsdrücke der beiden Gruppen oder der verschiedenen
Gruppen von Düsen unter Berücksichtigung der Höhe des oberhalb der Ausgangsquerschnitte der Strahlen liegenden
Metallbades mit einem und demselben Gesamtsauerstoffdurchsatz oder mit fast gleichen Durchsätzen unterschiedliche hydrodynamische,
chemische und metallurgische Wirkungen erzielen, je nachdem, ob bestimmte Strahlen im Vergleich mit den anderen
einen starken Impuls aufweisen oder nicht.
Die Strahlen mit starkem Impuls können es insbesondere ermöglichen, die folgenden Faktoren zu beeinflussen (ohne daß
diese Aufzählung vollständig sein soll):
a) die relativen Geschwindigkeiten der Entphosphorung und der Entkohlung,
b) die Bildung einer flüssigen Schlacke,
c) die Verbrennung des Kohlenmonoxids zu Kohlendioxid oberhalb des Badniveaus,
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-1U-
d) der Umrührungsgrad des Bades du-ch die Gasstrahlen
•und durch die von den Reaktionen stammenden Stoffe, wie z. B.
Kohlenmonoxid.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbexspxels einer Vorrichtung zum Frischen von Roheisen zu Stahl und eines entsprechenden Verfahrensbeispiels
näher erläutert; in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Verteilungsschema von 9 Blasdüsen im Boden eines Konverters; und
Fig. 2 ein Schema des Systems zur Speisung dieser 9 Düsen
mit Sauerstoff.
Es soll nun die Blasvorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel vor der näheren Erläuterung des Verfahrensbeispiels beschrieben
werden.
Die Blasvorrichtung ist für einen Stahlwerkskonverter zum Gießen von 50 Tonnen Stahlschmelze bestimmt, die ausgehend
von einem Thomas-Roheisen mit 1,8 % Phosphor und 3,7 % Kohlenstoff durch Blasen von reinem Sauerstoff mittels 9 am
Umfang durch Heizöl geschützter Doppeldüsen erzeugt wird.
Das zentrale Rohr jeder Düse mit einem Innendurchmesser von 20 mm und einem Außendurchmesser von 25 mm weist einen
Durchlaßquerschnitt für den reinen Sauerstoff von 314 mm2 auf.
Es kann durchsetzen: ■
46 Nm3/min bei dem stromauf der Düse gemessenen maximalen
Druck von 20 bar,
5 Nm3/min bei dem minimalen Druck von 2 bar, unterhalb
dessen das zentrale Rohr in Gefahr wäre, durch Metallschmelze während des Blasens verstopft
zu werden.
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Ein zu dem zentralen Rohr konzentrischen äußeren Rohr hat seine Innenwand in großer Nähe der Außenwand des zentralen
Rohres. Zwischen diesen beiden Rohren zirkuliert das Fluid zum Schutz der Nase der Düse gegen Hitzeverschleiß, das im vorliegenden
Beispiel Heizöl ist.
Die Düsen sind in den Figuren mit 1 bis 9 beziffert. Sie sind auf zwei Gruppen aufgeteilt.
Die erste Gruppe besteht aus den Düsen 1,2 und 3, die am
meisten zentral angeordnet sind. Sie werden durch die Sammelleitung 10 mit Sauerstoff gespeist.
Die zweite Gruppe besteht aus den Düsen 4 bis 9. Sie werden durch die Sammelleitung 11 mit Sauerstoff gespeist.
In diesem Beispiel stellt der Durchlaßquerschnxtt des Sauerstoffs in den drei Düsen der ersten Gruppe 33 % des Gesamtquerschnitts
für die 9 Düsen dar, und der maximale Sauerstoff druck, über den man stromauf der Düsen verfügt, beträgt
20 bar.
Die erste Gruppe ist die Gruppe der Düsen, die den Sauerstoff
während bestimmter besonderer Phasen des Blasens mit starkem Impuls blasen.
Praktisch wird die erste Gruppe im gesamten Bereich der
genannten Sauerstoffdrücke von 2-20 bar gespeist, während in der zweiten Gruppe tatsächlich nur Drücke von 2-12 bar
verwendet werden.
Außerdem wird diese zweite Gruppe von Düsen 4 bis 9 mit Sauerstoff gespeist, der Kalkpulver in Suspension mitführen
kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die vorstehend beschrieben wurde, wird nun in ihrer Punktion anhand eines Beispiels
zum Frischen von Roheisen zu Stahl gemäß der Erfindung erläutert.
Die Vorrichtung mit 9 Düsen gemäß diesem Beispiel wird nacheinander in zwei Sauerstoffdurchsatzbereichen eingesetzt.
a) Ein normaler, an allen Düsen gleichmäßiger Bereich mit mäßigem Gesamtimpuls. Die 9 Düsen werden denn mit einem
Druck von 12 bar gespeist. Jede Düse setzt dabei 27 Nm3/min,
Sauerstoff durch, was insgesamt 243 Nm3/min ausmacht. Diese
erste Periode dauert 8 Minuten, während deren 1944 Nm3 Sauerstoff
eingeblasen werden. Der Kohlenstoffgehalt des Bades, der anfänglich im Ausgangsroheisen 3,7 % betrug, ist 0,85 %
geworden, während sich der Phosphorgehalt von 1,8 auf 1 % verändert hat.
b) Ein dank der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwirklichter
Bereich mit starkem Impuls, der die gewünschte Einstellung der Frischbedingungen gemäß der Erfindung ermöglicht,
Ohne Kalkpulver in Suspension im Sauerstoff ist dieser Bereich in diesem Beispiel folgender:
Die drei mit 20 bar gespeisten Düsen 1, 2 und 3 setzen
mit starkem Impuls je 46 Nm3/min Sauerstoff, d. h. alle drei
zusammen 138 Nm3/min durch.
Die anderen sechs Düsen 4 bis 9, die mit 8 bar gespeist
werden, setzen je 18 Nm3/min, d. h. alle zusammen 108 Nm3/min
Sauerstoff durch.
Der Gesamtdurchsatz ist so 246 Nm3/min, d. h. praktisch
der gleiche wie in der vorhergehenden Phase (243 Nm3/min),
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jedoch ist einerseits der Gesamtimpuls dank der drei Düsen
1, 2 und 3 stärker: etwa 6.000 Newton gegenüber 4.500 Newton in der vorhergehenden Phase, und andererseits ist vor allem
der einzelne Impuls jeder der zentralen Düsen 1, 2 und 3 viel stärker (je 1.500 Newton) als der jeder der neun Düsen in der
vorhergehenden Phase (je 500 Newton). Damit wird erreicht, daß die aus den drei Düsen 1, 2 und 3 austretenden Sauerstoffstrahlen
stärker in das Bad eindringen und an sowie auch oberhalb der Oberfläche des Metallbades reagieren.
Weiter kann beim vorliegenden Beispiel der in den sechs Düsen mit schwachem Impuls eingeblasene Sauerstoff Kalkpulver
in Suspension enthalten, und der tatsächliche, hier etwas über 8 bar liegende Blasdruck wird dann so reguliert, daß in jeder
dieser sechs Düsen folgender Durchsatz gesichert wird:
a) der schon genannte Sauerstoffdurchsatz von 18 Nm3/min
je Düse,
b) ein Durchsatz des Kalkpulvers von 72 kg je Minute und je Düse.
Unter diesen Bedingungen ermöglicht die zweite Phase des Frischens nach dem vorliegenden Beispiel der Erfindung bei einem
Senken des Kohlenstoffgehaltes des Bades von 0,850 % auf
0,027 % eine gleichzeitige Senkung seines Phosphorgehalts von 1 % bis auf 0,1 %. Es genügt anschließend eine äußerst kurze
Entphosphorung (einige Zehner von Sekunden) ohne Entkohlung, um den gewünschten Endphosphorgehalt, d. h. in diesem Beispiel
0,025 %, zu erreichen.
Die Dauer dieser zweiten Blasphase mit starkem Impuls beträgt 4 Minuten, und die Gesamtblasdauer der beiden Phasen beläuft
sich daher auf 12 Minuten (ohne Unterbrechung des BIasens zwischen den beiden Phasen).
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Im vorliegenden Beispiel ergeben sich aus der Blasphase mit starkem Impuls die beiden Hauptvorteile:
a) eine Entphosphorung, die fast völlig bei der Entkohlung erfolgt und daher durch ein ausgezeichnetes Umrühren der
Schlacke und des Metalls mittels vom Bad abgegebenen Kohlenmonoxids
begünstigt wird;
b) eine teilweise Verbrennung von CO und CO3 oberhalb
des Bades dank eines Teils des durch die drei Düsen mit starkem Impuls geblasenen Sauerstoffs, der aus dem Bad auszutreten
vermag. Diese sekundäre Verbrennung steigert die Wärmebilanz des Frischvorganges.
Selbstverständlich ist das vorstehende Beispiel nicht einschränkend zu verstehen. Es ist in einzelnen Fällen möglich,
die Entphosphorung zur gleichen Zeit wie die Entkohlung zu vollenden oder auch die Entphosphorung bei einem Kohlenstoffgehalt
des Bades über dem der extraweichen Zusammensetzung abzuschließen. Im letzteren Fall kann es nützlich sein,
das Blasen während einiger Zehner von Sekunden unter Speisung sämtlicher Düsen mit dem maximal möglichen Druck zu beenden.
So wird die Durchrührung zwischen Schlacke und Metall noch verstärkt, und man kann, wenn der Kohlenstoffgehalt des Bades
in diesem Augenblick noch ausreichend ist, eine Reduktion des Eisenoxids der Schlacke durch den Kohlenstoff des Bades herbeiführen,
was eine Trocknung der Schlacke bewirkt, die deshalb nicht mehr reaktiv ist, so daß eine Aufphosphorung durch
Rückkehr zum Gleichgewicht zwischen Schlacke und Metall vermieden wird. Diese letztere Arbeitsweise ist besonders im
Fall der Verarbeitung von Hämatit-Roheisen, anwendbar.
Selbstverständlich lassen sich im Rahmen der Erfindung Varianten und Verbesserungen von Einzelheiten sowie die Verwendung
äquivalenter Mittel vorstellen.
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Claims (7)
1. Verfahren zur Verarbeitung von Metallschmelzen durch
Einblasen wenigstens eines Fluids mittels aus die Wand oder den Boden des Schmelzenbehälters durchsetzenden und nicht
durch einen gemeinsamen Windkasten gespeisten Düsen austretender Strahlen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluidstrahlen auf wenigstens zwei gesonderte, mit dem Fluid bei voneinander unabhängig regulierbaren
Drücken gespeiste Gruppen so aufgeteilt sind, daß während einer bestimmten Blasdauer die bei einem mäßigen Fluiddruck
gespeiste eine Fluidstrahlengruppe aus Strahlen mit verhältnismäßig geringem Impuls darstellbar ist, während eine oder
die bei einem erheblich höheren Fluiddruck gespeiste andere Fluidstrahlengruppe aus Strahlen mit starkem Impuls besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Anwendung beim Frischen von Roheisen zu Stahl mit reinem Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der maximale Sauerstoffdruck stromauf der Gruppe
der zur Erzielung eines starken Impulses bestimmten Blasstrahlen zwischen 16 und 25 bar liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß während des Blasens von reinem Sauerstoff mit einem star*-
ken Impuls durch die eine Strahlengruppe die andere Strahlengruppe mit geringerem Impuls Sauerstoff bläst, der Kalkpulver
in Suspension enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß von dem starken Impuls bestimmter Blasstrahlen nur während eines Teils des Frischvorganges Gebrauch gemacht wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
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der Ansprüche 1 bis 4, mit die Wand oder den Boden des
Schmelzenbehälters durchsetzenden und nicht durch einen gemeinsamen Windkasten gespeisten Düsen zum Einblasen wenigstens
eines Fluids, von dem ein Teil mit starkem Impuls und ein anderer Teil mit schwächerem Impuls durchsetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (1 - 9) auf wenigstens zwei gesonderte, mit je eigener
Fluidzuführungs-Sammelleitung (10; 11) versehene Gruppen &1 - 3; 4-9) so aufgeteilt sind, daß jede Düsengruppe
(1-3; 4-9) mit einem von dem Einspeisungsdruck der anderen Gruppe(n) unterschiedlichen Fluiddruck speisbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 4 mit im Boden eines
Konverters angeordneten Blasdüsen, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (1, 2, 3) der Gruppe
mit starkem Impuls so verteilt sind, daß sie dem Mittelpunkt des Bodens am nächsten sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6 zur Verwendung
beim Frischen von Roheisen zu Stahl mittels reinen Sauerstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtdurchlaßquerschnitt
des Sauerstoffs in der Düsengruppe (1, 2, 3) mit starkem Impuls zwischen 10 und 40 % des Sauerstoff-Gesamtdurchlaßquerschnitts
aller Düsen (1 - 9) liegt.
509843/0586
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR7412784 | 1974-04-11 | ||
FR7412784A FR2267376B1 (de) | 1974-04-11 | 1974-04-11 |
Publications (3)
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DE2511862A1 true DE2511862A1 (de) | 1975-10-23 |
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ID=
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |