DE2510932C3 - Verfahren zur Herstellung von Rostschutzüberzügen auf feuchten bzw. unter Wasser befindlichen Stahlflächen, insbesondere Trinkwasserleitungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Rostschutzüberzügen auf feuchten bzw. unter Wasser befindlichen Stahlflächen, insbesondere TrinkwasserleitungenInfo
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Description
Der Rostschutz im Betriebszustand unter Wasser befindlicher Stahlflächen ist vielfach ein schwieriges
Problem. Dies gilt vor allem für die Erneuerung des Innenschutzes von Wasserleitungen. Diese wurden
jahrzehntelang nach der Herstellung im Tauchverfahren mit einem schmelzflüssigen, bei Normaltemperatur
festen bituminösen Überzug versehen. Die Rostschutzwirkung solcher Massen ist von der Wasserzusammensetzung
abhängig. In vielen Fällen bilden sich in solchen Leitungen aus Rost- und Kalkablagerungen Inkrustierungen,
durch welche der Querschnitt der Rohre betriebsstörend verengt wird. Um derartige Mangel zu
beheben, ist es üblich, die Inkrustierungen mit speziellen Kratz- bzw. Bohrgeräten aus den Leitungen zu
entfernen, wodurch der ursprüngliche Querschnitt wieder hergestellt wird.
Dabei wird aber zugleich die Stahloberfläche der Rohrinnenseite freigelegt und dem Rostabgriff ausgesetzt.
Das hat eine beschleunigte Neubildung von Rost und Inkrustierungen zur Folge. Während die ursprünglich
mit bituminösen Schutzschichten versehenen Rohre oft viele Jahre ohne Rostung waren, wird der
Rostungsprozeß und die Inkrustierung durch das Ausbohren stark beschleunigt. Diese Tatsache macht es
notwendig, daß solche Leitungen in Verbindung mit der Entfernung der Inkrustierungen auch einen neuen
Korrosionsschutz erhalten. Da die Leitungen aus Gründen der Wasserversorgung nur kurzfristig, in der
Regel über Nacht, außer Betrieb genommen werden können, ergibt sich die Notwendigkeit, daß Reinigung
und Korrosionsschutzerneuerung innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden müssen. Längere Außerbetriebnahme
als 8 Stunden erfordert die Verlegung einer Notleitung, was eine teuere und den Betrieb sowie den
Verkehr störende Maßnahme ist.
In der Praxis hat man diese Aufgabe vorzugsweise dadurch gelöst, daß man nach dem Ausbohren und
Reinigen der Leitung in diese eine bestimmte Menge Zementmörtel von beispielsweise sahniger Konsistenz
einfüllt und dannn einen Molch — das ist ein zylindrischer Körper mit etwas kleinerem Querschnitt
als der Innenquerschnitt des Rohres — mittels eines vorher eingebrachten Zugseils durch die Leitung zieht.
Dabei schiebt der Molch den Zementmörtel vor sich her und bei Vorhandensein geeigneter Abstandshalter
erreicht man, daß eine gewünschte Schicht des Zementmörtels auf der Rollirinnenfläche verbleibt und
dort erhärtet. Da hydratisierter Zement gute rostschützende Eigenschaften besitzt, kann durch eine solche
Beschichtung der angestrebte Korrosionsschutz der Leitung erzielt werden. Näheres über dieses Verfahren
ist aus der Literatur 1) zu entnehmen. Dieses übliche Verfahren hat aber verschiedene Nachteile:
1) Wenn der Zementmörtel von dem Molch durch die Leitung geschoben wird, dann dringt er auch seitlich in die Hausanschlüsse ein, wobei der Überschuß von dem nur in einer Richtung sich bewegenden Molch nicht entfernt wird, sondern der eingedrungene Zementmörtel die Hausanschlüsse zunächst verstopft. Man macht die Hausanschlußleitungen in der Regel dadurch wieder durchgängig, indem man innen ein Vakuum ansetzt und dadurch den noch weichen Zement-(10 mörtelpfropfen durch die Hausanschlußleitung hindurchsaugt und daraus entfernt Bei Abzweigungen und Hydranten muß ein Aufgraben erfolgen, damit dort der in die Abzweigung eingedrückte Mörtelpfropfen unmittelbar entfernt werden kann. fts 2) Bei Anwendung des Molches ist die Mörtelschicht in der Regel einige Millimeter und mehr stark, und häufig kommt es vor, daß der Mörtel zur Rohrsohle abläuft und dort eine dicke Schicht von oft mehr als
1) Wenn der Zementmörtel von dem Molch durch die Leitung geschoben wird, dann dringt er auch seitlich in die Hausanschlüsse ein, wobei der Überschuß von dem nur in einer Richtung sich bewegenden Molch nicht entfernt wird, sondern der eingedrungene Zementmörtel die Hausanschlüsse zunächst verstopft. Man macht die Hausanschlußleitungen in der Regel dadurch wieder durchgängig, indem man innen ein Vakuum ansetzt und dadurch den noch weichen Zement-(10 mörtelpfropfen durch die Hausanschlußleitung hindurchsaugt und daraus entfernt Bei Abzweigungen und Hydranten muß ein Aufgraben erfolgen, damit dort der in die Abzweigung eingedrückte Mörtelpfropfen unmittelbar entfernt werden kann. fts 2) Bei Anwendung des Molches ist die Mörtelschicht in der Regel einige Millimeter und mehr stark, und häufig kommt es vor, daß der Mörtel zur Rohrsohle abläuft und dort eine dicke Schicht von oft mehr als
1 cm Stärke bildet Dadurch wird insgesamt der Rohrquerschnitt oft unerwünscht stark verringert
und die Leistungskapazität der Rohrleitung herabgesetzt
3) Der Zementmörtel benötigt eine Erhärtungszeit von in der Regel mehreren Stunden bis zu einem
Tag. Vorher kann man kein Wasser durch die Leitung lassen, weil sonst der Mörtel weggeschwemmt wird. Man kann die Erhärtungszeit wohl
durch !Zusatz eines Erhärtungsbeschleunigers verkürzen, aber dadurch treten Schwierigkeiten beim
Arbeitsablauf ein, denn dann kann es vorkommen, daß der Mörtel schon während des Arbeitsvorganges erstarrt, was insbesondere bei Arbeitsunterbrechungen möglich ist Weiterhin können Verstopfungen der Abzweigungen auftreten, wenn der
Mörtel nicht schnell genug entfernt wird. Aus diesen Gründen ist es nicht zweckmäßig, die an sich
regulierbare Erstarrungszeit des Zementmörtels zu verkürzen; sie muß sogar vielfach verlängert
werden. Insgesamt ergeben sich dadurch unerwünscht lange Wartezeiten vor Inbetriebnahme
der Leitung.
4) Teilweise wird die Zementmörtelbeschichtung auch in der Weise aufgebracht, daß eine aus
Zement, Feinsand und Wasser bestehende Mörtelmasse durch eine Schlauchleitung in die zu
beschichtende Rohrleitung gepumpt und dort mittels eines Spritzkopfes oder eines Schleuderrades gegen die Rohrinnenwandung geschleudert
wird, wobei bei kontinuierlich fortschreitender Bewegung eine gleichmäßige Beschichtung entsteht Das Verfahren hat den Vorteil, daß sich damit
dünnere Schichten aufbringen lassen als beim beschriebenen Molchverfahren und daß Hausanschlüsse und Abzweigungen nicht verstopft werden, weil an diesen Stellen nur die auf die
Lochfläche kommende geringe Materialmenge in die Abzweigungen eindringt und dort in Form von
Spritzern an der Wandung ohne wesentliche Störung des Querschnittes erhärtet.
Eine große Schwierigkeit des Verfahrens besteht darin, daß, um Verstopfungen der Pumpe und der
Materialleitung zu vermeiden, die Auskleidungsmasse erst erstarren darf, wenn nach dem Mischprozeß die
Masse verarbeitet ist und Schläuche und Geräte mit Wasser gereinigt sind. Dafür sind, Störungen miteingerechnet, in der Regel mehrere Stunden notwendig. Die
für die üblichen Portlandzemente vorgeschriebene Zeit für den Erstarrungsbeginn beträgt nach DIN 1164
mindestens 1 Stunde. Deshalb ist es in der Regel notwendig, der Auskleidungsmasse einen Erstarrungsverzögerer zuzufügen.
Die Erstarrung von aus Zement, Sand und Wasser bestehender Mörtelmasse ist ein Vorgang, der sich über
längere Zeit allmählich abspielt. Für das Erstarrungsende ist in der DIN eine Zeit von höchstens 12 Stunden
vorgeschrieben. Da Erstarrungsbeginn und Erstarrungsende zusammenhängen, bedeutet dies, daß ein Mörtel
mit langem Erstarrungsbeginn auch eine lange Erstarrungszeit hat und diese bei Anwendung eines Verzögerers wesentlich über 12 Stunden liegen kann.
Ein erstarrter Zementmörtel ist aber noch keineswegs durchgehärtet und wenn in diesem Zustand die
Leitung in Betrieb genommen wird, kann durch das strömende Wasser noch Zement und Feinsand der noch
nicht erhärteten Beschichtung fortgespült werden, was im Hinblick auf den Verbraucher und die Funktion der
Meßgeräte denkbar unerwünscht ist Derartige Mängel werden in der Praxis des öfteren festgestellt
In der Praxis bedeutet dies, daß die Zementmörtelbeschichtung meist mindestens 24 Stunden erhärten muß,
ehe die Leitung wieder in Betrieb genommen werden kann. Solange kann die Wasserversorgung der Bevölkerung jedoch nicht unterbrochen werden, sondern ist es
dann unumgänglich, eine Notversorgung mit provisorischen Leitungen einzurichten. Diese Maßnahme ist
ίο jedoch sehr kostspielig, bringt Schwierigkeiten mit den
Verbrauchern und ist darüber hinaus umständlich und verkehrsstörend.
Durch die im folgenden beschriebene Erfindung ist es gelungen, diese Schwierigkeiten zu beheben. Das
Verfahren besteht darin, daß zur Herstellung von Rostschutzüberzügen auf im Betriebszustand feuchten
bzw. unter Wasser befindlichen Stahlflächen, insbesondere Trinkwasserleitungen, eine vorwiegend aus Zement, Wasser, Feinsand und organischem Bindemittel
bestehende Zementmörtelpaste in bekannter Weise durch Spritzen, Schleudern oder auf andere Art
aufgebracht wird und daß unmittelbar nach dem Aufbringen der Beschichtung der Hydratations- und
damit Verfestigungsvorgang der Zementmörtelpaste
durch Trocknung mit Luft, insbesondere Warmluft,
unterbrochen wird und sich erst nach der Befüllung der Rohrleitung mit Wasser fortsetzt und allmählich zum
Abschluß kommt Dazu verwendet man vorzugsweise getrocknete, weitgehend wasserfreie Luft Die verwen
dete Luft wird vorteilhaft so weit erwärmt, daß sie sich
auch beim Durchströmen der im kalten Erdreich liegenden Leitungen nicht bis zum Taupunkt abkühlt,
sondern noch in der Lage ist das Wasser aus der Zementbeschichtung in Dampfform aufzunehmen.
Günstigenfalls kann ein gesonderter Trocknungsvorgang entfallen, wenn die zum Betrieb der Materialspritze bzw. des Schleuderrades notwendige Druckluft
getrocknet und/oder vorgewärmt ist, so daß der Trocknungsvorgang der wasserhaltigen Beschichtung
unmittelbar mit dem Beschichtungsvorgang einsetzt
Als vorteilhafte organische Bindemittel in der Zementmörtelpaste sind schwer- bzv/. unverseifbare
Harze auf Ac;ylat- bzw. Methacrylatbasis, die in einer Menge von 4 bis 20%, vorzugsweise 6 bis 10%, des
Zementgehaltes der Beschichtungsmasse zugesetzt werden.
Wenn die Auskleidungsmasse wie üblich nur aus Zement und Wasser bestände, würde lediglich eine
Schicht aufgetrockneten, losen Zementpulvers auf der
Wandung verbleiben. Um diese Zementpulverschicht so
weit zu binden, daß sie wasserbelastbar ist und nicht durch das nach Inbetriebnahme der Leitung vorbeiströmende Wasser fortgetragen wird, erhält die übliche
Grundmischung aus Zement und Wasser erfindungsge-
maß einen Zusatz eines flüssigen organischen Bindemittels, vorzugsweise einer Kunststoffdispersion. Dieser
Zusatz bewirkt, daß nach dem Wasserentzug und damit der Unterbrechung der Hydratation die verbleibende,
an sich lose Zementpulverschicht so weit gebunden
wird, daß die Beschichtung sofort nach Trocknung gegen strömendes Wasser widerstandsfähig ist.
Die Kunststoffbildung der Zementeilchen ist nur schwach und hat vor anderem die vorübergehende
Aufgabe, den Zement so lange zu binden, bis nach
Einfließen des Wassers die Zementhydratation weitergeht und sich allmählich der Zementstein ausbildet.
Mit der nachstehenden Skizze wird versucht, diese Vorgänge graphisch darzustellen.
Erhärtun q zement gebundener Auskleidun c?smassen für Wasserrohre, u.a.
Zement-
Stein |
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if o>* £■! |
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45
Auf der Ordinate ist der Übergang vom flüssigen Verarbeitungszustand über den zunehmend fester
werdenden (Erstarrungsbeginn und Erstarrungsende) zum wasserbelastbaren und schließlich ausgehärteten
Zementstein aufgetragen. Auf der Abszisse ist die Zeit aufgetragen.
Betrachtet man den Erhärtungsverlauf beim bisher üblichen Verfahren unter Verwendung von Zementmörtel
dann sieht man, daß bei diesem Beispiel die Erstarrung bei 4 Stunden einsetzt und nach 12 Stunden
das Erstarrungsende erreicht ist. Die volle Wasserbelastbarkeit ist erst nach etwa 24 Stunden gegeben, und
die völlige Durchhärtung dauert, wie vom Zement bekannt, Wochen.
Bei der erfindungsgemäßen Mischung ist aus Gründen der guten Verarbeitbarkeit die Erstarrungszeit
etwas verzögert Nach der Verarbeitung, die sich in der Regel innerhalb 1—3 Stunden nach de«· Mischung
abspielt, wird erfindungsgemäß die Zei.ientschicht
getrocknet, wodurch innerhalb kurzer Zeit durch die nach der Trocknung einsetzende Kunstharzbindung der
Zement so weit gebunden wird, daß die Beschichtung wasserbelastbar ist.
Die dafür benötigte Zeit wird im allgemeinen wenige Stunden sein, so daß es dadurch möglich ist, die
Rohrsanierung einschließlich der vorausgehenden Reinigung innerhalb 8 Stunden und damit z. B. in der
Nachtzeit zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens durchzuführen. Dadurch erübrigt sich die teure Verlegung
einer Notleitung, denn die Unterbrechung der Wasserversorgung in der Nacht kann den Verbrauchern
zugemutet werden.
55
60
(>s
Erhärtungszeit in StcL
Bei dem bisher üblichen Auskleidungsverfahren unter Verwendung von gewöhnlichem Zementmörtel ergibt
sich für den Verarbeiter entweder ein früher Erstarrungsbeginn oder ein spätes Erstarrungsende. Im ersten
Fall muß er mit Verarbeitungsschwierigkeiten rechnen, im anderen Fall mit einer tagelangen Zeitspanne bis zur
Wasserbelastbarkeit. Die von verschiedenen Seiten gemachten Beobachtungen, daß das Wasser nach der
üblichen Auskleidung mit Zementmörtel, Feinsand- und Zement-Bestandteile mitgeführt, hängt damit zusammen,
daß wegen der Dringlichkeit der Wasserversorgung der Zeitpunkt der vollen Wasserbelastbarkeit der
Beschichtung oft nicht abgewartet werden kann.
Es kann eingewandt werden, daß die beiden erfindungsgemäßen Maßnahmen, nämlich Trocknung
einerseits und Kunststoffzusatz andererseits, keinen wesentlichen Erfindungschritt darstellen, denn Belüftung
und Trocknung ist bei Rohrauskleiuungen bekannt, desgleichen der Zusatz von Kunststoffen, insbesondere
Kunststoffdispersionen 2:u wässerigen Zementmörteln.
Dazu ist folgendes zu sagen: Die Trocknung und damit Unterbrechung der Hydratation von wässerigen
Zementmassen ist eine den Erfahrungen des Fachmanns völlig widersprechende Maßnahme, denn die Zementtechnologie
ist stets darauf ausgerichtet, das Wasser in der Mörtelmischung zurückzuhalten, weil nur dann die
Hydratation und Festigkeitsentwicklung fortschreitet. Optimale Bedingungen sind Feucht- und Wasserlagefung
der Zementmörtel, wie aus den verschiedenen Prüfvorschriften für Zementmörtel bekannt ist (z. B. 28
Tage Wasserlagerung bei der Zementprüfung nach DIN 1164V Die bei dem erfinduneseemäßen Verfahren
vorgesehene Trocknung der nicht erhärteten Zementmasse ist also keine für den Fachmann naheliegende
Maßnahme, sondern das Gegenteil.
Auch der erfindungsgemäße Kunststoffzusatz zu der wässerigen Zementmörtelmasse ist als solcher bekannt
und auch möglicherweise schon bei der Zementauskleidung von Wasserrohrleitungen angewandt worden. In
diesem Fall ist die Kunststoffmasse aber ein Bestandteil der nur hydraulisch auf übliche Weise allmählich
erhärtenden Mörtelmasse; der Kunststoff übernimmt zu ι ο keinem Zeitpunkt die Funktion-des Bindemittels, wie es
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Zeit zwischen Wasserbelastung und Ausbildung des Zementsteins
der Fall ist.
Die Menge Kunststoffbindemittel im Verhältnis zu is
Zement ist deshalb ziemlich gering; sie liegt zwischen 4 bis 20%, vorzugsweise zwischen 6 bis 10%. Sie ist
deswegen so niedrig, weil je höher der Kunststoffanteil, desto dichter die Schicht nach der Trocknung ist. Dies
soll aber vermieden werden, damit durch die bei geringem Bindemittelanteil verbliebenen Poren Wasser
in die Beschichtung eindringen kann, was zur Hydratisierung und damit zur Zementsteinbildung notwendig
ist.
Die Zementkomponente des Beschichtungsmaterials besteht vorzugsweise aus Portlandzement, gegebenenfalls
in Kombination mit wenig Hochofenschlacke (Eisenportlandzement) und viel Hochofenschlacke
(Hochofenzement). Weiterhin sind geeignet Mischungen von Portlandzement mit Puzzolanen, vorzugsweise
Traßzement, gegebenenfalls auch Ölschieferzement und Tonerdezement.
Das der Zement-Wasser-Suspension zuzufügende flüssige organische Bindemittel besteht vorzugsweise
aus einer Kunststoffdispersion. Vorzugsweise werden verwendet Dispersionen schwer bzw. unverseifbarer
Harze, insbesondere auf Acrylat- bzw. Methacrylatbasis. Die erfindungsgemäße Stoffmischung aus wässeriger
Zementsuspension mit Zusatz eines flüssigen organischen Bindemittels enthält je nach den besonderen
Verhältnissen Zuschlagstoffe, insbesondere Feinsande, weiterhin Farbpigmente, Antiabsetzmittel, Netzmittel,
Asbest und übliche Zementzusatzmittel.
Die verfahrensgemäße Trocknung der auf übliche Weise nach der Rohrreinigung aufgebrachten wasserhaltigen
Beschichtungsmasse kann mittels Durchblasens vorgetrockneter kalter und/oder erwärmter Luft
geschehen, desgleichen mittels erwärmter Luft aus der Umgebung. Im letzteren Fall muß gewährleistet sein,
daß diese Luft beim Durchströmen der im kalten Erdreich liegenden Leitung sich nicht bis zum Taupunkt
abkühlt, sondern noch in der Lage ist, das Wasser aus der Beschichtung aufzunehmen. Vorteilhaft ist es, die in
der Regel beim Verarbeiuingsprozeß notwendige
Druckluft zur Trocknung der w ssci hakigen Beschichtung mit heranzuziehen.
Um die Durchtrocknung der aufgebrachten wasserhaltigen
Beschichtung zu beschiel "iigen, kann ein Teil
des Anmachewassers durch wasse isliche, raschflüchtige Lösungsmittel, vorzugsweise Aihanol, ersetzt werden.
Dadurch bildet sich mit dem Wasser zusammen ein leicht verdunstbares Gemisch, wodurch der Arbeitsfortschritt
beschleunigt und die Durchtrocknung erleichtert wird. Der Anteil an wasserlöslichem Verdünnungsmittel
kann 5 bis 75% des GesäfiHwäSsergehaits der Mischung
betragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt einen großen technischen Fortschritt; es ist möglich, damit
Rohrnetzabschnitte innerhalb weniger Stunden, das heißt praktisch über Nacht, mit einem zuverlässigen
rostschützenden Überzug zu versehen. Es wird dadurch die kostspielige und viele Erschwernisse bringende
Verlegung einer Notleitung erübrigt. Hinzu kommt, daß die erfindungsgemäße Beschichtung in keiner Weise
Zement- und Sandpartikeln an das Wasser abgibt, wie es bei dem üblichen Verfahren häufig der Fall ist und als
sehr störend empfunden wird.
Zu 10 Teilen Acrylharzdispersion 50%ig werden 2 Teile Asbest, 1 Teil feinstdisperse Kieselsäure, 03 Teile
Erhärtungsverzögerer für Zement, 03 Teile Entschäumungsmittel
und 21,4 Teile Wasser hinzugegeben und intensiv gerührt In dieses Gemisch werden 65 Teile
Portlandzement 350 langsam zugegeben und so lange gerührt, bis eine knollenfreie Masse von dickflüssigsahniger
Konsistenz entsteht
Diese Masse wird mittels einer geeigneten Pumpe durch eine Schlauchleitung in die zuvor von Inkrustationen
gereingte Wasserleitung eingeführt und mittels einer Schleudervorrichtung auf die Rohrinnenwandung
in einer Schichtstärke von 1—2 mm aufgetragen. Anschließend wird Warmluft durch die Leitung
geblasen, so lange, bis die Beschichtung getrocknet ist was zum Beispiel durch Reiben mit der Hand am
Austrittsende der Luft festgestellt werden kann. Anschließend kann die Leitung angeschlossen und mit
Wasser in Betrieb genommen werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Hersteilung von Rostschutzüberzügen
auf im Betriebszustand feuchten bzw. unter Wasser befindlichen Stahlflächen, insbesondere
Trinkwasserleitungen, unter Verwendung einer in bekannter Weise durch Spritzen, Schleudern oder
auf andere Art aufzubringenden, vorwiegend aus Zement, Wasser, Feinsand und organischem Binde- ι ο
mittel bestehenden Zementmörtelpaste, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach dem
Aufbringen der Beschichtung der Hydrations- und damit Verfestigungsvorgang der Zementmörtelpaste
durch Trocknung mit Luft, insbesondere Warmluft, unterbrochen wird und sich erst nach der
Befüllung der Rohrleitung mit Wasser fortsetzt und allmählich zum Abschluß kommt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Trocknung der frisch aufgebrachten,
wasserhaltigen Zementmörtelpaste getrocknete, weitgehend wasserfreie Luft durch die Leitung
geblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Trocknung der frisch aufgebrachten,
wasserhaltigen Zementmörtelpaste Luft der Umgebung verwendet wird, die so weit erwärmt ist,
daß sie sich auch beim Durchströmen der im kalten Erdreich liegenden Leitungen nicht bis zum Taupunkt
abkühlt, sondern noch in der Lage ist, das
Wasser aus der Zementbeschichtung in Dampfform aufzunehmen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Betrieb der Materialspritze
bzw. des Schleuderrades in der Regel notwendige Druckluft getrocknet und/oder vorgewärmt ist, so
daß der Trocknungsvorgang der wasserhaltigen Beschichtung unmittelbar mit dem Beschichtungsvorgang
einsetzt
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zementmörtelpaste als organisches
Bindemittel schwer- bzw. unverseifbare Harze auf Acrylat- bzw. Methacrylaίbasis in einer Menge
von 4 bis 20%, vorzugsweise 6 bis 10% des Zementgehaltes der Beschichtungsmasse zugesetzt
werden.
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---|---|---|---|---|
DE3010525C2 (de) * | 1980-03-17 | 1983-03-03 | Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf | Verfahren zur Herstellung einer korrosionsbeständigen Schutzschicht auf der Innenfläche von Stahlrohren |
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- 1975-03-13 DE DE19752510932 patent/DE2510932C3/de not_active Expired
-
1976
- 1976-03-12 BE BE165112A patent/BE839507A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE839507A (fr) | 1976-09-13 |
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