DE2507918B2 - Regenerierfähiger elektrischer Kondensator, insbesondere Stapel- oder Schichtkondensator - Google Patents
Regenerierfähiger elektrischer Kondensator, insbesondere Stapel- oder SchichtkondensatorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen regenerierfähigen elektrischen Kondensator, insbesondere Stapeloder
Schichtkondensator, welcher Deckfolien aus Kunststoff, Kunststoffdielektrika und auf die Deckfolien
bzw. Dielektrika aufgedampfte Aluminiumschichten als Beläge enthält und in welchem die an die Beläge
angrenzenden Kunststoffschichten einen Luftspalt freilassen oder ohne nennenswerten Druck von den
Dielektrikumsschichten abgehoben werden können.
Ein derartiger Kondensator ist aus dem Patent gemäß DE-PS 22 47 260 bekannt. In dieser Patentschrift ist für
einen regenerierfähigen Belag eine maximale Flächenleitfähigkeit von 3 S angegeben. Aus den AT-Patentschriften
1 59 883 und 1 53 989 sind Kondensatoren mit Papierdielektrikum und Belägen aus Cd oder Zn
bekannt, welche bis 5 μπι dicke Beläge aufweisen und regenerierfähig sein sollen. Dort wird ein Schmelzen der
Beläge unter Bildung von Metalltröpfchen angestrebt. Derartige Metalltröpfchen bewirken durch ihre Wärmekapazität
bei Anwendung des Verfahrens auf die heute üblichen Kunststoffdielektrika die Bildung von
Schmelzdurchschlägen und von leitfähigen Brücken.
Unter Deckfolien werden den Kondensator begrenzende, nicht im elektrischen Feld liegende Folien
verstanden. Sie können einen der Kondensatorbeläge tragen oder unmetallisiert sein.
Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, besteht darin, bei einem Kondensator der
eingangs beschriebenen Art den Verlustfaktor zu senken und die Korrosionsbeständigkeit der Beläge zu
erhöhen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß beide Beläge Flächenleitwerte zwischen
etwa 3 und etwa 20 S aufweisen.
Bei regenerierfähigen Kondensatoren üblicher Bauart ist für die Gewährleistung der Regenerierfähigkeit
eine Begrenzung der Flächenleitfähigkeit der Beläge auf etwa 1,5S notwendig. Die Erkenntnis, die der
vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, besteht darin, daß eine Regenerierfähigkeit bei relativ dicken Belägen
gewährleistet ist wenn bei einem Durchschlag die entstehenden heißen Gase und Dämpfe schnell entweichen
bzw. sich ausdehnen und abkühlen können. Dies ist stets gegeben, wenn nur wenige Folien im Kondensator
übereinanderliegen, und wenn die einzelnen Lagen nicht durch einen Wickelzug oder anders gearteten Druck
senkrecht zur Folienausdehnung aufeinandergepreßt werden. Hierunter fallen also auch Kondensatoren,
welche zwar gewickelt sind, in denen aber durch konstruktive Maßnahmen zwischen den einzelnen
Lagen Luftspalte vorhanden sind.
Unter einem regenerierfähigen Kondensator wird ein Kondensator verstanden, in welchem durch Vorausbrennen
vorhandener Kurzschlüsse, z. B. mit impulsartiger Spannungsbelastung, eine hohe Isolation erreicht
werden kann und eine größere Zahl von Durchschlägen bis zu einem Belagsabbrand von einigen Prozent der
Kapazität einwandfrei ausheilt
Die Erfindung kann auf Schichtkondensatoren auch dann angewendet werden, wenn die einzelnen Beläge,
Dielektrika und Deckfolien mit einem der üblichen Kaschierverfahren für Kondensatorfolien zusammenkaschiert
sind. Auch eine Stärke der Deckfolien von etwa 200 μπι oder eine entsprechende Stärke der über der
Durchschlagstelle liegenden Kondensatorteile bei einem dickeren Schichtpaket stört die Regenerierfähigkeit
noch nicht merklich.
Das Regeneriervermögen von Kondensatoren hängt
bekanntlich u.a. von den Energieumsätzen bei den Regenerierdurchschlägen ab, also von der anliegenden
Spannung und der sich entladenden Kapazität.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt
so sich, wenn die Dielektrika Durchschlagfeldstärken von maximal 30 V/μπ) und die Beläge Flächenleitwerte von
15—2OS aufweisen. Dies läßt sich vorteilhaft realisieren, wenn die Dielektrika aus 30 μπι starkem Polystyrol
bestehen und die bei einem Durchschlag sich entladende Kapazität 100 pF nicht überschreitet
Ebenfalls günstige Ergebnisse zeigt ein Kondensator, in welchem die Dielektrika aus 20 μπ>
starkem Polyäthylen bestehen und die bei einem Durchschlag sich entladende Kapazität 100 pF nicht überschreitet
Ein besonders geringer Druck zwischen den verschiedenen Folien des Kondensators wird erreicht wenn
zwischen zwei Deckfolien nur eine oder wenige Dielektrikumsfolien und die entsprechenden Beläge
angeordnet sind und die Deckfolien und Beläge nur durch eingeschmolzene Anschlußdrähte zusammengehalten
werden. Letzteres kann gemäß den aus der DE-OS 22 47 260 bekannten Verfahren erreicht werden.
In erfindungsgemäßen Kondensatoren mit kleinen
Dielektrikumsstärken regenerierten Belägen bis zu etwa 2OS auch bei hohen Feldstärken, da die
Dui'chschlagsenergie stark von der angelegten Spannung
abhängt Aus diesem Grunde darf sich beim Regenerierdurchschlag auch eine größere Kapazität
entladen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist gegeben, wenn die Dielektrika eine Stärke von Op bis
2 μπι und eine Durchschlagsfestigkeit von mindestens
150 V/μΓΠ aufweisen und die sich bei einem Durchschlag
entladende Kapazität 5 nF nicht überschreitet
Die Vorteile der bekannten hochwertigen Dielektrika lassen sich in einem erfindungsgemäßen Kondensator
voll ausnutzen, wenn er Dielektrika mit einer Stärke von etwa 1 μΐη aus einem der Stoffe Polyphenylenoxid,
Polystyrol, Polykarbonat enthält und wenn die bei einem Durchschlag sich entladende Kapazität 2 nF nicht
überschreitet
Das Regeneriervermögen erfindungsgemäßer Kondensatoren liegt zwischen dem der regenerierfähigen
Rundwickelkondensatoren, die auf der Basis von metallisiertem Polykarbonat aufgebaut sind, und dem
der regenerierenden Polystyrolkondensatoren, deren Regenerierfähigkeit durch Lackschichten aus Zelluloseazetat
verbessert ist
Vorteilhaft wird die Erfindung auch bei Kondensatoren eingesetzt, in denen die Beläge auf die Dc :kfolien
aufgedampft und mit einem dazwischenliegenden Dielektrikum zusammenkaschiert sind.
Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in der Möglichkeit, die Deckfolien speziell auf ihre mechanischen
und thermischen Belastungen hin zu dimensionieren, das Dielektrikum dagegen nur nach elektrischen
Gesichtspunkten. Durch eine stoffschlüssige Verbindung der einzelnen Schichten wird das Verhalten der
Kondensatoren in Feuchte verbessert.
Als Materialien für die Dielektrika eignen sich
insbesondere Polystyrol, Polyäthylen und Polypropylen, da diese günstige dielektrische Werte aufweisen.
Eine günstige mechanische Festigkeit und eine ausreichende Flexibilität werden erreicht, wenn nur eine
oder wenige Dielektrikumsfolien im Kondensator enthalten sind und die Deckfolien eine Stärke von etwa
50 μηι aufweisen.
Die Erfindung wird nun an Hand von zwei Figuren näher erläutert; sie ist nicht auf die in den Figuren
gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
In Fig. 1 ist zwischen zwei Deckfolien 1 und 5 eine
Dielektrikumsfolie 3 angeordnet Die Beläge 2 und 4 sind auf die Deckfolien 1 bzw. 5 aufgebracht Alle
Schichten sind stoffschlüssig miteinander verbunden. Der Kondensator wird durch Einschmelzen von
Anschlußdrähten in Pfeilrichtung A und B zusammengehalten
und kontakliert Beim Durchschlag entstehen an den Enden des Durchschlagkanals 8 zwischen Deck-
und Dielektrikumsfolie kurzzeitig örtlich eng begrenzte und mit heißen, sich rasch abkühlenden Gasen und
ίο Dämpfen gefüllte Blasen 7, deren Ausbildung hier im
Gegensatz zum Rundwickelkondensator nur ein geringer Druck entgegenwirkt Die Regenerierfähigkeit ist
dadurch gewährleistet Die Blasen verschwinden nach Abkühlung der Gase und Kondensation der Dämpfe
praktisch vollständig.
Gemäß F i g. 2 ist auf die Deckfolie 1 der Belag 2 aufgebracht, auf diese eine Dielektrikumsschicht 3 z. B.
auflackiert oder aufkaschiert und ein weiterer Belag 4 aufgebracht. Zwischen dem Belag 4 und der abschließenden
Deckfolie 5 liegt ein Luftspalt 6, der die Regeneriergase aufnehmen kann. Alle Schichten des
Kondensators werden durch Einschmelzen von Anschlußdrähten in Pfeilrichtung A und B miteinander
mechanisch fest verbunden, die Beläge werden gleichzeitig kontaktiert Dadurch werden Druck und Temperatur
an der Durchschlagstelle klein gehalten und evtl. leitende Zersetzungsprodukte im Luftspalt 6 auf eine
größere Fläche verteilt. Im Bereich des gegenpoligen Belags 2 kann sich gleichzeitig eine nach kurzer Zeit
wieder verschwindende Blase 7 am Ende des Durchschlagskanals 8 ausbilden. Der Luftspalt 6 liegt
außerhalb des elektrischen Feldes, beeinflußt also die Kapazitätenkonstanz nicht.
Das Dielektrikum 3 besteht bei großen Energieumsätzen
vorteilhaft aus Stoffen, welche die Regenerierfähigkeit fördern. Dadurch wird das Regeneriervermögen
noch weiter verbessert. Im Bereich der Schnitt- bzw. Sägekanten von Schichtkondensatoren, wo ein einwandfreier
Zutritt des Luftsauerstoffs möglich ist, werden besonders günstige Regeneriereigep.schaften
erreicht
Die in den Figuren dargestellten Aufbauformen haben auch den Vorteil, daß der dicke Belag 4 ohne
Schwierigkeil auf das relativ dünne Dielektrikum 3 aufgedampft werden kann, da dieses wiederum mit dem
dicken Belag 2 und der Deckfolie 1 stoffschlüssig verbunden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Regenerierfähiger elektrischer Kondensator, insbesondere Stapel- oder Schichtkondensator,
welcher Deckfolien aus Kunststoff, ein oder mehrere Kunststoffdielektrika und auf die Deckfolien bzw.
Dielektrika aufgedampfte Aluminiumschichten als Beläge enthält und in welchem die an die Beläge
angrenzenden Kunststoffschichten einen Luftspalt freilassen oder ohne nennenswerten Druck von den
Dielektrikumsschichten abgehoben werden können, dadurch gekennzeichnet, daii beide Beläge
Flächenleitwerte zwischen etwa 3 und etwa 20 S aufweisen.
2. Regenerierfähiger elektrischer Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dielektrika Durchschlagsfeldstärken von maximal 30 V/um und die Beläge Flächenleitwerte von
15—20 S aufweisen.
3. Regenerierfähiger elektrischer Kondensator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dielektrika aus 30 μπι starkem Polystyrol bestehen und die bei einem Durchschlag sich entladende
Kapazität 100 pF nicht überschreitet
4. Regenerierfähiger elektrischer Kondensator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dielektrika aus 20 μπι starkem Polyäthylen bestehen und die bei einem Durchschlag sich entladende
Kapazität 100 pF nicht überschreitet
5. Regenerierfähiger elektrischer Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß er
Dielektrika mit einer Stärke von 0,5—2 μπι und einer Durchschlagsfestigkeit von mindestens
150 V/μτη enthält und daß die bei einem Durchschlag
sich entladende Kapazität 5 nF nicht überschreitet.
6. Regenerierfähiger elektrischer Kondensator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er
Dielektrika mit einer Stärk·: von etwa 1 μπι aus
einem der Stoffe Polyphenylenoxid, Polystyrol, Polykarbonat enthält und daß die beim Durchschlag
sich entladende Kapazität 2 nF nicht überschreitet.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8230 | Patent withdrawn |