DE2507631C3 - Verfahren zum Erzeugen von rostfreiem Stahl sowie Lichtbogenofen zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von rostfreiem Stahl sowie Lichtbogenofen zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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- DE2507631C3 DE2507631C3 DE19752507631 DE2507631A DE2507631C3 DE 2507631 C3 DE2507631 C3 DE 2507631C3 DE 19752507631 DE19752507631 DE 19752507631 DE 2507631 A DE2507631 A DE 2507631A DE 2507631 C3 DE2507631 C3 DE 2507631C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von rostfreiem Stahl unter vermindertem Druck sowie
einen Lichtbogenofen zur Durchführung dieses Herstellungsverfahrens.
Die bisher bekannten Lichtbogenofen sind so angelegt, daß unter Atmosphärendruck geschmolzen
und raffiniert wird, so daß sie nicht hermetisch abgedichtet sind. Solche Öfen benötigen Staubsammler
zum Schutz gegen Luftverunreinigungen. Außerdem wird eine große Menge an kalter Außenlufi durch die
Ofenöffnungen in diese eingesaugt, was einen entsprechenden Wärmeverlust bedeutet und den Wärmeui'·
kungsgrad des Lichtbogenofens herabsetzt. Darübe; hinaus verursacht bei den bekannten Lichtbogenöfen
der zwischen Jen Elektroden und dem Rohmaterial erzeugte und letzteres scnmelzendc Lichtbogen einen
erheblichen Lärm von mehr als 100 I-hon. was die Arbeitsbedingungen und den umgcbcndei. Lebensraum
sehr schädlich beeinträchtigt. Außerdem ! roten durch
die (M'enöffnii!,).' Warmekonvektioiien und -vah'lung
aus. und der unter Atmospharendi in k unter dem
Lichtbogen erhitzte LuftsuckMoll wird in Stickoxide
(NO1) umgewandelt. vsas ein erhebliches l.ul'uer
schmui/ungsproblem darstellt.
Schließlich ist es bei den bekannten Lichtbogenofen unvermeidlich, daß die Oberilaehen der (iivnhiielektri 1
den durch Oxidation verschleißen. Die·· erhöht die
r.lcktrodeiikosieii und somit due Kosten ttir das besäum1
li'i-vir-lliiin'sv erlahren.
Die Anwendung der bisher bekannten Lichtbogenofen bringt also zahlreiche Nachteile mit sich.
In den letzten Jahren ist auf der ganzen Welt eine
Schrottrohstoffverknappung zu beobachten. Außerdem unterliegt die Ansiedlung von Stahlwerken räumlichen Einschränkungen, sind die Investitionskosten enorm angestiegen und müssen Maßnahmen zur Vermeidung
von Umweltverschmutzung getroffen werden. Um diese Bedingungen zu erfüllen, ist ein direktes Reduktionsverfahren
entwickelt worden, das in der Fachwelt Aufsehen erregt hat. Aus dieser Entwicklung hat sich eine
Kleinanlage auf der Basis einer Kombination einer Anhice zur Erzvorbehandlung, eines Schachtofens,
eines elektrischen Ofens und eines kontinuiei Ik hen
Gießverfahrens ergeben.
Bei der Weiterverarbeitung der durch Direktreduktion gewonnenen Einsatzstoffe ist es wünschenswert,
die folgenden vier Probleme zu lösen:
Im FaIIe des Schmel/ens durch den Raffinierofen
muß eine weitere Redukiionsreaktio;· in
< 1,1:■-,· gesei/i
fco «erden.
2. Die Riii'koxidation von I.im. iischvv amm mit großer
Aktivität mu J verhindert werden.
j. Beim kontinuierlichen Schmelzen muH der Lichtbogen
stabilisiert werden.
(15 4. Beim Lichibogenschrnel/en muß die elektrische
Stromleistung erhöht werden. ν
Aufgabe der l-'rfindiinji ist deshalb die Schaffung eines
Verfahrens /um Ιτ/eugcn von rostfreiem Stahl, bei dem
Li.
alle im Zusammenhang mit den bekannten Verfahren genannten schwierigen Probleme ausgeschaltet werden
können.
Ein weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung
eines hermetisch abgeschlossenen Lichtbogenofens zur Durchführung des Herstellungsverfahrens.
Die erste der Erfindung gestellte Aufgabe wird durch
ein Verfahren zur Erzeugung von rostfreiem Stahl gelöst, da^ erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet
ist, daß halbreduzierte Chrompellets und reduzierte Eisenpellets unter vermindertem Druck in einem
hermetisch abgedichteten Lichtbogenofen, in dem der in seinem Inneren herrschende verminderte Druck eingestellt werden kann, geschmolzen, gefrischt; und raffiniert
werden. ,
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist die Schaffung eines hermetisch abgedichteten Lichtbogenofen, indem
der in seinem Inneren herrschende verminderte Druck eingestellt werden kann. Dieser Ofen zeichnet sich
dadurch aus. daß das Verhältnis seines inneren Durchmessers zu seiner Innent.iefe 0,5 bis 2,0 beträgt,
daß er vakuumdichte Verschlußmittel enthält, die zwischen dem Ofendeckel und dem Ofengefäß angeordnet sind, daß er teleskopartige Mittel zum Abdichten der
zwischen dem Ofendeckel und der durch diese hindurchragenden Elektroden gebildeten Spalten ent
hält sowie eine Austrittsöffnung, die mit einem druckreduzierenden Mittel lösbar verbunden ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung im einzelnen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein schematisches Fließdiagramm der Stufen
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine Vorderansicht einer Ausführungsform des
hermetisch abgedichteten Lichtbogenofens nach der Erfindung,
F i g. 3 einen teilweisen Senkrechtschnitt durch den in
F i g. 2 dargestellten Ofen,
Fig. 4 eine vergrößerte fragmentarische Querschnittsansicht
durch die Verbindung /wischen Ofengefäß und Ofendeckel,
Fig. 5 eine Vorderansicht der teleskopartigen. Dichtungsmittel
für den Teil des Ofendeckels, durch den die Elektroden ragen,
F i g. b eine graphische Darstellung, die die wechselseitige
Beziehung zwischen der Lichtbogenspa nung und dem Vakuum, das bei der praktischen Durchführung
der Erfindung herrscht, zeigt,
Fig. 7 eine Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform des hermetisch abgedichteten Lichtbogenofens
nach der Erfindung, so
F i g. 8 eine teilweise Senkrechtansicht im Schnitt des in F i g. 7 dargestellten Ofens und
Fig. 9 eine Querschnittsansichi des hermetisch
abgedichteten, mit dem Rohmaterialbehälter verbundenen Einfülltrichters.
Das Verfahren zum Erzeugen von rostfreiem Stahl nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf Fig. 1, die die Stufen veranschaulicht, im
einzelnen erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wrd in zwei Prozesse A und B unterteilt
Bei dem Prozeß A wird da·· aus reduzierten
Eisenpellets, halbredu/iertcn Chrompelleis, rostfreiem
Stahlschrott und Flußmittel bestehende Rohmaieru' in
den hermetisch abdichtbaren Lichtbogenofen I cmgegeben, in dem das Rohmaterial geschmolzen und
raffiniert wird Die raffinierte Metallschmelze wird in eine Pfanne 2 abgezapft. Nach einer angemessenen Zeit
ff
wird die Metallschmelze aus der Pfanne 2 in eine kontinuierliche Gießvorrichtung 5 gegossen, wo die
Metajlschmelze zu einer Vorbramme vergossen wird.
Bei dem Prozeß B wird das Rohmaterial, nachdem es im Lichtbogenofen geschmolzen oder halb raffiniert
worden ist, in eine Entgasungspfanne 3 abgezapft, die in einem Vakuumentgasungsteil 4 angeordnet ist Das
entgaste Metall wird in die kontinuierliche Gießvorrichtung 5 gegossen, wo die Metallschmelze zu einer
Vorbramme vergossen wird.
Der Prozeß A wird nachstehend im einzelnen erläutert:
Die halbreduzierten Chrompellets und die reduzierten Eisenpellets, die als Chrom- bzw. Eisenlieferanten
dienen, werden jeweils nach gut bekannten Methoden erzeugt.
Diese Pellets werden zusammen mit dem anderen erforderlichen rostfreien Stahlrohmaterial, wie beispielsweise rostfreiem Stahlschrott, und Flußmittel, wie
Calciumoxid, in den hermetisch abgedichteten Lichtbogenofen eingebracht, der mit drei Elektroden vergehen
ist, wo das Rohmaterial unter vermindertem Druck geschmolzen und auch gefrischt wird. Bei diesem
Prozeß λ werden das Schmelzen sowie auch das Frischen des Rohmaterials ausschließlich in dem
Lichtbogenofen bewirkt. Das Metalloxid in dem eingebrachten Rohmaterial, d. h. die nichtreduzierten
Bestandteile in den reduzierten Pellets, z. B. CrjOj und
FeO. die als Sauerstofflieferanten für das Frischen des Metalloxids dienen, müssen mit der Gesamtmenge an in
dem Rohmaterial vorhandenem Kohlenstoff im Einklang sein. Wenn die Menge an in dem eingebrachten
Rohmaterial vorhandenen und als Sauerstofflieferant dienenden Metalloxid nicht ausreichend für das
Frischen ist. ist es möglich, zusätzlich Sauerstoffgas in den Lichtbogenofen einzublasen. Das Schmelzen des
Rohmaterials in dem Lichtbogenofen wird anders als beim üblichen Schmelzen von Rohmaterial nicht unter
Aimosphärendruek durchgeführt. In diesem Fall verursacht ein zum Schmelzen des Rohmaterials verwendeter
Hochspai.nungslichtbogen eine Glimmentladung. Um
eine solche Glimmentladung zu vermeiden, ist es notwendig, das Vakuum in der Größenordnung von
250 mm Hg zu halten.
Wie vorstehend erläutert, wird die Metallschmelze, nachdem das Rohmaterial in dem hermetisch abgedichteten
Lichtbogenofen 1 geschmolzen, gefrischt und raffiniert worden ist, in die Pfanne 2 abgestochen. Nach
angemessener Zeit wird die Metallschmelze aus der Pfanne 2 in die kontinuierliche Gießvorrichtung 5
gegossen, wo sie zu Vorbrammen vergossen wird.
Der Prozeß B wird nachstehend im einzelnen erläutert:
Es wird von Rohmaterialien ausgegangen, die dieselben sind wie bei dem Prozeß A. Die Gesamtmenge
von in dem Rohmaterial vorhandenem Kohlenstoff wird mehr oder weniger größer gehalten als bei dem bei dem
Prozeß A verwendeten Rohmaterial Das Rohmaterial wird in den mit drei Elektroden \ ersehenen hermetisch
abgedichteten Lichtbogen"1'·!! eingebracht, wo das
Rohmaterial .tut dieselbe W c-e wie bei Pro/cß A
geschmolzen wird. SoImIJ das Rohmaterial geschmolzen
is;, reagiert das Metalloxid in di'H' Rohmaterial mit
dem Kohlenstoff des Rohmaterials, was das Frischen in Gang setzt. Im Gegensat/ /u dem Prozeß A wird nicht
bis zu dem Ausmaß gefrischt, daß tier Kohlenstoffgehalt
den letztlich angestrebten Knhlensioffwert erreicht.
Das heißt, daß das Frischen gestoppt wird, wenn der
Kohlenstoffwert einen Wert erreicht, von dem ab in
dem Vakuumentgasungsteil 4 weitergefrischt werden kann. Solche nocht nicht raffinierte Metallschmelze
wird von dem Ofen I in eine Entgasungspfannc 3 übergeführt.
Die Entgasungspfanne 3 befindet sich in dem Vakuumentgasungsteil 4, wo die Metallschmelze einem
abschließenden Frischen und Raffinieren unter Hochvakuum, vorzugsweise bei weniger als 50 mm Hg,
unterzogen wird. Nach diesem abschließenden Frischen und Raffinieren der Metallschmelze in der Vakuumentgasungskammer
4 wird sie in Zusammensetzung und Temperatur eingestellt und dann in der kontinuierlichen
Gießvorrichtung 5 vergossen.
Der hermetisch abgedichtete Lichtbogenofen nach der Erfindung wird nachstehend im einzelnen erläutert.
Der Ofenmantel ist ähnlich wie bei den üblichen elektrischen öfen ausgeführt, und der Ofen ist durch
einen Zahnstangenmechanismus, einen Drehzapfen und andere Schwenkbauteile schwenkbar.
Im Falle, daß die reduzierten Eisenpellets usw. kontinuierlich geschmolzen werden, kann das Ofengefäß
stationär oder drehbar auf dieselbe Weise gestallet sein wie ein Lichtbogenreduktionsofen. Die Metallschmelze
kann kontinuierlich durch ein Zapfloch, wie einen am unteren Teil des Ofengefäßes vorgesehenen
Schieber, abgezapft werden. Gemäß einer abgeänderten Ausführungsform kann die Metallschmelze auch
durch ein an dem Teil des Ofengeiäßes vorgesehenes Abstichloch ausgeleert werden, das unterhalb des
Schmelzbadniveaus liegt.
Das stationäre Ofengefäß kann auf dieselbe Weise wie das Pfannenraffiniersystem aufgehängt sein und
auch als Gießpfanne dienen. Da1- Ofengefäß kann durch
einen halbkugelförmigen Deckel abgeschlossen sein. Der Deckel ist an seiner oberen Oberfläche mit drei
Löchern versehen, durch die drei Elektroden ragen, und
mit einer öffnung, durch welche die Haupt- und Hilfsrohmaterialien unter vermindertem Druck in das
Ofengefäß eingebracht werden und die hermetisch gegen die äußere Atmosphäre abgeschlossen werden
können.
Der Deckel ist mit einer Gasauslaüöffnung versehen,
die lösbar mit den druckreduzierenden Mitteln, wie einer Vakuumpumpe oder einem Ejektor, verbunden ist.
welche das Gas aus dem Ofen saugen kann, um den Druck in diesem zu senken. Außerdem kann ein
Meßloch vorgesehen sein, durch welches von dem Schmelzbad während des Raffinierens eine Probe
abgenommen wird, durch welches die Temperatur des Schmelzbades gemessen wird und durch welches
ι ; ;„i. :,Λ λ . :— λ
Erfindungsgemäß sind Mittel zum hermetischen Abdichten des inneren des Ofens gegen die äußere
Atmosphäre vorgesehen, die an der Verbindung zwischen dem lösbaren Deckel und dem Ofengefäß, an
den Kontaktstellen zwischen den hochziehbaren und herabsenkbaren Elektroden und dem Deckel und an der
Kontaktstelle zwischen dem Deckel und der Auslaßleitung vorgesehen sind.
Qto \i>ti£.j /tini hermetischer! Abdichten der Vcrbin
dung zwischen dem Deckel und dem Ofengefäß bestehen aus gegenüberliegenden ringförmigen Vertiefungen,
die in kühlwasscrdurchströmten ringförmigen Metallkanälen ausgebildet und, und einer ringförmigen
Dichtung aus synthetischem Gummi, die bündig in die ringförmigen Vertiefungen eingepaßt ist. Wenn der
Deckel auf das Ofengefäß aufgesetzt wird, dient die ringförmige Dichtung zum Abschließen von der
Aüßenluft. Bei einer abgeänderten Ausführungsform kann das Stahlblech in ein fließfähiges Produkt, wie
fließfähigen Sand u. dgl., eingebettet sein.
Die Teile des Deckels, durch welche die Auslaßleitung und die Elektroden ragen, können durch eine Lippendichtung aus Polytetrafluorethylen hermetisch abgedichtet werden. Diese Dichtung ist sandwichartig zwischen wassergekühlten Metallmanschetten zwischen
Die Teile des Deckels, durch welche die Auslaßleitung und die Elektroden ragen, können durch eine Lippendichtung aus Polytetrafluorethylen hermetisch abgedichtet werden. Diese Dichtung ist sandwichartig zwischen wassergekühlten Metallmanschetten zwischen
ίο dem Deckel und der Auslaßleitung einerseits und
zwischen dem Deckel und den Elektroden andererseits angeordnet.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es angebracht, an dt:r Innenseite des Deckels einen Innendeckel aus
feuerfestem Material vorzusehen. Es kann ein Zwischenraum zwischen der oberen Oberfläche des
Innendeckels und der unteren Oberfläche des Deckels vorgesehen sein, um zu verhindern, daß das während des
Betriebs gebildete Gas den kürzesten Weg nimmt und durch die Auslaßleitung fließt. Zu diesem Zweck kann
der Innendeckel mit mehreren Löchern versehen sein,
durch welche das während des Betriebs gebildete Gas in den Zwischenraum geführt und dann in die Auslaßleitung
gesaugt wird.
Der Innendeckel ist weiterhin mit drei Löchern versehen, durch welche jeweils die drei Elektroden
hindurchragen. Ein zwischen dem Innendeckel und den Elektroden gebildeter Spalt ist so klein wie möglich zu
hüllen, um die Zerstörung der teleskopartigen Dichtung zwischen dem Deckel und den Elektroden zu vermeiden.
Außerdem kann der Innendeckel mit einer Kette od.dgl. mit dem Deckel verbunden sein, damit der
lmendeckel zusammen mit dem Deckel auf dem O iengefäß lösbar montiert ist.
Der Betrieb des Lichtbogenofens nach der Erfindung w,rd nachstehend im einzelnen erläutert. Zunächst wird
der Deckel zusammen mit dem Innendeckei und den Elektroden vom oberen Teil des Ofengefäßes abgenommen.
Dann werden die Rohstoffe, wie Stahlschrott.
F errolegierung usw. in das Ofengefäß eingebracht, und
diinach wird der Deckel in der Weise auf das Ofengefäß
aufgebracht, daß die durch den Deckel hindurchragenden Elektroden aufgehängt sind. Dann wird mittels der
druckreduzierenden Mittel der Druck in dem Ofen gesenkt, und an die Elektroden wird ein elektrischer
Si rom angelegt, wenn das Vakuum im Inneren des Ofens den vorgegebenen Wen erreicht hat. Nachdem
die Rohmaterialien vollständig geschmolzen sind, wird
die elektrische Stromzuführung erforderlichenfalls unterbrochen, und eine Sauerstofflanze wird von der
Ofenoberseite her in den Ofen eingeführt, damit durch 1.11IUIIIiLIi vuii JdUCiSiUIi rammen weraen Kiinn
Anschließend wird ein geeignetes Flußmittel, wie Kalkstein. Flußspat usw_ in den Ofen eingebracht, und
eier elektrische Strom wird erneut angelegt. Nach
beendeter Raffinierung wird das bis dahin mit Ton od. dgl. verstopfte Abstichloch mit einer Sauerstofflanze
oder einer Stange geöffnet. Dann wird das OfengefäC gekippt, um das Schmelzbad in eine Pfanne auszuleeren
Mach angemessener Zeit wird die Metallschmelze aus eier Pfanne zu Brammen vergossen. Die Metallschmelze
k;inn auch aus der Pfanne in eine kontinuierliche Gießvorrichtung gegossen werden, wo sie zu Vorbram
n; en vergossen wird.
Das beim Betrieb des Lichtbogenofens nach dei Erfindung angelegte Vakuum muß so bemessen «ein
daß während der Zuführung von elektrischem Strom zi o;n Elektroden keine Glimmentladung stattfinden kann
F i g. 6 zeigt die wechselseitige Beziehung /wischen
dem Vakuum und der Lichtbogenspannung. Der Glimmentladungsbereich ist durch schraffierte Linien
dargestellt. Bei Beginr, des Schmelzens der reduzierten Rohmaterialpellets, welche schwierig elektrisch leitliähig
zu machen sind, ist es notwendig, das Vakuum in der Nähe des Glimmentladungsbereiches, der durch die
schraffierten Linien in F i g. b dargestellt ist, zu halten,
um den Bogenentladungseffekt zu verbessern.
Beim Schmelzen des üblichen Rohmaterials ist es ι ο
möglich, den elektrischen Strom bei einem verminder tem Druck von 300 his 500 mm Hg anzulegen, um die
Bildung von Stickstoffoxid NO, herabzusetzen. Die Anwendung einer solchen Maßnahme bringt den
wichtigen Vorteil mit sich, daß die Stickstoffoxidbildung herabgesetzt und Lärm gleichzeitig ausgeschaltet
werden kann.
In Fig. 2 und 3 ist eine Ausführungsform eines hermetisch abgedichteten Lichtbogenofens dargestellt,
wie sie vorzugsweise bei dem Verfahren der Erfindung verwendet wird. Der in Fi g. 2 und 3 dargestellte Ofen
ist birnenförmig, wobei das Verhältnis seines inneren
Durchmessers zu seiner Höhe von der oberen Innenwand des Ofengefäßes 1 bis /u dem inneren
feuerfesten Boden, d. h. zu der Ofeninnentiefe. 0.5 bis 2,0 beträgt. Das Ofengelaß 1 ist an seiner Innenseite mit
einem Futter aus feuerfestem Material ausgestattet. Die zu innerst liegende Schicht des feuerfesten Futters
besteht aus einem basischen feuerfesten Material, wie Magnesia. Der Mantel 2 des Ofens aus dickem
Stahlblech ist an seinem obersten Teil mit einer abwärts
gerichteten Vertiefung 3 versehen, die einen halbkreisförmigen
Querschnitt; hat und in einem ringkanalförmigen Wasserkühlkasten 4 ausgebildet ist.
Die offene Oberseite des Ofengefäßes 1 wird durch den halbkugelförmijien Deckel 5 verschlossen Der
Deckel 5 besteht aus, einem Stahlblechmantel, weicher mit teuerfestem Material ausgefüttert ist. Der Teil des
Deckels 5. welcher gegen die Oberseite des Ofengefäßes 1 anliegt, ist mit einer auf«, arts gerichteten Vertiefung 6 4c
versehen, welche einen halbkreisförmigen Querschnitt hat und in einem entsprechenden VVasserkühlkasten 7
ausgebildet ist. Die aufwärts gerichtete \e-iiefung 6 liegt der abwärts gerichteten Vertiefung 4 gegenüber,
um eine hohle ringförmige Vertiefung zu bilden, in welche bündig eine ringförmige synthetische Gummidichtung
8 mit hoher Wärmcbestandigkeii eingepaßt ist. um die Atmosphäre in dem Ofen hermetisch gegen die
Außenatmosphäre abzudichten.
Als System zum Abschließen der Innenseite des Ofens
von der süßeren Atmosphäre kann eine gut bekannte Sandabdichtungstasse verwendet werden, die mit Hilte
von extrem feinkörnigem Sand nermetisch abdichten kann.
Der Deckel 5 ist an den Teilen, an denen die
Elektroden 9 durch sie hindurchragen, mit teleskopartigen,
hermetisch abdichtenden Mitteln versehen. Die teleskopanigen hermetischer: Abdichtungen bestehen
aus einer äußeren, wassergekühlten, doppelwandigen Manschette 10 aus rostfreiem Stahl.die an dem Deckel 5
befestigt ist. einer inneren wassergekühlten, doppeiwandigen Manschette 12 aus rostfreiem Stahl, die an einer
Elektrode 9 befestig', ist. und einer dazwischen
liegenden wassergekühlten, doppelwandigen Manschet
te 11 aus rostfreiem Stahl, eic gleitbar sandwichartig zwischen der äußeren Manschette 10 und der inneren Manschette 12 angeordnet <s\. wie d>c f 1:'. 3 und 5 i Mindestens eine lippenförmijze Dichiu ■£ 13 aus l'olytetrafluoräthylen ist sandwichartig zwischen der äußeren Manschette 10 und der Zwischenmanschette 11 einerseits und zwischen der Zwischenmanschette 11 und der lnnenmanscheiie 12 andererseits angeordnet. Folglich kann während des Ofenbetriebs, wenn die Elektroden 9 hochgezogen und herabgesenkt werden, die innere, an einer Elektrode 9 befestigte Manschette 12 sich gleitend entlang der Zwischenmanschette 11 bewegen, welche sich ebenfalls gleitend an der äußeren Manschette 10 bewegen kann, die an dem Deckel 5 befestigt ist. Das heißt, daß die aus der äußeren Manschette 10, der Zwischenmanschette 11 und der Innenmanschette 12 bestehende hermetische Dichtung eine teleskopartige Gleitbewegung gewährleistet und eine teleskopartige hermetische Abdichtung schafft, die den zwischen dem Deckel 5 und den Elektroden 9 gebildeten Spalt zuverlässig abdichtet, ohne daß das Hochziehen und Herabsenken der Elektroden 9 beeinträchtigt wird.
te 11 aus rostfreiem Stahl, eic gleitbar sandwichartig zwischen der äußeren Manschette 10 und der inneren Manschette 12 angeordnet <s\. wie d>c f 1:'. 3 und 5 i Mindestens eine lippenförmijze Dichiu ■£ 13 aus l'olytetrafluoräthylen ist sandwichartig zwischen der äußeren Manschette 10 und der Zwischenmanschette 11 einerseits und zwischen der Zwischenmanschette 11 und der lnnenmanscheiie 12 andererseits angeordnet. Folglich kann während des Ofenbetriebs, wenn die Elektroden 9 hochgezogen und herabgesenkt werden, die innere, an einer Elektrode 9 befestigte Manschette 12 sich gleitend entlang der Zwischenmanschette 11 bewegen, welche sich ebenfalls gleitend an der äußeren Manschette 10 bewegen kann, die an dem Deckel 5 befestigt ist. Das heißt, daß die aus der äußeren Manschette 10, der Zwischenmanschette 11 und der Innenmanschette 12 bestehende hermetische Dichtung eine teleskopartige Gleitbewegung gewährleistet und eine teleskopartige hermetische Abdichtung schafft, die den zwischen dem Deckel 5 und den Elektroden 9 gebildeten Spalt zuverlässig abdichtet, ohne daß das Hochziehen und Herabsenken der Elektroden 9 beeinträchtigt wird.
Bei der in F i g. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform ist eine Trägersäule 14 vorgesehen, die nicht nur
hochgezogen und herabgesenkt werden, sondern auch seitlich ausschwingen kann. An der Trägersäule 14 sind
Klammern 15 befestigt, die die jeweiligen oberen Teile der Elektroden 9 festhalten. Die Trägersäule 14 ist an
ihrem oberen Ende mit einem horizontal verlaufenden Rahmen 16 verbunden, der seinerseits durch die Ketten
16' mit dem Deckel 5 verbunden ist. Wenn folglich die Trägersäule 14 hochgezogen und herabgesenkt wird
oder wenn sie seitlich ausschwingt, werden die Klammern 15 und der Rühmen 16 und damit auch die
Elektroden 9 und der Deckel 5 gleichzeitig In ichgezogen
oder herabgesenkt oder schwingen seitlich aus.
Gemäß einer abgeänderten Ausführungsform können die Klammern 15 und der Rahmen 16 jeweils
unabhängig voneinander hochgezogen oder herabgesenkt weiden oder icit'lch ausschwingen.
Der Deckel 5 ist an seiner einen Seite mit einer Auslaßöffnung 17 verschen, die mit einer wassergekühlten
Auslaßleitung 18 verbunden ist. Das in dem Ofen gebildete Gas entweicht durch die Auslaßöffnung 17
und die \\ assergekühlte Auslaßleitung 18 nach außen.
Der Deckel 5 ist mit einem Rohmaterialzuführungsbehälter 19 versehen, aus dem die Ferrolegierung oder
das Flußmittel nach und nach in den Ofen eingebracht werden. Die Ferrolegierung und das Flußmittel werden
durch Öffnungen des Innendeckels in das Schmelzbad eingetragen.
Der Rohmaterialzuführungsbehalter 19 kann über
einen Drehhahn 21 od. dgl mit einem stationärer Einfülltrichter 22 verbunden sein, der durch ein Inertgas
wie Stickstoff u. dgi.. neinieuaen d'ügvuichtCI ist. wie c
in F1 g. 9 gezeigt wird, damit eine große Menge ar
Rohmaterial kontinuierlich eingegeben werden kann welches leicht oxidierbar ist. wie die reduzierter
Eisenpellets. Der Rohmaterialzuführungsbehälier lc
kann durch eine Muffenverbindung, eine Flanschverbin
dung od. dgl. an dem Deckel 5 befestigt sein.
Das raffinierte Metall 23 w,rd zusammen mit de
Schlacke 24. wie in F 1 g. 8 dargestellt, in eine geeignen
pfanne abgezapfi. uucndcin die Stromzufuhr unterbro
chen. der verminderte Druck yuf Atmosphärendrucl yrcesuegen und der Ofen mittels einer gut bekannte)
Vorrichtung gekippt worden ist.
Das Verhältnis des Ofeninnendurchmessers ."■ de
Ofeninnenuefe ist aus fnlcenden Gründen auf 0.5 bis 2J
begrenzt: Wenn dieses Verhältnis kleiner ist als 0.5. win
der Ofen zu hoch, und die Elektroden haben wahrer.·
der Schmelzperiocle eine zu geringe Festigkeit. Wenn
dagegen dieses Verhältnis größer ist als 2,0, wird die
Ofenkapazität zur Aufnahme der reduzierten Metallpcl
lets zu klein und es bestehi die Gefahr, daß Metallschmelze herausspritzt und an dem Deekel haften
bleibt.
Bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform ist das Ofengefäß 1 durch einen Drehzapfen 20
kippbar gelagert.
Bei einer anderen, in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform ist das Ofengefäß 1 stationär. Bei
einem solchen Ofen kann der Boden mit einem Abstichloch versehen sein. Außerdem kann das
Ofengefäß 1 pfannenartig ausgebildet sein und mit einem Kran od. dgl. hochgezogen und zum Ausleeren
von Metallschmelze gekippt werden.
Reduzierte Eisen pel lets
Das Verfahren der Erfindung wird nachstehend anhand des folgenden praktischen Ausführungsbeispiels
! im ein/ehen erläutert.
Beispiel 1
Als Eisen- und ChiOinlieferanion wurden reduzierte
Eisenpellets sowie halbreduzieric Chrompellets eingesetzt,
die jeweils nach an sich bekannten Methoden hergestellt worden waren. In diesem Beispiel wurden
diese reduzierten Eisenpellcts und halbreduzierten Chrompellets in kaltem Zustand eingesetzt, jedoch
empfiehlt es sich, sie zur Einsparung von Wärmeenergie vorher zu erhitzen.
Die Zusammensetzungen der reduzierten Eisenpellets und der halbreduzierten Chrompellets sind in den
folgenden Tabellen 1 und 2 zusammengestellt:
I-,
I ;e O
SiO.
■\I,O,
C'.ii)
u f)
Resi
(icamt-Kc
0.20 0.03(1 0.0 r>
K9.00 6.0 2.S
Halbreduzierte Chrompellets
CPS Cr (.1.O1 I-L-
0,10 0.05 0.30 93.7
FcO
SiO, ΛΙ,Ο, CjO
M !!θ Rest
0,010 0,120 25.00 11.70 19.(H) 1.30 6.0
16.0
0.50
4.87
Es wurde ein hermetisch abged chteter Lichtbogenofen
mit den folgenden Dimensionen verwendet:
Zu schmelzende Nominalmenge
Kapazität des Transformators
Innerer Ofendurchmesser
Elektrodendurchmesser
Kapazität des Transformators
Innerer Ofendurchmesser
Elektrodendurchmesser
150 kg 250 kV a 950 mm 76 mm
1. Zusammensetzung des Rohmaterials
Es wurden ein Spezialstahlschrctt (SUS 430-Schrott gemäß lapanese Industrial Standard), die reduzierten
Eisenpellets und die halbreduzienen Chrompellets in
den in der folgenden Tabelle 3 angegebenen Verhaltnissen
eingesetzt:
Tabelle 3 | Kingebr.iehte | Meiallmengc |
Menge (kg) | (kg) | |
30 | 30 | |
SUS 430-Schrott | ||
Reduzierte | 102 | 96 |
Eisenpellets | ||
Halbreduzierte | 74 | 39 |
Chrompellets | 206 | 176 |
Gesamt | 2. Betrieb | |
führt, und eine Vakuumpumpe wurde zum Vermindern des Druckes in dem hermetisch abgedichteten Ofen in
Gang gesetzt. Wenn das Vakuum im Inneren des Lichnbogenofens übermäßig hoch ist, tritt Glimmentladung
auf, wie es durch die schraffierten Linien in Fig.6
veranschaulicht wird, und folglich wurde das Vakuum in der Größenordnung von 250 mm Hg gehalten, um
solche Glimmentladung zu vermeiden. Die elektrische Energie wurde so eingestellt, daß die Sekundärspannung
des Transformators 150 V betrug und die
Sekundärstromstärke in der Größenordnung von 1000 A lag.
Die Stromzuführung dauerte etwa 5 Minuten, bis das Vakuum den Wert von 250 mm Hg erreicht hatte.
Danach wurde die Vakuumpumpe so eingestellt, daß das
Vakuum den Wert von 230 bis 280 mm Hg erreichte. Nachdem 120 Minuten lang elektrischer Strom zugeführt
worden war. betrug die Leistung etwa 380 kW/h, und es wurde gestoppt. Dann wurde das Vakuum
aufgehoben, die Temperatur der Metallschmelze wurde
gemessen und Proben davon wurden entnommen.
Die Ergebnisse der Temperaturmessung und der Probenuntersuchung waren wie folgt:
Das Rohmaterial mit der vorstehend angegebeneil Zusammensetzung wurde von der Oberseite des
hermetisch abdichtbaren Lichtbogenofens in diesen eingebracht. Danach wurde der Deckel zum herrneiischen
Abdichten des Ofengefäßes geschlossen.
Danach wurde dem Ofen elektrischer Strom zuge-Temperatur: 1550 C
Chemische Zusammensetzung:
Tabelle 4
Chemische Zusammensetzung:
Tabelle 4
Si
Mn
o.os
C r
"-Ο26 0.012 1661
Entsprechend dem Analvscergebnis wurden 1.2 kg
FeiTosilicmm. 0.3 kg Feiiomangan mit niedrigem
Kohlensiiiügehali und r. kg I errochrem niit niedrigem
Kohlcnstollgehalt als FerrolegieruriL'en sow ie i kg CaO
und 1 kg CaI; als Flußmittel /ugi.■ .Mzi. Nach diesem
Zusatz wurde der Lichtbogenofen wiederum hei metis».!:
abgedichtet, und elektrischer Snom wurde dem Okn
zugeführt, in dem verminderter Druck herrschte Der
elektrische Strom wurde so eingestellt, daß die Sekundärspunnung 130 V und die Sekundärstromstärke
1050 A betrug. Das Vakuum war hierbei ebenso hoch wie bei der Schnieizstufe.
Es wurde 35 Minuten lang raffiniert. Dann wurde die Stromzufuhr gestoppt und das Vakuum wurde aufgehoben.
Die Temperatur der Metallschmelze betn^
Ib30 C.
Die so erhaltene Metallschmelze wurde aus dem Ofen
in eine Pfanne ausgeleert, aus der die Stahlschmelze in
eine Form gegossen wurde.
Die chemische Zusammensetzung, die Menge an
nichtmetallischen Einschlüssen usw. waren vergleichbar
mit den bei anderen Stah!erzeugungvverfahren erhaltenen
Werten.
Wie dieses praktische Beispiel zeigt, können mit dem
hermetisch abgedichteten Lichtbogenofen nach der Erfindung die billigen halbreduzierten Chrompellets als
Chromiieferanten und die billigen reduzierten Eisenpellets
als Elsenlieferanten verw endet, unter vermindertem Druck gefrischt und raffiniert und die Erzeugung \on
Staub und Lärm und die Bildung \on Stickstoffoxid NO, ebenso wie die oberflächliche Oxidation der Elektroden
verhindert werden. Außerdem wird dadurch, daß ein
einziger hermetisch abgedichteter Ofen unter vermindertem Druck sowohl für das Schmelzen als auch für das
Raffinieren verwendet werden kann, ein betrachtlich
hoher Wärmewirkungsgrad gewährleistet und es ergeben sich die folgenden wichtigen Vorteile, die die
Erfindung gegenüber den mit einem Schmelzolen und einem Raffinierofen arbeitenden Verfahren des Standes
der Technik weit überlegen machen:
1. Die Verwendung von großen Mengen an halbreduzierten Chrompellets und an reduzierten
Eisenpellets als Rohmaterialien senkt die Kosten beträchtlich.
2. Die Herstellungsstufen von den Erzen zu den Vorbrammen sind vereinfacht, und die Instaliationskosten
werden niedrig.
3. Beim Frischen wird weitgehend kein Sauerstoff eingesetzt, so daß das Chrom weitgehend nicht oxidiert
wird. Folglich ist es nicht erforderlich, das Chromoxid uiii einem Reduktionsmittel, wie Fei lusiliLiüin u. dgL
zurückzuverwandeln, so daß das feuerfeste Material
geschont wird.
4. Die Verwendung eines hermetisch abgedichteten Ofens gewährleistet, daß
a) auf einen Staubsammler verzichtet werden kann.
b) keine kalte Außenluft in den Ofen gesaugt und damit sein Wärmewirkungsgrad verbessert wird.
c) nur geringer Lärm auftritt.
d) die Bildung von Stickstoffoxid ausgeschaltet wird
und
e) der Elektrodenverschleiß durch Oxidation gering ist.
Der erfindungsgemäße Lichtbogenofen w ird nachstehend anhand des folgenden Beispiels erlauten.
U e ι s ρ ι e i
Zu Μ. hmelzende Nominalmenge
I ranslormatorkapazii.it
Äußerer Durchmesser des
Olengefaßes
Inr. rer Durchmesser ties
Oieiigefäßes
Äußere Tiefe des Ofengefäßes
Innere Tiefe des Oieiigefäßes
Elek trod end u rch messer
I 50 kg 250 k\ Λ
I 250 mm
11'")0 mm
1450 mm
1050 mm
76 mm
Die drei verwendeten Elektroden bestanden aus
Graphit und waren entlang eines Teilkreises von 500 mm Durchmesser angeordnet. In Jem Ofen wurden
die folgenden Verfahrensschritte durcngeführt:
1)42.0 kg Eerrochrom mit hohem Kohlenstolfgehaii, 90.0 kg Stahlschrott und 31.0 kg SUS 430-Schrott
wurden in das Ofengefäß eingebracht, und der Decke!
w iirde auf das Ofengefäß aufgesetzt. Der Druck in dem
Ofer.gefäU wurde auf 2(X) mm Hg herabgesetzt, wonach
den Elektroden zum Schmelzen des Rohmaterials 80 Minuten lang elektrischer Strom (150 V, 1000 A)
zugefuh.H wurde.
2) Aus dem Rohmater;alzulührunj:sbehalter. der an
dem Deckel vorgesehen war. wurden nach und nach 1 3,5 kg Eisenerz zugesetzt. Dadurch isank der Kohlenstoffgehalt
des Schmelzbades von 1.8'Vb auf 0.05"'". und der Chromgehalt des Schmelzbades |wurde von 17.5λ!<ι
jo auf 16.5% herabgesetzt.
3) Dann wurden aus dem an dem Dev-kci vorgesehenen
Rohmaierialzuiührungsbehälter nach und nach
1.0 kg Kalkstein und 0.4 kg Flußspat ζ !gesetzt. Es wurde 15 Minuten lang raffiniert. Dadurch sank der Schwefelgehi'lt
von 0.025%. wie er vor den Kalksteinzusatz vorlag, auf 0,0080/Ό. Vor dem Abstechen aus dem Ofen
enthielt der Stahl 60 ppm Sauerstoff.
4) Die Stromzuführung wurde abgebrochen, und da'
Vakuum wurde aufgehoben. Ms Atmosphärendruck herrschte, wurde das bis dahin verstopfte Abstichloch
geöffnet, und der Ofen wurde zekippt, um da;
Schmelzbad in eine Pfanne auszuleeren, aus der es ir Formen vergossen wurde.
5) Die chemische Zusammensetzung der Gußblöcke der Gehalt an nichtmetallischen Einschlüssen sowie dei
Sauerstoffgehalt waren weitaus besser als bei Gußblök
ken. die durch andere Stahlerzeugungsverfahren erhal
ten worden waren.
Wie vorstehend erläutert wurde, kann mit derr
erfindungsgemäßen Lichtbogenofen ein billiges Rohma
vermindertem Druck in zufriedenstellendem Maß< gefrischt und die Bildung von Stau >, Lichtbogenlärn
und Stickstoffoxid verhindert werden. Es besteht kein« Gefahr, daß die Elektrodenoberilachen oxidieren
Außerdem macht es die Verwendung eines einzigei Lichtbogenofens unter Vakuum möglich, die lnstalla
tionskosten niedrig zu halten, den Wtrmewirkungsgrac
zu verbessern und den Mctailverlust beträchtlicl
ίο herabzusetzen. Der Lichtbogenofen usch der Erfindun*
schafft die folgenden Vorteile:
1. Der Lichtbogenofen ist hermetr.ch abgedichtet, si
daß Betrieb und Arbeitsbedingungen aus den folgendei Gründen verbessert werden können:
a) Die Bildung von Schmutz und Staub kan verhindert werden, so daß die Verwendung eine
Staubsammlers überflüssig w ir,!.
25 07
b) Die Lärmerzeugung kann unterdrückt werden.
c) Stickstoffoxid NO, A'ird nicht gebildet.
d) Der thermische Betrieb kann leicht durchgeführt werden.
2. Der Lichtbogenofen ist hermetisch abgedichtet und •beitet unter vermindertem Druck, so daß die
esamtkosten aus den folgenden Gründen geringer erden:
a) Die Elektroden unterliegen geringerem Verschleiß durch Oxidation. ι ο
b) Das Frischen kann leicht durchgeführt werden, so daß es möglich ist, billiges Rohmaterial, wie solches
mit hohem Kohlenstoffgehalt, reduzierte Pellets u. dgl., zu verwenden.
c) Die Verwendung eines einzigen Ofens zum Schmelzen. Frischen und Raffinieren bewirkt eine
Verbesserung des Wärmewirkungsgrades, einen geringeren Metallverlust und niedrige Installationskosten.
d) Das erhaltene Produkt hat eine weitaus bessere Qualität.
e) Der Lichtbogenofen nach der Erfindung ist in der
Lage, unter einer reduzierenden Kohlenmonoxidatmosphäre bei vermindertem Druck zu schmelzen
so daß keine Verbrennung infolge von Oxidation auftritt, eine rasche Lichtbogenaufheizurig untei
hohen Stromleistungsbedingungen bewirkt wird und die Ofenausbeute verbessert wird. Dageger
unterlagen die bekannten Lichtbogenöfen einei raschen Verbrennung durch Oxidation, wenr
reduzierte Pellets durch die Lichtbo.genhitzc kontinuierlich geschmolzen wurden.
Hier/u ft Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Erzeugen von rostfreiem Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß als Hauptrohmaterialien halbreduzierte Chromerzpellets und
reduzierte Eisenerzpellets eingesetzt werden, daß das Schmelzen, das Frischen und das abschließende
Raffinieren unter vermindertem Druck in einem hermetisch abgedichteten Lichtbogenofen durchgeführt werden, in dem der in seinem Inneren
herrschende verminderte Druck eingestellt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Frischen und das Raffinieren als
vorbereitende und abschließende Stufen nacheinander durchgeführt werden, wobei das vorbereitende
Frischen und Raffinieren unter vermindertem Druck
in dem Lichtbogenofen und das abschließende
Frischen und Raffinieren unter vermindertem Druck in einer an sich bekannten Entgasungsvorrichtung
vorgenommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der verminderte Druck beim Schmelzen und Raffinieren im Ofen in der Größenordnung 2s
von 250 mm Hg liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß das Frischen und Raffinieren in einer
Vakuumentgasungsanlage bei einem verminderten Druck von weniger als 50 mm Hg durchgeführt wird.
5. Hermetisch abdicntbarer Lichtbogenofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4.
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des inneren Ofendurchmessers zu der Ofeninnentiefe 0.?
bis 2.0 beträgt und daß der Ofen (1) hermetisch abdichtende Mittel (3, ft. 8) zwischen dem Ofendekke! (5) und dem Ofengefäß (2), eine teleskopartige
Dichtung (10, 11, 12, 13) zwischen dem Ofendeckel (5) und den durch diese hindurchragenden Elektroden (9) sowie eine Auslaßöffnung (17) enthäli. die mit
den druckreduzierenden Mitteln lösbar verbunden ist.
6. Lichtbogenofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hermetisch abdichtenden
Mittel aus halbkreisförmigen Vertiefungen (3,6). die auf aneinander anliegenden Seiten des Ofendeckels
(5) und des Ofengefäßes (2) zur Bildung einer hohlen, kreisförmigen Vertiefung ausgebildet sind, die
jeweils in erinem ringkanalförmigen Wasserkühlkasten (4,7) ausgebildet sind, sowie einer ringförmigen
synthetischen Gummidichtung (8) bestehen, die bündig in die hohle, ringförmige Vertiefung eingepaßt ist.
7. Lichtbogenofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die teleskopartige Dichtung aus
eirer äußeren, wassergekühlten, doppelwandigen Manschette (10). die an dem Ofendeckel (5) befestigt
ist, einer inneren wassergekühlten, doppelwandigen Manschette (12), die an den Elektroden (9) befestigt
ist, und einer dazwischen liegenden wassergekühlten, doppelwandigen Manschette (11) besteht, die
sandwichariig gleitend zwischen der äußeren und der inneren Manschette (10 bzw. 12) angeordnet ist.
wobei mindestens eine lippenförmige Polytetrafluoräthylen-Dichtung (13) sandwichartig zwischen
der äußeren (10) und der /wischenmanschette (11) einerseits und zwischen der Zwischen- (11) und der
inneren Manschette (12) andererseits angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP2070174 | 1974-02-21 | ||
JP2070174A JPS5333928B2 (de) | 1974-02-21 | 1974-02-21 | |
JP14200074A JPS5169408A (ja) | 1974-12-12 | 1974-12-12 | Genatsujizaikimitsushikiaakuseirenro |
JP14200174 | 1974-12-12 | ||
JP14200074 | 1974-12-12 | ||
JP49142001A JPS5169418A (en) | 1974-12-12 | 1974-12-12 | Sutenresukono seizoho |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2507631A1 DE2507631A1 (de) | 1975-09-04 |
DE2507631B2 DE2507631B2 (de) | 1976-09-30 |
DE2507631C3 true DE2507631C3 (de) | 1977-05-12 |
Family
ID=
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