DE2506489B2 - Selbstentleerender behaelter fuer raumfahrzeuge - Google Patents
Selbstentleerender behaelter fuer raumfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen selbstentleerenden Behälter für Raumfahrzeuge, der ein poröses Rückhaltematerial
enthält, das mit der Innenfläche seiner Hülle v> in Verbindung steht und dessen Porengröße sich in der
Entleerungsrichtung zunehmend verringert.
Es ist bereits ein Treibstoffzuführungssystem für lonenantriebe bekannt (US-PS 33 79 855), das im
wesentlichen aus einem Behälter mit einer Einfüllöff- w> nung und mit einer Auslaßöffnung besteht, wobei der
Behälterhohlraum mit einem Metallvlies ausgefüllt ist, dessen Porengröße sich in Entleerungsrichtung verringert.
Dabei besteht der Vlies aus einer Vielzahl sich berührend aneinanderliegender scheibenförmiger Ab- h>
schnitte, die jeweils unter sich unterschiedliche Porengrößen aufweisen. Um den Treibstoffluß in Entleerungsrichtung
in Gang zu bringen und aufrecht zu erhalten, ist direkt anschließend an die austrittsseitige Endfläche des
mit den feinsten Poren versehenen Vliesabschnittes ein elektrisch beheizter Verdampfer angeordnet, der von
einem rohrförmigen Endstück des Behälters umgeben
Durch die sich zwangsläufig aus der schichtweisen Aneinanderreihung der mit verschiedenen Porengrößen
ausgestatteten Vliesabschnitte ergebende stufenweise Verringerung der Porengrößen in Richtung Austrittsöffnung bilden sich jeweils in den Übergangsebenen von
einer Porengröße zur nächst kleineren Porengröße Kapillar-Fluß-Unterbrechungen, die sich wie Übergangswiderstände
auswirken. Außerdem kann innerhalb der einzelnen VSiesschichten bzw. Vliesabschritte ein
kapillarer Sog in Austrittsfließrichtung gar nicht entstehen, weil die Porengröße innerhalb der einzelnen
Schichten konstant ist. Die Wirkungsweise dieses bekannten Systems ist somit unbefriedigend und
verbesserungsbedürftig. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einem selbstentleerender
Flüssigkeitsbehälter für Raumfahrzeuge der eingangs genannten Art die wirkungshemmenden Ursachen
zu beseitigen, um den auf der Kapillarwirkung beruhenden Treibstofffluß über die gesamte Fließstrekke
ununterbrochen in Gang zu halten und dadurch den an sich bekannten Effekt für die praktische Anwendung
erheblich zu erhöhen. Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Rückhaltematerial einstückig
ausgebildet ist und eine abgeteilte Struktur aufweist, wobei die Querschnitte der gebildeten Abteile und die
Porengröße in Entleerungsrichtung stetig kleiner werden.
Durch die einstückige Ausgestaltung des sich im Flüssigkeitsbehälter befindenden Rückhaltematerials
einerseits und durch die sich in Entleerungsrichtung stetig verringernden Querschnitte der einzelnen Abteile
sowie deren Porengröße andererseits wird der optimale Flüssigkeitsfluß in Richtung Auslaßöffnung erzielt,
wobei hinzukommt, daß durch die abgeteilte Struktur des Rückhaltematerials leere Hohlräume innerhalb des
Flüssigkeitsbehälters entstehen, die zur Aufnahme von Flüssigkeit dienen. Es wird also nicht nur eine bessere
Flüssigkeitsförderung in Entleerungsrichtung, sondern auch eine erheblich größere Aufnahmekapazität für die
mitzuführende Flüssigkeit erreicht.
Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Porengröße des Rückhaltematerials vom Umfang zur Mitte hin sich
zunehmend verringert. Dadurch entsteht im Zentrum des Rückhaltematerials ein Kern, der die Aufgabe eines
Dochtes erfüllen kann und somit einen Docht, wie er bei anderen bekannten selbstentleerenden Flüssigkeitsbehältern
vorhanden sein muß, überflüssig macht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale sind den Patentansprüchen 3 — 10 zu entnehmen.
Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsbehälter eignet sich besonderes gut für ein Caesiumionen-Antriebsaggregat.
Die sich entwickelnden Kapillarkräfte gestatten nicht nur die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr zum
Antrieb im Zustand der Schwerelosigkeit oder der Gegenschwerkraft, sondern stellen auch die Versorgung
in dem Fall sicher, in dem der Behälter sich in einem Kraftfeld befindet, wie z. B. demjenigen, das entsteht
durch die Drehung des Satelliten, der den Ionenantrieb trägt, oder im Felde der Schwerkraft, selbst wenn diese
entgegengesetzt zu den Kapillarkräften wirkt, so daß vor der Verwendung auf dem künstlichen Satelliten
Versuche am Boden durchgeführt werden können.
Anhand der Zeichnungen wird nun im folgenden die
Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geöffnete perspektivische Ansicht eines Behälters nach der Erfindung,
F i g. 2 einen Querschnitt des Behälters der F i g. 1
Fig. 3 eine Seitenansicht mit teilweise weggelassenem Vorderteil der Hülle und
F i g. 4 ein Diagrammschaubild.
Der in Fig. 1 dargestellte Behälter 11 besteht aus einer Hülle 12 von zylindrischer Form. Während der
eine Boden 13 flach sein kann, weist das andere Ende 14 des Behälters 11, das als Austrittsende dient, funktionsbedingt
einen sich stetig verringernden Querschnitt auf und ist z. B. halbkugelförmig oder kegelstumpfförmig
ausgebildet. Zur Vereinfachung der Fabrikation kann das erste Ende 13 ebenfalls eine Form haben, die der
Form des austrittsseitigen Endes 14 ähnlich ist.
Im Innern der Hülle 12 ist ein Raumteiler 15 aus
Rückhaltematerial untergebracht. Der Raumteiler 15 besteht aus Rippen oder Wänden 16, deren Begrenzungsflächen
17 mit der Innenseite 18 der Hülle 12 in Berührung stehen und somit dem Profil der Hülle 12
angepaßt sind. Die Rippen 16 erstrecken sich radial und schließen zwischeneinander sektorförmige Anteile 19
ein, deren Querschnitte sich zur Achse 21 hin stetig verjüngen. Die Rippen sind durch einen zentralen axial
verlaufenden Kern 22 miteinander verbunden.
Der Raumteiler 15, d. h. die Rippen oder Wände 16 und der Kern 22 bestehen vorzugsweise aus einem
Metallvlies, dessen Herstellung beispielsweise aus der FR-PS 20 58 732 bekannt ist.
Die durchschnittliche Größe der Poren dieses Metallvlieses verringert sich in den Rippen 16 mit
geringer werdendem radialem Abstand von der Achse 21. Außerdem verringert sich die durchschnittliche
Größe der Poren des Metallvlieses auch mit dem zunehmenden axialen Abstand vom hinteren Boden 13,
und zwar ebensowohl in den Rippen 16 als auch im Kern 22.
Die erwünschten Unterschiede der Porengröße ergeben sich aus der Verformung des porösen
Metallvliesmaterials mittels mehr oder weniger großer Druckkräfte oder durch die Wirkung der Zentrifugalkraft.
Für die Bearbeitung wird das Metallvlies mit einer aushärtbaren Masse gefüllt, wie z. B. Methylpolymethacrylat
oder einem Wachs wie Ceresine. Die Bearbeitung verursacht keine Quetschungen und läßt im
Gegenteil dem Vlies die für die Wirkung der Kapillarkräfte günstigsten Oberflächenbedingungen.
Die Berührungsfläche zwischen dem porösen Metailvliesmaterial und der Flüssigkeit, mit der der
Behälter gefüllt wird — gewöhnlich handelt es sich dabei um Caesium — ist wesentlich geringer als bei
einem Behälter, dessen Hülle mit einer fiberartigen Masse gefüllt ist. Die Verunreinigung der Flüssigkeit
wird also auf ein Minimum beschränkt.
Der Behälter besitzt keinen von einem Ende zum anderen gehenden Docht, sondern lediglich einen
kurzen Enddocht 31, der zur Verbindung mit dem Behälter in einer Bohrurg 32 im vorderen Ende des
Kerns 22 befestigt ist. Der Docht 31 ist in die genannte Bohrung eingepreßt.
Bei der Anwendung in einem Ionenantrieb wird das Caesium, daß in regelmäßigem Fluß am genannten
Docht ankommt, verdampft und gelangt zum eigentlichen ionenantrieb, der aus einer auf hohe Temperaturen
geheizten Wolframfläche und Elektroden besteht, die die Beschleunigung der ionisierten Caesiumatome, die
aus der Fläche austreten, sicherstellen. Die elektrische Neutralisierung der in Bewegung gebrachten Atome
wird in bekannter Weise erzielt.
Das Diagramm F i g. 4 zeigt die Gesetzmäßigkeit der Veränderung des mittleren Porendurchmessers in
Abhängigkeit von der Länge des Behälters, das eine gute Versorgung des Dochtes sicherstellt. In diesem
Diagramm sind auf der Abszisse die axialen Abstände vom hinteren Behälterboden 13 aufgetragen und auf der
Ordinate die Porendurchmesser.
Die Kurve a 1 stellt den Verlauf der Durchmesseränderung der Poren eines Raumteilers 15, beginnend mit
einem maximalen Durchmesser von 200 μ dar, der ein gutes Arbeiten selbst bei Kraftfeldern von O1! g
sicherstellt, wobei g die Schwerkraftbeschieunigung ist. Die Kurve 6 1 ist charakteristisch für einen Raumteiler,
der ein gutes Arbeiten selbst im Felde der Schwerkraft sicherstellt.
Die Kurven a 2 und 6 2 sind ähnlich den Kurven ;i 1
und b 1, beziehen sich jedoch auf Porendurchmesser, von denen der größte 100 μ ist.
Die Kurven ;i3 und 6 3 sind ähnliche Kurven, jedoch
für einen maximalen Porendurchmesser von 40 μ.
In einer Art der Ausführung ist vorgesehen, die innere
Fläche 18 der Hülle mit einer Schicht von Fasermaterial zu bedecken, die mit dem Raumteiler 15 in Verbindung
steht. Dadurch wird die Menge der »nichtaufsaugbaren« Flüssigkeit weiter verringert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Selbstentleerender Flüssigkeitsb .,alter für Raumfahrzeuge, der ein poröses Rückhaltematerial
enthält, das mit der Innenfläche seiner Hülle in Verbindung steht und dessen Porengröße sich in der
Entleerungseinrichtung zunehmend verringert, d a durch gekennzeichnet, daß das Rückhaltematerial
(15) eine abgeteilte Struktur aufweist, wobei die Querschnitt der gebildeten Abteile (19) und die
Porengröße in Entleerungsrichtung stetig kleiner werden.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße des Rückhaltematerials
(15) vom Umfang zur Mitte hin sich zunehmend verringert.
3. Behälter mit einer im wesentlichen zylindrischen Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterteilung (15) sternförmig ausgebildet ist.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (12) am Austrittsende (14)
halbkugelförmig ausgebildet ist.
5. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung eines
Metallvlieses aus metallischen Hohlfasern als Werkstoff für den Raumteiler.
6. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Werkstoff des Raumteilers
(15) der zwischen Nickel und Kobalt liegenden Werkstoffgruppe angehört.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der
inneren Oberfläche der Hülle (12) mit einer Schicht eines porösen Materials, das mit dem porösen
Material des Raumteilers (15) verbunden ist, ausgekleidet ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Raumteilers nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man ausgehend von einem Metallvlies die Abmessungen der Zwischenräume
und Poren reguliert, indem man das Material einem um so stärkeren Druck aussetzt, als man kleinere
Poren wünscht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abmessungen der Poren
reguliert durch die Anwendung einer Verformung durch Schleudern.
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