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Lagerung für Betätigungshebel
Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lagerung eines axial gefesselten
Türdrückers, Fenstergriffes o.dgl. in einer Anschlagplatte mit einem Kugelring-Pendelgelenk,
das einen zaBo die Nuß eines Schlosses durchsetzendwn und im Griff-bzw. Drückerhals
formschlüssig gehalterten Mehrkantstift umschließt, nach Patent . . . (Patentanmeldung
P 24 31 417.8-15).
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Die nach dem Hauptpatent vorgesehene Lagerung für Betätigungshebel
ermöglicht einen Toleranzausgleich, so daß auch schief bzw. verkantet sitzende Schlösser
oder Riegeleinrichtungen mit nachher angebrachten Beschlägen einwandfrei zussmmenwirken
können. Die vorliegende Erfindung bezweckt eine weitere Verbesserung und Vereinfachung
einer solchen Pendelgelenklagerung für Türdrücker, Fenstergriffe o.dgl
Bei
einer Lagerung der eingangs genannten Art ist erfindungsgemaß vorgesehen, daß die
Anschlagplatte einen abgesetzten Ringschaft aufweist, der den Kugelring des Pendelgelenks
zumindest teilweise umgibt. Praktisch ohne Mehraufwand wird hierdurch die Beschlagmontage
außerordentlich erleichtert. Der Ringschaft der Anschlagplatte gestattet nämlich
das Einbringen des Kugelringes in die Kugelpfanne der Anschlagplatte mit einer entsprechenden
Axialkraft, die in einer geeigneten Vorrichtung leicht aufgebracht werden kann.
Der Kugelring schnappt ein und sitzt dann spielfrei in der von der Anschlagplatte
gebildeten Pfanne, ohne daß irgendeine undefinierte plastische Verformung notwendig
gewesen wäre.
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Dies ist ein entscheidender Fortschritt gegenüber einer Lagerung gemäß
der DT-OS 2 411 703, die zur Lagerung des Halses von Leichtmetall-Türdrückern einen
Kugelring aus Kunststoff vorsieht, der in eine Pfanne eines zugehörigen Leichtmetall-Schildes
in der Weise eingeführt wird, daß die einseitig zunächst offene Pfanne nach Einbringen
des Kugelringes durch Preßformung des Pfannenrandes geschlossen wird.
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Selbst bei geeigneter Vorprofilierung ist es aber nicht möglich, durch
Kaltpressung eines (relativ harten) Metallteils auf den (verhältnismäßig weichen)
Kunststoff ein Profil zu gewinnen, dessen Kugelflächengestelt auch nur annähernd
gewährleistet wurde. Je nach Materialien, Formungswerkzeug, Abmessungstoleranzen
und einwirkenden Kräften kann die Lagerpfanne entweder unzureichend geschlossen
werden, so daß ein zu großes Bewegungsspiel vorhanden ist, oder der Pfannenrand
kann in den weichen Kugelring eingedrückt und dieser dadurch beschädigt werden.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet solche Nachteile ebenso wirksamwwie
überraschend einfach, insbesondere wenn zumindest der Ringschaft aus einem elastisch-nachgiebigen
Werkstoff besteht der weicher sein kann als das Material des Kugelrings.
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Bevorzugt ist der Ringschaft oder die ganze Anschlagplatte
ein
Kunststoff-Spritzteil, beispielsweise aus Polyurethan, Polyamid o.dgl.
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Um das elastische Einrasten des Pendelgelenk-Kugelringes in dem Ringschaft
der Anschlagplatte zu erleichtern, sieht die Erfindung ferner vor, daß der Ringschaft
von wenigstens einer zur Drehachse parallele Aussparung umgeben ist, die vorzugsweise
als Ringeinstich gestaltet ist, der über wenigstens die halbe Axiallänge des Kugelring-Pendelgelenks
reicht.
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Zusätzlich kann der Ringschaft axiale Einstiche und/oder radiale Durchbrechungen
aufweisen, namentlich von der Anschlagfläche ausgehende Längsschlitze. Durch axiales
AntreEsen des Kugelrings wird der federnde Ringschaft zunächst in die Aussparung
beiseite gedrückt, bis der breiteste Teil des Kugelringes in die entsprechende Höhlung
des Ringschaftes eingetreten ist, der sich dann wieder satt anliegend schließt.
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Zur zusätzlichen Sicherung kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß
die Aussparung mittels eines formschlüssigen Einsatzes verschließbar ist, im einfachsten
Falle also durch einen glatten Ring, der die Aussparung ausfüllt.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Anschlagplatte
zumindest in den an das Pendelgelenk anschließenden Teilen biegeelastisch gestaltet
ist. Sie kann dazu beispielsweise eine Tellerfeder bilden oder aufweisen, etwa indem
die Anschlagplatte in einem das Pendelgelenk umgebenden Bereich einwärts gewölbt
ist und/ oder eine geringeæWandstärke hat als an ihren übrigen Außenflächenteilen.
Es ergibt sich eine zusätzliche Abfederung in axialer Richtung, welche die Funktion
des Kugelring-Pendelgelenks weiter verbessert und die Leichtgängigkeit des Betätigungshebels
auch bei ungünstigen Montagebedingungen sicherstellt.
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Ein wichtiges merkmal der Erfindung sieht vor, daß der Ringschaft
innen eine hinterschnitten geformte, hohle
Kugelringfläche aufweist,
in die der erhabene Kugelring des Griff- bzw. Drückerhalses drehbeweglich einrastbar
bzw.
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eingerastet ist. Diese Ausführungsform erfordert einen besonders geringen
Fertigungsaufwand und gestattet eine einfache, schnelle Montage. Der erhabene Kugelring
kann aus rostfreiem Stahl bestehen und mit dem Griff- bzw.
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Drückerhalses fest verbunden, z.B. verbördelt sein; es ist jedoch
auch mpglich und erfindungsgemäß vorgesehen, daß der erhabene Kugelring mit dem
Griff- bzw. Drückerhals einstückig ist, wodurch sich besonders große Fertigungseinsparungen
ergeben.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung reicht der Ringschaft
axial von der Anschlagfläche bis zu einem Kragen, welcher mit der Anschlagplatte
fest verbunden oder einstückig ist und ein sie abdeckendes Schild durchsetzt. Insbesondere
kann dieser Kragen eine Ringschulter des Griff- bzw. Drückerhalses umschließen und,
gegebenenfalls zusammen mit weiteren Außenteilen der Anschlagplatte, als Schnapprast
für das Schild dienen. Ein solcher Kragen wirkt als Staubschutz sowie als Gleitring
und fördert darüber hinaus noch das Aussehen des Beschlages, namentlich wenn der
Kragen farblich auf die Oberflächengestaltung des Griff- bzw. Drückerhalses und
des Schildes abgestimmt ist.
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Zur verbesserten Anbringung bei gesicherter Funktion der Lagerung
trägt es ferner bei, wenn das Schild und/oder die Anschlagplatte mit Befestigungsnocken.versehen
ist, insbesondere nahe dem Ringschaft oder dem Biegebereich.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Darin zeigen: Fig. 1 eine Längsschnittansicht einer Türbeschlaganordnung mit Kugelring-Pendelgelenken
nach der Erfindung und Fig0 2 einen Ausschnitt aus einer Rückansicht einer Anschlagplatte
einer Fig0 1 entsprechenden Anordnung
Im Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 sind an den Anschlagflächen 1,1' eines Türblattes zwei Türbeschläge angebracht,
von denen der innere mit 2 und der äußere mit 2' bezeichnet ist. Die Beschläge 2,2'
weisen Langschilder 3,3' auf, welche etwa in der Mitte und an ihrem unteren Ende
Nocken 4,4' haben, die zum Einpassen in vorbereitete Ausnehmungen des Türblattes
vorgesehen sind. Zur Befestigung dienen Schrauben 5, deren freie Enden in Hülsenschrauben
5t bzw. in Gewindeeinsätze 6 des äußeren Schildes 3' eingreifen. Man erkennt, daß
die Befestigungsschrauben 5 nur bei dem inneren (in Fig. 1 linken) Beschlag 2 außen
sichtbar sind, wogegen die Befestigungsmittel an dem äußeren (in Fig. 1 rechten)
Türbeschlag 2" verdeckt sind.
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Für die Lagerung der Türdrücker 15,15t ist an Jedem Türbeschlag eine
Anschlagplatte 7 bzw. 7t vorgesehen, die mit Nocken 8, 8' zum Eingriff in vorbereitete
Bohrungen oder Ausnehmungen des Türblattes ausgestaltet ist. Die oberen Nocken 8,8'
werden unmittelbar am Türblatt angeschlagen und mit einer Befestigungsschraube 5
gesichert, die in eine gegenüberliegende Gewindehülse 5' eingreift.
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Die unteren Nocken 8,8' jeder Anschlagplatte 7,7' werden durch die
in tie eingreifenden mittleren Nocken 4,4' der Langschilder 3,3' zusätzlich fixiert
und an den zugehörigen Befestigungselementen 5 bzw. 6 gehalten.
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Jede Anschlagplatte 7,7' hat einen Lagerteil, der an derjenigen Seite,
welche dem Schaft 14,14t des Drückers 15,1-5' zugewandt ist, in einen das zugehörige
Schild 3,3' durchsetzenden Kragen 9,9' übergeht. Die Lagerteile sind Bestandteile
der Kugelring-Pendelgelenke 11,11', mit denen jeder Drückerhals 13,13' in der Anschlagplatte
7,7' gelagert ist. Jeder Kugelring 12,12' ist an dem Hals 13,13' des zugehörigen
Drückers 15,15' mittels einer tYmbördelung 18,18' befestigt. Jeder Drückerschaft
14,14t hat ein Vierkantloch 16,16', in das ein Vierkantstift 17 einsetzbar ist,
der
beispielsweise mit dem äußeren Drücker 15' fest verbunden und
an dem inneren Drücker 15 mit (nicht gezeichneten) Innensechskantschrauben lösbar
arretiert sein kann. Der Kragen 9,9' liegt, wenn die Drücker 15,15' axial gefesselt
sind, nach Art eines Gleitringes an einer Ringschulter 19,19' des Drückerhalses
13,13' an.
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Zum Montieren der Pendelgelenke 11,11' haben die Anschlagplatten 7,7'
an ihrem Lagerteil einen Ringschaft 35,35', der von einer ringförmigen Aussparung
37,37' umgeben ist, wie man auch aus Fig. 2 erkennt. Der Ringschaft 35,35' kann
von der Anschlagfläche 1,1' her mit Längsschlitzen 36 versehen sein, die über die
Länge des Ringschaftes 35,35' reichen. ie insbesondere das Beispiel der Fig. 2 zeigt,
kann die Anschlagplatte 7 im Bereich des Lagerteils, d.h.
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anschließend an die hohle Kugelringfläche 10 bzw. an den Kragen 9,9'
einen Biegebereich 38 haben, mit dem die Pendelgelenke 11,11' axial abgefedert werden.
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Ein beachtlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die vorzugsweise
aus Kunststoff wie Polyamid oder Polyurethan bestehenden Anschlagplatten 7,7' in
ihren Lagerteilen die Kugelringe 12,12' der damit verbördelten oder einstückigen
Türdrücker 15,15' aufnehmen, so daß keine direkte Befestigung an den Schildern 3,3'
stattfindet. Sämtliche axial und radial wirkenden Kräfte werden von der Pendelgelenk-Lagerung
11,11' sicher abgefangen. Dabei gewährleistet die Erfindung einen Toleranzausgleich
der einzelnen Teile, die trotz axial unveränderlicher Befestigung der Drücker 15,'
- also bei deren festem, axialspielfreiem Sitz - eine begrenzte Radia; bzw.
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Winkelbewegung ausführen können. Dadurch ist rundum eine gleichmäßige
Leichtgängigkeit gewährleistet, so daß die Drücker t5,15' unter der Federkraft eines
(nicht gezeichneten) Türschlosses, das in einer Kammer 33 des Türblattes Aufnahme
findet, stets in ihre Ruhestellung zurückkehren Bei herkömmlichen Lagerungen ist
demgegenüber die Funktionsfähigkeit
ernsthaft behindert, wenn die
Türschlösser beispielsweise nicht im rechten Winkel zu dem Vierkantstift eingesetzt
sind und/oder wenn die Befestigungselemente bei der Montage zu stark angezogen werden.
Außerdem tritt bei den Lagerungen nach dem Stand der Technik ein starker Verschleiß
auf, der zu einer Lockerung der Drücker bzw. Griffe führt und dadurch weitere Funktionsmagel
bewirkt.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden
Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch
in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.