DE2504829A1 - Verfahren zur behandlung von phenolhaltigen abfluessen mit ozon - Google Patents
Verfahren zur behandlung von phenolhaltigen abfluessen mit ozonInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Verfahren zur Behandlung von phenolhaltigen Abflüssen mit Ozon
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Behandlung
von phenolische Verunreinigungen enthaltenden Abflüssen.
Im besonderen betrifft die Erfindung die Aufbereitung von Ab- · wässern, d.h. die Behandlung von Abflüssen, deren Phenolgehalt
in der Größenordnung von einigen ppm (bezogen auf Gewicht) liegt.
Der Beseitigung von phenolischen Verunreinigungen aus Abflüssen wurde bisher ein großer Forschungsaufwand gewidmet, wobei einige
Vorschläge bereits Eingang in die industrielle Praxis gefunden
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haben. Die hauptsächlich angewendete klassische Methode zur Entfernung
von Phenolen besteht darin, diese in der gelösten Form zu Verbindungen zu oxidieren, welche keinen Verunreinigungscharakter
aufweisen.
Die Verwendung von Ozon als Oxidationsmittel in Aufbereitungsverfahren
des beschriebenen Typs X3t bekannt. Zum einschlägigen
Schrifttum gehört insbesondere die US-PS 2 7O3 312, gemäß welcher
phenolhaltige Abflüsse unter alkalischen Bedingungen, d.h. bei Ρττ-Werten oberhalb 10,5 , mit Ozon behandelt werden.
Ozon stellt ein hervorragendes Oxidationsmittel dar; wegen seines
hohen Preises ist sein Einsatz jedoch unwirtschaftlich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein industrielles Verfahren
zur Beseitigung von Phenolen aus Abwässern zu schaffen, das sich kontinuierlich durchführen läßt und trotz Kostengünstigkext .
die Behandlung großer Abflußmengen gestattet.
Aus wirtschaftlichen Erwägungen wird ein Verfahren gefordert, das
einerseits die Beseitigung des Großteils der vorhandenen Phenole gewährleistet, andererseits jedoch den Ozonverbrauch soweit wie
möglich vermindert.
Bisher wurde davon ausgegangen, daß es bei derartigen Verfahren
zur Erhöhung des Grades der Phenolbeseitigung genügt, dem Reaktionssystem
- unter ansonsten gleichbleibenden Bedingungen - eine höhere Ozonmenge zuzuführen.
- 2 509851/0685
Eine eingehende Untersuchung des Prozesses hat nunmehr zu .dem
überraschenden Ergebnis geführt, daß der Phenolbeseitigungsgrad nicht unmittelbar mit der eingespeisten relativen Ozonmenge zusammenhängt.
Wenn auch eine Erhöhung der Ozonmenge in den meisten Fällen zu einer Steigerung des Phenolbeseitigungsgrades führt, hat
es sich.erwiesen, daß für eine geringfügige Erhöhung des Entfernungsgrades sehr häufig hohe zusätzliche Ozonmengen zugeführt- werden
müssen bzw. verbraucht werden. Es wurde sogar gefunden, daß eine Erhöhung der eingespeisten Özonmenge mit einer Herabsetzung
des Beseitigungsgrades einhergehen kann. .
Eine mögliche Erklärung für diese sehr widersprüchlichen Phänomene
besteht darin, daß die Zersetzungsprodukte der Phenole unter den üblichen Arbeitsbedingungen sehr wahrscheinlich ihrerseits ozonverbrauchenden
Oxidationsreaktionen unterliegen.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß es zur Vermeidung der vorgenannten
Nachteile und für eine gleichzeitige Erzielung eines guten
Phenolbeseitigungsgrades und eines geringen Ozonverbrauchs ausschlaggebend ist, die Dauer des Kontakts zwischen dem Ozon und den
phenolischen Verbindungen einzuschränken.
Gegenstand der Erfindung ist ein kontinuierliches Verfahren zur Behandlung von phenolhaltigen Abflüssen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in den Reaktor neben einem ozonhaltigen Gas mit einem für eine angemessene Oxidation der vorhandenen Phenole aus-,
reichenden Ozonanteil den.phenolhaltigen Abfluß mit einem solchen Durchsatz einspeist, daß seine Verweilzeit im Reaktor weniger als
•drei Minuten beträgt. ·
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Die Verweilzeit des phenolhaltigen Abflusses im Reaktor errechnet
sich nach der Gleichung (1)
in der V das Reaktorvolumen (in Liter) und Ql den Durchsatz bzw. die Einspeismenge des phenolhaltigen Abflusses in den Reaktor (in
Liter/Std.) bedeuten.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sollen nun die wichtigen Verfahrensparameter definiert werden.
In einem Reaktor mit dem Volumen V werden einerseits ein phenolhaltiger
Abfluß, der die Phenolkonzentration Ce aufweist, mit einem Durchsatz Ql und andererseits ein ozonhaltiges Gas, das einen Ozongehalt
Qg aufweist, mit einem Durchsatz Cge eingespeist.
Nach der Umsetzung ziehen vom Reaktorauslaß ein gasförmiger und
ein flüssiger Strom ab, deren Mengen jenen am Einlaß entsprechen, deren Phenol- bzw. Ozongehalt sich jedoch geändert haben. Der
flüssige Abstrom'weist einen Phenolgehalt Cs, das ozonhaltige Abgas
einen Ozongehalt Cgs auf.
Die wichtigen Verfahrensparameter sind folgende:
AC Ce-C^1'
Phenolbeseitigungsgrad: ^- = —^-—-
Phenolbeseitigungsgrad: ^- = —^-—-
Ozonmenge pro Einheitsmenge Phenol: R = Ozonumwandlungsgrad: (^)0 =
Nutzeffekt der Ozonumwandlung: γ = ^- χ « χ
Nutzeffekt der Ozonumwandlung: γ = ^- χ « χ
(~n~)o
- 4 - . _ °3 50385 1/0685
γ bedeutet das Verhältnis des aufgrund des Phenolabbaus verbrauchten
Ozons zum insgesamt verbrauchten Ozon.
Damit das Verfahren eine genügende Leistungsfähigkeit besitzt, soll
der Nutzeffekt der Ozonumwandlung (γ) - bei Erzielung eines be-
AC
friedigenden Phenolbeseitigungsgrades (^g-) - einen Maximalwert erreichen.
Für die Prüfung der Leistungsfähigkeit des Verfahrens ist der- Wert
für0 um vieles charakteristischer als jener des Ozonumwandlungsgrades
(yr)r\ >
eier i-m wesentlichen durch die physikalischen Merkmale
des Reaktors als solchen bedingt ist und den man für einen gegebenen Reaktor leicht auf etwa 1 bringen kann.
Zur Verfahrensoptimierung verfügt man somit über zwei Variable: den Ozonanteil pro Einheitsmenge Phenol (R) und
die Verweilzeit des Abflusses' im Reaktor.
In erster Näherung kann angenommen werden, daß der Paktor R einen
ausschlaggebenden Einfluß auf den Phenolbeseitigungsgrad (^-) hat;
d.h., eine Erhöhung von R zieht im allgemeinen eine Steigerung von
^r nach sich.
V/ie nachstehend erläutert wird, bestätigt sich diese generelle Regel
allerdings nicht immer; demgegenüber führt eine Erhöhung von R zwangsläufig zu einer Herabsetzung des Nutzeffektes der Ozonumwandlung
(<?) .
— 5 —
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- v~
Es hat sich herausgestellt, daß der V/ert für o:
(1) mit einer Erhöhung der Verweilzeit, d.h. -mit Sicherheit
. beim Fortschreiten der sekundären Folgereaktionen, abnimmt und
(2) umso geringer ist, je höher die Konzentrationen an anderen
Verunreinigungen als den Phenolen sind.
Der letztere nachteilige Effekt läßt sich dadurch vermeiden, daß man durch möglichst weitgehende Herabsetzung von R die Oxidation
der anderen reduzierenden Verunreinigungen, welche mit dem Ozon langsamer als Phenole reagieren, in Grenzen hält.
Die vorstehenden Erwägungen lassen den Schluß zu, daß es, wenn der Wert für R auf einen für eine befriedigende. Phenolbeseitigung
geeigneten Bereich eingestellt wurde, für die Realisierung der erfindungsgemäßen
Vorteile wichtig ist, daß man die Einspeismenge bzw. den Durchsatz des phenolhaltigen Abflusses so regelt, daß
die Verweilzeit des Abflusses im Reaktor kurz ist (d.h. weniger als drei Minuten beträgt).
Da die Verweilzeit eine Funktion des Reaktorvolumens und des Abflußdurchsatzes
ist, variiert man zur Erzielung einer günstigen Verweilzeit bei einer vorgegebenen Einheit in der Praxis den
Durchsatz des Abflusses.
Die Ozonmenge R wird in mg Ozon/mg Phenole ausgedrückt.
R beträgt im allgemeinen weniger als 20, vorzugsweise weniger als
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Obwohl die Erfindung ein Verfahren und keine Vorrichtung betrifft,
ist es im Hinblick auf eine optimale Verfahr.ensdurchführung von Vorteil, einen V/erkstoff zu verwenden, der die Erzielung einer
kurzen Verweilzeit des phenolhaltigen Wassers im Reaktor erlaubt.
Speziell der Einsatz einer Auskleidung mit hoher Porosität,gestattet
die Erzielung höherer Durchsätze des ozonhaltigen Gases und somit die Einspeisung höherer Flüssigkeitsmengen für ein und dasselbe
R und identische Phenol- und Ozonkonzentrationen. Durch Verwendung derartiger Auskleidungen läßt sich somit letztlich die
Verweilzeit des Abflusses im Reaktor verkürzen.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken. ·
Zur besseren Übersichtlichkeit sind in den Beispielen lediglich
AC
die Werte für die wichtigen Parameter R, T, =^- und γ , welche für
das Verständnis der Erfindung unentbehrlich sind, angegeben. Die Vierte für diese Parameter errechnen sich gemäß der vorstehend angegebenen
Gleichungen aus den Mengen und Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer sowie dem Reaktorvolumen.
Zur besseren Veranschaulichung der erfindungsgemäß erzielbaren
Vorteile wurden die Beispiele in mehrere Gruppen aufgeteilt, bei denen die Ozonmenge R jeweils im wesentlichen konstant ist.
Die in diesen Beispielen erzielten Werte sind aus Tabelle I ersichtlich
(R = etwa 1).
- 7 50985 1/0685
V Ä ·
Beispiel | Phenol konzentration im Abfluß, rag/Liter |
R | T, see | AC TT |
? |
1 | 2,8 | 0,8 | 72 | 0,72 | 0,95 |
2 | •1,7 | 0,9 | 120 | 0,47 | 0,44- |
3 | 7,1 . | 1,1 | 90 | 0,89 | 0,84 |
4 | 6,5 | 1,2 | 90 | 0,96 | 0,81. |
Wenn man die bei verschiedenen Verweilzeiten erzielten Werte für
%- und ^ miteinander vergleicht, stellt man einerseits fest, daß
Q umso höher ist, je geringer T ist; noch überraschender ist es
jedoch, daß der Phenolbeseitigungsgrad bei einer geringeren Verweilzeit höher ist (Beispiel 1 bzw. 2).
Beispiel 5 bis 9 R =' etwa 2.
Die in diesen Beispielen erzielten Werte sind aus Tabelle II ersichtlich.
II
Beispiel | Phenol konzentration im Abfluß, mg/Liter |
R | T, see |
Δσ
TT |
9 |
5 | 2,5 | 2,4 | 120 | 0,80 | 0,34 |
6 " | 2,75 | 2,1 | 72 | 0,86 | 0,40 |
7 | 2,2 | 2,7 | 72 | 0,91 | 0,34 |
8 | 1,6 | 2,5 | 810 | 0,44 | 0,21 |
9 | 1,0 | 2,0 | 1620 | 0,25 | ' 0,16 |
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Diese Beispiele verdeutlichen den ungünstigen Einfluß einer langen
Verweilzeit auf den Phenolbeseitigungsgrad, der bei einer etwa halbstündigen Dauer auf 0,25 abfällt (Beispiel 9). Der geringste Wert
für T entspricht dem höchsten Wert Ar^-
Bemerkenswert ist, daß der Ozonumwandlungsgrad geringer als bei den vorangehenden Beispielen ist.
Beispiel 10 bis 12
R = etwa 5.
Die in diesen Beispielen erzielten Werte sind aus Tabelle III ersichtlich. ■ '
III
Beispiel | Phenol- ko nz ent rat ion im Abfluß, mg/Liter |
R | T, see | AC C |
< |
10 11 12 |
1,9 3,9 3,2 |
4,7 5,2 4,7 |
160 150 270 |
0,53 0,72 , 0,47 |
0,1 0,1 0,1 |
Diese Beispiele zeigen neuerlich den VorteiLauf, der bei Anwendung
einer kurzen Verweilzeit erzielt wird. Wenn man die. Beispiele 10 und 12 vergleicht, stellt man fest, daß die Beseitigung bei
Beispiel 10, bei dem die Phenolkonzentration niedriger ist, auf größere Schwierigkeiten stößt.
Beispiel 13 bis 16 ·
R = etwa 8. ...
Die in diesen Beispielen erzielten Werte.sind aus Tabelle IV ersichtlich.
- 9 -
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250/4
IV
Beispiel | Phenol konzentration im Abfluß, mg/Liter |
R | T, see | ■ AC C |
? · |
13 - | 2,6 | 8 | 72 | 0,96 | 0,12 |
H | 3,2 | 8 | 192 | 0,94 | 0,1 |
15 | 1,2 | 8,3 | 300 | 0,83 | 0,1 |
16 | 2,1 | 8,5 | 120 | 0,96 | 0,11 |
Tabelle IV zeigt, daß der Phenolbeseitigungsgrad abnimmt, wenn
die Verweilzeit drei Minuten weit übersteigt, daß der OzonumwandLungsgrad'eine
direkte Punktion der Verweilzeit ist und daß man bei kurzer Verweilzeit(Beispiel 13 und 16) bei gleichzeitiger
geringfügiger Erhöhung von R und T gleiche Phenolbeseitigungsgrade erzielt.
Beispiel 17 und 20 R = über 10.
Die in diesen Beispielen erzielten Werte sind aus Tabelle V ersichtlich'.
Beispiel | Phenol konzentration im Abfluß, mg/Liter |
R | T, see | Δσ G |
9 |
17 | 1,2 | 10,5 | 3600 | 0,59 | 0,06 |
18 | '- 0,8 | 18 | 3600 | 0,67 | 0,04 |
19 | ' 1 | 14,6 | 7200 | 0,42 | 0,03 |
20 ' | 0,8 | 17,1 | 7200 | 0,41 | . 0,025 |
- 10 -
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Diese Versuche wurden in einer halbtechnisehen Anlage an Abflüssen
mit sehr geringem Phenolgehalt durchgeführt. Im Gegensatz zu den
vorangehenden Beispielen wird trotz einer beträchtlichen Erhöhung der Ozonmenge R-keine Verbesserung des Phenolbeseitigungsgrades
*4r· erreicht. Die Verlängerung der Verweilzeit hat tatsächlich Ieu
· · .
diglich zur Folge, daß ein sehr geringer Ozonumwandlungsgrad erzielt
wird.
- 11 -
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Claims (3)
- Pat en tan sprücheC\\ Kontinuierliches Verfahren zur Behandlung von phenolhaltigen Abflüssen, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Reaktor neben einem ozonhaltigen Gas mit einem zur angemessenen Oxidation der vorhandenen Phenole ausreichenden Ozonanteil den phenolhaltigen Abfluß mit einem solchen Durchsatz einspeist, daß seine Verweilzeit im Reaktor weniger als drei Minuten beträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ozonmenge pro Einheitsmenge Phenol weniger als 20 beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ozonmenge pro Einheitsmenge Phenol weniger als 10 beträgt.- 12 -50385 1/0685
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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ID=9134556
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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-
1975
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---|---|
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