DE2504545C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein beschichtetes Aluminiumsubstrat,
das in zahlreichen Abbildungs- und Reproduktionsverfahren,
z. B. in Form lithographischer Platten
und elektrographischer Elemente, sowie für magnetische
Aufzeichnungsflächen, Flächen mit eingestellter
Rauhigkeit und Schmuckpaneele geeignet ist.
Beschichtete Aluminiumsubstrate, z. B. lichtempfindliche
Schichten auf Aluminium zur Herstellung von Druckplatten
und ferromagnetische Schichten auf Aluminium
zur Herstellung von Magnetscheiben für die schnell abrufbare
Informationsspeicherung werden im allgemeinen
durch Binden des gewünschten teilchenförmigen Materials
an das Aluminiumsubstrat mit einem organischen Bindemittel
erhalten. Wenn z. B. herkömmliche Bindemittel benutzt
werden, ist es jedoch sehr schwierig, elektrographische
Elemente herzustellen, die genügend hart, ritzfest und
druckmarkierungsfest sind. Es ist außerdem ziemlich
schwierig, wenn nicht unmöglich, abriebfeste hydrophile
Substrate für Anwendungen als lithographische Platte herzustellen,
wenn herkömmliche organische Bindemittel benutzt
werden, weil die meisten dieser Bindemittel hydrophober
Natur sind. Bekannte hydrophile Bindemittel sind
im allgemeinen nicht zur Herstellung lithographischer
Druckplatten geeignet, weil solche Bindemittel dem Angriff
durch Drucklösungen während des Gebrauchs ausgesetzt sind.
Außerdem fehlt solchen Bindemitteln Hochtemperaturbeständigkeit;
solche Bindemittel sind auch gegenüber einem Abbau
durch Ozon und ultraviolettes Licht sehr empfindlich.
Wenn die Oberfläche von Aluminium Luft und Feuchtigkeit
ausgesetzt ist, bildet sich ein Aluminiumoxidfilm
und herkömmliche Bindemittel werden im allgemeinen sehr
schwach auf diesem Oxidfilm verankert. Demnach ist es
erforderlich, diesen Oxidfilm zu entfernen, bevor die
gewünschte Schicht auf das Aluminiumsubstrat aufgetragen
werden kann. Die Behandlungsmethoden zur Entfernung
des Oxidfilms sehen im allgemeinen das Eintauchen des
Aluminiumsubstrats in ein Säure enthaltendes Bad vor.
Diese Behandlungsmethoden zur Entfernung des Aluminiumoxidfilms
erfordern eine längere Behandlungsdauer und
die Verwendung stark saurer Materialien und spezieller
Reinigungsbäder, die Wasserverschmutzungsprobleme verursachen.
Die Verwendung üblicher Bindemittel ist im allgemeinen
nicht zur Herstellung von hochgradig abriebfesten lithographischen
Druckplatten, elektrographischen Elementen
und magnetischen Aufzeichnungsflächen mit hoher Aufzeichnungsdichte
geeignet.
Zum Beschichten von Aluminium wird beim Verfahren der
DE-OS 22 63 038 auf einem Aluminiumsubstrat eine Boehmitschicht
durch Erhitzen auf über 75°C in Gegenwart von
Wasser erzeugt, das Substrat dann mit einem wasserlöslichen,
thermisch härtbaren Harz und einem organischen
Amin überzogen und die Beschichtung gehärtet. Die Bildung
der Grundierschicht erfolgt bereits vor dem Aufbringen
des Harzes, das selbst einen zusammenhängenden Überzug
bildet, d. h. kleinteiliges Material wird nicht aufgebracht.
Im Handbuch der Galvanotechnik, Bd. III, 1969, Carl-
Hanser-Verlag, S. 1-14, wird angegeben, daß eine
vorher erzeugte Boehmitgrundierung als Grundschicht
zum Aufbringen von Anstrichen und Lacken bei der Massenproduktion
von Aluminiumdosen dienen kann. Es ist
dabei jedoch weder eine Beschichtung aus kleinteiligen
Materialien noch eine in-situ-Bildung des Bindemittels
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein beschichtetes
Aluminiumsubstrat bereit- und herzustellen, das
eine Schicht aus teilchenförmigem Material auf einem
Aluminiumträger aufweist und für elektrographische
Elemente, lithographische Druckplatten, Flächen mit eingestellter
Rauhigkeit, magnetische Aufzeichnungsscheiben,
Schmuckpaneele und Schutzflächen geeignet ist.
Hierzu schlägt die Erfindung das in Anspruch 1 angegebene
beschichtete Aluminiumsubstrat mit den bevorzugten Ausgestaltungen
nach den Ansprüchen 2 bis 12 und das Herstellungsverfahren
nach Anspruch 13 mit bevorzugten Ausgestaltungen
nach den Ansprüchen 14 bis 20 vor.
Erfindungsgegenstand ist außerdem die Verwendung des beschichteten
Aluminiumsubstrats mit photoleitenden anorganischen
Metalloxidteilchen oder Metallsulfidteilchen für
elektrophotographische Zwecke.
Durch die Erfindung wird das mit der Verwendung von herkömmlichen
Bindemitteln zum Verankern von Schichten an
Aluminiumsubstraten verbundene Problem ausgeschaltet. Weil
der auf natürliche Weise entstandene Aluminiumoxidfilm von
der Oberfläche des Aluminiumsubstrats nicht entfernt zu
werden braucht, entfallen daher die Probleme, die mit
sauren Bädern und zeitraubenden Bearbeitungstechniken
verbunden sind. Die Verwendung eines organischen Bindemittels
ist nicht erforderlich. Die Aluminiumsubstrate
können mit Teilchen hoher Packungsdichte versehen werden.
Da das in situ gebildete Aluminiumhydroxyoxid die Teilchen
an dem Aluminiumsubstrat fest verankert, führt die
Erfindung zu harten, rißfesten elektrographischen Elementen
und lithographischen Plattensubstraten.
In den Zeichnungen ist
Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines Aluminiumsubstrats
mit einer darauf befindlichen
Schicht aus ungebundenem teilchenförmigem
Material und
Fig. 2 eine Querschnittsansicht eines Aluminiumsubstrats
mit an dieses durch in situ gebildetes
Aluminiumhydroxyoxid gebundenem teilchenförmigem
Material.
In Fig. 1 ist ein Aluminiumsubstrat 10 mit auf der Oberfläche
14 des Substrats befindlichen wasserunlöslichen
Teilchen 12 dargestellt. In der Fig. 2 enthält der beschichtete
Aluminiumgegenstand 20 das Aluminiumsubstrat 10 mit
an die Oberfläche des Aluminiumsubstrats durch in situ
gebildetes Aluminiumhydroxyoxid 16 gebundenem teilchenförmigem
Material 12. Das Aluminiumhydroxyoxid wird dadurch
gebildet, daß die mit dem teilchenförmigen Material
beschichtete Aluminiumoberfläche einer oxidierenden Umgebung
ausgesetzt wird, die Wasser enthält, wodurch die
Oberfläche des Aluminiumsubstrats unter Bildung von hydratisiertem
Aluminiumoxid oxidiert wird, das in Form von
Kristalliten um das teilchenförmige Material herum unter
Bildung einer Matrix wächst, die das teilchenförmige Material
fest an die Oberfläche des Aluminiumsubstrats bindet.
Zu geeigneten Aluminiumsubstraten gehören reines Aluminium
und andere Aluminiumprodukte, die bis zu etwa 30% oder
mehr Legierungsmetalle enthalten. Geeignete Aluminiumlegierungen
sind z. B. eine im Handel erhältliche Aluminiumlegierung,
die 5 Gew.-% Kupfer enthält; eine im Handel erhältliche
Aluminiumlegierung, die etwa 5% Silicium enthält;
eine im Handel erhältliche Aluminiumlegierung, die
1,25% Mangan enthält; eine im Handel erhältliche Legierung,
die etwa 98% Aluminium enthält; eine im Handel erhältliche
Legierung, die etwa 99,2% Aluminium enthält
und eine im Handel erhältliche Legierung, die etwa 99,55%
Aluminium enthält.
Der Ausdruck "Aluminiumsubstrat" bezeichnet außer reinem
Aluminium und Aluminiumlegierungen auch ein Substrat, das
mit reinem Aluminium oder einer Aluminiumlegierung überzogen
oder mit einem solchen Auflagemetall versehen ist. Zum Beispiel
erfaßt der Ausdruck "Aluminiumsubstrat" auch Kunststoffolien,
die nach dem Aufdampfverfahren erhaltene dünne
Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschichten enthalten.
Die teilchenförmigen Materialien, die an Aluminiumsubstrate
gemäß der Erfindung gebunden werden können, sind feste Materialien
mit einem Schmelzpunkt über 150°C und mit
einer Wasserlöslichkeit unter 0,1 Teil je 100 Teile
Wasser bei 100°C. Die Teilchen können eine beliebige Form
haben, z. B. würfelförmig, nadelförmig, ungleichförmig oder
faserförmig sein. Sie haben eine mittlere Größe von 0,05
bis 3000 µm, vorteilhaft sind Teilchen einer mittleren
Größe von 0,05 bis 50 µm. Je nach den gewünschten Eigenschaften
des beschichteten Aluminiumsubstrats können die
Teilchen weich oder hart, organischer oder anorganischer
Natur, leitfähig oder nichtleitfähig, lichtempfindlich
oder nichtlichtempfindlich sein. Außerdem können Gemische
von verschiedenen teilchenförmigen Materialien angewendet
werden.
Es ist vorteilhaft, ein teilchenförmiges Material zu verwenden,
das mit Wasser benetzbar ist. Wenn Wasser (Oberflächenspannung
von 72,8 Dyn/cm) in Berührung mit der
Oberfläche des bevorzugt verwendeten teilchenförmigen
Materials gebracht wird, breitet sich das Wasser auf der
Oberfläche des teilchenförmigen Materials unter Bildung
eines Films aus. Teilchenförmiges Material, das nach diesen
Kriterien nicht mit Wasser benetzbar ist, kann z. B.
durch mechanisches Halten des teilchenförmigen Materials
gegen das Aluminiumsubstrat während der Oxidationsstufe
gebunden werden.
Die nachfolgenden Materialien sind Beispiele.
Auch andere teilchenförmige Materialien mit geeigneten
Schmelzpunkten und Wasserunlöslichkeit können erfindungsgemäß
an Aluminiumsubstraten gebunden werden.
Zur Herstellung des beschichteten Aluminiumsubstrats der
Erfindung wird das Aluminiumsubstrat im allgemeinen von
Öl und Oberflächenverunreinigungen nach üblichen Reinigungsmethoden
gereinigt. Im allgemeinen wird das Aluminiumsubstrat
einfach durch Waschen mit einer wäßrigen
Lösung eines herkömmlichen Netz- oder Reinigungsmittels
und anschließend durch Abspülen mit Wasser und Trocknen
gereinigt. Organische Lösungsmittel können zum Entfernen
von Ölen und von dem Aluminium benutzt werden.
Das zu bindende teilchenförmige Material wird im allgemeinen
in einer dünnen Schicht auf der Aluminiumoberfläche
abgeschieden oder auf diese aufgebracht. So kann das
teilchenförmige Material einfach auf die Oberfläche des
Aluminiumsubstrats aufgestäubt und dann das beschichtete
Substrat einer oxidierenden Atmosphäre ausgesetzt werden.
Ein erhöhter Wirkungsgrad des Bindeprozesses wird jedoch
erhalten, wenn das teilchenförmige Material auf das Aluminiumsubstrat
aus einer Dispersion des teilchenförmigen
Materials in einem flüssigen Trägermittel aufgebracht und
anschließend der größte Teil des flüssigen Trägermittels
oder das gesamte flüssige Trägermittel verdampft wird. Das
teilchenförmige Material wird auf dem Aluminiumsubstrat
fester zusammengedrängt, wodurch ein besserer physikalischer
Kontakt mit letzterem erzielt wird.
Geeignete flüssige Trägermittel sind Wasser, niedere
aliphatische Alkohole (z. B. Methanol, Ethanol, Isopropanol,
n-Propanol, n-Butanol und Isobutanol), niedere
aliphatische Ketone (z. B. Aceton und Methylethylketon),
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit etwa 6-12 Kohlenstoffatomen
(z. B. Hexan und Octan), aromatische Kohlenwasserstoffe
mit etwa 6-8 Kohlenstoffatomen (z. B. Benzol,
Toluol und Xylol) und Gemische dieser Trägermittel.
Bevorzugte Trägermittel sind die niederen aliphatischen
Alkohole, die das Aluminiumsubstrat und das teilchenförmige
Material gründlich benetzen und eine geringere
Agglomeration des teilchenförmigen Materials auf dem
Substrat ergeben. Im allgemeinen ist das Trägermittel
ein Nichtlösungsmittel für das teilchenförmige Material,
obwohl es auch ein Lösungsmittel für dieses sein kann,
sofern das Material kristallisiert oder auf andere Weise
einzelne Teilchen in einer unzusammenhängenden Art
und Weise bildet, wenn das Trägermittel entfernt wird.
Nach dem Aufbringen des teilchenförmigen Materials auf
die Oberfläche des Aluminiumsubstrats wird das so beschichtete
Substrat (das vorzugsweise, aber nicht unbedingt
trocken ist) Wasser in einer oxidierenden Umgebung
ausgesetzt. Obwohl dies durch einfaches Eintauchen
des beschichteten Substrats in flüssiges Wasser für eine
gewisse Zeitspanne geschehen kann, ist es vorteilhaft,
das beschichtete Substrat einer gasförmigen oxidierenden
Umgebung bei 20-150°C, die mit Wasserdampf praktisch
gesättigt ist, auszusetzen. Der Einfluß des Wassers und
die oxidierende Atmosphäre bewirken die in-situ-Bildung
einer kristallinen Schicht aus Aluminiumhydroxyoxid, die
auf der Oberfläche des Aluminiumsubstrats wächst und eine
Matrix um das teilchenförmige Material herum bildet und
dadurch das teilchenförmige Material fest an das Aluminiumsubstrat
bindet.
Es wird angenommen, daß der chemische Faktor für das
Binden des teilchenförmigen Materials an das Aluminiumsubstrat
auf die Koordination zwischen den Aluminiumatomen
und Atomen in dem teilchenförmigen Material, die
ein Koordinationsvermögen haben, zurückgeht. Titan weist
im Titandioxid und Zink weist im Zinkoxid Koordinationsstellen
auf, die zu einer Koordination mit Aluminiumatomen
über ein Sauerstoffatom fähig sind.
Der physikalische Faktor für das Binden des teilchenförmigen
Materials an dem Aluminiumsubstrat beruht auf dem
Wachstum von Pseudoboehmitkristallen um das teilchenförmige
Material herum, wodurch dieses an das Aluminiumsubstrat
mechanisch gebunden wird. Die Bildung von Pseudoboehmit,
einem metastabilen Aluminiumhydroxyoxid, durch
Umsetzung von Aluminium oder Aluminiumoxid mit flüssigem
Wasser ist von Vedder und Vermiyea, Trans. Faraday Soc.
65, 561-584 (1969), und Alwitt, J. Electrochemical Soc.
118 (11), 1730 (1971), erörtert worden. Der Pseudoboehmit
kann in den gebundenen Schichten der Erfindung mittels
Elektronenmikroskopie identifiziert werden, wonach die
die Matrix um das abgeschiedene teilchenförmige Material
bildenden Kristalle die charakteristische Lamellenform
haben.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Aluminiumsubstrat
mit darauf befindlichem teilchenförmigem Material einer
oxidierenden, wasserhaltigen Atmosphäre für eine Zeitdauer,
in einem Anteil und bei einer Temperatur ausgesetzt, die
ausreichende Bedingungen für die in-situ-Bildung von Aluminiumhydroxyoxid
darstellen. Die erforderliche Dauer
der Einwirkung hängt von der Temperatur der oxidierenden
Umgebung, der Masse des Aluminiumsubstrats und der auf dem
Aluminiumsubstrat abgeschiedenen Menge des teilchenförmigen
Materials ab. Im allgemeinen liegt die maximale
Menge an teilchenförmigem Material bei etwa 0,0004 g je
cm².
Bei Erhöhung der Masse des Aluminiumsubstrats oder des
teilchenförmigen Materials kann die zur Erzielung der notwendigen
Bildung von genügend Aluminiumhydroxyoxid erforderliche
Dauer des Aussetzens ebenfalls zunehmen. Sie kann
durch Erhöhung der Temperatur der oxidierenden Umgebung
verkürzt werden. Der Wirkungsgrad des Bindeprozesses nimmt
außerdem mit abnehmenden Mengen von abgeschiedenem teilchenförmigem
Material zu.
TiO₂-Teilchen (0,05 µm), die sich auf einer 127 µm dicken
Aluminiumfolie in einer Menge von 1×10-4 g/cm² befanden,
wurden z. B. in 30-45 Sekunden fest an die Folie gebunden,
wenn die Probe 100°C heißem Dampf bei Atmosphärendruck
ausgesetzt wurde. Ein gleiches teilchenförmiges
Material wurde an eine 1,6-mm-Aluminiumfolie unter den
gleichen Bedingungen in etwa 3 Minuten gebunden.
Die oxidierende Umgebung, der das mit dem teilchenförmigen
Material beschichtete Aluminiumsubstrat ausgesetzt
wird, um die in-situ-Bildung von Aluminiumhydroxyoxid
zu erreichen, kann ein Wasserbad sein. Vorzugsweise ist
es eine Atmosphäre, die durch Einleiten von Wasserdampf
in einen offenen Kessel erhalten wird. Wasserdampf und
Luft enthaltende geschlossene Kessel mit Drücken im Bereich
von Atmosphärendruck bis 6,86 bar oder mehr können
angewendet werden. Durch Regulierung der Menge und des
Drucks des in den Kessel eingeleiteten Dampfes können
Temperaturen von etwa 50 bis 150°C, die für die Bildung
der bindenden Aluminiumhydroxyoxidkristallite geeignet
sind, angewendet werden. Das Verhältnis von Dampf
zu Luft ist nicht kritisch, und ein geeigneter Bereich
liegt zwischen etwa 1 : 20 bis 20 : 1 Teilen Luft
je Teil Dampf.
Ein oxidierendes Gas (z. B. Sauerstoff) kann benutzt werden,
um einen Teil der Luft in der oxidierenden Atmosphäre
oder die gesamte Luft zu ersetzen. Solche mit Sauerstoff angereicherten
Atmosphären sind besonders geeignet, wenn das
an das Aluminiumsubstrat zu bindende teilchenförmige Material
während des Bindeprozesses leicht reduziert wird,
wie z. B. teilchenförmiges Zinkoxid und Indiumoxid. Es ist
außerdem vorteilhaft, das teilchenförmige Material mit
Wasser (oder mit ein oberflächenaktives Mittel oder Netzmittel
enthaltendem Wasser) vor dem Inberührungbringen
der Probe mit Dampf oder einer anderen oxidierenden
Atmosphäre zu benetzen.
Der Wirkungsgrad des Bindeprozesses kann durch Einarbeiten
verschiedener Zusätze in die Dispersion des teilchenförmigen
Materials auf dem Aluminiumsubstrat erhöht werden (insbesondere
wenn größere Mengen gebunden werden sollen).
Zu verwendbaren Zusätzen gehören Alkali-, Erdalkali-
(mit Ausnahme von Berylliumoxid) und Seltenerdmetalloxide,
-hydroxide, -carbonate, -acetate, -nitrate
und -halogenide. Im allgemeinen stellen geeignete Zusätze
zur Dispersion des teilchenförmigen Materials in Wasser
einen pH-Wert von 4,0 oder höher ein. Geeignete Zusätze
sind CaO, BaO, MgO, NaOH, CH₃CO₂Na, Ba(NO₃)₂, Mg(NO₃)₂ · 6 H₂O,
Sr(NO₃)₂, Ca(NO₃)₂ · 4 H₂O, CaF₂, CaCO₃, BaCO₃,
NaHCO₃ und Ca(C₂H₃O₂)₂. Im allgemeinen werden diese
Zusätze in einer Menge von etwa 0,01-1 Gewichtsteil je
1 Gewichtsteil zu bindendes teilchenförmiges Material
verwendet.
Die erfindungsgemäß hergestellten beschichteten Aluminiumsubstrate
sind zähfest, hart und hydrophil. Sie sind daher
als Grundmaterial für lithograpische Platten und als
Oberflächenschutzbeläge, wie z. B. als Wandbeläge, geeignet,
wobei die hydrophile Natur dieser Beläge bewirkt,
daß sie nichtschmutzend und leicht zu reinigen sind. Die
Oberflächen mit gebundenem teilchenförmigem Material behalten
die Eigenschaften, die die teilchenförmigen Materialien
vor dem Binden besaßen. An Aluminium gebundene
Zinkoxid- und Titandioxidpulver sind photoleitend und
photokatalytisch. Die gebundenen Zink-(Cadmium)sulfidteilchen
sind photolumineszierend und gebundenes gamma-
Eisen-III-oxidpulver ist magnetisch. Die beschichteten
Aluminiumsubstrate der Erfindung sind daher als Aufzeichnungselemente
enthaltende lithographische Druckplatten,
photolumineszierende Bauelemente, magnetische Aufzeichnungsscheiben
und elektrophotographische Elemente geeignet
und verwendbar.
In den Beispielen sind "Teile" jeweils Gewichtsteile,
falls nichts anderes angegeben ist.
Eine 203-µm-Aluminiumfolie wurde durch Waschen mit einer
6% Trinatriumphosphat enthaltenden wäßrigen Lösung,
Spülen mit Wasser und Trocknen gereinigt. Die Folie wurde
dann mit einer Dispersion von Titandioxid unter Anwendung
eines Beschichtungsstabs beschichtet und 5 Minuten getrocknet
(längere Trocknungszeiten ergeben ähnliche Ergebnisse).
Die Titandioxiddispersion wurde durch Vermahlen eines
Gemisches von 10 g Titandioxid und 200 ml Isopropanol
für 17 Stunden in einer Kugelmühle erhalten. Die Titandioxidteilchen
waren würfelförmig und hatten eine Größe
von etwa 0,05 µm. Die auf die Aluminiumfolie aufgetragene
Titandioxidmenge betrug etwa 0,00028 g je cm².
Die beschichtete Aluminiumfolie, von der das Titandioxid
sehr leicht durch gelindes Berühren mit den Fingern entfernt
werden konnte, wurde mit Wasser befeuchtet und dann
in einen offenen Kessel gebracht, in den Dampf aus einer
1,76-bar-Dampfleitung eingeleitet wurde. Die beschichtete
Aluminiumfolie wurde dem Dampf (100°C) 15 Minuten ausgesetzt
und dann getrocknet. Auf dem Aluminiumsubstrat war
ein fest anhaftender Titandioxidbelag entstanden. Zur Ermittlung
der Haftfestigkeit des Belags wurde ein Streifen
druckempfindliches Klebeband gegen die beschichtete Oberfläche
des Substrats gedrückt und dann entfernt (s. US-PS
35 54 836). Beim Abziehen des Streifens von der Oberfläche
wurde beobachtet, daß der Klebstoff eher einem Versagen
der Klebfähigkeit unterlag, als daß das gebundene
teilchenförmige Material von dem Aluminiumsubstrat entfernt
worden wäre. Die 180°-Abziehkraft für den benutzten
1,895-cm-breiten druckempfindlichen Klebestreifen betrug
840 g/cm.
Eine 203-µm-Aluminiumfolie wurde wie in Beispiel 1 gereinigt.
Die Folie wurde dann mit der Dispersion von
Titandioxid des Beispiels 1 unter Anwendung des Auftragsstabs
beschichtet und 5 Minuten zum Trocknen stehengelassen.
Das Trockenschichtgewicht war das gleiche wie
in Beispiel 1. Die beschichtete Aluminiumfolie wurde dann
bei 21°C in entionisiertes Wasser eingetaucht. Nach 5
Tagen hatte eine gewisse Bindung des Titandioxids
stattgefunden, und nach 21 Tagen war eine fest anhaftende
Titandioxidschicht auf der Oberfläche der Aluminiumfolie
gebildet worden. Die Schicht konnte durch Abziehen
eines druckempfindlichen Klebestreifens von der
Oberfläche (s. Beispiel 1) nicht entfernt werden.
Beispiel 1 wurde wiederholt, aber unter Verwendung der
in Tabelle I angegebenen teilchenförmigen Materialien anstelle
von Titandioxid. Dauer der Dampfbehandlung und Stärke
der Bindung werden ebenfalls in der Tabelle I angegeben.
Jede der erhaltenen Aluminiumoberflächen mit gebundenem
teilchenförmigem Material war zähfest, rißbeständig und
hydrophil. Im allgemeinen sind die gebundenen Oberflächen
als Unterlagen für Druckplatten und nichtschmutzende Schutzflächen
geeignet. Die gebundenen teilchenförmigen Materialien
behalten die Eigenschaften, die sie vor dem Binden
besitzen.
Diese Beispiele erläutern, daß der Wirkungsgrad des
Bindeprozesses durch Anwesenheit bestimmter Verbindungen
verbessert werden kann.
Wäßrige Dispersionen wurden durch Vermischen eines Gemisches
von 1 Teil Titandioxid und etwa 0,03 bis 1,0
Teil der in Tabelle II angegebenen Zusätze in einer Kugelmühle
hergestellt. Die Gemische wurden dann mit drei
verschiedenen Schichtgewichten auf 76-µm-Aluminiumfolien
mit Abmessungen von 7,6 cm × 7,6 cm aufgetragen, getrocknet
und gewogen. Die trockne Folie wurde in einen offenen
Kessel gebracht, und Dampf (100°C) wurde eingeleitet. Nach
dem Kontakt mit dem frei strömenden Dampf für 5 Minuten
wurde die beschichtete Folie entfernt, in Wasser gewaschen,
gespült, getrocknet und gewogen. Die erhaltenen
Schichten waren zähfest und rißfest. Der Wirkungsgrad des
Bindeprozesses wurde in Prozenten der nach der Behandlung
zurückbleibenden Schicht berechnet. Die erhaltenen
Ergebnisse für eine Reihe von Zusätzen bei 5 verschiedenen
Schichtgewichten werden in Tabelle II angegeben.
Werte über 100% sind möglich, weil die auf die Bildung
der hydratisierten Aluminiumoxidbindemittelmatrix zurückzuführende
Gewichtszunahme in dem Probengewicht nach der
Dampfbehandlung enthalten ist.
Tabelle II zeigt, daß der Wirkungsgrad des Bindeprozesses
bei Zusätzen aus Magnesiumoxid, Natriumhydroxid,
Calciumoxid, Calciumcarbonat, Bariumcarbonat, Natriumbicarbonat,
Natriumacetat, Magnesiumnitrat, Calciumnitrat,
Calciumfluorid, Bariumnitrat und Calciumacetat zugenommen
hat. Zusätze, wie z. B. Zinkoxid, Calciumchlorid,
Ammoniumnitrat und Calciumsulfat haben einen sehr geringen
Einfluß auf den Wirkungsgrad des Bindeprozesses.
Berylliumoxid zusätzlich zu solchen Zusätzen (wie z. B.
Natriumbisulfat), die einen pH-Wert in Wasser unter 3,0
haben, vermindert den Wirkungsgrad des Bindeprozesses.
Der Wirkungsgrad des Bindeprozesses nimmt für einen bestimmten
Dampfbehandlungsgrad mit steigender Menge des
feinverteilten Materials ab.
Diese Beispiele erläutern, daß steigende Mengen eines
typischen Zusatzes den Wirkungsgrad des Bindeprozesses
erhöhen.
Mehrere Aluminiumfolien wurden nach den in den Beispielen
33-55 beschriebenen Verfahren unter Anwendung verschiedener
Dispersionen, die 0 Teile, 0,03 Teile und 0,2
Teile Natriumhydroxid je Teil Titandioxid enthielten, beschichtet,
wobei die in Tabelle III angegebenen Schichtgewichte
aufgebracht wurden.
Tabelle III zeigt, daß bei einem gegebenen Überzugsgewicht
an teilchenförmigem Material zunehmende Mengen
Natriumhydroxid zu einer Erhöhung des Wirkungsgrads des
Bindeprozesses führen. Die erhaltenen gebundenen Schichten
sind hydrophil, makroskopisch glatt, zähfest und rißfest.
Andere typische Zusätze, die den Wirkungsgrad des Bindeprozesses
von teilchenförmigem Material an Aluminiumsubstrate
in gleicher Weise erhöhen, sind z. B. Magnesiumoxid,
Calciumoxid, Bariumoxid, Natriumacetat, Calciumacetat,
Magnesiumnitrat und Bariumnitrat.
Diese Beispiele erläutern, daß eine Verlängerung der Zeit
der Einwirkung einer oxidierenden wasserhaltigen Umgebung
zu einem erhöhten Wirkungsgrad des Bindeprozesses für teilchenförmiges
Material an Aluminium führt.
Aluminiumfolie wurde mit Titandioxid unter Anwendung verschiedener
Schichtgewichte nach dem Verfahren der Beispiele
33-55 beschichtet. Substratproben mit verschiedenen
Schichtgewichten wurden dann Dampf (100°C) in einem offenen
Kessel für eine Zeitdauer von 1 min bis 30 min ausgesetzt,
gewaschen, getrocknet und gewogen. Der Wirkungsgrad
des Bindeprozesses für jedes Schichtgewicht für jede
Zeitdauer wurde berechnet (Tabelle IV).
Bei Verwendung anderer teilchenförmiger Materialien, wie
z. B. Kieselsäure, Aluminiumoxid, Wismuttitanat, gamma-
Eisen-III-oxid und Zink-(Cadmium-)sulfid anstelle von
Titandioxidteilchen wurden ähnliche Zunahmen des Wirkungsgrads
des Bindeprozesses in Abhängigkeit von der Zeitdauer
erhalten.
Diese Beispiele erläutern den Einfluß von verschiedenen
flüchtigen Trägermitteln auf den Wirkungsgrad des Bindeprozesses
von teilchenförmigem Material an Aluminium.
Dispersionen von Titandioxid wurden durch Vermischen
von 10 g Titandioxid und 200 ml der in Tabelle V angegebenen
flüchtigen Trägermittel für etwa 17 Stunden in
einer Kugelmühle hergestellt. Jede Dispersion wurde dann
mit verschiedenen Schichtgewichten auf 203-µm-Aluminiumfolie,
die wie in dem Beispiel 1 gereinigt worden war,
als Schicht aufgetragen. Die Schichten wurden dann getrocknet
und in einem offenen Kessel für 5 Minuten Dampf
ausgesetzt, gewaschen, getrocknet. Danach wurde das
Schichtgewicht nach der Dampfbehandlung ermittelt (Tabelle
V).
Die Werte in Tabelle V veranschaulichen die unter Verwendung
von Toluol, Benzol, Methanol und Isopropanol als
Trägermittel zum Dispergieren des teilchenförmigen Materials
erhaltene Bindung. Andere chemisch nicht reaktionsfähige
flüchtige Trägermittel führen zu ähnlichen Ergebnissen.
Außerdem zeigen die Werte, daß der Wirkungsgrad
des Bindeprozesses erhöht wird, wenn flüssige Trägermittel
benutzt werden, da ein geringerer Anteil des teilchenförmigen
Materials agglomeriert und eine dichtere
Teilchenpackung auf dem Substrat erzielt wird.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung des in Beispiel
1 hergestellten Aluminiumsubstrats mit gebundenem teilchenförmigem
Titandioxid als photoleitende Fläche für
einen Einsatz in der Elektrophotographie.
Die gebundene Schicht wurde durch ein photographisches
Negativ mit ultravioletter Lichtstrahlung in einem Abstand
von 5 mm von der Strahlenquelle für 5 Sekunden belichtet
und dann bei +3500 Volt nach dem in der US-PS
35 63 734 beschriebenen elektrographischen Verfahren
entwickelt. Die Trockentonerteilchen schieden sich in
den unbelichteten Bereichen der Oberfläche der gebundenen
Schicht ab. Das Trockentoner-Pulverbild wurde dann
auf ein geeignetes Empfangsblatt mittels üblicher elektrischer
oder mechanischer Mittel übertragen.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung einer nach Beispiel
1 hergestellten Aluminiumfläche mit gebundenem
teilchenförmigem Titandioxid für eine vorsensibilisierte
Druckplatte. Die Oberfläche der gebundenen Schicht wurde
mit einer 10%igen wäßrigen Lösung von Natriumsilikat benetzt.
Nach dem Trocknen wurde die Oberfläche durch Eintauchen
mit einer wäßrigen Lösung eines herkömmlichen Diazosalzes
beschichtet. Die getrocknete Folie wurde dann
durch ein photographisches Negativ mit ultravioletter
Strahlung für 1 Minute belichtet. Nach dem Abwaschen des
unzersetzten, d. h. unbelichteten Diazosalzes von der Oberfläche
mit Wasser wurde die Oberfläche mit Wasser und dann
mit lithographischer Druckfarbe in Berührung gebracht.
Die Druckfarbe haftete nur an den Bereichen, die das durch
Licht zersetzte Diazosalz enthielten. Das Farbbild konnte
dann auf ein Empfangsblatt, wie z. B. Papier, übertragen
werden, und es wurden gedruckte Bilder mit hoher Auflösung
und klarem Hintergrund erhalten.
Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn die Platten unter
Verwendung von Zinkoxid, Magnesiumoxid oder Titandioxid,
enthaltend 3% Natriumhydroxid, hergestellt worden
waren.
Dieses Beispiel erläutert eine vorsensibilisierte Druckplatte,
die eine Aluminiumfolie mit gebundenem teilchenförmigem
Titandioxid verwendet.
Das Titandioxid wurde an die Aluminiumfolie wie in Beispiel
1 gebunden. Die Oberfläche der gebundenen teilchenförmigen
Schicht wurde dann einer Silikatbehandlung nach
dem in der US-PS 27 14 066 beschriebenen Verfahren durch
Eintauchen der beschichteten Folie in eine Lösung, die 3,75%
Silikat enthielt, bei 88°C für 2,5 Minuten unterzogen und
anschließend durch Waschen mit destilliertem Wasser bei
38°C für 30 Sekunden und Trocknen an der Luft behandelt.
Eine Sensibilisatorlösung wurde dann mittels Quetschwalzen
auf die mit Silikat behandelte Oberfläche als Schicht
aufgetragen, und die Schicht wurde getrocknet. Die Sensibilisatorlösung
enthielt das Zinkchloriddoppelsalz des
Kondensationsproduktes von 4-Diazodiphenylamin und Paraformaldehyd
zusammen mit Thioharnstoff- und Borsäurestabilisatoren.
Die wie oben sensibilisierten Platten wurden dann mit
einer Photopolymerisatlösung überzogen, die folgende
Bestandteile enthielt:
Polyvinylformalharz 44 Teile
Vinylacetat/Vinylchlorid/Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat 15 Teile
Trimethylolpropantrimethacrylat 33 Teile
Trimethacrylat von Trihydroxyethylisocyanurat 11 Teile
2,4-Bis-trichlormethyl-6-(4′-methoxystyryl)-s-triazin 1,7 Teile
Blaupigment 10 Teile
Ethylendichlorid585 Teile
Die Photopolymerisatlösung wurde vermahlen, filtriert
und verdünnt, so daß sich Schichtgewichte von annähernd
0,485 mg/cm² ergaben, wenn sie durch Tauchüberziehen auf
die sensibilisierten Platten als Schicht aufgebracht
wurde.
Bildgemäßes Belichten der belichteten Aluminiumplatten
durch ein lithographisches Negativ und anschließendes
Entwickeln mit einer Propanol-Wasserlösung ergab blaue
oleophile Bilder auf der hydrophilen Oberfläche der Platte.
Beim Einsatz dieser Platte in einer Druckerpresse
zeigte sich, daß diese Platte sauber arbeitete und bei
vielen tausend Abdrucken einem Abschürfen oder Rissigwerden
in Hintergrundbereichen widerstand.
Dieses Beispiel erläutert die photokatalytische Eigenschaft
von Aluminiumflächen mit erfindungsgemäß gebundenen
teilchenförmigen Materialien.
Teilchenförmiges Titandioxid wurde an eine Aluminiumfolie
wie in dem Beispiel 1 gebunden. Die Oberfläche der gebundenen
Schicht wurde mit einer 3%igen Lösung von Palladiumchlorid
in Isopropylalkohol benetzt und getrocknet. Die
trockene Schicht wurde dann durch ein photographisches Negativ
mit ultravioletter Strahlung für etwa 45 Sekunden
belichtet, mit verdünnter Salzsäure gewaschen und in ein
im Handel erhältliches Bad zum stromlosen Verkupfern eingetaucht.
Kupfer schied sich bildgemäß in den belichteten
Bereichen, d. h. in solchen Bereichen, in denen das Palladiumchlorid
photokatalytisch unter dem Einfluß ultravioletter
Strahlung durch das Titandioxid reduziert worden
war, ab.
Die erhaltene Platte war als lithographische Druckplatte
geeignet. Wenn diese behandelte Oberfläche mit Wasser und
dann mit einer lithographischen Druckfarbe in Berührung gebracht
wurde, haftete die Farbe nur an den Kupferbereichen
und nicht an den hydrophilen Hintergrundbereichen. Das
Farbbild konnte dann auf ein Empfangsblatt, wie z. B. Papier,
übertragen werden.
Ähnliche für die Herstellung lithographischer Druckplatten
geeignete photokatalytische Platten können erhalten werden,
wenn das Titandioxid durch Ceroxid, Zinkoxid oder Wismuttitanat
ersetzt wird.
Claims (21)
1. Beschichtetes Aluminiumsubstrat, dessen Beschichtung
durch in-situ gebildetes Aluminiumhydroxyoxid an der Aluminiumoberfläche
gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung aus teilchenförmigem Material einer mittleren
Teilchengröße von 0,05 bis 3000 µm, einem Schmelzpunkt über
150°C und einer Wasserlöslichkeit geringer als 0,1 Teil je
100 Teile Wasser bei 100°C besteht und das teilchenförmige
Material vor der in-situ-Bildung des Aluminiumhydroxyoxids
auf das Substrat aufgebracht worden ist.
2. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat eine Beschichtung aus anorganischem teilchenförmigen
Material aufweist und die größere Abmessung der
Teilchen im Bereich von 0,05 bis 50 µm liegt.
3. Substrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das teilchenförmige Material mit Wasser benetzbar
ist.
4. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das teilchenförmige Material aus der
Gruppe: Titandioxid, Zinkoxid, gamma-Eisen(III)oxid, Bariumtitanat,
Aluminiumoxid, Ceroxid und Zirkonoxid ausgewählt
ist.
5. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das teilchenförmige Material photokatalytisch ist.
6. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das teilchenförmige Material photoleitend ist.
7. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht an das Aluminiumsubstrat mit
einer Kraft größer als eine Abziehkraft von 1000 g/cm gebunden
ist.
8. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das teilchenförmige Material in dem Bindemittel eine hydrophile
Oberfläche bildet.
9. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schicht aus photoleitendem anorganischen teilchenförmigen
Metalloxid oder Metallsulfid, insbesondere aus Titandioxid,
Zinkoxid und/oder Cadmiumsulfid besteht.
10. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das teilchenförmige Material hydrophil ist und sich auf dem
hydrophilen teilchenförmigen Material außerdem eine oleophile
Schicht befindet.
11. Substrat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die oleophile Schicht ein polymeres Material ist.
12. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es eine Schicht aus magnetischem teilchenförmigen Material
aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung des beschichteten Aluminiumsubstrats
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aluminiumträger mit einem teilchenförmigen Material einer
mittleren Teilchengröße zwischen 0,05 und 3000 µm, einem
Schmelzpunkt über 150°C und einer Wasserlöslichkeit geringer
als 0,1 Teil pro 100 Teile Wasser bei 100°C beschichtet wird
und erst nach Aufbringen des teilchenförmigen Materials das
Aluminiumhydroxyoxid eine ausreichende Zeit lang, in einer
ausreichenden Menge und bei ausreichender Temperatur gebildet
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit Wasser benetzbares teilchenförmiges Material
aufgebracht wird, dessen größere Abmessung im Bereich von
0,05 bis 50 µm liegt.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch aus dem teilchenförmigen Material mit einem
flüssigen Trägermittel aufgebracht und wenigstens ein wesentlicher
Teil des flüssigen Trägermittels entfernt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das teilchenförmige Material aus Titandioxid, Zinkoxid,
gamma-Eisen(III)oxid, Bariumtitanat, Zirkondioxid und Ceroxid
ausgewählt ist.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die oxidierende Umgebung Dampf ist.
18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch außerdem ein anorganisches Material in einer
Menge enthält, mit der der pH-Wert des Gemisches auf mindestens
3,5 eingestellt werden kann, und dieses anorganische Material
die Bindung des teilchenförmigen Materials in das Aluminiumsubstrat
zusätzlich verstärkt.
19. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die oxidierende Umgebung eine Wasserdampf enthaltende Gasatmosphäre
ist und eine Temperatur von 50 bis 150°C aufweist.
20. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische Material aus der Gruppe: Calciumoxid,
Bariumoxid, Magnesiumoxid, Strontiumnitrat, Calciumnitrat,
Calciumfluorid, Calciumacetat, Calciumcarbonat, Bariumcarbonat
und Natriumbicarbonat ausgewählt ist.
21. Verwendung des beschichteten Aluminiumsubstrats nach
Anspruch 1 mit photoleitenden anorganischen Metalloxidteilchen
oder Metallsulfidteilchen für elektrographische Zwecke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752504545 DE2504545A1 (de) | 1975-01-30 | 1975-01-30 | Beschichtete aluminiumsubstrate |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2504545A1 DE2504545A1 (de) | 1976-08-05 |
DE2504545C2 true DE2504545C2 (de) | 1987-07-23 |
Family
ID=5938057
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752504545 Granted DE2504545A1 (de) | 1975-01-30 | 1975-01-30 | Beschichtete aluminiumsubstrate |
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Country | Link |
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Families Citing this family (3)
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CA2704483C (en) | 2007-11-06 | 2018-09-04 | Rhodia Inc. | Articles having an interface between a polymer surface and a modified glass surface |
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1975
- 1975-01-30 DE DE19752504545 patent/DE2504545A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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